Mittwoch, 5. Oktober 2016

Zum Beispiel Wald im Zürcher Oberland

Die Gemeinde Wald verwendet jährlich ein Steuerprozent, um energiepolitische Projekte und Massnahmen zu finanzieren. Für Strom und Wärme setzt die Gemeinde im Zürcher Oberland auf lokal produzierte Energie. Nun hat der Trägerverein Energiestadt Wald und sechs weitere Gemeinden zum ersten Mal mit dem Label Energiestadt GOLD ausgezeichnet. 
 
Die Gold-Auszeichnung erhalten Energiestädte, die 75% der Massnahmen beschlossen oder umgesetzt haben. Wald hat dieses Ziel mit 77% erreicht. Die Gemeinde im Zürcher Oberland bekennt sich zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Sie hat 2013 eine energetisch zukunftsweisende Bau- und Zonenordnung (BZO) erlassen. Wald setzt jährlich ein Steuerprozent ein, um Projekte im Energiebereich zu fördern oder zu ermöglichen. Bemerkenswertes hat Wald bei der Produktion von Strom und Wärme aus erneuerbaren, einheimischen Energieträgern geleistet:
  • Auf dem Gemeindegebiet von Wald gibt es bereits verschiedene grosse Holzwärmeverbünde. Der Wärmeverbund Chüeweid-Burg wurde 2014 in Betrieb genommen. 2015 genehmigte die Walder Bevölkerung die Sanierung des Hallenbads. Die neue Schnitzel-Heizung wird nicht nur Wärme für das Hallenbad, sondern auch für das Schulhaus Neuwies und mehr als 100 Haushalte in der Umgebung liefern.
  • Die Gemeinde unterstützte 2014 die Gründung des Vereins WaldSolar. Der Verein motiviert die Walder Bevölkerung erfolgreich, sich an Photovoltaik-Anlagen zu beteiligen. Der Verein konnte auf dem Schulhausdach Neuwies und auf der Turnhalle Burg bereits über 600 Quadratmeter Solarfläche vermitteln. Die nächste Anlage ist schon im Bau.
  • Das Elektrizitätswerk Wald ist ein selbständiges Unternehmen im Eigentum der Gemeinde Wald. Als Standardprodukt beziehen die Walder Haushalte Naturstrom aus Wasserkraft (75%), Windenergie (17%) und Kehrrichtverbrennung (8%). Die Gemeinde Wald sowie neun von zehn Kunden decken ihren Strombedarf vollumfänglich mit erneuerbaren Energien.
«Der Gemeinderat verfolgt seit Jahren das Ziel, die Energieproduktion vor Ort zu fördern sowie nachhaltig und lokal produzierte Energie zu nutzen. Die Auszeichnung als Energiestadt GOLD ist eine Bestätigung für die ein-geschlagene Strategie. Und sie ist ein Ansporn, Schritt für Schritt weiterzugehen», ist Gemeinderat Rico Croci überzeugt. Er verweist zudem auf den spielerischen Wettbewerb mit der Nachbargemeinde Rüti. «Rüti wurde 2015 als Energiestadt GOLD ausgezeichnet. Klar mussten und wollten wir nachziehen» sagt Croci mit einem Augenzwinkern. 

Im September 2016 haben neben Wald auch Meilen ZH, Uster ZH, Stans NW, Zuchwil SO, Montreux VD, und Le Grand-Saconnex GE die Gold-Auszeichnung erhalten. 8 weitere Gemeinden sind als Energiestadt GOLD bestätigt worden. Damit zählt die Schweiz 41 Gold-Städte, ein Rekord. Der Gemeinde Entlebuch LU und der Region Thal SO hat der Trägerverein erstmals das Energiestadt-Zertifikat verliehen, weitere 22 Städte und Gemeinden wurden als Energiestadt rezertifiziert. Insgesamt sind nun 406 Gemeinden in der Schweiz Energiestadt. Ebenfalls im September 2016 haben die Projekte Freilager und Quai Zurich in Zürich, Trift in Horgen sowie Quartier de l’Etang in Vernier GE das Zertifikat «2000-Watt-Areal in Entwicklung» erhalten. Als 2000-Watt-Areal bestätigt wurde Stöckacker Süd in Bern. Für die Zertifizierung der Energiestädte und der 2000-Watt-Areale ist der Trägerverein Energiestadt verantwortlich. Ihm gehörten im September 2016 rund 650 Gemeinden und Regionen an. Energiestadt ist ein wesentlicher Teil von «EnergieSchweiz für Gemeinden». Dieses Programm des Bundesamts für Energie unterstützt die Gemeinden und Städte darin, Energie effizienter zu verwenden und erneuerbare Energien zu fördern. 

Quelle:  energiestadt.ch

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