Freitag, 30. September 2016

Energiestrategie JA - wichtig für Solarindustrie

Mit Erleichterung nimmt Swissolar, der Fachverband für Solarindustrie, das klare Ja der eidgenössischen Räte zum Massnahmenpaket 1 der Energiestrategie 2050 zur Kenntnis. Innerhalb der dreijährigen Beratungen wurden zwar viele schmerzhafte Abstriche an den ursprünglichen Vorschlägen gemacht, insgesamt bewertet Swissolar die heute verabschiedete Vorlage jedoch positiv. Auch Wirtschaftsverbände begrüssen das Ja.
 
Das erste Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 schafft unter anderem die dringend nötigen Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Solarenergie, indem der Netzzuschlag auf 2.3 Rp./kWh angehoben wird und die Einmalvergütung als wichtigstes Förderinstrument auch für grosse Photovoltaik-Anlagen beansprucht werden kann. Auch für die Solarwärme ist die Energiestrategie von grosser Bedeutung: Die erhöhten Mittel aus der CO2-Abgabe können Kantone in Massnahmen für Gebäude einsetzen.

Der Handlungsbedarf ist so gross wie dringend: Die bestehenden AKW werden unabhängig vom Entscheid zur Atomausstiegsinitiative spätestens in 20 Jahren nicht mehr in Betrieb stehen und müssen ersetzt werden. Das Pariser Klimaprotokoll verlangt den vollständigen Verzicht auf fossile Energien bis Mitte des Jahrhunderts. Zur Bewältigung beider Herausforderungen braucht es einen massiven und raschen Ausbau der erneuerbaren Energien sowie weitere Bemühungen bezüglich Energieeffizienz. Ein Verzicht darauf hätte einen enormen Anstieg von Energieimporten zur Folge. Die wenigen Gegner der Energiestrategie 2050 können keine Alternative dazu vorweisen. 

AEE Suisse, die Dachorganisation der Wirtschaft für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz hält unter anderem fest:  Das Parlament hat entschieden und nach dreijähriger Debatte dem ersten Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 zugestimmt. Die Weichen wurden damit richtig gestellt. Die vielen Initiativen aus der Wirtschaft, von Privaten und Gemeinden, die bereits seit vielen Jahren an der Energiezukunft bauen, wurden heute bestätigt. Auf das erste Massnahmenpaket müssen weitere folgen.

Die Verabschiedung des ersten Massnahmenpaketes zur Energiestrategie 2050 beendet eine lange Phase der Unsicherheit und sie garantiert für die Zukunft verlässliche Rahmenbedingungen und damit die dringend nötige Planungs- und Investitionssicherheit für die Wirtschaft. Besonders betroffen sind viele KMU in der Energie- und Bauwirtschaft, die in den letzten Jahren viel Risiko genommen und eine solide Expertise aufgebaut haben. Die Bevölkerung steht hinter diesem Vorhaben. Die letzten Umfragen zeigen, dass gegen 70% der Schweizerinnen und Schweizer an dieser Neuausrichtung der schweizerischen Energieversorgung dranbleiben wollen.


Die «Schweizer Wirtschaft für die ES2050» schliesslich, in der zahlreiche grosse Branchenverbände und mehr als 70 national und international tätige Unternehmen zusammengeschlossen sind, begrüsst den positiven Entscheid des Parlamentes zum ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050. Der Entscheid bringt der Wirtschaft die dringend nötige Planungs- und Investitionssicherheit. Darauf lässt sich bauen. Auf eine allfällige Referendumsabstimmung ist man vorbereitet.

Die Energiestrategie 2050 ist der richtige Plan, wie sich ein modernes Energiesystem auf Basis von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien erstellen lässt. Sie schafft für einen zentralen Infrastrukturbereich der Schweiz verlässliche Rahmenbedingungen und sie garantiert eine gesunde Entwicklung der Schweizer Wirtschaft insgesamt. Das Parlament hat mit seinem Entscheid nachvollzogen, was seit Jahren schon von vielen Unternehmen täglich umgesetzt wird. Der Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems findet aber nicht nur in der Schweiz statt, sondern ist weltweit im Gange. Die grossen Investitionen fliessen schon heute in den Aufbau eines erneuerbaren Kraftwerkparks und in die Energieeffizienz. Auch die Schweiz ist Teil dieser globalen Entwicklung. Der Aufbau eines neuen Energiesystems bietet viele Chancen. Grosse Teile der Schweizer Wirtschaft profitieren schon heute davon. Arbeit und Einkommen bleiben in der Schweiz. Tausende von Ausbildungsplätzen werden geschaffen.

Noch wird die Politik aber weitere Geschäfte bearbeiten müssen: auf das erste Massnahmenpaket müssen weitere folgen. Die Blockade in den Bereichen Strommarktliberalisierung und Stromabkommen mit der EU sind zu überwinden. Eine definitive Lösung für die Wasserkraft muss gefunden werden. Überkapazitäten im Strommarkt müssen abgebaut und deshalb alte Kraftwerke verbindlich vom Netz genommen werden. Dazu kommt, dass CO2 endlich ein korrektes Preisschild braucht. Und schliesslich muss die Bildungsinitiative vorwärtsgetrieben werden. Nach wie vor fehlt es an qualifizierten Fachkräften, die eine Umsetzung der ES2050 erst möglich machen.


Quellen: swissolar.ch / AEE Suisse / Schweizer Wirtschaft für Energiestrategie 2050

  ^^^ Nach oben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen