Freitag, 14. Oktober 2016

D: Energiewende zahlt sich aus trotz höherer EEG-Umlage

Erneuerbare Energien senken die Importkosten fossiler Rohstoffe um mehr als acht Milliarden Euro. Heute veröffentlichen die Übertragungsnetzbetreiber die EEG-Umlage für 2017. Wie vorab bekannt wurde, soll sie von 6,35 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Diesem Zuwachs von rund einem halben Cent stehen sinkende Kosten für den Import fossiler Rohstoffe gegenüber: Allein 2015 wurden durch den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr bereits fossile Rohstoffimporte in Höhe von 8,16 Milliarden Euro vermieden. 

Dies geht aus einem Kurzgutachten des Öko-Instituts im Auftrag des Energie- und IT-Unternehmens LichtBlick und der Naturschutzorganisation WWF Deutschland hervor. „Die Kritik an den Kosten der erneuerbaren Energien ist unsachlich. Unsere Volkswirtschaft profitiert von den Zukunftsenergien. Milliardeneinsparungen beim Kohle- und Ölimport sowie sinkende Börsenpreise für Strom sind nur zwei von vielen wirtschaftlich sinnvollen Entwicklungen. Diese Trends müssen in eine ehrliche Kostenbilanz der Energiewende einbezogen werden“, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer LichtBlick.

Im Jahr 2015 konnten im Vergleich zu 1990 bereits 11 Prozent bzw. 8,16 Milliarden Euro Importkosten für fossile Rohstoffe eingespart werden. Mit 4,35 Milliarden Euro entfielen über 50 Prozent der Einsparungen auf den Stromsektor. Im Wärmesektor wurden 2,81 Milliarden Euro an Gasimporten gespart. Im Verkehrsbereich konnten durch den Einsatz von Biokraftstoffen rund eine Milliarde Euro Importkosten vermieden werden. Insgesamt wurden in Deutschland 2015 etwa 25 Milliarden Euro für die Förderung der erneuerbaren Energien ausgegeben, während die Nettokosten für die Einfuhr fossiler Rohstoffe aus dem Ausland etwa 66 Milliarden Euro betrugen.

„Mit der Förderung Erneuerbarer Energien wird Innovation in Deutschland finanziert – das hat Deutschland zum weltweit geachteten Energiewendevorreiter gemacht – Geld für Kohle, Öl und Gas dagegen fließt in politisch und gesellschaftlich instabile Weltregionen. Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz – er ist eine langfristige Investition in die Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit unserer Energieversorgung“, erklärt Regine Günther, Generaldirektorin Politik und Klimaschutz beim WWF Deutschland.

Über LichtBlick und WWF: Das Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick und die Naturschutzorganisation WWF Deutschland wollen gemeinsam die Energiewende in Deutschland beschleunigen. Zusammen verfolgen sie das Ziel, Menschen für Veränderung zu begeistern und die enormen Chancen einer erneuerbaren Energie-Zukunft sichtbar zu machen. energiewendebeschleunigen.de
Das vollständige Gutachten

Quelle   WWF Deutschland | 2016 LichtBlick SE | 2016

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