Eine
neue Studie im Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung SES räumt
mit der Vorstellung des vermeintlich billigen Atomstroms auf. Im
Gegensatz zu den erneuerbaren Energien sind die Zusatzkosten der
Atomenergie auf der Steuerrechnung versteckt. Das ist unehrlich. Werden
alle Kosten berücksichtigt, ist Strom aus erneuerbaren Quellen heute
schon günstiger.
Das
Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat in der Studie «Was
Schweizer Strom wirklich kostet» einen systematischen Vergleich der
gesamtgesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung aus den
unterschiedlichen (neuen) erneuerbaren Energien und der Atomenergie
angestellt. Dazu wurden neben den Kosten der Stromerzeugung auch die
staatlichen Förderungen und externen Kosten der unterschiedlichen
Technologien berücksichtigt, etwa die hohen Risikokosten, welche
die Atomkraft verursacht, die ihr aber nur zu geringen Anteilen in
Rechnung gestellt werden.
Würde
man die Zusatzkosten der Atomkraft nach KEV-Methode auf die
Endverbraucher umlegen, läge diese «Atom-Abgabe» im Jahr 2014 bei
umgerechnet 6,5 Rappen pro Kilowattstunde. Private Haushalte müssten
statt 21,4 Rappen durchschnittlich rund 28 Rappen für eine
Kilowattstunde Strom bezahlen. Auch in absoluten Zahlen macht der
Unterschied Eindruck: Allein im Jahr 2014 hat die Atomenergie
Zusatzkosten von 3’700 Millionen Franken generiert; so viel kosten die
fehlende Haftpflichtversicherung, die zu geringen Einzahlungen für die
Entsorgung und der Erhalt von Forschungsgeldern. Dem stehen zehnmal
weniger – 340 Millionen Franken – für die Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien gegenüber.
«Die
neuen erneuerbaren Energien sind nicht die Preistreiber der
Stromversorgung. Im Gegenteil, die Atomkraft ist der Energieträger mit
den höchsten Kosten für Steuerzahler und Gesellschaft. Ihr möglichst
rascher Ersatz durch erneuerbare Energien macht volkswirtschaftlich
Sinn», fasst SES-Projektleiter Felix Nipkow die Studien-Erkenntnisse
zusammen. «Einheimische Energien aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse
sind umweltfreundlich und schaffen Arbeitsplätze hier in der Schweiz»,
so Nipkow.
Die
SES appelliert an alle Ständerätinnen und Ständeräte, in der
Herbstsession die Erkenntnisse aus dieser Studie bei ihren Entscheiden
zur Energiestrategie 2050 mit einzubeziehen. Es braucht einen Termin für den Ausstieg aus einer Technologie, welche hohe
Kosten verursacht. Dadurch kann auch ihr Ersatz durch erneuerbare
Energien vorangetrieben werden.
Die Studie steht unter www.energiestiftung.ch/kostenstudie gratis zur Verfügung.
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