Dienstag, 22. September 2015

Mieterstromprojekte machen PV sozialer

Zum Beispiel in Deutschland: Ein innovatives Projekt zur Versorgung von Haushalten mit Solarstrom direkt vom Mehrfamilienhausdach entsteht derzeit in Mosbach in Baden-Württemberg. Zusammen mit der Baugenossenschaft Familienheim Mosbach eG aus der Kreisstadt Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis realisieren WIRSOL und die NATURSTROM AG ein Mieterstrommodell mit Photovoltaik. 

Auf mehreren Wohngebäuden der Baugenossenschaft in Mosbach und umliegenden Gemeinden hat der unabhängige Anlagenprojektierer WIRSOL moderne Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von zusammen über 650 kWp errichtet. Der Strom aus diesen Anlagen wird vom Ökostrom-Pionier NATURSTROM AG als Mieterstrom-Tarif schrittweise für mindestens 350 Wohneinheiten und 37 Häuser angeboten und ist für die ersten Haushalte bereits ab Mitte Oktober verfügbar. „Wir haben nach einem Konzept gesucht, das die Energieversorgung unserer Immobilien umweltfreundlich gestaltet und mit dem vor allem unsere Mieter unmittelbar von den Photovoltaikanlagen profitieren können. Mit dem Mieterstrommodell können wir beides umsetzen“, erklärt Klaus-Dieter Roos, geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft Familienheim Mosbach eG.


„Durch den Bezug des Sonnenstroms direkt vom Dach ermöglichen wir Mietern eine echte Teilhabe an der Energiewende. Wir machen die Energiewende damit sozial“, beschreibt Peter Vest, Geschäftsführer bei WIRSOL, einen der zentralen Vorteile für die Stromkunden. Für eine umweltfreundliche und sichere Stromversorgung der Mieter kombinieren WIRSOL und NATURSTROM den Solarstrom vom Dach mit Ökostrom aus dem Netz. Das ist nicht nur sehr umweltfreundlich, sondern auch günstig. „Die Mieterstrom-Tarife werden auch preislich attraktiv sein. Denn der Preis des Sonnenstroms vom Dach ist über zwanzig Jahre hinweg kalkulierbar“, erläutert Dr. Tim Meyer, Bereichsleiter Dezentrale Energieversorgung bei der NATURSTROM AG. „Da zudem für den Solaranteil das öffentliche Stromnetz nicht genutzt wird, fallen die entsprechenden Abgaben weg. Dadurch ist Mieterstrom langfristig günstig.“ Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr kann mit Mieterstrom im Vergleich zu einem Stromtarif der lokalen Stadtwerke bis zu 100 Euro im Jahr sparen. Dass nun auch Mieter günstigen Sonnenstrom vor Ort nutzen können, sehen die Partner als neue Chance für die dezentrale Energiewende. 

„Die Mieter konnten bisher kaum von den sinkenden Strompreisen profitieren. Mit unserem Mieterstrommodell wird das anders und es wird sehr konkret nachvollziehbar, woher ein Teil des genutzten Stroms stammt“, so Johannes Groß, Vertriebsleiter bei WIRSOL und Ansprechpartner für die Immobilienwirtschaft. Gleichzeitig sieht er in diesem ersten Pilotprojekt einen Meilenstein für die soziale Energiewende und hebt hervor, dass gerade im Bereich der Mehrfamilienhäuser in Ballungsräumen noch viel ungenutztes Potenzial vorhanden ist. Als unabhängiger Projektierer könne WIRSOL dabei bei Bau und Betrieb sehr flexibel auf die Kunden und ihre Wünsche für die Partnerschaft bei Anlagenbetrieb und Mieterstrommodell eingehen.


Bei der Realisierung von bundesweiten Mieterstrom-Projekten arbeiten WIRSOL und NATURSTROM auch zukünftig eng zusammen. Im Rahmen der Kooperation übernimmt WIRSOL als unabhängiger und erfahrener Projektierer die Projektierung und den Betrieb der Photovoltaikanlagen. NATURSTROM bringt langjährige Erfahrung als Ökostromversorger und -direktvermarkter ein und kümmert sich in den gemeinsamen Projekten um die Strombelieferung der Kunden, die dahinterstehenden energiewirtschaftlichen Prozesse und den Kundenservice.
NATURSTROM bietet das Mieterstromprodukt unter der Marke Grünstromwerk an. Das Team von Grünstromwerk ist auf die Konzeption und Realisierung innovativer Ökostromprodukte mit lokalem Fokus spezialisiert. Die NATURSTROM AG hatte das Hamburger Start-up im Juli übernommen, um die eigenen Kompetenzen im Bereich Mieter- und Regionalstrom zu stärken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen