Donnerstag, 30. April 2015

Netzausbau wird wohl zurückgefahren

Selbst deutlich mehr Solarstrom ist kein Problem für das Stromnetz - sogar bei bis zu einem Viertel des Gesamtverbrauchs! So die Angaben des Netzbetreibers Swissgrid, die frühere Befürchtungen der Energiewirtschaft Lügen strafen. 

Der Fachverband Swissolar begrüsst die Publikation des „Strategischen Netzes 2025“ von Swissgrid. Die extrem detaillierten Simulationen zeigen, dass der Ausbau des Höchstspannungsnetzes für die Energiewende kosten- wie kilometermässig wesentlich moderater ausfällt als noch im „Strategischen Netz 2015“ gedacht. Die sorgfältig ausgewählten und geplanten Ausbauten würden zudem erlauben, mit geringen Zusatzkosten einen sehr hohen Anteil von 25% Solarstrom im Netz zu integrieren. Diese Berechnungen von Swissgrid sind erfreulich, denn sie zeigen anhand des Höchstspannungsnetzes, dass die Schweiz mit der Energiestrategie 2050 auf einem sparsamen und effizienten Weg ist.  

Solarmodule auf alle Häuser - und das Netz wird dennoch nicht zusammenbrechen. Ja, es braucht nicht einmal einen gigantischen Ausbau des Stromnetzes, wie die Gegner der Erneuerbaren Energien immer wieder behaupten (Bild: Guntram Rehsche).

  
 


Das von Swissgrid vorgestellte strategische Netz 2025 begnügt sich mit dem Netzumbau (Optimierung und Verstärkung) von 280 km Leitungen. Die Ausbauten betreffen 370 km, anstelle von 600 km gemäss bisheriger Planung und erlauben den Rückbau von 270 km bestehender Leitungen auf dem Höchstspannungsnetz und 145 km auf dem Verteil- und SBB-Netz. Zudem konnte auf Ausbauten von 291 km gemäss bisheriger Planung verzichtet werden, die zum Teil landschaftlich heikel waren, wie etwa jene am Südufer des Neuenburgersees. Verteilt auf 40 Jahre wird die Amortisation der Investition von 2,5 Mrd. CHF die Stromrechnung nur um 0.6% erhöhen. Dies zeigt, dass die Energiewende kaum ein Problem für das Höchstspannungsnetz darstellt.
 
Interessant ist die Erkenntnis, dass es nur geringe darüber hinausgehende Investitionen braucht, um 15,6 Gigawatt (GW) an Photovoltaikleistung zu integrieren (Szenario „Sun“), was dem Ersatz von 60% der aktuellen Atomstromproduktion durch Solarstrom entspräche. Es könnte sogar auf die meisten dieser Zusatzinvestitionen dank „Peak Shaving“ verzichtet werden. Darunter versteht man die automatische Abregelung der Leistung von Solaranlagen, wenn eine Netzüberlastung droht. Da dies nur während wenigen Stunden des Jahres der Fall ist, würde wegen Peak Shaving nur etwa 1% des Solarstroms verloren gehen. Ökonomisch ist dies wohl die sinnvollste Lösung.  Alternativ könnten einige 100 MW Speicherleistung im Mittelland (zentrale Batteriespeicher, Power-to-Gas) aufgebaut werden, um die Spitzenleistung nutzbar zu machen.
 
Swissgrid hat einen weiteren interessanten Effekt eines sehr hohen Solarstromanteils errechnet: Die Preisvolatilität wäre dadurch ein bisschen höher, was nach Ansicht von Swissolar die Einsatzmöglichkeiten und die Rentabilität der Pumpspeicherkraftwerke erhöhen dürfte. Da allerdings die 15,6 GW Photovoltaikleistung ohne grosse Probleme vom Stromsystem aufgenommen werden können, würde das „Sun“ Szenario noch lange nicht die volle Auslastung der Pumpspeicherwerke bedeuten.
 
Über Swissolar: Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern mit rund 7‘500 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den ersten Solarorganisationen weltweit. 

Quelle: www.swissolar.ch

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Dienstag, 28. April 2015

10'000 Unterschriften fuer Pro Solar


Die Energiewende nicht ausbremsen: So das Motto von ProSolar - am Dienstag wurde ein Offener Brief an den Ständerat übergeben, mehr als 10‘000 Unterschriften sind in zehn Tagen zusammen gekommen. Die Uebergabe erfolgte durch eine Gruppe von Solarinstallateuren zusammen mit SP-Nationalrat Roger Nordmann (siehe Bildmitte), seines Zeichens auch 
Präsident von Swissolar.

Am Dienstagmorgen überreichte Pro Solar der Energiekommission des Ständerats (UREK-S) einen offenen Brief. Darin wird die UREK-S im Hinblick auf die laufenden Beratungen zur Energiestrategie 2050 aufgefordert, dem Beschluss des Nationalrates vom Dezember 2014 zu folgen und die KEV-Abgabe auf maximal 2.3 Rappen pro Kilowattstunde zu erhöhen. Ohne diese Erhöhung wären über 37‘000 Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien und damit der Atomausstieg gefährdet.

Seit dem Beginn der Unterschriftensammlung am 14. April wurde der offene Brief von über 10‘000 Personen mitunterzeichnet. Dies beweist, dass die Energiestrategie 2050 weiterhin breite Unterstützung in der Bevölkerung geniesst.

Pro Solar appelliert an die Mitglieder der UREK-S, dieses deutliche Signal an ihrer Sitzung vom 28./29. April ernst zu nehmen und Forderungen für Abstriche an der Energiestrategie zurückzuweisen. Kürzungen bei der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) würden über 37‘000 Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien und damit den Atomausstieg gefährden.

Quelle: Pro Solar

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Samstag, 25. April 2015

VESE - ein Verband fasst Fuss

Die erste Tagung des Verbands unabhängiger Energieerzeuger (VESE) nach der Gründung im September 2014 ist gemaess Angaben der Veranstalter ein schöner Erfolg. Über 50 unabhängige Energieerzeuger – insbesondere professionelle und private Betreiber von Solarstromanlagen – haben sich in VESE zusammengeschlossen. Zusammen mit 22 Kleinanlagenbetreiber produzieren die als Genossenschaft, Verein, GmbH oder AG organisierten VESE-Mitglieder mit gut 200’000 m2 Solarzellen jährlich über 28 Mio kWh Solarstrom.

Themen waren das Zusammenspiel der Photovoltaik (PV) mit Dachbegrünung und Absturzsicherheit sowie zukünftige Geschäftsmodelle und Dienstleistungen für PV-Betreiber. Aufgrund der knappen Wirtschaftlichkeit ist man als Bauherr und Betreiber von PV-Anlagen auf Kosteneinsparungen fokussiert. Wird jedoch in der Planung das Thema Dachbegrünung und Absturzsicherung unterschätzt, kann das schwerwiegend-unerwünschte Folgen im Betrieb haben. Besichtigt werden konnte ein kleines PV-Dachbegrünungs-Projekt vom Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering mit Andreas Dreisiebner von Solarspar: Ein stehendes bifaciales PV-Modul erntet mehr Strom als ein gegen Süden geneigtes und stünde weniger in Konflikt mit der Gründach-Wartung. 

Dass der potentielle Minderertrag durch Abschattung signifikanter ist als ein Ertragsgewinn von höchstens 5%, den die PV-Module aufgrund einer kühleren Dachtemperatur erwirtschaften könnten, will auch Stefan Brenneisen von der Fachhochschule Wädenswil nicht abstreiten. Der Vortrag vom Leiter der Forschungsgruppe Dachbegrünung öffnet den Anwesenden jedoch den Horizont, weshalb man in Kombination mit PV die Dachbegrünung nicht grundsätzlich vermeiden sollte. Die Motivation zum Betrieb von PV-Anlagen ist oft ökologischer Natur, und es ist erfreulich, dass die Biodiversität auf Gründächern mit PV-Anlagen höher sein kann als auf “unbeschatteten” Gründächern. Neben der PV-Anlage nur eine Ecke für die Begrünung frei zu halten, sei keine Lösung: Auf einer kleinen Fläche können nicht viele Arten nebeneinander existieren. Gründächer ersetzen karge Flusslandschafts-Biotope, die von Stadt und Agglomerationen verdrängt wurden. Das saugfähige Substrat dient auch der Wasserretention, sodass die städtische Kanalisation bei starkem Niederschlag weniger Spitzenvolumen auffangen muss. 

Der Anlass wie der Verband selbst dient dem Erfahrungsaustausch unter Betreibern von Solarstromanlagen. Leider war das angesetzte Tagungszeitfenster deutlich zu kurz für die vielfältigen Vorträge und die regen Diskussionen beim Pausen-Apero – im nächsten Jahr sollte mehr als einen Halbtag zum Erfahrungsaustausch eingeplant werden. Der offizielle Teil der Generalversammlung im Anschluss musste entsprechend kurz ausfallen, doch die Bilanz der ersten 7 Monate lässt sich sehen. Neben Newslettern und einem Forum zum Erfahrungsaustausch hat VESE zum Thema KEV-Absenkung und Strommarktöffnung die Interessen von unabhängigen Energieerzeugern in den politischen Vernehmlassungsprozess eingebracht. Zudem werden Dienstleistungen für einen kosteneffizienten Betrieb angeboten: Seit April neu auch eine preiswerte Internetplattform zur PV-Fernüberwachung.

Quelle und ausführlicher Text: VESE

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Donnerstag, 23. April 2015

Index zeigt's - Erneuerbare wirtschaftlich erfolgreich

Nachdem die Branche für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im zweiten und dritten Quartal 2014 eine positive konjunkturelle Entwicklung verzeichnet hat, verliert das Wachstum wie im letzten Quartal 2014 nun auch im ersten Quartal 2015 weiter an Schwung. Der Indikator liegt saisonbereinigt bei 53.0 Punkten.
 
Mit einem Minus von 0.7 Punkten zum Vorquartal weist der Renewable Energy Index Schweiz mit 53.0 Zählern allerdings noch immer eine positive Dynamik auf. Dies zeigt der Indikator, welcher weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt. Nach vier Jahren Datenerhebung konnten die Zeitreihen erstmals um Saisoneffekte bereinigt werden. Dabei wurden die einzelnen Komponenten jeweils um saisonale Schwankungen bereinigt und im Anschluss zum Gesamtindex aggregiert. Die Saisonbereinigung erhöht die Interpretierbarkeit von Unterschieden im Index über das Jahr hinweg und erlaubt dadurch präzisere Aussagen.
 
Leichter Anstieg im Export

Die Branche für nachhaltige Energielösungen profitierte Anfang 2015 von den noch im Vorquartal gestiegenen Auftragsbeständen. So stiegen die Subkomponenten «Umsatz» und «Lieferfristen», was auf eine rege Geschäftstätigkeit hindeutet. Im Quartalsverlauf sind die Auftragsbücher jedoch nicht weiter gewachsen, was sicherlich zum Teil auf die jüngste Aufwertung des Schweizer Frankens und den damit verbundenen Verlust preislicher Wettbewerbsfähigkeit zurückzuführen ist. In der Exporttätigkeit führte die Frankenstärke jedoch bislang nicht zu einer stärkeren Verlangsamung: Der Subindex «Export» schloss saisonbereinigt um 0.8 Punkte höher bei 44.8 Zählern. Die Exportnachfrage verharrte zwar unterhalb der Wachstumsschwelle, nahm jedoch trotz der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses nicht stärker ab.
 
Rege Geschäftstätigkeit im 1. Quartal

Der Subindex «Umsatz» stieg saisonbereinigt um 4.0 Zähler auf 59.9 Punkte und erreichte damit ein 2-Jahres-Hoch. Dies deutet auf eine rege Geschäftstätigkeit im 1. Quartal 2015 hin. Der Subindex «Auftragsbestand» sank um Saisoneffekte bereinigt um 5.8 Punkte auf 50.7 Punkte und schloss damit nur knapp über der Wachstumsschwelle. Die Auftragsbücher haben sich gegenüber dem Vorquartal also kaum verändert. Die Lieferfristen stehen im 1. Quartal 2015 saisonbereinigt bei 53.1 Zählern und haben sich damit gegenüber dem Vorquartal etwas verlängert. Längere Lieferfristen sind ein Indiz für hohe Kapazitätsauslastung. Die Unternehmen bauten auch im 1. Quartal 2015 Lagerbestände von Vorgütern ab. Der entsprechende Subindex «Lagerbestand» sank saisonbereinigt auf 46.4 Punkte und befindet sich nun seit einem Jahr unter der Wachstumsschwelle. Die Unternehmen stellten im 1. Quartal 2015 zwar neues Personal ein, der um Saisoneffekte bereinigte Index «Beschäftigung» sank mit 51.0 Punkten dennoch auf einen neuen Tiefststand.
 
EE-Branche sieht Energiewende nicht in Gefahr

Trotz Frontalangriff der Gegner auf die Energiestrategie 2050 sieht die Branche in der momentanen Frankenstärke keine Gefahr für die Energiewende. Rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer äusserten sich diesbezüglich positiv. Die Energiewende schafft im Inland Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum und ist erst Recht wegen der Frankenstärke das richtige Konjunkturpaket zur richtigen Zeit für die Schweiz.


 Download der Medienmitteilung vom 23. April 2015 (PDF)
 
Über die AEE SUISSE
Die AEE SUISSE vertritt als Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz die Interessen von 24 Branchenverbänden und deren rund 15'000 Mitgliedern, der Unternehmungen und der Energieanbieter aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger zu informieren, für eine nachhaltige Energiepolitik zu sensibilisieren und sich aktiv an der Gestaltung der wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen auf nationaler und regionaler Ebene zu beteiligen.
 
Quelle: www.aeesuisse.ch

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Dienstag, 21. April 2015

Blockierung ist ein Skandal

Am Dienstag hat Swissgrid das „KEV-Cockpit 1. Quartal 2015“ veröffentlicht. Es zeigt eine absurde Situation: Die Projekte im Rahmen der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) könnten pro Jahr 12,7 Milliarden Kilowattstunden produzieren, was genau der Hälfte der Atomstromproduktion entspricht. 

Ein handfester Skandal für die solare Interessenvereinigung Pro Solar. Denn damit könnte der Ersatz der alten AKW  rasch umgesetzt werden. Doch leider ist die Hälfte dieser Projekte blockiert, weil die Politik die nötigen Mittel nicht freigibt. Besonders betroffen ist die Photovoltaik mit 34‘000 Projekten auf der Warteliste – meist private Investoren, die ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten wollen! Mit 11‘415 Neuanmeldungen für die KEV im Jahr 2014 wurde ein neuer Rekord erreicht.
 
Pro Solar verlangt, dass die Energiestrategie nun rasch und ohne Abstriche beschlossen wird. So kann die Schweiz rasch in Richtung einer Vollversorgung  mit einheimischen und erneuerbaren Energien voran schreiten und Tausende von Arbeitsplätzen im Inland schaffen. Deshalb schreibt Pro Solar einen offenen Brief an die Energiekommission des Ständerats (UREK-S), die ihre nächste Sitzung am 28./29. April durchführt. In einer Woche haben über 6000 Personen den Brief unterzeichnet. Siehe www.pro-solar.ch.
 
Zentrale Forderung von Pro Solar ist die Beibehaltung der maximalen KEV-Abgabe von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde, wie sie vom Nationalrat im Dezember 2014 beschossen wurde. Allfällige Fördermassnahmen zugunsten bestehender Wasserkraftwerke dürfen keinesfalls zulasten der KEV-Abgabe beschlossen werden, da sonst Zehntausende von Solar-, Wind- und Biomasseprojekten mit einem Investitionsvolumen von über 4 Milliarden Franken blockiert wären.
 
***
 
Über Pro Solar
Pro Solar ist eine Initiative von Swissolar, dem schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie, und steht allen Menschen offen, die sich für eine sichere, saubere und unabhängige Energieversorgung dank Solarenergie in der Schweiz einsetzen wollen.

Siehe auch www.pro-solar.ch

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Montag, 20. April 2015

Volle Sonnenkraft voraus

In diesen Apriltagen leistet die Sonne volle Arbeit. Anders als beim dümmlichen und irreführenden Werbespruch der Banken («Lassen Sie Ihr Geld arbeiten») gilt in diesem Fall uneingeschränkt: «Lassen Sie die Sonne arbeiten!». In Deutschland wird am Montag mit über 28 Gigawatt Solarstromleistung ein neuer Rekordwert erreicht.

Was die Sonne zu leisten imstande ist, lässt sich aktuell verschiedenenorts nachvollziehen, so auch im Internet. Für ganz Deutschland lässt sich die aktuell erbrachte Solarleistung zum Beispiel stets einsehen auf der Website «Das leistet Photovoltaik (PV) in Deutschland» des weltgrössten Wechselrichterherstellers SMA. Das sieht dann so aus (vergrössern mit Klick):



 Vergrössern mit Klick auf Bild - hier geht es zur Site >

Alle in Deutschland erstellen PV-Anlagen erbrachten übrigens vergangene Woche mit über 25 Giga- resp. 25'000 Megawatt eine neue Rekordleistung, die vielleicht in diesen Tagen bereits wieder übertroffen wird. Aktuell heute Montagmittag stand die Leistung gemäss obiger Website bereits bei über 28 Gigawatt (was neuen unbestätigten Rekord bedeutet). Das heisst auch, dass die PV in Deutschland während solch sonnenreicher Stunden so viel Strom erzeugt wie etwa 28 Grosskraftwerke aus dem Gas- oder Atomsektor.

Ebenfalls tagesaktuell meldet übrigens der Teletext der ARD, des ersten deutschen Fernsehens, die voraussichtlichen und erbrachten Solarleistungen (Teletextseite 189). Diese Information zeigt stets aktuell, wie viel Strom am entsprechenden Tag voraussichtlich ins Netz eingespeist wird und welchen Anteil der Solarstrom damit am gesamten Stromaufkommen einnimmt (am Montag 20. April: rund 15 Prozent).

Schliesslich sind es viele Anzeigetafeln einzelner Photovoltaik-Anlagen, die jeweils aktuell erbrachte Leistung spiegeln, gelegentlich mit Angaben zur erreichten Leistung am Tag, im ganzen Jahr und seit Inbetriebnahme der Anlage - wie das nachstehende Beispiel der 467-Kilowatt-PV-Anlage Grünmatt der Familienheimgenossenschaft (FGZ) in Zürich Friesenberg zeigt:


Anzeigetafel Grünmatt Zürich-Friesenberg - Vergössern mit Klick auf Bild!

© Text und Bild: Solarmedia

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Samstag, 18. April 2015

Indiewatt - Strom ohne Netz - überall und für Alle



IndieWatt ist eine 100% umweltfreundliche Strom- und Speicherlösung. Kein Lärm, kein Gestank, keine fossilen Energieträger. Solar-Panels oder eine kleine Windturbine verbunden mit der grossen IndieWatt Batterie ersetzt kleinere Dieselgeneratoren und macht unabhängig. Im IndieWatt werkelt eine 100% bewährte Elektroauto-Batterie von FIAMM. Über 3000 Elektroautos fahren mit dieser gleichen Batterie in der alten und neuen Welt. IndieWatt nutzt die lokal vorhandenen Energieressourcen (Wasserkraft, Fotovoltaik (Sonne), Kleinwindanlagen), die uns niemand wegnehmen kann, für die niemand Kriege führen muss und die gratis tagtäglich vom Himmel kommen. Mit dem Batteriespeicher IndieWatt der Vision einer erneuerbaren Energieversorgung einen guten Schritt näher!

Bis Ende April 2015: Unterstützung ab 20 CHF über die Crowdfunding-Site von IndieWatt >>> hier

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Freitag, 17. April 2015

Stromrückgang - es geht also doch !

Im Jahr 2014 ist der Stromverbrauch in der Schweiz um 3,1% auf 57,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gesunken; der Inlandverbrauch (zuzüglich Übertragungs- und Verteilverluste) lag bei 61,8 Mrd. kWh. 

 

Die Landeserzeugung der einheimischen Kraftwerke stieg um 1,9% auf 69,6 Mrd. kWh bzw. erreicht ein Niveau von 67,3 Mrd. kWh nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh. Der mengenmässige Stromexportüberschuss lag im Jahr 2014 mit 5,5 Mrd. kWh um 3,1 Mrd. kWh über dem Vorjahreswert, entsprechend stieg der monetäre Aussenhandelssaldo in Schweizer Franken auf 442 Mio. Franken gegenüber 327 Mio. Franken im 2013. Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch (entspricht dem Landesverbrauch nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,3 Mrd. kWh) sank 2014 um 3,1% auf 57,5 Mrd. kWh (2013: 59,3 Mrd. kWh). Hohe Verbrauchsrückgänge ergaben sich im ersten (- 4,7%), im zweiten (- 3,7%) und im vierten (- 2,9%) Quartal; im dritten Quartal sank der Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahresquartal nur geringfügig (- 0,8%).


Die wichtigen Einflussgrössen auf den Elektrizitätsverbrauch zeigen im Jahr 2014 folgende Entwicklungen:
  • Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2014 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen um 2,0% zu (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO).
  • Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz steigt gemäss dem „mittleren" Bevölkerungsszenario 2010 des Bundesamtes für Statistik (BFS) um rund 0,9% pro Jahr. (Das BFS hat noch keine offiziellen Daten zur Entwicklung der Wohnbevölkerung im Jahr 2014 publiziert.)
  • Witterung: 2014 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 19,9% ab (siehe Tabelle im Anhang). Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden (Analysen des Energieverbrauchs nach Verwendungszweck, BFE/Prognos 2014), sank infolge des wärmsten Jahres seit Messbeginn (1864) der Stromverbrauch im 2014 gegenüber dem Vorjahr.

Hohe inländische Elektrizitätsproduktion: Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung vor Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh) des schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2014 um 1,9% auf 69,6 Mrd. kWh (2013: 68,3 Mrd. kWh). Nach dem Rekordjahr 2001 ist dies das zweithöchste jemals erzielte Produktionsergebnis. Im 1. Quartal lag die Inlanderzeugung unter dem entsprechenden Vorjahreswert (- 3,6%), in den drei anderen Quartalen des Jahres lag die Inlanderzeugung hingegen über den entsprechenden Vorjahreswerten (2. Quartal: + 4,2%, 3. Quartal: + 5,5%, 4. Quartal: + 1,5%).

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 0,7% weniger Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke - 2,9%, Speicherkraftwerke + 1,2%). Im Sommer stieg die Produktion der Wasserkraftwerke um 0,8%, in den beiden Winterquartalen ergab sich hingegen eine Produktionsabnahme von 2,5%. Die Stromproduktion der fünf schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 6,0% auf den neuen Höchstwert von 26,4 Mrd. kWh (2013: 24,9 Mrd. kWh), wobei das Kernkraftwerk Mühleberg einen neuen Produktionsrekord sowie das Kernkraftwerk Gösgen ab Mitte Jahr eine Leistungserhöhung vermeldete. Die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks erreichte 90,9% (2013: 86,1%). Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 56,4%, die Kernkraftwerke zu 37,9% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 5,7% beteiligt.

Bei Importen von 37,4 Mrd. kWh und Exporten von 42,9 Mrd. kWh ergab sich 2014 ein Exportüberschuss von 5,5 Mrd. kWh (2013: Exportüberschuss von 2,4 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal importierte die Schweiz per Saldo 0,7 Mrd. kWh (2013: 1,7 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 6,2 Mrd. kWh (2013: 4,1 Mrd. kWh). Der Erlös aus den Stromexporten betrug 2'272 Mio. Franken (5,32 Rp./kWh). Für die Importe fielen Ausgaben von 1'830 Mio. Franken an (4,90 Rp./kWh). Der positive Aussenhandelssaldo der Schweiz stieg um 35,2% auf 442 Mio. Franken (2013: 327 Mio. Franken).
Quelle:  http://www.bfe.admin.ch

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Mittwoch, 15. April 2015

D: Rentabler Eigenverbrauch

In Deutschland ist der so genannte Eigenverbrauch von Solarstrom unterdessen rentabel. Will heissen: Es lohnt auch ökonomisch, neben der PV-Anlage eine Speichereinrichtung zu erstellen und damit den Anteil an selbst verbrauchtem Solarstrom deutlich zu erhöhen. Im folgenden einige der Argumente für den Eigenverbrauch, die wegen der Preisverhältnisse für die Schweiz noch nicht ganz zutreffen - vielleicht aber bald:

Die Energiewende ist eine unausweichliche Notwendigkeit, sie zu schaffen eine gewaltige und schwierige Aufgabe. „Man kann nicht einfach einen Energiewende-Schalter umlegen, das wird lange dauern und viele kleine Schritte erfordern.“ Sagt Siegfried Schröpf, Geschäftsführer von Grammer Solar aus Amberg.

Eigenverbrauch rentabel
Eine dieser Veränderungen fand in den vergangenen drei Jahren statt. In dieser Zeit sind die Stromgestehungskosten von Solarstrom nicht nur im Bereich deutlich unter 20 Cent (in Süddeutschland lt. Fraunhofer Institut im Durchschnitt 15 Cent) angekommen, gleichzeitig wurden auch die lange nachgefragten Speichersysteme so leistungsfähig und preiswert, dass sich ein System aus Photovoltaik-Anlage und Stromspeicher inzwischen wirtschaftlich lohnt.


Unabhängigkeit gewinnen 
„Aber es geht nicht nur ums Geld, es geht auch um mehr Unabhängigkeit. Die Strompreise sind deutlich gestiegen und werden auch noch weiter steigen. Wer Solarstrom zum Eigenverbrauch produziert, erhält einen Teil seines Stroms zu festen, gleichbleibenden Konditionen. Wer seinen Strom speichern kann, erhöht diesen Anteil und wird damit noch unabhängiger.“ erklärt Schröpf.


Kompakte Technik mit großem Nutzen
Etwa so groß wie ein Zigarettenautomat sind die modernen Systeme mit Lithiumionen-Akkus. Die Kapazität liegt bei vier bis fünf kWh. Das reicht, um eine Nacht zu überbrücken. Tagsüber, wenn die PV-Anlage mehr Strom liefert, als gebraucht wird, lädt sich der Akku mit Solarstrom auf. Nachts, wenn kein Strom mehr vom Dach kommt, wird der Strom aus dem Akku verwendet.


Warum lohnt sich der Eigenverbrauch?
„Eine kWh Strom hat für den Endverbrauchereinen Wert von etwa 25 Cent, weil er so viel beim Stromversorger bezahlen muss. Die kWh aus der PV-Anlage kostet zwischen 8 und 15 Cent. Die Differenz ist gespartes Geld.“ rechnet Siegfried Schröpf vor. Und weiter: „Für die Einspeisung bekommt man nicht einmal mehr 13 Cent, da ist der Eigenverbrauch einfach das bessere Geschäft.“


Wie unabhängig kann ich mit Solarstromwerden?
Schröpf dazu: „Um das gleich zu sagen: 100%sind alleine mit Solarstrom nicht drin. Jedenfalls nicht, wenn man die Kosten im Auge behält. Aber eine Autarkiequote von 60 bis 65 Prozent ist realistisch. Das bedeutet, dass man nur noch 35 bis 40 Prozent seines Stroms vom Versorger kaufen muss. Den Rest macht man zu günstigeren und vor allem stabilen Konditionen selbst.“


Warum ist es unwirtschaftlich, die Quote noch weiter zu erhöhen?
„Das hat zwei Gründe: Spitzenlast und Zeit. Wollte man jede denkbare Spitzenlast abdecken, müsste die Kapazität um ein Vielfaches größer sein. Man würde also Batteriekapazität kaufen und vorhalten, die man nur selten braucht. Gleichermaßen verhält es sich mit dem Ausgleich von ertragsarmen Tagen. Letzten Endes würde das letzte Viertel Autarkie viel mehr kosten, als es je einspielen könnte. Darum macht man das eigentlich nicht. Aber zu 65 Prozent autark zu sein, ist ja auch schon sehr ordentlich.“ so Schröpf. „Das bedeutet zum Beispiel, dass man von künftigen Strompreiserhöhungen nur noch zu 35 Prozent betroffen ist.“


Sinnvolle Ergänzung
Wer also über den Kauf einer PV-Anlage nachdenkt, sollte diese von Anfang an mit Stromspeicher planen. Komplett installierte Qualitäts- Anlagen in der Größenordnung von 6 kWp Solarleistung und vier bis fünf kWh Speicherkapazität´sind heute für (netto) unter 20.000 Euro zu haben. Zur Finanzierung bieten sich sehr zinsgünstige Darlehen z.B. der KfW an. Dank günstiger Finanzierung und hohem Nutzen amortisieren sich PV-Anlagen in überschaubaren Zeiträumen. Wer bereits eine PV-Anlage betreibt, kann sie mit einem Nachrüst-Speicher sinnvoll erweitern.


Quelle   sonnenseite.com / Grammer Solar GmbH 2015

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Dienstag, 14. April 2015

Ein Agrarkonzern greift nach der Sonne

Der Agrarkonzern Fenaco hat es auf die leeren Dächer der Bauernhöfe abgesehen und will diese mit Solarzellen bestücken, wie Fernsehen SRF am Montagabend berichtete. In einem ersten Schritt steigt Fenaco beim Basler Solar-Anlagenbauer Solvatec ein. Den Solarstrom der Bauern will Fenaco später auch vermarkten und verkaufen. 

Viele Dächer von landwirtschaftlichen Betrieben sind leer. Noch vor zwei Jahren produzierten die Schweizer Landwirte geschätzte 24 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht rund 1000 installierten Solar-Anlagen. Daniel Bischof, Leiter Energie bei Fenaco, will das ändern. Gegenüber «10vor10» schätzt Bischof das Potenzial von Solarenergie vom Bauernhof gross ein: «Wir betrachten es als realistisch dass die Schweizer Landwirtschaft mittelfristig mindestens 1200 Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren kann. Das entspricht rund der Hälfte der Kapazität des Atomkraftwerks Mühleberg.»

In der Schweiz gibt es rund 55‘000 Bauerbetriebe. Damit die Bauern so viel Strom erzeugen können, müsste jedes geeignete Bauernhofdach Solarenergie produzieren. Um das zu erreichen hat Fenaco per Ende März die Mehrheit am Solar-Anlagenbauer Solvatec gekauft, wie «10vor10» weiss. Mit 30 Mitarbeitern zählt die Basler Firma zu den zehn Grössten in der Schweiz. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bauern sollen die Anlagen von Solvatec kosteneffizient über die Landi-Läden erwerben können.

Fenaco will aber mehr als nur den Bauern Solaranlagen verkaufen. Langfristig will der Agrarkonzern auch ein Stromhändler werden. «Langfristig sehen wir uns als Energiedienstleister mit erneuerbaren Enegien. Wir haben dort die Aufgabe die Bauern bei der Vermarktung des Solarstroms zu unterstützen. Wir werden den Strom auch handeln.» Bischof räumt aber weiter ein, auf dem Schweizer Markt ein ganz kleiner Player zu sein.

Rolf Wüstenhagen, Energie-Experte der Universität St. Gallen begrüsst das Engagement des Bauernkonzern, sieht aber auch Probleme: «Die Konkurrenz schläft nicht. Weil die Solarenergie wesentlich günstiger geworden ist versuchen sich verschiedene Akteure hier zu positionieren. Alle versuchen sich vom Stück Kuchen eine Scheibe abzuschneiden.» Ästhetische Bedenken hat etwa der Schweizer Heimatschutz. Geschäftsleiter Adrian Schmid fordert statt angebauten Solar-Anlagen integrierte Anlagen. Bei einer angebauten Anlage wird diese auf einem bestehenden Dach angebracht. Bei einer integrierten Anlage ersetzen die Solarzellen die Dachziegel.

Quelle und TV-Beitrag 10 vor 10 hier >>>

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Montag, 13. April 2015

Weiterhin starkes Wachstum der Solar-Investments

Weltweit wurden im ersten Quartal 50,5 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert, 15 % weniger als im ersten Quartal 2014. Allerdings stiegen die Solar-Investitionen um 7 % auf 31,8 Milliarden USD, während es im Windsektor einen Einbruch um 30 % auf 15,1 Mrd. USD gab, wie das Neue-Energien-Portal solarserver.de berichtet.

Hervor stechen nur der globale Sektor der Photovoltaik-Kleinanlagen (siehe auch Bild) sowie Investitionen in Erneuerbare-Projekte in Südafrika. Das erste Quartal ist meist das schwächste des Jahres, was Investitionen in erneuerbare Energien angeht. Banken und Investoren müssen ihre Pipeline an Transaktionen nach dem üblichen boomenden Jahresendgeschäft erst wieder neu aufbauen, und Projektentwickler Änderungen in den Förderungen ab 01.01.2015 erst einmal verkraften. So wurden insgesamt 50,5 Milliarden USD investiert (4. Quartal 2014: 67,6 Mio. USD, 1. Quartal 2014: 59,3 Mio. USD, 1. Quartal 2013: 43,1 Mio. USD.) 

„Die große Frage ist natürlich, ob und wie stark die Erneuerbare-Energien-Investitionen vom Einbruch der Öl- und Gaspreise betroffen waren. Die Zahlen zeigen: gar nicht so stark“, sagte Michael Liebreich, Aufsichtsratsvorsitzender von Bloomberg New Energy Finance. „Wir sagten im Januar, dass wir dachten, 2015 könnte aufgrund der Währungsschwankungen nicht an die Dollar-Investitionssumme des Vorjahres herankommen. Der US-Dollar ist im vergangenen Jahr gegenüber anderen Währungen um 15 % stärker geworden, gegenüber dem Euro sogar um 29 %. Außerdem gab es vor einem Jahr mehr Wind-Investitionen. Ohne diese Faktoren könnten die Investitionen im ersten Quartal fast mit dem Vorjahresquartal mithalten.“

„Aber es gibt noch einiges zu tun in diesem Jahr. Niemand weiß, ob der Ölpreis wieder anzieht oder noch weiter einbricht. Wir rechnen im Dezember mit einer Art Klima-Deal in Paris. Und es gibt viele bahnbrechende Entwicklungen: Solarstrom für 6 US-Cent/kWh, Energiespeicher, Energieeffizienz, Elektrofahrzeuge und intelligente Stromnetze (Smart Grids). Die Entwicklung der Erneuerbare-Investitionen ist nächste Woche Thema unseres Gipfeltreffens in New York.“ 

In Europa wurde im Berichtsquartal 30 % weniger investiert als im Vorjahreszeitraum (nur 9,7 Mrd. USD), in China 24 % weniger (11 Mrd. USD). In den USA stieg das Volumen um 2 % auf 9,6 Mrd. USD, aber Brasilien fiel um 62 % auf 1,1 Mrd. USD zurück, der Rest Amerikas um 17 % auf 2 Mrd. USD. Am besten schnitt Südafrika ab: Dort wuchs das Investitionsvolumen in erneuerbare Energien von fast Null auf 3,1 Milliarden US-Dollar. Luke Mills, Analyst bei Bloomberg New Energy Finance, sagte: „Seit 2012 hat sich Südafrika zu einem der wichtigsten Zentren für Erneuerbare-Investitionen entwickelt. Das Land nutzt seine Solar- und Windquellen beim Kraftwerkszubau. Im ersten Quartal 2015 wurden im Rahmen einer Versteigerung einige große Photovoltaik-, Wind- und solarthermische Kraftwerksprojekte (CSP) finanziert.“

In Indien stieg das Investitionsvolumen um 59 % auf 1,6 Mrd. USD. In Asien und Ozeanien (ohne Indien und China) schrumpfte es um 15 % auf 11,2 Mrd. USD, wobei in Japan nach wie vor viele kleine Photovoltaik-Anlagen installiert werden, die Gesamtinvestitionen in dem Land jedoch um 3 % auf 8,8 Mrd. USD sanken. Der belebteste europäische Markt war Großbritannien. Hier endete am 31.03.2015 der Zulassungszeitraum für Photovoltaik-Projekte und sorgte für einen hektischen Zubau von PV-Anlagen sowie ein Ansteigen der Investitionen um 12 % auf 4,3 Mrd. USD.

Bei der Betrachtung der verschiedenen Investitionsarten fällt auf, dass die Finanzierung großer Erneuerbare-Energien-Projekte im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 % auf 27,9 Mrd. USD schrumpfte. Zu den größten Deals in diesem Sektor zählen eine Investition von 1,3 Mio. USD für ein deutsches Offshore-Windprojekt in der Nordsee mit 322 MW, 888.000 USD für das solarthermische Kraftwerk Xina Solar One mit 100 MW in Südafrika und 427.000 USD für die Windfarm Apex Kay mit 300 MW in Oklahoma, USA. US-Investitionen in kleine dezentrale Anlagen (hauptsächlich Photovoltaik-dachanlagen) stiegen um 11 % auf 20,3 Mrd. USD. Die aktivsten Märkte sind hierbei Japan, die USA und China. 

Der Bloomberg New Energy Finance Summit findet von 13.–15.04.2015 in New York statt. Details unter http://about.bnef.com/summit/.

Quelle: BNEF | solarserver.de

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Leclanché kommt ins Geschäft

Der Schweizer Batteriehersteller und Speicherpioniere bauen gemeinsam ein wegweisendes Energiesystem auf der Azoreninsel Graciosa.  

Der Schweizer Batteriehersteller Leclanché übernimmt eine wichtige Rolle in der Umsetzung des bahnbrechenden Ökostromprojektes auf der portugiesischen Azoreninsel Graciosa, das derzeit vom deutsch-amerikanischen Speicher- und Netzexperten Younicos errichtet wird. So liefert Leclanché das vollständige Batteriespeichersystem. Die aus marktführenden Lithium-Ionen-Batterien bestehende Anlage wird durch die intelligente Energie-Management-Software von Younicos in das Inselnetz integriert. Zudem bringt ein Tochterunternehmen von Recharge ApS, einem der größten Anteilseigner Leclanchés, Wandelschuldverschreibungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro in die Betreibergesellschaft Gracolica, einer 100-prozentigen Tochter von Younicos, ein. Beide Ankündigungen sind wichtige Schritte, um die Umsetzung des Projekts in den kommenden Wochen voranzutreiben. Auf Graciosa (siehe Karte) wird derzeit das weltweit erste speichergestützte erneuerbare Energiesystem in Megawattgröße gebaut. Das Projekt setzt neue Maßstäbe für die Energieversorgung von Inseln auf der ganzen Welt: Weil das System zur Stabilisierung des Stromnetzes nicht mehr auf die rotierenden Massen konventioneller Erzeugungseinheiten angewiesen ist, kann es mit bis zu 100 Prozent Strom aus Wind und Sonne sicher betrieben werden.

Herzstück des Energiesystems auf Graciosa ist ein vollautomatisiertes 2,8-Megawatt-Batteriekraftwerk, das mit Hilfe des von Younicos entwickelten intelligenten Energiemanagementsystems in das Netz integriert wird. Das Gesamtsystem umfasst außerdem einen 4,5-Megawatt-Windpark, einen 1-Megawatt-Solarstrompark sowie intelligente Wechselrichter. Es wird den Jahresanteil erneuerbarer Energien im Stromnetz der Insel über das bisherige Limit von 15 Prozent auf bis zu 65 Prozent steigern und so Graciosas Abhängigkeit von Dieselkraftstoffen reduzieren. James P. McDougall, CEO von Younicos, zur Partnerschaft mit Leclanché: „Die Kooperation mit Leclanché ist für uns in vielerlei Hinsicht spannend. Wir interessieren uns seit einiger Zeit für die Batteriespeicher von Leclanché und sind überzeugt, dass sie – in Verbindung mit unseren Softwarelösungen – eine sehr stabile Basis für ein grundlegend neues Energiesysteme bilden können. Gleichzeitig unterstreicht die Partnerschaft mit einem führenden Batterieanbieter wie Leclanché sowie mit Recharge als Finanzpartner die weltweite Führungskompetenz von Younicos im Bereich erneuerbarer Inselsysteme.“

Auch Anil Srivastava, CEO von Leclanché, begrüßt die Partnerschaft: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Younicos in der Umsetzung dieses hochinnovativen Inselprojekts. Das breite Leistungsspektrum unserer Batteriespeicherlösung gepaart mit der weltweit führenden Energie-Management-Software von Younicos wird das System auf Graciosa zu einem Leuchtturmprojekt für die gesamte Branche machen. Das ist eine starke Bestätigung der Wachstumsstrategie von Leclanché und seiner Führungsrolle in diesem chancenreichen und sich rasant entwickelnden Markt.“

Über Younicos
Younicos ist ein weltweit führender Anbieter von intelligenten Netz- und Energiespeicherlösungen. Unsere Kunden profitieren von unserer technischen Expertise, unserem kommerziellen Know-how und unserer Erfahrung. Rund um den Globus haben wir über 20 Batteriekraftwerke mit einer Gesamtleistung von knapp 100 Megawatt installiert. Das Unternehmen wurde im Jahr 2005 in Berlin gegründet und beschäftigt dort sowie in Kyle und Austin (USA) mittlerweile rund 120 Mitarbeiter.
Über Leclanché
Seit 1909 ist Leclanché ein Partner für Batteriespeicher-Technologien. Gegründet in der Tradition von Georges Leclanché, dem Erfinder der Trockenzelle, führt Leclanché heute neben den etablierten Speichertechnologien auch kundenspezifische Batteriesysteme sowie die erfolgreichen, hoch modernen Lithium-Ionen-Lösungen in seinem Portfolio. Durch die Integration eines Spin-Offs der Fraunhofer-Gesellschaft im Jahr 2006 entwickelte sich die Firma von einem traditionellen Batteriehersteller zu einem führenden Entwickler und Hersteller von Lithium-Ionen-Zellen in Europa. Leclanché entwickelt Speicherlösungen für vielfältige Anwendungen wie die effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien, Diesel-Kraftstoffreduktion, stromnetzgekoppelte Zusatzleistungen, Lastmanagement für die Schwerindustrie, aber auch Schwertransportsysteme wie Busse, Schienen- und Wasserfahrzeuge.

Samstag, 11. April 2015

AKW Flamanville: Schwerer Schlag für Industrie

Schwerer Schlag für französische Atomindustrie. Im Reaktorbehälter des AKW-Neubaus Flamanville sind Risse aufgetaucht. Die französische Presse mutmasst irreparable Schäden, während sich die sonstige Atomwelt bedeckt hält. Möglicherweise ist das ein weiterer Sargnagel für die französische Atomsparte, die zuvor schon von massiven Finanzproblemen gebeutelt wurde. Einen Rückschlag stellt das auch für die Gegner des unweit von Basel gelegenen Uralt-Reaktors Fessenheim dar.

Es ist nicht der erste Schlag, den die französische Atomindustrie in diesen Monaten zu verkraften hat – aber vielleicht ist es der folgenschwerste. Mit Auswirkungen auf die Entwicklung des künftigen Atomkomplexes insgesamt, zumindest in der westlichen Welt. Für Frankreich selbst kommt erschwerend hinzu, dass plötzlich der Nutzen, ja schon die Überlegenheit, der erneuerbaren Energien wahrgenommen wird. Doch alles der Reihe nach – und gemäss dem aktuellen Kenntnisstand zu einer Branche, die sich nicht durch Transparenz auszeichnet. Zahlreiche Berichte vor allem in französischen Medien erlauben eine schemenhafte Beurteilung.

Vier Tage ist es her, dass Meldungen auftauchten über Risse im Kernmantel des noch in Bau befindlichen AKW Flamanville (siehe Luftbild links mit dem noch offenen Reaktorbehälter). Flamanville wird eh schon der teuerste Meiler aller Zeiten – Baudauer und Baukosten sind geradezu explodiert. Letztere machen unterdessen mindestens 8,5 Milliarden Euro aus – eine Inbetriebnahme steht nicht vor 2017 zu erwarten, dabei sollte das Werk schon seit 2011 Strom liefern. Und nun also dies: Die französische Atomaufsicht ASN gab am Dienstag eine "Anomalie" beim Reaktorbehälter des sogenannten Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) bekannt. Die Newsplattformformat.at schreibt dazu: «Ein Behördenverantwortlicher sagte, das Problem liege in der Zusammensetzung des Stahls in bestimmten Bereichen des Behälterdeckels und des Bodens.» Nun sollen bis Oktober Ergebnisse einer von Umweltministerin Ségolène Royal veranlassten Untersuchung vorliegen.

Die französische Presse überschlägt sich mit Mutmassungen und sieht teils schon das Ende dieser wichtigen, aber auch arg strapazierten Industriesparte gekommen. Vor Monatsfrist hatte der AKW-Bauer Areva einen Jahresverlust von nahezu fünf Milliarden Euro kommuniziert. Seither reissen auch die Spekulationen nicht ab, wonach der staatliche Energieversorger Electricité de France (EDF) sich zumindest teilweise am ebenfalls staatlichen Areva-Konzern beteiligen solle. Die Schlagzeilen zu den neuesten Problemen in Flamanville, die in erster Linie auf Areva zurückfallen, lauten unter anderem:

- Un chantier décidément problématique – siehe hier >>> HuffingtonpostFrance
- Le réacteur EPR de Flamanville n’en finit pas d’accumuler les problèmes techniques: l’Autorité de sûreté nucléaire (ASN) a annoncé mardi une nouvelle «anomalie» sur la cuve, un «élément particulièrement important pour la sûreté» siehe hier >>> Liberation
- Le réacteur EPR de Flamanville touché au cœur - siehe hier >>> Le Monde

Fatal erscheint eine gewisse Verknüpfung mit dem maroden AKW Fessenheim unweit der Schweizer Grenze gelegen, wie die Tageswoche schreibt: «Vieles hängt dabei vom neuen Druckwasserreaktor beim Kernkraftwerk Flamanville in der Normandie ab. Kommt dieser in Betrieb, wird als Kompensation ein anderes geschlossen. » Und dieses ist höchstwahrscheinlich Fessenheim. Umgekehrt heisst das auch – wenn Flamanville noch lange nicht oder vielleicht nie in Betrieb geht, dann wird Fessenheim um so länger laufe.

Für die Atomwirtschaft in Frankreich läuft es auch sonst nicht optimal. Das mit französischer Beteiligung und Extrem-Subventionen in Grossbritannien geplante Hinkley Point ist noch nicht in trockenen Tüchern – die dort engagierte Areva geht derzeit über die Finanzbücher, mit ungewissem Ausgang (siehe dazu Figaro vom  2. April 2015).

Und plötzlich machen in Frankreich Studien die Runde, die die Erneuerbaren Energien kostenmässig im Vorteil gegenüber der Atomkraft sehen (siehe hier >>> LeMonde  vom 9. April 2015). Dort heisst es unter anderem, dass Frankreich bis zum Jahr 2050 seinen Strom vollumfänglich aus erneuerbaren Quellen beziehen könnte. Der wäre dann zwar um rund ein Drittel teurer gegenüber heute – nur dass diese Verteuerung auch zu gewärtigen sei, wenn das Land weiterhin auf die Atomkraft setzte – Flamanville's extreme Kostensteigerung ums Dreifache lässt grüssen.

© Solarmedia

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Donnerstag, 9. April 2015

EKZ baut kräftig zu

Unter den erneuerbaren Energien hat die Sonnenenergie das grösste Potential im Kanton Zürich. Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) setzen seit Jahren auf die Kraft der Sonne und treiben den Bau neuer Anlagen voran. 

Mit Erfolg: Nie zuvor montierten sie derart viele Module auf Dächern wie in den letzten 15 Monaten. Gemeinsam mit dem Engage­­ment ihrer Zürcher Kunden ergibt sich so ein erfreulicher Zuwachs bei der Solarenergie. Im Schnitt bauten die EKZ seit Jahresbeginn 2014 jeden Monat eine neue, grossflächige Photo­voltaikanlage – die meisten im Kanton Zürich. Auf einer Fläche von über 25 000 Quadratmetern, also fast vier Fussballfeldern, produzieren die neuen Photovoltaikmodule Solarstrom. Damit können die EKZ mit eigenen Photovoltaikanlagen jährlich sechs Millionen Kilowattstunden Solarstrom produzieren. Das entspricht dem Strombedarf von 1400 Vierpersonenhaushalten.
 
Die Mehrheit der neuen Module befindet sich auf Dächern von Gemeinde- oder Industriebauten und Bauernhöfen, deren Besitzer ihre Dachflächen auf einfache Art den EKZ zur Nutzung der Sonnenkraft vermieten. Mit dem starken Zubau haben die EKZ ein weiteres Etappenziel erreicht und suchen nach wie vor Dachflächen Dritter* für den Ausbau.
 
Solarengagement von Zürcher Kunden spürbar: Auch bei den Kunden der EKZ ist das Engagement für die Solarenergie spürbar. Rund 6500 Zürcher Haushalte beziehen heute Solarstrom aus der 1997 ins Leben gerufenen EKZ Solar­strom­börse – Tendenz steigend, denn der Preis für EKZ Solarstrom sank in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent. Über 550 Zürcher Privatpersonen und Unternehmen entschieden sich zudem im letzten Jahr für den Bau einer eigenen Photovoltaikanlage, die an das Stromnetz der EKZ angeschlossen wurde.
 
Solar- und Windstrom im Fokus: Die EKZ haben sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der neuen erneuerbaren Energien bis 2030 auf zehn Prozent des Absatzes zu steigern. Neben dem heimischen Solarengagement investieren sie insbesondere in europäische Windparks. Bereits elf Windparks sind ganz oder mehrheitlich im Besitz der EKZ.
 
* Damit effizient und kostengünstig Solarstrom produziert werden kann, müssen Dachflächen unbeschattet und in einem guten Zustand sowie grösser als 800 Quadratmeter (Schrägdach) bzw. 1500 Quadratmeter (Flachdach) sein.  Mehr unter www.ekz.ch/dachvermietung.
 
Weitere Informationen sowie ein Bild in drucktauglicher Auflösung finden Sie unter www.ekz.ch/medien.

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Forschungsprojekt „Solar Bankability“

Ein neues europäisches Forschungsprojekt mit dem Titel Solar Bankability ist unter Beteiligung des weltweit führenden Prüfdienstleisters der Solarbranche TÜV Rheinland gestartet. Es zielt darauf ab, die technischen Risiken bei Investitionen in Photovoltaik-Kraftwerke zur Stromerzeugung aus Sonnenergie weiter zu reduzieren. 
Prüfung SolarkraftwerkDas Gemeinschaftsprojekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird von der Europäischen Kommission gefördert. Koordiniert wird das Projekt von Eurac. Weitere Partner des Forschungsverbunds neben TÜV Rheinland sind 3E, ACCELIOS Solar sowie der Verband der europäischen Solarindustrie EPIA. „Das Vertrauen in die Photovoltaik als Baustein einer nachhaltigen Energieversorgung hängt maßgeblich von der technischen Verlässlichkeit ab. 

Gleichzeitig ist das ein zentraler Aspekt für das finanzielle Engagement potenzieller Investoren“, so Ulrike Jahn, Projektleiterin von TÜV Rheinland. Deshalb solle das Forschungsvorhaben dazu beitragen, Investoren oder Anlagenbetreibern größtmögliche Sicherheit für qualitativ hochwertige Photovoltaikanlagen auf dem Stand der Technik und damit für einen rentablen, sicheren und langlebigen Betrieb zu geben. Im Projekt werden die technischen und finanziellen Risiken für die gesamte Wertschöpfungskette der Solarstromerzeugung untersucht: von der Standortsuche und Planung eines Kraftwerkes über Auswahl der Komponenten, Installation, Abnahme und bis zum Betrieb der Anlagen. 

Ein wesentliches Arbeitspaket des internationalen Forschungsprojektes ist die Entwicklung, Dokumentation und Etablierung von Methoden zur Bewertung und Minderung der technischen Risiken im Zusammenhang mit Investitionen in Photovoltaik-Projekte über den Projektlebenszyklus, das heißt, während der Entwicklung und Betrieb bis zur Außerbetriebnahme. Hierbei werden die Risiken für einzelne Investitionen auch vor dem Hintergrund unterschiedlicher Geschäfts-modelle bewertet. Dabei wird nicht nur das klassische Einspeisegesetz nach deutschem Muster berücksichtigt, sondern auch neue Geschäftsmodelle, die die Einstrahlung, die Systemgrößen, die Finanzierung und andere gesetzliche Rahmenbedingungen in Betracht ziehen. Das Forschungsprojekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms „Horizon 2020“ mit der Fördernummer 649997 unterstützt.

Montag, 6. April 2015

7 % Solarstrom in Deutschland

Die Photovoltaik hat in Deutschland in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Inzwischen produzieren mehr als 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen fast sieben Prozent des in Deutschland benötigten Stroms. 
 
Mit den nun erreichten sieben Prozent ist der Solarstromanteil Deutschlands der weltweit zweithöchste - nur Italien liegt höhe und die Schweiz erst bei 1,5 Prozent. Das EEG habe viel zum raschen Wachstum beigetragen, sei aber auch für die nun rückläufige Entwicklung mitverantwortlich, berichtet der Infodienst Strom-Report.de (Berlin) in einer Pressemitteilung. Die Solarstrom-Produktion in Deutschland war noch nie so ertragreich wie 2014: In zwei Monaten wurden Spitzenwerte erzielt. Der Juni 2014 war mit 4,8 Terawattstunden der zweitertragreichste Solarstrom-Monat seit der Rekordaufstellung im Juni 2013 (5,1 TWh). Insgesamt wurden 32,6 Milliarden Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugt.

Allerdings lag der Photovoltaik-Zubau 2014 unter Plan. Die stufenweise Herabsetzung der Einspeisevergütung für Solarstrom habe die Hochphase vorerst gestoppt, so der Infodienst. Im Jahr 2014 wurden nur 2,3 Milliarden Euro in den Bau neuer Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,9 GW investiert. Das liegt weit hinter der Planung der Bundesregierung von 2,4 – 2,6 GW. Subventions-Einschnitte, Preisverfall und Wettbewerbsdruck haben in den letzten drei Jahren zu vielen Insolvenzen geführt und kostete viele Jobs in Industrie und Handwerk. Bis Ende 2013 wurden die Arbeitsplätze in der Photovoltaik-Branche mehr als halbiert.

Quelle: Strom-Report.de | solarserver.de  / Ergänzung Solarmedia / Bild: Juwi

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Samstag, 4. April 2015

Schweiz hat den Zug verpasst

Die Schweiz hat nach Einschätzung der «Handelszeitung» beim Solarstrom die Entwicklung verpasst. Zwar haben die Eidgenossen bei der Entwicklung von Solar-Technologien die Nase vorn. Genutzt werden diese in der Schweiz aber noch viel zu wenig.

Interessant die Einschätzung der Handelszeitung in ihrer neuesten Ausgabe - so schreibt sie: «Dank der Solar Impulse 2 kann die Schweiz auf internationalem Niveau beweisen, wie innovativ sie in Sachen Solarenergie ist. Doch: Was die Abdeckung mit Photovoltaik-Anlagen angeht, ist sie weniger gut bei den Leuten. Zahlreiche Technologien auf dem Gebiet der Solarenergie wurden in den 90er Jahren in der Schweiz entwickelt. Dazu gehören etwa die Photovoltaik-Zellen, welche die Photosynthese nachahmen, auch Grätzel-Zellen genannt - nach ihrem Schöpfer Professor Michael Grätzel an der ETH Lausanne (EPFL). 

Noch zu wenig PV-Module auf den Dächern - aber viele Hobby-Anwendungen hierzulande (Bild: Guntram Rehsche).










Die Schweizer Technologien wurden in der Folge in Deutschland und in China kommerzialisiert. «Die Schweiz hat die Kommerzialisierung zwar verschlafen, aber sie ist noch immer gut unterwegs bei der Herstellung», sagt Swissolar-Präsident und SP-Nationalrat Roger Nordmann gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Mit 125 Watt pro Einwohner befindet sich die Schweiz derzeit im weltweiten Mittelfeld. Allerdings decken Photovoltaik-Anlagen gerade einmal 1,5 Prozent des Energieverbrauchs, während diese Zahl etwa in Deutschland und Italien auf 6 Prozent gestiegen ist. 

«Die Schweiz kann sich verbessern», sagte Nordmann. Christophe Gagnebin, Verkaufsleiter bei Suntechnics, sagt, die Schweiz sei ein wenig «im Hintertreffen» im Vergleich zu anderen Ländern. Und das obwohl sie führend gewesen sei zu Beginn der Entwicklung der Solarenergienutzung.» 


Quelle: Agenturen und Handelszeitung 

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Donnerstag, 2. April 2015

Rückschritt im Ständerat

Die Energiekommission des Ständerats hat die Energiestrategie 2050 beraten und erste Entscheide getroffen. Die Abkehr vom KEV-Modell, wie es der Nationalrat entwickelt hat, ist nicht nachvollziehbar. Hingegen teilt die AEE SUISSE die Forderung nach einer Unterstützung der Wasserkraft, wobei eine solche nicht aus dem bestehenden KEV-Topf finanziert werden darf.   

Im Unterschied zum Nationalrat hat die ständerätliche Kommission beim Kernstück der Energiestrategie 2050, der Abnahme- und Vergütungspflicht (Art. 17) sowie der Förderung erneuerbarer Energien (Art. 19) wenig Weitsicht bewiesen. Der Nationalrat hatte noch im Dezember mit viel Aufwand und unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen sowie der gängigen Marktpraxis die Vorlage des Bundesrats passend optimiert. Er hat ein überzeugendes Modell vorgelegt, das einerseits die erneuerbaren Energien zügig an den Markt heranführen wird und andererseits durch eine intelligente Kombination von Einspeiseprämien und Einnahmen aus dem Stromverkauf für die in der Zukunft erforderliche Investitionssicherheit sorgen wird. Das Modell des Ständerats dagegen gefährdet die Investitionssicherheit mit der Konsequenz, dass die Energiewende gebremst und verzögert wird.
 
Dass die Grosswasserkraft Unterstützung braucht, ist unbestritten. Eine solche darf aber nicht zulasten der neuen erneuerbaren Energien finanziert werden. Die Modelle, die der Ständerat von Teilen der Stromwirtschaft präsentiert erhalten hat, weisen leider in eine falsche Richtung. Die AEE SUISSE hat deshalb im Gegenzug ein eigenes und Energiewende-taugliches Modell entworfen, das vorsieht, dass den Grosswasserkraft-Produzenten bei neuen und bestehenden Anlagen, die in den letzten zehn Jahren ausgebaut oder erneuert wurden, die Differenz zwischen Markterlös und Produktionskosten bezahlt wird. Über eine Entschädigung soll dabei ein Ausschreibeverfahren entscheiden. Finanziert werden sollen die Unterstützungskosten mit einer Abgabe auf Importstrom oder einer Erhöhung des Netzzuschlags. Letztere darf aber nicht aus dem bestehenden KEV-Topf finanziert werden. Details zum Vorschlag finden sich hier.


Die AEE SUISSE vertritt als Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz die Interessen von 24 Branchenverbänden und 15’000 Unternehmungen und Energieanbietern aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger/-innen zu informieren, für eine nachhaltige Energiepolitik zu sensibilisieren und sich aktiv an der Gestaltung der wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen auf nationaler und regionaler Ebene zu beteiligen.

Download der Medienmitteilung (PDF)
 
Stefan Batzli, Geschäftsführer AEE SUISSE / www.aeesuisse.ch

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Mittwoch, 1. April 2015

Solare Vollversorgung für die Schweiz

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Mittwoch-Sitzung den solaren Vollausbau der schweizerischen Stromversorgung beschlossen. Die Vorlage für die Energiestrategie 2050 soll in diesem Sinn ergänzt und auch beschleunigt werden. Für Details verwies Bundesrätin Leuthard auf die anstehenden Verhandlungen im Ständerat. 

Vom heutigen Bundesratsbeschluss zeigen sich sogar die Umweltorganisationen überrascht. Sie hatten über die Umweltallianz - mit über 50 verschiedenen Organisationen - und über den Fachverband Swissolar bislang stets für einen Solarstromanteil von 20 Prozent bis ins Jahr 2025 geweibelt. Ein solches Ziel schien dem Bundesrat nicht unerreichbar, aber dessen Realisierung war bislang erst für das Jahr 2050 vorgesehen.


Solarfarmen künftig auch in der Schweiz - mit dem Ziel, das Land praktisch vollumfänglich mit Solarstrom zu versorgen. (Bild: eine der grössten Anlagen in den USA)






Nun hat sich die Landesregierung offenbar von jenen Kreisen überzeugen lassen, die mit guten Gründen und schon länger dafür eintreten, eine 100-prozentige Stromversorgung mit inländischen Erneuerbaren Energien zu realisieren. Und nicht nur das - der Bundesrat setzt entgegen früheren Beteuerungen vor allem auf Solarstrom. Die Schweiz verfüge über genügend Dachflächen, um nur schon die anvisierten 20 Prozent zu verdoppeln.

Aber der Bundesrat geht noch weiter, wie die Vorsteherin des zuständigen Departements soeben in Bern vor den Medien erklärte. Doris Leuthard sieht nämlich genügend Möglichkeiten, sowohl auf Seen wie auf Autobahnen und letztlich auch auf landwirtschaftlichen Flächen grossräumig Solaranlagen zu errichten. Mit dem deutschen ISE-Institut für Solarforschung wurde bereits eine Kooperation beschlossen, nachdem dieses im Raum Bodensee eine Agro-PV-Anlage versuchsweise errichten wird (siehe Solarmedia vom 28. März 2015). Der Anteil des Solarstroms, der damit künftig zur schweizerischen Stromversorgung beitragen wird, soll so sukzessive auf bis zu 80 Prozent erhöht werden - den Rest kann die Wasserkraft easy beitragen, deren Bedeutung dürfte im Zeichen des Klimawandels allerdings markant zurückgehen. Immerhin - die Stauseen werden dann die Speicherfunktion für die Solarenergie übernehmen und  eine Rundumversorgung mit Solarstrom garantieren. Bundesrätin Leuthard hat in diesem Zusammenhang auch schon die höchste Auszeichnung der Solarwirtschaft verliehen erhalten - sie firmiert neuerdings als Solar-Doris.

© Solarmedia

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