Jetzt gibt es einen schlagenden Beweis für die Hypothese, Atomstrom werde zum Hindernis für die Einführung Erneuerbarer Energien. Denn Norwegen versorgt sich zu 98 Prozent mit Wasserstrom - und könnte einen gewaltigen Überschuss nach Deutschland exportieren. Doch dort wird die Laufzeit der AKW verlängert - dabei wäre genug norwegischer Wasserstrom vorhanden und die Zuleitung gesichert.
Die deutsche Bundesregierung behauptet, ohne Atomkraftwerke wäre die Versorgungssicherheit im Land nicht garantiert. Gleichzeitig erschwert sie den Ausbau erneuerbarer Energien wie jüngst das Beispiel von Norwegens Wasserkraft zeigt. Norwegen, reich an Flüssen, Seen und Pumpspeichern (siehe Bild), bietet sauberen und billigen Strom im Überfluss. Aus Sicht der EU-Kommission könnte Norwegens Wasserkraft zum "Schlüsselprojekt von vorrangigem Gemeinschaftsinteresse" werden. Das sieht Bundeswirtschaftsminister Brüderle offenbar anders und blockiert den Anschluss von Strom aus norwegischer Wasserkraft an das deutsche Netz.
Während die Atomversorger großzügige Zugeständnisse von der Bundesregierung erhalten, um ihre teuren Atommeiler auf Kosten von Steuergeldern weiter am Netz zu lassen, wird es Betreibern von erneuerbaren Energien schwer gemacht, ihren sauberen Strom einzuspeisen, wie jüngst ein Bericht des Politikmagazins 'Report Mainz' von Thomas Reutter aufdeckt.
Norwegen besitzt Hunderte von Wasserkraftwerken. Das Land produziert seinen Strom zu 98 Prozent aus Wasserkraft und kann noch Energie exportieren. Schon vor zwanzig Jahren gab es die Idee, ein Kabel von Norwegen nach Deutschland zu legen, um sauberen und billigen Strom per Seeleitung zu importieren. Der Spiegel prophezeite 1992, dies sei der Einstieg in den Atomausstieg. Das war einmal, denn aktuell ist eine heftige Diskussion in Deutschland entbrannt, weil die derzeitige Bundesregierung das Ende des mühevoll ausgehandelten Atomausstiegs plant.
Dabei sind die Zeiten für Norwegens sauberen Strom gut. Mehrere Unternehmen haben sich zum Projekt 'NorGer' zusammengeschlossen - darunter auch der zur Axpo gehöriger Schweizer Stromhändler EGL. Sie wollen gemeinsam ein 600 Kilometer langes Kabel durch die Nordsee nach Deutschland verlegen. Die Leistung: 1.400 Megawatt. Genau soviel, wie das Atomkraftwerk Unterweser, in dessen Nachbarschaft das Kabel ans deutsche Netz gehen soll. Aber NorGer fällt nicht unter die Kraftwerksnetzanschlussverordnung. Darin ist geregelt, dass Kraftwerke ständig Strom ins Netz einspeisen dürfen. Aber eben nur Kraftwerke, nicht Seekabel.
Das birgt ein Risiko für die Investoren, denn ohne Regelung könnte der Strom aus Norwegen einfach abgeklemmt werden. Gleiches geschieht bereits mit Windkraftanlagen. Sie werden bei zu viel Atomstrom im Netz abgeschaltet, obwohl dies dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) widerspricht, das eine vorrangige Einspeisung von erneuerbaren Energien garantiert. Was würde geschehen, wenn nicht nur Windenergie im Netz ist, sondern nun auch vermehrt Wasserenergie aus Norwegen?
Die Deutsche Umwelthilfe geht davon aus, dass das Potenzial Norwegens ausreicht, um den erneuerbaren Strom in Deutschland für eine Vollversorgung aus erneuerbaren Energien schon heute sicherzustellen. Und Norwegens Wasser kann noch mehr. Theoretisch könnte norwegische Wasserkraft den Strom von 60 europäischen Atomkraftwerken ersetzen. Damit wäre nicht nur die Atompolitik der Bundesregierung in Frage gestellt, sondern auch die von Frankreich oder England. Vor allem Leitungen durch die Nordsee sind dafür nötig und der Zugang zum Stromnetz. Aber schon beim ersten Kabel stellt sich die Bundesregierung quer.
Dabei könnte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle diesen Prozess mit einem einzigen Wort in Gang setzen. Er müsste der Kraftwerksnetzanschlussverordnung lediglich das Wort "Seekabel" hinzufügen und sauberer Strom aus Norwegen stünde unbegrenzt zur Verfügung. Auf eine Anfrage von 'Report Mainz' an Rainer Brüderle, warum er nicht für die nötige Anschlussverordnung sorge, gab es keine Antwort. Das Wirtschaftsministerium teilte auch NorGer mit, dass es derzeit 'keinen Änderungsbedarf' sieht. Dabei ist norwegischer Strom nicht nur sauber, sondern auch um ein Drittel billiger als deutscher. Und noch ein Plus: Mithilfe von Seekabeln wie das von NorGer könnte der überschüssige Strom aus der deutschen Windenergie nach Norwegen geleitet und dort in Wasserkraft umwandelt werden. Bei Bedarf kann dann dieser Strom jederzeit nach Deutschland zurückfließen.
Damit wäre auch ein Hauptproblem beim Umbau des deutschen Stromnetzes hin zu einer flächendeckenden Versorgung mit erneuerbaren Energien gelöst, die derzeit vorwiegend von Wind- und Solarstromanlagen produziert werden. Diese zeichnen sich durch eine stark fluktuierende Einspeisung aus, je nach Windstärke und Sonneneinstrahlung. Der Aufbau von Energiespeichersystemen ist notwendig, um Spitzenlasten abzufangen und das Energieangebot bedarfsgerecht zu steuern. Norwegen könnte somit eine Art Batterie für ganz Europa werden. Die Bundesregierung besteht auf Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke, weil sonst angeblich der Strom knapp würde. Gleichzeitig vergibt sie die Chance auf sauberen, billigen Strom aus Norwegen. Warum eigentlich?
Quellen: Sonnenseite / NATUREFUND 2010
Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
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Donnerstag, 30. September 2010
Solarstadtplan zur Nachahmung
Eine deutsche Kleinstadt macht vor, wie mit Solarenergie geschicktes Marketing zu betreiben ist - ein Modell auch für Schweizer Städte und Gemeinden - insbesondere für die Stadt Zürich mit ihren vielen Solaranlagen, die der Solarstrombörse angeschlossen sind.
Die Stadtwerke im deutschen Rüsselsheim (bekannt auch als Sitz der Opel-Werke) und gewobau präsentieren zur Messe Fuega eine neue Internetplattform zur Solarenergie. "Unsere Erwartungen haben sich erfüllt: auf Grund dieser Datenlage bietet sich ein guter Überblick über die Nutzung von Solarenergie in Rüsselsheim", sagt Hans-Peter Scheerer, Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim. 133 der aktuell 224 Photovoltaik-Anlagen in der Stadt sind inzwischen auf der Internetplattform gelistet. Auf dem Stadtplan, als Luftbild dargestellt (siehe Foto links), markieren Sonnen die Standorte von privaten und öffentlichen Solaranlagen in Rüsselsheim. Zu den meisten der aufgeführten Anlagen sind weitergehende Informationen hinterlegt: Leistung, Jahr der Inbetriebnahme, Installateur, Hersteller der Module, Modultyp, Fabrikat der Wechselrichter und die Kontaktdaten des Anlagenbetreibers. "Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen, findet vielfältige Informationen und kann den Austausch mit Betreibern suchen, und wer schon eine Anlage besitzt, kann Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen", freut sich Torsten Regenstein, stellvertretender Geschäftsführer der gewobau.
Der Rüsselsheimer Wohndienstleister hat derzeit zwanzig Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern seiner Wohngebäude installiert, die Stadtwerke Rüsselsheim haben zwei Bürgersolaranlagen ermöglicht. Beide Unternehmen wollen mit dem Solarstadtplan ein Zeichen setzen: "Die aktuelle Diskussion um die Verlängerung der Atomkraftwerk-Laufzeiten zur Stromgewinnung zeigt erneut, wie wichtig es ist, für die Zukunft vorzusorgen und möglichst risikofreie Stromgewinnung zu favorisieren", sagt Hans-Peter Scheerer. Mit dem Strom, den alle Photovoltaik-Anlagen in Rüsselsheim produzieren, können mehr als 800 Drei-Personen-Haushalte versorgt und mehr als 500 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden.
Nach zwei Monaten sind die Vorarbeiten für die Homepage nun so weit abgeschlossen, dass das Projekt an der Fachmesse Fuega (Forum für Umwelt und Energie) präsentiert werden kann, die der Gewerbeverein Rüsselsheim am Wochenende 2. und 3. Oktober in der Walter-Köbel-Halle veranstaltet. Stadtwerke und gewobau werden mit einem gemeinsamen Stand vertreten sein und unter anderem den Solarstadtplan vorstellen. Es sollen noch mehr Anlagenbesitzer dafür gewonnen werden, dass sie mit der Veröffentlichung ihrer Daten einverstanden sind und der Stadtplan möglichst vollständig wird. "Vor allem aber möchten wir weitere Menschen von der Photovoltaik überzeugen", erklärt Torsten Regenstein. "Rüsselsheim und seine Dächer haben noch Potenzial.
Die Entwicklung der Photovoltaik-Technik macht die Installation von so genannten amorphen Anlagen möglich, die als Dachbahnen konzipiert und verlegt werden. "Da mussten wir uns vor Jahren noch ausführlich und vor allem an den verschiedensten Stellen informieren", berichtet Regenstein. Diesen Informationsaufwand kann der neue Solarstadtplan Rüsselsheim für zukünftige Photovoltaikanlagenbetreiber, die ebenfalls Flachdächer nutzen wollen, deutlich verringern. "In Rüsselsheim gibt es Photovoltaik-Anlagen in fast allen Technikformen für die verschiedensten Dachformen", erläutert Matthias Diehl vom Photovoltaikbüro Rüsselsheim, das mit der Realisierung des Stadtplans befasst ist. Wer möchte, kann mit dem Solarstadtplan Rüsselsheim interaktiv werden und nach Anmeldung im eigens eingerichteten Forum Fragen stellen, Anregungen und Informationen geben sowie Daten und Bilder zu seiner Anlage hochladen.
Weitere Informationen: http://www.solarstadtplan-ruesselsheim.de/
Quelle: Solarserver
Die Stadtwerke im deutschen Rüsselsheim (bekannt auch als Sitz der Opel-Werke) und gewobau präsentieren zur Messe Fuega eine neue Internetplattform zur Solarenergie. "Unsere Erwartungen haben sich erfüllt: auf Grund dieser Datenlage bietet sich ein guter Überblick über die Nutzung von Solarenergie in Rüsselsheim", sagt Hans-Peter Scheerer, Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim. 133 der aktuell 224 Photovoltaik-Anlagen in der Stadt sind inzwischen auf der Internetplattform gelistet. Auf dem Stadtplan, als Luftbild dargestellt (siehe Foto links), markieren Sonnen die Standorte von privaten und öffentlichen Solaranlagen in Rüsselsheim. Zu den meisten der aufgeführten Anlagen sind weitergehende Informationen hinterlegt: Leistung, Jahr der Inbetriebnahme, Installateur, Hersteller der Module, Modultyp, Fabrikat der Wechselrichter und die Kontaktdaten des Anlagenbetreibers. "Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen, findet vielfältige Informationen und kann den Austausch mit Betreibern suchen, und wer schon eine Anlage besitzt, kann Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen", freut sich Torsten Regenstein, stellvertretender Geschäftsführer der gewobau.
Der Rüsselsheimer Wohndienstleister hat derzeit zwanzig Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern seiner Wohngebäude installiert, die Stadtwerke Rüsselsheim haben zwei Bürgersolaranlagen ermöglicht. Beide Unternehmen wollen mit dem Solarstadtplan ein Zeichen setzen: "Die aktuelle Diskussion um die Verlängerung der Atomkraftwerk-Laufzeiten zur Stromgewinnung zeigt erneut, wie wichtig es ist, für die Zukunft vorzusorgen und möglichst risikofreie Stromgewinnung zu favorisieren", sagt Hans-Peter Scheerer. Mit dem Strom, den alle Photovoltaik-Anlagen in Rüsselsheim produzieren, können mehr als 800 Drei-Personen-Haushalte versorgt und mehr als 500 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden.
Nach zwei Monaten sind die Vorarbeiten für die Homepage nun so weit abgeschlossen, dass das Projekt an der Fachmesse Fuega (Forum für Umwelt und Energie) präsentiert werden kann, die der Gewerbeverein Rüsselsheim am Wochenende 2. und 3. Oktober in der Walter-Köbel-Halle veranstaltet. Stadtwerke und gewobau werden mit einem gemeinsamen Stand vertreten sein und unter anderem den Solarstadtplan vorstellen. Es sollen noch mehr Anlagenbesitzer dafür gewonnen werden, dass sie mit der Veröffentlichung ihrer Daten einverstanden sind und der Stadtplan möglichst vollständig wird. "Vor allem aber möchten wir weitere Menschen von der Photovoltaik überzeugen", erklärt Torsten Regenstein. "Rüsselsheim und seine Dächer haben noch Potenzial.
Die Entwicklung der Photovoltaik-Technik macht die Installation von so genannten amorphen Anlagen möglich, die als Dachbahnen konzipiert und verlegt werden. "Da mussten wir uns vor Jahren noch ausführlich und vor allem an den verschiedensten Stellen informieren", berichtet Regenstein. Diesen Informationsaufwand kann der neue Solarstadtplan Rüsselsheim für zukünftige Photovoltaikanlagenbetreiber, die ebenfalls Flachdächer nutzen wollen, deutlich verringern. "In Rüsselsheim gibt es Photovoltaik-Anlagen in fast allen Technikformen für die verschiedensten Dachformen", erläutert Matthias Diehl vom Photovoltaikbüro Rüsselsheim, das mit der Realisierung des Stadtplans befasst ist. Wer möchte, kann mit dem Solarstadtplan Rüsselsheim interaktiv werden und nach Anmeldung im eigens eingerichteten Forum Fragen stellen, Anregungen und Informationen geben sowie Daten und Bilder zu seiner Anlage hochladen.
Weitere Informationen: http://www.solarstadtplan-ruesselsheim.de/
Quelle: Solarserver
Mittwoch, 29. September 2010
Photovoltaik im Aufwind
Die Preise für photovoltaisch erzeugten Strom sind auch in der Schweiz deutlich gesunken – dessen Konkurrenzfähigkeit scheint selbst für Skeptiker nicht mehr so weit in der Ferne zu liegen wie früher behauptet. Die Prognosen für die künftige Entwicklung liegen aber noch immer weit auseinander – für eine positive Einschätzung gibt es viele Indizien.
Die Diskussion rund um die Energieversorgung der Zukunft dreht sich um Atomstrom – und zunehmend um Solarstrom. Ersterer steht wegen Giftigkeit, Gefährlichkeit und ungelöster Abfallprobleme weiterhin unter Druck (allen Renaissance-Phantasien zum Trotz). Letzterer in erster Linie wegen seiner hohen Kosten. Dazu bringt der Tages-Anzeiger von heute Mittwoch bemerkenswerte Aussagen aus unverdächtiger Quelle.
Die PV-Anlage auf den Neubauten in Zürich-Nord ist eines von vielen Beispielen, die zeigen, wohin die Entwicklung geht: Solarstromerzeugung ist dauerhaft, wird immer billiger - und ist viel unproblematischer als Atomstrom. (Bild Guntram Rehsche)
Zwar tönt im TA der Titel des Artikels «Die Hoffnung in die Sonne bleibt vage» skeptisch. Doch die Aussagen zu den Möglichkeiten der Photovoltaik (PV), also der direkten Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom mit Hilfe von Solarzellen, sind weit zuversichtlicher als frühere Einschätzungen – etwa seitens des Paul-Scherrer-Instituts, welches sich kaum je einen Namen als Befürworterin der Erneuerbaren Energien und der Photovoltaik gemacht hat. So heisst es zum Preis für Solarstrom: «Eine Kilowattstunde Strom aus einer Fotovoltaik-Dachanlage kostet heute im Schweizer Mittelland je nach Grösse 42 bis 66 Rappen. » Das liegt deutlich tiefer als die in diesen Kreisen bis vor kurzem kolpierten 1 CHF für die gleiche Strommenge. Zudem ist es eine äusserst konservative Schätzung: Ein konkretes PV-Projekt in der Stadt Zürich hat in der Submission soeben Preisofferten erhalten, die auf einen Preis von 35 bis 45 Rappen schliessen lassen – denn die Solarmodule sind bereits erneut günstiger zu haben.
Aus den Kosten für Solarmodule lässt sich der Gestehungspreis für den solaren Strom ableiten, allerdings nicht nur – denn der Unterbau, die Installation und schliesslich der Betrieb tragen das Ihre (50 bis 100 Prozent der Modulkosten) zum Endpreis bei (Unterhalt und Reinigung, Ersatz von Komponenten wie Wechselrichter sowie Kapitalkosten). Solarmodule haben in einer Hinsicht in jüngster Zeit insofern an Glaubwürdigkeit gewonnen, als nunmehr die ersten Anlagen bereits ein Alter von 30 Jahren aufweisen und immer noch Strom liefern – zumindest 80 Prozent der ursprünglich erreichten Werte, was im Vergleich zu den Prognosen (20 bis 25 Jahre Haltbarkeit) als ausserordentlich gelten kann.
Eine weitere Aussage im TA-Artikel lässt aufhorchen: Das Bundesamt für Energie bezeichnet landesweit rund 100 Quadratkilometer Dachfläche als für PV geeignet. Diese Fläche würde ohne weiteren Landverbrauch erlauben, rund 16 Prozent des heute in der Schweiz verbrauchten Stroms zu produzieren. Heinz Karrer, CEO des grossen Stromkonzerns Axpo wird derweilen nicht müde, die Möglichkeiten des Solarstroms kleinzureden und von einem Potential im tiefen einstelligen Bereich zu sprechen (siehe NZZ am Sonntag vom 12. September 2010). Dabei sind die Möglichkeiten gemäss dem Fachverband Swissolar sogar doppelt so hoch, als das bei seinen Schätzungen stets sehr vorsichtige Bundesamt für Energie. Demnach könnte also PV-Strom rund einen Drittel des hiesigen Stromverbrauchs abdecken – und das zu ständig sinkenden Kosten. Die Aussichten der Photovoltaik sind also alles andere als vage. Wünschbar wäre allerdings, statt kleinlicher Vorsicht in den Voraussagen der Tatsache Rechnung zu tragen, dass weltweit die meisten Prognosen für die Entwicklung der Erneuerbaren Energien – also auch für Wind oder Biomasse - stets deutlich übertroffen wurden.
© Solarmedia
Die Diskussion rund um die Energieversorgung der Zukunft dreht sich um Atomstrom – und zunehmend um Solarstrom. Ersterer steht wegen Giftigkeit, Gefährlichkeit und ungelöster Abfallprobleme weiterhin unter Druck (allen Renaissance-Phantasien zum Trotz). Letzterer in erster Linie wegen seiner hohen Kosten. Dazu bringt der Tages-Anzeiger von heute Mittwoch bemerkenswerte Aussagen aus unverdächtiger Quelle.
Die PV-Anlage auf den Neubauten in Zürich-Nord ist eines von vielen Beispielen, die zeigen, wohin die Entwicklung geht: Solarstromerzeugung ist dauerhaft, wird immer billiger - und ist viel unproblematischer als Atomstrom. (Bild Guntram Rehsche)
Zwar tönt im TA der Titel des Artikels «Die Hoffnung in die Sonne bleibt vage» skeptisch. Doch die Aussagen zu den Möglichkeiten der Photovoltaik (PV), also der direkten Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom mit Hilfe von Solarzellen, sind weit zuversichtlicher als frühere Einschätzungen – etwa seitens des Paul-Scherrer-Instituts, welches sich kaum je einen Namen als Befürworterin der Erneuerbaren Energien und der Photovoltaik gemacht hat. So heisst es zum Preis für Solarstrom: «Eine Kilowattstunde Strom aus einer Fotovoltaik-Dachanlage kostet heute im Schweizer Mittelland je nach Grösse 42 bis 66 Rappen. » Das liegt deutlich tiefer als die in diesen Kreisen bis vor kurzem kolpierten 1 CHF für die gleiche Strommenge. Zudem ist es eine äusserst konservative Schätzung: Ein konkretes PV-Projekt in der Stadt Zürich hat in der Submission soeben Preisofferten erhalten, die auf einen Preis von 35 bis 45 Rappen schliessen lassen – denn die Solarmodule sind bereits erneut günstiger zu haben.
Aus den Kosten für Solarmodule lässt sich der Gestehungspreis für den solaren Strom ableiten, allerdings nicht nur – denn der Unterbau, die Installation und schliesslich der Betrieb tragen das Ihre (50 bis 100 Prozent der Modulkosten) zum Endpreis bei (Unterhalt und Reinigung, Ersatz von Komponenten wie Wechselrichter sowie Kapitalkosten). Solarmodule haben in einer Hinsicht in jüngster Zeit insofern an Glaubwürdigkeit gewonnen, als nunmehr die ersten Anlagen bereits ein Alter von 30 Jahren aufweisen und immer noch Strom liefern – zumindest 80 Prozent der ursprünglich erreichten Werte, was im Vergleich zu den Prognosen (20 bis 25 Jahre Haltbarkeit) als ausserordentlich gelten kann.
Eine weitere Aussage im TA-Artikel lässt aufhorchen: Das Bundesamt für Energie bezeichnet landesweit rund 100 Quadratkilometer Dachfläche als für PV geeignet. Diese Fläche würde ohne weiteren Landverbrauch erlauben, rund 16 Prozent des heute in der Schweiz verbrauchten Stroms zu produzieren. Heinz Karrer, CEO des grossen Stromkonzerns Axpo wird derweilen nicht müde, die Möglichkeiten des Solarstroms kleinzureden und von einem Potential im tiefen einstelligen Bereich zu sprechen (siehe NZZ am Sonntag vom 12. September 2010). Dabei sind die Möglichkeiten gemäss dem Fachverband Swissolar sogar doppelt so hoch, als das bei seinen Schätzungen stets sehr vorsichtige Bundesamt für Energie. Demnach könnte also PV-Strom rund einen Drittel des hiesigen Stromverbrauchs abdecken – und das zu ständig sinkenden Kosten. Die Aussichten der Photovoltaik sind also alles andere als vage. Wünschbar wäre allerdings, statt kleinlicher Vorsicht in den Voraussagen der Tatsache Rechnung zu tragen, dass weltweit die meisten Prognosen für die Entwicklung der Erneuerbaren Energien – also auch für Wind oder Biomasse - stets deutlich übertroffen wurden.
© Solarmedia
Dienstag, 28. September 2010
CH-Technologie für alle Welt
Ein weiteres Solarprojekt mit namhafter Schweizer Beteiligung geht in diesen Tagen in Bulgarien in Betrieb - einem Land mit einem viel versprechenden Solarenergiemarkt.
Am Dienstag nahm die bulgarische Firma Sunservice Ltd. im westbulgarischen Ihtiman ihre erste Photovoltaikanlage mit SolarMax-Wechselrichtern in Betrieb. Das System hat eine Leistung von 2 Megawatt. Neben amorphen Siliziummodulen setzt das Unternehmen aus Sofia sechs Zentralwechselrichter vom Typ SolarMax 330C-SV ein. Die Geräte haben eine Nennleistung von je 330 Kilowatt und erreichen einen maximalen Wirkungsgrad von 98 Prozent. Sunservice-Chef Rumen Christov legte bei der Wahl der Wechselrichter besonderen Wert auf hohe Qualität und Know-how. „Sputnik hat sehr viel Erfahrung mit Zentralwechsel¬richtern“, sagt Christov. Er geht davon aus, dass die Solaranlage jedes Jahr 1.250 Kilowattstunden pro Kilowatt produziert. Nach dem aktuellen bulgarischen Einspeisetarif erhält der Anlagenbetreiber für jede produzierte Kilowattstunde eine Vergütung von 37,2 Eurocents.
Wegen der guten Einstrahlungsbedingungen und der attraktiven Vergütung rechnet Sunservice-Chef Christov mit einem starken Wachstum des bulgarischen Solarmarkts. „Derzeit sind in Bulgarien weniger als 10 Megawatt Photovoltaik installiert“, sagt Christov. „Dieses Jahr werden Neuanlagen mit einer Gesamtleistung von 10 bis 50 Megawatt gebaut. Bis 2015 werden in Bulgarien Anlagen mit einer Gesamtleistung von 500 bis 1.000 Megawatt Sonnenstrom produzieren. Bis 2020 wird sich dieser Wert auf 2,5 bis 4 Gigawatt erhöhen.“
Sputniks Verkaufs- und Marketingchef Daniel Freudiger freut sich auf weitere Projekte in dem Balkanstaat: „Bulgarien ist für uns ein sehr wichtiger Wachstumsmarkt. Wir haben bereits einige hervorragende Partnerschaften mit bulgarischen Firmen geschlossen und werden unser Netzwerk kontinuierlich ausbauen“. So nahm der Schweizer Wechselrichterhersteller zum Beispiel im März dieses Jahres im Osten Bulgariens die größte Solaranlage des Landes mit einer Gesamtleistung von 2,4 Megawatt mit SolarMax-Zentralwechselrichtern in Betrieb.
Quelle: Sputnik Engineering AG
Am Dienstag nahm die bulgarische Firma Sunservice Ltd. im westbulgarischen Ihtiman ihre erste Photovoltaikanlage mit SolarMax-Wechselrichtern in Betrieb. Das System hat eine Leistung von 2 Megawatt. Neben amorphen Siliziummodulen setzt das Unternehmen aus Sofia sechs Zentralwechselrichter vom Typ SolarMax 330C-SV ein. Die Geräte haben eine Nennleistung von je 330 Kilowatt und erreichen einen maximalen Wirkungsgrad von 98 Prozent. Sunservice-Chef Rumen Christov legte bei der Wahl der Wechselrichter besonderen Wert auf hohe Qualität und Know-how. „Sputnik hat sehr viel Erfahrung mit Zentralwechsel¬richtern“, sagt Christov. Er geht davon aus, dass die Solaranlage jedes Jahr 1.250 Kilowattstunden pro Kilowatt produziert. Nach dem aktuellen bulgarischen Einspeisetarif erhält der Anlagenbetreiber für jede produzierte Kilowattstunde eine Vergütung von 37,2 Eurocents.
Wegen der guten Einstrahlungsbedingungen und der attraktiven Vergütung rechnet Sunservice-Chef Christov mit einem starken Wachstum des bulgarischen Solarmarkts. „Derzeit sind in Bulgarien weniger als 10 Megawatt Photovoltaik installiert“, sagt Christov. „Dieses Jahr werden Neuanlagen mit einer Gesamtleistung von 10 bis 50 Megawatt gebaut. Bis 2015 werden in Bulgarien Anlagen mit einer Gesamtleistung von 500 bis 1.000 Megawatt Sonnenstrom produzieren. Bis 2020 wird sich dieser Wert auf 2,5 bis 4 Gigawatt erhöhen.“
Sputniks Verkaufs- und Marketingchef Daniel Freudiger freut sich auf weitere Projekte in dem Balkanstaat: „Bulgarien ist für uns ein sehr wichtiger Wachstumsmarkt. Wir haben bereits einige hervorragende Partnerschaften mit bulgarischen Firmen geschlossen und werden unser Netzwerk kontinuierlich ausbauen“. So nahm der Schweizer Wechselrichterhersteller zum Beispiel im März dieses Jahres im Osten Bulgariens die größte Solaranlage des Landes mit einer Gesamtleistung von 2,4 Megawatt mit SolarMax-Zentralwechselrichtern in Betrieb.
Quelle: Sputnik Engineering AG
Planet Solar auf hoher See
Das ist auch ein Erfolg: Die Weltumrundung des Solarschiffs "Planet Solar" ist heute in vielen Medien präsent - allerdings meist nur als anschaulicher Bildstoff. Hier einige Hintergrundinformationen zum gestern erfolgten Start der ersten Weltreise eines nur durch Solarenergie angetriebenen Schiffs.
Nach sechs Jahren Vorbereitung ist die "Planet Solar" zur Weltumseglung gestartet. Das Solarschiff hat den Hafen von Monaco am Montag in Richtung Gibraltar verlassen: Mehrere Monate lang wird der Katamaran nun über dem Atlantik, dem Pazifik und dem Indischen Ozean unterwegs sein, um nach Zwischenstopps in vielen Hafenstädten der Welt über den Suezkanal zurück ins Mittelmeer zu gelangen.
Auf dem 31 Meter langen, 15 Meter breiten und 7,5 Meter hohen Boot sind Solarmodule auf einer Fläche von 500 Quadratmetern angebracht . Getauft und zu Wasser gelassen wurde das weltgrößte Solarschiff bereits im April in Kiel. In 140 Tagen will die Besatzung der Planet Solar rund 40.000 Kilometer zurücklegen – angetrieben ausschließlich durch Solarenergie. 38.000 Solarzellen "fischen" dafür auf der Weltumrundung nach Sonnenenergie, um bis zu vier Elektromotoren anzutreiben. Mithilfe von Batterien kann der Solar-Katamaran Energie speichern und fast drei Tage lang auch ohne strahlendes Sonnenwetter auf Kurs bleiben.
Die Gesamtkosten des Projekte liegen im zweistelligen Millionenbereich. Hinter dem Projekt Planet Solar stehen die Abenteurer Raphael Domjan und Gerard D'Abovillehat, die sich "im Dienst von Menschheit und Umwelt unter gänzlichem Verzicht auf konventionelle Energien" auf die Spuren des Traums von Jules Verne begeben wollen. D'Aboville überquerte bereits 1991 als erster den Pazifik in einem Ein-Mann-Ruderboot und legte in 133 Tagen 10.000 Kilometer auf hoher See zurück.
Unterstützt wird Planet Solar auch durch die offizielle Schweiz. So gewährte das Eidgenössische Dep. des Äusseren (EDA) das Projekt über Präsenz Schweiz und das Schweizer Seeschifffahrtsamt mit 300 000Franken, aufgeteilt auf drei Jahre (2009–2011), und die Schweizer Auslandvertretungen leisten dem Katamaran in den verschiedenen Etappenländern organisatorische und logistische Hilfestellung.
Die erste Weltumrundung dauert mindestens acht Monate und wird den Katamaran an die nordamerikanische West- und Ostküste sowie nach Cancún, Sydney, Singapur und in die Vereinigten Arabischen Emirate führen. Je nach Wetter kann die Reise aber auch bedeutend länger dauern. Das Projekt PlanetSolar ist in der Schweiz, am Ufer des Neuenburgersees, entstanden, umfasst aber heute ein internationales Team aus Physikern, Ingenieuren, Bootsbauern und verschiedenen Persönlichkeiten, die sich für erneuerbare Energien und Umweltschutz einsetzen.
Wer mitfiebern möchte mit den Weltumseglern: Die Reise der Planet Solar lässt sich auf Karten und im Logbuch hier mitverfolgen. Der erste Auszug aus dem Bordbuch liest sich so: «Jetzt ist es also so weit, wir fahren westwärts. 50.000 Kilometer quer durch alle Ozeane, ausschließlich mit der Kraft der Sonne. Der Moment war einmalig, die Abfahrt in Monaco - einem Ort, an dem große Expeditionen eine lange Tradition haben, wie zum Beispiel mit Alain Bombard und dem Team Cousteau. Während ich Euch schreibe sind wir auf der Höhe von Marseille, die Batterien sind voll geladen und wir werden auch durch die Nacht hindurch mit der Kraft der Sonne fahren können. Vielen Dank an alle, unsere Sponsoren und die Medien, ohne die das alles nicht möglich wäre! Patrick und Raphaël».
Technische Informationen liefert einer der Hauptsponsoren, die Firma Pasan - eine Tochter der Meyer-Burger-Gruppe.
© Solarmedia / Quelle siehe Links im Text und Klimaretter.Info
Nach sechs Jahren Vorbereitung ist die "Planet Solar" zur Weltumseglung gestartet. Das Solarschiff hat den Hafen von Monaco am Montag in Richtung Gibraltar verlassen: Mehrere Monate lang wird der Katamaran nun über dem Atlantik, dem Pazifik und dem Indischen Ozean unterwegs sein, um nach Zwischenstopps in vielen Hafenstädten der Welt über den Suezkanal zurück ins Mittelmeer zu gelangen.
Auf dem 31 Meter langen, 15 Meter breiten und 7,5 Meter hohen Boot sind Solarmodule auf einer Fläche von 500 Quadratmetern angebracht . Getauft und zu Wasser gelassen wurde das weltgrößte Solarschiff bereits im April in Kiel. In 140 Tagen will die Besatzung der Planet Solar rund 40.000 Kilometer zurücklegen – angetrieben ausschließlich durch Solarenergie. 38.000 Solarzellen "fischen" dafür auf der Weltumrundung nach Sonnenenergie, um bis zu vier Elektromotoren anzutreiben. Mithilfe von Batterien kann der Solar-Katamaran Energie speichern und fast drei Tage lang auch ohne strahlendes Sonnenwetter auf Kurs bleiben.
Die Gesamtkosten des Projekte liegen im zweistelligen Millionenbereich. Hinter dem Projekt Planet Solar stehen die Abenteurer Raphael Domjan und Gerard D'Abovillehat, die sich "im Dienst von Menschheit und Umwelt unter gänzlichem Verzicht auf konventionelle Energien" auf die Spuren des Traums von Jules Verne begeben wollen. D'Aboville überquerte bereits 1991 als erster den Pazifik in einem Ein-Mann-Ruderboot und legte in 133 Tagen 10.000 Kilometer auf hoher See zurück.
Unterstützt wird Planet Solar auch durch die offizielle Schweiz. So gewährte das Eidgenössische Dep. des Äusseren (EDA) das Projekt über Präsenz Schweiz und das Schweizer Seeschifffahrtsamt mit 300 000Franken, aufgeteilt auf drei Jahre (2009–2011), und die Schweizer Auslandvertretungen leisten dem Katamaran in den verschiedenen Etappenländern organisatorische und logistische Hilfestellung.
Die erste Weltumrundung dauert mindestens acht Monate und wird den Katamaran an die nordamerikanische West- und Ostküste sowie nach Cancún, Sydney, Singapur und in die Vereinigten Arabischen Emirate führen. Je nach Wetter kann die Reise aber auch bedeutend länger dauern. Das Projekt PlanetSolar ist in der Schweiz, am Ufer des Neuenburgersees, entstanden, umfasst aber heute ein internationales Team aus Physikern, Ingenieuren, Bootsbauern und verschiedenen Persönlichkeiten, die sich für erneuerbare Energien und Umweltschutz einsetzen.
Wer mitfiebern möchte mit den Weltumseglern: Die Reise der Planet Solar lässt sich auf Karten und im Logbuch hier mitverfolgen. Der erste Auszug aus dem Bordbuch liest sich so: «Jetzt ist es also so weit, wir fahren westwärts. 50.000 Kilometer quer durch alle Ozeane, ausschließlich mit der Kraft der Sonne. Der Moment war einmalig, die Abfahrt in Monaco - einem Ort, an dem große Expeditionen eine lange Tradition haben, wie zum Beispiel mit Alain Bombard und dem Team Cousteau. Während ich Euch schreibe sind wir auf der Höhe von Marseille, die Batterien sind voll geladen und wir werden auch durch die Nacht hindurch mit der Kraft der Sonne fahren können. Vielen Dank an alle, unsere Sponsoren und die Medien, ohne die das alles nicht möglich wäre! Patrick und Raphaël».
Technische Informationen liefert einer der Hauptsponsoren, die Firma Pasan - eine Tochter der Meyer-Burger-Gruppe.
© Solarmedia / Quelle siehe Links im Text und Klimaretter.Info
Montag, 27. September 2010
Hammerbuch zur Solarwende
Im Folgenden bespricht ein namhafter Publizist (Franz Alt - links im Bild) das neue Buch eines der weltweit bedeutendsten Solarpolitikers (Hermann Scheer - rechts). Die Schrift «Der energethische Imperativ» erscheint Ende September - die Vorbesprechung macht Lust auf mehr und Solarmedia wird auf das Buch zurückkommen.
Vor wenigen Jahren noch war es in allen Industriegesellschaften Mehrheitsmeinung, dass die erneuerbaren Energien niemals zu 100% die alten Energieträger ersetzen können. Heute aber ist unbestritten, dass der 100%-ige Umstieg nötig und möglich ist. Dies sagt auch die schwarz-gelbe Koalition in Berlin. Umstritten ist nicht mehr ob, sondern nur noch wann der vollständige Wandel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist.
Zurzeit heißen die strittigen Hauptfragen in Deutschland: Atomkraft – wie lange noch? Neue Kohlekraftwerke und wie viele? Energieeffizienz so konsequent, dass bis 2050 Gebäude keine konventionelle Heizenergie mehr brauchen? 100% erneuerbar bis 2.100 (die Energieversorger) bis 2050 (die Bundesregierung)oder schon bis 2030 (Hermann Scheer)?
Hermann Scheer ist in seinem neuen Buch („Der energethische Imperativ – 100% jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist“) davon überzeugt, dass Deutschland und Europa bis 2030 zu 100 % erneuerbar werden können, wenn die politischen Weichen richtig gestellt werden. Das heißt, wenn sich die Politik nicht mehr länger von der alten Energiewirtschaft an der Nase herumführen lässt. „Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit Beginn des Industriezeitalters“, so Scheer. Ein Strukturwandel, der freilich Gewinner und Verlierer produzieren wird. Verlierer werden unweigerlich die Anbieter der konventionellen Energie sein. „In welchem Umfang das der Fall ist, hängt von ihrer Einsicht und Bereitschaft ab, sich an Haupt und Gliedern umzustrukturieren, sich mit drastisch sinkenden Marktanteilen abzufinden und neue Tätigkeitsfelder für sich zu finden, die keine energiewirtschaftlichen mehr sein werden.“
Die Gewinner werden Millionen Hausbesitzer, Handwerker, Bauern und der gesamte Mittelstand sein. Scheer: „Die Gewinner des Wechsels werden die Weltzivilisation insgesamt und ihre Gesellschaften und Volkswirtschaften sein.“ Es wird mit Sicherheit viele Gewinner und wenige Verlierer geben. Das Problem: Den künftigen Gewinnern sind die Chancen noch nicht bewusst, sonst würde der Wechsel weit schneller erfolgen als sich das die meisten heute vorstellen können. Die Macht des Bestehenden hat schon immer notwendige Strukturwechsel gebremst. Es gibt freilich auch einen „Point of no return“. Und dieser könnte zum Beispiel beim Solarstrom schon 2012 oder 2013 erreicht sein, wenn der Strom vom eigenen Dach billiger zu produzieren ist als der Strom, der aus der Steckdose vom alten Energieversorger kommt. Das ist heute schon in Südspanien oder auch in Kalifornien und Israel der Fall.
Der Autor zeigt an vielen Beispielen, dass und wie frühere Strukturwandel viel rascher organisiert wurden als die Vertreter und Verfechter alter Strukturen dies wünschten und sich vorstellten: Beim Bau der Eisenbahnen, bei der Automobilität oder bei der IT-Revolution seit 1985. Und warum soll es ausgerechnet bei der für jede Volkswirtschaft so wichtigen Energiefrage anders kommen? Ohne Energie keine funktionierende Volkswirtschaft. Die konventionellen Energieträger – wie zum Beispiel das Erdöl oder das Erdgas – gehen viel rascher zu Ende als die Experten dies noch vor kurzem behaupteten. Das aber zeigt: Strom, Wärme, Benzin und Heizöl werden immer teurer und verursachen immer mehr Folgekosten und Umweltschäden. Erneuerbare Energien werden jedoch immer preiswerter, verursachen keine oder nur geringe Umweltschäden und sind nahezu unendlich vorhanden.
Jahrzehntelang wurden die Erneuerbaren unterschätzt und die alten Energieträger überschätzt. – auch von den Vertretern der erneuerbaren Energien. Der Ausbau des Windstroms wuchs in Deutschland seit 1990 etwa dreimal so schnell wie es der Bundesverband Erneuerbare Energien prognostiziert hat. Dasselbe passiert seit drei Jahren mit Photovoltaik-Strom. Die Weltenergie-Agentur in Paris hat sich beim Ausbau der erneuerbaren Energien schlicht um den Faktor zehn verschätzt. Alles ging in den letzten Jahren viel schneller, weil genügend Akteure in Politik, Wirtschaft, aber auch Privatpersonen, sich darum kümmerten. Einer der Hauptkümmerer weltweit in den letzten Jahren war Hermann Scheer, SPD-MdB, Präsident des Weltrats für erneuerbare Energien, Präsident von Eurosolar und Träger des alternativen Nobelpreises. Er war und ist der einflussreichste Protagonist für erneuerbare Energien in unserer Zeit. Die Bundesregierung will 2020 bei 35 % und die Verbände der erneuerbaren Energien bei 47 % sein.
Scheer aber ist überzeugt, dass der Anteil des erneuerbaren Stroms in Deutschland von heute 19 % bis 2020 auf 60% gesteigert werden kann. Voraussetzungen: 30% Energieeffizienz, Repowering der alten, kleinen Windkrafträder, Verdoppelung der kleinen Wasserkraft, Ausbau der Windkraft in allen Bundesländern wie in den letzten 10 Jahren in Sachsen-Anhalt. Um diese Prognose richtig einschätzen zu können: Selbst Greenpeace hatte noch 2006 geschätzt, dass bis 2050 lediglich die Hälfte des deutschen Energieverbrauchs ökologisch sein kann. Heute sagt auch Greenpeace 100 % bis 2050, aber Hermann Scheer prognostiziert 100% bis 2030.
Diese Vorhersage machte er schon 1993 in einer meiner damaligen Zeitsprungsendungen in der ARD, die wir sechsmal ausgestrahlt haben. Seither sind alle Prognosen Scheers in etwa eingetroffen – warum also nicht auch in der Zukunft? Warum sollten ausgerechnet jetzt die Bedenkenträger recht behalten, die sich in ihren pessimistischen Fehleinschätzungen stets grandios geirrt haben? Die Zeitschrift „Scientific America“ gab 2009 Hermann Scheer recht: Der gesamte Weltenergieverbrauch könne bis 2030 erneuerbar produziert werden. Und zwar durch diesen Energiemix: 3.8 Millionen Windräder mit je 5 Megawatt (MW) Leistung, 490.000 Gezeitenkraftwerke zu je 1MW, 5.350 geothermische Kraftwerke zu je 100 MW, 900 große Wasserkraftwerke zu je 1.300 MW (davon existieren bereits 70%), 720.000 Wellenkraftwerke zu je 0,75 MW sowie 1.7 Millionen Photovoltaik-Anlagen zu je 3 KW, 40.000 Photovoltaik-Kraftwerke zu je 300 MW und 49.000 solarthermische Kraftwerke zu je ebenfalls 300 MW.
Dieser „Plan for a sustainable Future“ geht davon aus, dass gegenüber heute durch Effizienz und Sparmaßnahmen 2030 etwa ein Drittel der heutigen Energieverbräuche eingespart werden kann. Die Energie werde künftig durch die erneuerbaren Quellen preisgünstiger als heute – so die Verfasser dieser Studie, Mark Jacobsen von der Stanford University und Mark Delucci von der University of California. Dieses Szenario klingt sehr ehrgeizig. Aber vor 100 Jahren hat sich auch kaum jemand vorstellen können, dass 2010 über 800 Millionen PKW auf dieser Erde herumfahren.
Die Umsetzung dieser realisierbaren Vision heißt: Die alten Energieversorger verlieren ihr Monopol, ihre Macht und ihre Gewinne, wenn sie sich nicht rasch umstellen. Und wer gibt für die Umsetzung solcher 100 %-Szenarien den alles entscheidenden Anstoß? Nicht ein „Konsens“ aller 200 Regierungen der Welt - das zeigen die ergebnislosen Weltklima-Konferenzen seit 20 Jahren – sondern jenes Industrieland, das vorangeht und dabei Millionen neue Arbeitsplätze schafft und sich künftig damit auch Exportvorteile erkämpft. Dass dieses Land Deutschland mit seinem Vorsprung bei den erneuerbaren Energietechnologien sein kann, versteht sich bei Hermann Scheer von selbst. Er hat schließlich – zusammen mit Hans-Josef Fell von den Grünen – das erfolgreiche deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz vorbereitet und durchgesetzt, jenes Gesetz, das inzwischen in der Intention von 47 Ländern übernommen wurde.
Der große ökonomische Vorteil der künftigen ökologischen Energieversorgung ist, dass Sonne und Wind keine Rechnung schicken, sondern als Geschenk des Himmels von jedem genutzt werden können, der sich die dafür notwendige Technik installieren lässt. Und diese Techniken werden durch zunehmende Massenproduktion immer preiswerter. Notwendig ist freilich neues Denken und erst recht neues Handeln. Jeder Strukturwandel stößt auf Widerstand, der nur durch Konfliktfreudigkeit überwunden werden kann.
Erneuerbare Energien, so der Autor, brauchen also keine langen Brücken wie längere Laufzeiten der AKW oder neue Kohlekraftwerke nach dem CCS-Prinzip, wo CO2 in der Erde gespeichert werden muss. Wir hätten durch CCS neben dem Atommüll nur noch weiteres Entsorgungsproblem, warnt Hermann Scheer. Erneuerbare Energien brauchen freilich neue Speicherkapazitäten wie Druckluft- und Pumpspeicher, Wasserstoff, Biogas und Millionen Elektroautos, die – hauptsächlich nachts, wenn die Sonne nicht scheint – massenhaft vernetzt auch große Kraftwerke ersetzen können. Der Autor ist davon überzeugt, dass bis 2020 in Deutschland zwei Millionen Elektroautos fahren werden, die Bundesregierung geht von einer Million aus. Nur Technik-Pessimismus könne den heute schon möglichen Fortschritt verhindern. Man muss kein Naturwissenschaftler sein, um zu ahnen, dass in einer Zeit, in der wir auf den Mond fliegen können, auch das Speicherproblem der Erneuerbaren Energien gelöst werden kann und auch viele neue Leitungen für die künftige dezentrale Energieversorgung gelegt werden können.
Brauchen wir zur Lösung unserer Energieprobleme in Europa künftig solaren Wüstenstrom aus Nordafrika? Hermann Scheer ist skeptisch. Um DESERTEC zu realisieren, wären 80 bis 100 große Leitungen (Super-Grids) durch mehrere Länder nötig, was heute bei zunehmenden Bürgerprotesten gegen Großbaustellen gesellschaftspolitisch unrealistisch scheint. Wir brauchen diese großtechnischen Lösungen auch gar nicht. Scheer sucht die näher liegende Lösung: Dächer statt DESERTEC. Warum in die Ferne schweifen…
Erneuerbare Energien brauchen kleine, dezentrale Strukturen. Darin liegen ihre gesellschaftspolitischen Chancen. Die künftige von Millionen Trägern organisierte dezentrale, in den Regionen verankerte Energieversorgung, wird demokratisch sein. DESERTEC wird ein „Milliardengrab“ prophezeit der Autor. „Dass sich die erneuerbaren Energien vollständig durchsetzen hat die Natur vorentschieden. Die Primärenergiewirtschaft, die ihre Existenz allein den fossilen Ressourcen und dem Uran verdankt, wird von der Bildfläche verschwinden – entweder früher als von ihr akzeptiert oder zu spät.“ Dieser fundamentale Konflikt sei noch nicht entschieden.
Auch mit seinem neuen Buch zeigt sich Hermann Scheer als Pionier und zugleich als politischer Realist. Für den 100-prozentigen Umstieg sieht er freilich vier ordnungspolitische Grundsätze als unabdingbar
* den bleibenden Vorrang für erneuerbare Energien im Strommarkt
* den Vorrang für erneuerbare Energien in der Raumordnungspolitik und öffentlichen Bauleitplanung
* eine grundlegende Umwandlung der Energiesteuern zu einer Schadstoffbesteuerung und
* eine stringente Gestaltung der Energie-Infrastruktur als Gemeinschaftsgut.
Scheer argumentiert ordnungspolitisch im Rahmen einer ökosozialen Marktwirtschaft. Sein ordnungspolitisches Credo: ökosozial statt marktradikal. Er entlarvt die alten Energie-Oligopole als planwirtschaftliche Monster. Die aktuellen Demonstrationen gegen längere Laufzeiten von AKW in Deutschland geben ihm recht: Atomenergie ist einfach nicht mehr gesellschaftsfähig.
Der „energethische Imperativ“ ist ein enkelverträgliches Buch. Weil sein Autor auch an das Wohl künftiger Generationen denkt, trägt sein Buch zu Recht den Titel „energethisch“ und nicht „energetisch“. Die Energiefrage ist auch ein moralisches Problem. Die technischen Probleme sind lösbar und zum Teil schon gelöst. Es gibt keine Ausreden mehr. Die alles entscheidende Frage heißt nun: haben wir noch Verantwortung für künftige Generationen? Dieses Buch ist gut lesbar und spannend – es ist die wichtigste „Agenda 21“. Ein Buch, das Hoffnung macht und die Bedenkenträger widerlegt. Es läutet das Ende der Ausreden ein.
Vorbestellen u.a. hier
Quelle: © Franz Alt 2010 / Sonnenseite
Vor wenigen Jahren noch war es in allen Industriegesellschaften Mehrheitsmeinung, dass die erneuerbaren Energien niemals zu 100% die alten Energieträger ersetzen können. Heute aber ist unbestritten, dass der 100%-ige Umstieg nötig und möglich ist. Dies sagt auch die schwarz-gelbe Koalition in Berlin. Umstritten ist nicht mehr ob, sondern nur noch wann der vollständige Wandel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist.
Zurzeit heißen die strittigen Hauptfragen in Deutschland: Atomkraft – wie lange noch? Neue Kohlekraftwerke und wie viele? Energieeffizienz so konsequent, dass bis 2050 Gebäude keine konventionelle Heizenergie mehr brauchen? 100% erneuerbar bis 2.100 (die Energieversorger) bis 2050 (die Bundesregierung)oder schon bis 2030 (Hermann Scheer)?
Hermann Scheer ist in seinem neuen Buch („Der energethische Imperativ – 100% jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist“) davon überzeugt, dass Deutschland und Europa bis 2030 zu 100 % erneuerbar werden können, wenn die politischen Weichen richtig gestellt werden. Das heißt, wenn sich die Politik nicht mehr länger von der alten Energiewirtschaft an der Nase herumführen lässt. „Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit Beginn des Industriezeitalters“, so Scheer. Ein Strukturwandel, der freilich Gewinner und Verlierer produzieren wird. Verlierer werden unweigerlich die Anbieter der konventionellen Energie sein. „In welchem Umfang das der Fall ist, hängt von ihrer Einsicht und Bereitschaft ab, sich an Haupt und Gliedern umzustrukturieren, sich mit drastisch sinkenden Marktanteilen abzufinden und neue Tätigkeitsfelder für sich zu finden, die keine energiewirtschaftlichen mehr sein werden.“
Die Gewinner werden Millionen Hausbesitzer, Handwerker, Bauern und der gesamte Mittelstand sein. Scheer: „Die Gewinner des Wechsels werden die Weltzivilisation insgesamt und ihre Gesellschaften und Volkswirtschaften sein.“ Es wird mit Sicherheit viele Gewinner und wenige Verlierer geben. Das Problem: Den künftigen Gewinnern sind die Chancen noch nicht bewusst, sonst würde der Wechsel weit schneller erfolgen als sich das die meisten heute vorstellen können. Die Macht des Bestehenden hat schon immer notwendige Strukturwechsel gebremst. Es gibt freilich auch einen „Point of no return“. Und dieser könnte zum Beispiel beim Solarstrom schon 2012 oder 2013 erreicht sein, wenn der Strom vom eigenen Dach billiger zu produzieren ist als der Strom, der aus der Steckdose vom alten Energieversorger kommt. Das ist heute schon in Südspanien oder auch in Kalifornien und Israel der Fall.
Der Autor zeigt an vielen Beispielen, dass und wie frühere Strukturwandel viel rascher organisiert wurden als die Vertreter und Verfechter alter Strukturen dies wünschten und sich vorstellten: Beim Bau der Eisenbahnen, bei der Automobilität oder bei der IT-Revolution seit 1985. Und warum soll es ausgerechnet bei der für jede Volkswirtschaft so wichtigen Energiefrage anders kommen? Ohne Energie keine funktionierende Volkswirtschaft. Die konventionellen Energieträger – wie zum Beispiel das Erdöl oder das Erdgas – gehen viel rascher zu Ende als die Experten dies noch vor kurzem behaupteten. Das aber zeigt: Strom, Wärme, Benzin und Heizöl werden immer teurer und verursachen immer mehr Folgekosten und Umweltschäden. Erneuerbare Energien werden jedoch immer preiswerter, verursachen keine oder nur geringe Umweltschäden und sind nahezu unendlich vorhanden.
Jahrzehntelang wurden die Erneuerbaren unterschätzt und die alten Energieträger überschätzt. – auch von den Vertretern der erneuerbaren Energien. Der Ausbau des Windstroms wuchs in Deutschland seit 1990 etwa dreimal so schnell wie es der Bundesverband Erneuerbare Energien prognostiziert hat. Dasselbe passiert seit drei Jahren mit Photovoltaik-Strom. Die Weltenergie-Agentur in Paris hat sich beim Ausbau der erneuerbaren Energien schlicht um den Faktor zehn verschätzt. Alles ging in den letzten Jahren viel schneller, weil genügend Akteure in Politik, Wirtschaft, aber auch Privatpersonen, sich darum kümmerten. Einer der Hauptkümmerer weltweit in den letzten Jahren war Hermann Scheer, SPD-MdB, Präsident des Weltrats für erneuerbare Energien, Präsident von Eurosolar und Träger des alternativen Nobelpreises. Er war und ist der einflussreichste Protagonist für erneuerbare Energien in unserer Zeit. Die Bundesregierung will 2020 bei 35 % und die Verbände der erneuerbaren Energien bei 47 % sein.
Scheer aber ist überzeugt, dass der Anteil des erneuerbaren Stroms in Deutschland von heute 19 % bis 2020 auf 60% gesteigert werden kann. Voraussetzungen: 30% Energieeffizienz, Repowering der alten, kleinen Windkrafträder, Verdoppelung der kleinen Wasserkraft, Ausbau der Windkraft in allen Bundesländern wie in den letzten 10 Jahren in Sachsen-Anhalt. Um diese Prognose richtig einschätzen zu können: Selbst Greenpeace hatte noch 2006 geschätzt, dass bis 2050 lediglich die Hälfte des deutschen Energieverbrauchs ökologisch sein kann. Heute sagt auch Greenpeace 100 % bis 2050, aber Hermann Scheer prognostiziert 100% bis 2030.
Diese Vorhersage machte er schon 1993 in einer meiner damaligen Zeitsprungsendungen in der ARD, die wir sechsmal ausgestrahlt haben. Seither sind alle Prognosen Scheers in etwa eingetroffen – warum also nicht auch in der Zukunft? Warum sollten ausgerechnet jetzt die Bedenkenträger recht behalten, die sich in ihren pessimistischen Fehleinschätzungen stets grandios geirrt haben? Die Zeitschrift „Scientific America“ gab 2009 Hermann Scheer recht: Der gesamte Weltenergieverbrauch könne bis 2030 erneuerbar produziert werden. Und zwar durch diesen Energiemix: 3.8 Millionen Windräder mit je 5 Megawatt (MW) Leistung, 490.000 Gezeitenkraftwerke zu je 1MW, 5.350 geothermische Kraftwerke zu je 100 MW, 900 große Wasserkraftwerke zu je 1.300 MW (davon existieren bereits 70%), 720.000 Wellenkraftwerke zu je 0,75 MW sowie 1.7 Millionen Photovoltaik-Anlagen zu je 3 KW, 40.000 Photovoltaik-Kraftwerke zu je 300 MW und 49.000 solarthermische Kraftwerke zu je ebenfalls 300 MW.
Dieser „Plan for a sustainable Future“ geht davon aus, dass gegenüber heute durch Effizienz und Sparmaßnahmen 2030 etwa ein Drittel der heutigen Energieverbräuche eingespart werden kann. Die Energie werde künftig durch die erneuerbaren Quellen preisgünstiger als heute – so die Verfasser dieser Studie, Mark Jacobsen von der Stanford University und Mark Delucci von der University of California. Dieses Szenario klingt sehr ehrgeizig. Aber vor 100 Jahren hat sich auch kaum jemand vorstellen können, dass 2010 über 800 Millionen PKW auf dieser Erde herumfahren.
Die Umsetzung dieser realisierbaren Vision heißt: Die alten Energieversorger verlieren ihr Monopol, ihre Macht und ihre Gewinne, wenn sie sich nicht rasch umstellen. Und wer gibt für die Umsetzung solcher 100 %-Szenarien den alles entscheidenden Anstoß? Nicht ein „Konsens“ aller 200 Regierungen der Welt - das zeigen die ergebnislosen Weltklima-Konferenzen seit 20 Jahren – sondern jenes Industrieland, das vorangeht und dabei Millionen neue Arbeitsplätze schafft und sich künftig damit auch Exportvorteile erkämpft. Dass dieses Land Deutschland mit seinem Vorsprung bei den erneuerbaren Energietechnologien sein kann, versteht sich bei Hermann Scheer von selbst. Er hat schließlich – zusammen mit Hans-Josef Fell von den Grünen – das erfolgreiche deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz vorbereitet und durchgesetzt, jenes Gesetz, das inzwischen in der Intention von 47 Ländern übernommen wurde.
Der große ökonomische Vorteil der künftigen ökologischen Energieversorgung ist, dass Sonne und Wind keine Rechnung schicken, sondern als Geschenk des Himmels von jedem genutzt werden können, der sich die dafür notwendige Technik installieren lässt. Und diese Techniken werden durch zunehmende Massenproduktion immer preiswerter. Notwendig ist freilich neues Denken und erst recht neues Handeln. Jeder Strukturwandel stößt auf Widerstand, der nur durch Konfliktfreudigkeit überwunden werden kann.
Erneuerbare Energien, so der Autor, brauchen also keine langen Brücken wie längere Laufzeiten der AKW oder neue Kohlekraftwerke nach dem CCS-Prinzip, wo CO2 in der Erde gespeichert werden muss. Wir hätten durch CCS neben dem Atommüll nur noch weiteres Entsorgungsproblem, warnt Hermann Scheer. Erneuerbare Energien brauchen freilich neue Speicherkapazitäten wie Druckluft- und Pumpspeicher, Wasserstoff, Biogas und Millionen Elektroautos, die – hauptsächlich nachts, wenn die Sonne nicht scheint – massenhaft vernetzt auch große Kraftwerke ersetzen können. Der Autor ist davon überzeugt, dass bis 2020 in Deutschland zwei Millionen Elektroautos fahren werden, die Bundesregierung geht von einer Million aus. Nur Technik-Pessimismus könne den heute schon möglichen Fortschritt verhindern. Man muss kein Naturwissenschaftler sein, um zu ahnen, dass in einer Zeit, in der wir auf den Mond fliegen können, auch das Speicherproblem der Erneuerbaren Energien gelöst werden kann und auch viele neue Leitungen für die künftige dezentrale Energieversorgung gelegt werden können.
Brauchen wir zur Lösung unserer Energieprobleme in Europa künftig solaren Wüstenstrom aus Nordafrika? Hermann Scheer ist skeptisch. Um DESERTEC zu realisieren, wären 80 bis 100 große Leitungen (Super-Grids) durch mehrere Länder nötig, was heute bei zunehmenden Bürgerprotesten gegen Großbaustellen gesellschaftspolitisch unrealistisch scheint. Wir brauchen diese großtechnischen Lösungen auch gar nicht. Scheer sucht die näher liegende Lösung: Dächer statt DESERTEC. Warum in die Ferne schweifen…
Erneuerbare Energien brauchen kleine, dezentrale Strukturen. Darin liegen ihre gesellschaftspolitischen Chancen. Die künftige von Millionen Trägern organisierte dezentrale, in den Regionen verankerte Energieversorgung, wird demokratisch sein. DESERTEC wird ein „Milliardengrab“ prophezeit der Autor. „Dass sich die erneuerbaren Energien vollständig durchsetzen hat die Natur vorentschieden. Die Primärenergiewirtschaft, die ihre Existenz allein den fossilen Ressourcen und dem Uran verdankt, wird von der Bildfläche verschwinden – entweder früher als von ihr akzeptiert oder zu spät.“ Dieser fundamentale Konflikt sei noch nicht entschieden.
Auch mit seinem neuen Buch zeigt sich Hermann Scheer als Pionier und zugleich als politischer Realist. Für den 100-prozentigen Umstieg sieht er freilich vier ordnungspolitische Grundsätze als unabdingbar
* den bleibenden Vorrang für erneuerbare Energien im Strommarkt
* den Vorrang für erneuerbare Energien in der Raumordnungspolitik und öffentlichen Bauleitplanung
* eine grundlegende Umwandlung der Energiesteuern zu einer Schadstoffbesteuerung und
* eine stringente Gestaltung der Energie-Infrastruktur als Gemeinschaftsgut.
Scheer argumentiert ordnungspolitisch im Rahmen einer ökosozialen Marktwirtschaft. Sein ordnungspolitisches Credo: ökosozial statt marktradikal. Er entlarvt die alten Energie-Oligopole als planwirtschaftliche Monster. Die aktuellen Demonstrationen gegen längere Laufzeiten von AKW in Deutschland geben ihm recht: Atomenergie ist einfach nicht mehr gesellschaftsfähig.
Der „energethische Imperativ“ ist ein enkelverträgliches Buch. Weil sein Autor auch an das Wohl künftiger Generationen denkt, trägt sein Buch zu Recht den Titel „energethisch“ und nicht „energetisch“. Die Energiefrage ist auch ein moralisches Problem. Die technischen Probleme sind lösbar und zum Teil schon gelöst. Es gibt keine Ausreden mehr. Die alles entscheidende Frage heißt nun: haben wir noch Verantwortung für künftige Generationen? Dieses Buch ist gut lesbar und spannend – es ist die wichtigste „Agenda 21“. Ein Buch, das Hoffnung macht und die Bedenkenträger widerlegt. Es läutet das Ende der Ausreden ein.
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Quelle: © Franz Alt 2010 / Sonnenseite
Altbauten erfolgreich solarisiert
Das deutsche Sonnenhaus Institut zeigt Wege auf, wie auch bei Altbauten die Sonne für Heizung, Warmwasser und Stromerzeugung genutzt werden kann. Wenn auch auf deutsche Verhältnisse zugeschnitten, ergeben sich viele nützliche Hinweise für die hiesige Anwendung, vor allem im solarthermischen Bereich.
Energieeffizienz und ökologische Heizkonzepte mit vorwiegend erneuerbaren Energien stehen bei Neubauten, insbesondere von Einfamilienhäusern, spätestens seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes im Fokus. Im Gegensatz dazu führte die ökologische und energetische Altbausanierung bislang eher ein Schattendasein. Seit einigen Monaten verzeichnet das Sonnenhaus Institut e.V. jedoch einen deutlichen Zuwachs an Altbau-Solarisierungen.
Das Kompetenznetzwerk etablierte ein Bau- und Heizkonzept, das es ermöglicht, den Jahreswärmebedarf eines Gebäudes zu mehr als 50 Prozent durch Solarthermie zu decken - möglich sind sogar bis zu 100 Prozent. "Für uns war von vornherein wichtig, die Bestandsgebäude in unser Konzept mit einzubeziehen", erklärt Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus Instituts. "Es sind vor allem die völlig unzureichend gedämmten Altbauten, die bei einer anstehenden Sanierung am meisten von einem energieeffizienten Konzept profitieren. Eine solche energetische Sanierung bringt den Bewohnern höheren Wohnkomfort und eine deutliche Wertsteigerung des Gebäudes - und trägt letztlich aus ökologischer Sicht zu unser aller Wohl bei."
Grund für den neuerlichen Zuwachs energetischer Sanierungen ist unter anderem die seit Juli geänderte Förderrichtlinie des Marktanreizprogramms (MAP), die Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt freigibt (analog zum Schweizerischen Gebäudeprogramm). Zu den geförderten Technologien zählen unter anderem Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung, Solarkollektoren zur Kälte- und Prozesswärmeerzeugung, Pelletkessel und hocheffiziente Wärmepumpen - allerdings nicht für Neubauten. Damit richtet sich diese Förderung vor allem an die Solarisierung von Gebäuden im Bestand.
Dass Altbausolarisierung mit einem durchdachten Konzept sogar vor Mehrfamilienhäusern nicht halt zu machen braucht, zeigt das jüngste Beispiel aus Berlin/Brandenburg: Ende August ging dort die Umgestaltung eines Bernauer Wohnhauses von 1887 in die entscheidende Bauphase: Ein 20.700 Liter-Pufferspeicher, das Herzstück der späteren Energieversorgung des dreigeschossigen Hauses, wurde über das Dach in das künftige Sonnenhaus gehoben. Der Solarspeicher reicht vom Keller bis in die erste Etage und wird für fünf Wohn- sowie zwei Gewerbeeinheiten witterungsunabhängig Wärme für Heizung und Warmwasser bereit stellen. Die Kollektorfläche von etwa 71 Quadratmetern sammelt die Sonnenwärme auf der Südseite der neugeschaffenen Dachfläche sowie auf dem Nebengebäude. Die Gründerzeit-Fassade in der Weinbergstraße ist in die Sanierung mit einbezogen und bleibt in ihrer bestehenden Form erhalten.
Ein weiteres Beispiel: Das Sonnenhaus der Familie Wottka in Schwandorf (Oberpfalz) zeigt, wie mittels geschickter Planung ein Altbau nicht nur eine solare Heizquelle, sondern ein völlig neues Erscheinungsbild erhält. Das ursprüngliche Ost-West Satteldach ersetzte das Architekturbüro Dirschedl durch ein neues Dachgeschoss mit drei Giebelseiten. Auf der so entstandenen Süddachfläche mit 50° Neigung finden 60 Quadratmeter Sonnenkollektoren Platz und versorgen den 8.720 Liter Pufferspeicher mit Wärme. Eine Fußbodenheizung in dem neu entstandenen Dachgeschoss, sowie umfassende Dämmmaßnahmen ergänzen die Altbausolarisierung. Alle Komponenten tragen dazu bei, dass der Jahreswärmebedarf der Familie Wottka zu etwa 56 Prozent solar gedeckt wird.
Die kreative Umsetzung des Sonnenhaus-Heizkonzepts zeigt, dass es keines Neubaus bedarf, um mit niedrigen Heizkosten komfortabel zu wohnen und mit Sonnenenergie unabhängig zu heizen. Die Mehrzahl bestehender Wohngebäude kann zu vollwertigen Sonnenhäusern umgerüstet werden", betont das Sonnenhaus Institut.
Quellen: Sonnenhaus Institut / Solarserver
Energieeffizienz und ökologische Heizkonzepte mit vorwiegend erneuerbaren Energien stehen bei Neubauten, insbesondere von Einfamilienhäusern, spätestens seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes im Fokus. Im Gegensatz dazu führte die ökologische und energetische Altbausanierung bislang eher ein Schattendasein. Seit einigen Monaten verzeichnet das Sonnenhaus Institut e.V. jedoch einen deutlichen Zuwachs an Altbau-Solarisierungen.
Das Kompetenznetzwerk etablierte ein Bau- und Heizkonzept, das es ermöglicht, den Jahreswärmebedarf eines Gebäudes zu mehr als 50 Prozent durch Solarthermie zu decken - möglich sind sogar bis zu 100 Prozent. "Für uns war von vornherein wichtig, die Bestandsgebäude in unser Konzept mit einzubeziehen", erklärt Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus Instituts. "Es sind vor allem die völlig unzureichend gedämmten Altbauten, die bei einer anstehenden Sanierung am meisten von einem energieeffizienten Konzept profitieren. Eine solche energetische Sanierung bringt den Bewohnern höheren Wohnkomfort und eine deutliche Wertsteigerung des Gebäudes - und trägt letztlich aus ökologischer Sicht zu unser aller Wohl bei."
Grund für den neuerlichen Zuwachs energetischer Sanierungen ist unter anderem die seit Juli geänderte Förderrichtlinie des Marktanreizprogramms (MAP), die Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt freigibt (analog zum Schweizerischen Gebäudeprogramm). Zu den geförderten Technologien zählen unter anderem Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung, Solarkollektoren zur Kälte- und Prozesswärmeerzeugung, Pelletkessel und hocheffiziente Wärmepumpen - allerdings nicht für Neubauten. Damit richtet sich diese Förderung vor allem an die Solarisierung von Gebäuden im Bestand.
Dass Altbausolarisierung mit einem durchdachten Konzept sogar vor Mehrfamilienhäusern nicht halt zu machen braucht, zeigt das jüngste Beispiel aus Berlin/Brandenburg: Ende August ging dort die Umgestaltung eines Bernauer Wohnhauses von 1887 in die entscheidende Bauphase: Ein 20.700 Liter-Pufferspeicher, das Herzstück der späteren Energieversorgung des dreigeschossigen Hauses, wurde über das Dach in das künftige Sonnenhaus gehoben. Der Solarspeicher reicht vom Keller bis in die erste Etage und wird für fünf Wohn- sowie zwei Gewerbeeinheiten witterungsunabhängig Wärme für Heizung und Warmwasser bereit stellen. Die Kollektorfläche von etwa 71 Quadratmetern sammelt die Sonnenwärme auf der Südseite der neugeschaffenen Dachfläche sowie auf dem Nebengebäude. Die Gründerzeit-Fassade in der Weinbergstraße ist in die Sanierung mit einbezogen und bleibt in ihrer bestehenden Form erhalten.
Ein weiteres Beispiel: Das Sonnenhaus der Familie Wottka in Schwandorf (Oberpfalz) zeigt, wie mittels geschickter Planung ein Altbau nicht nur eine solare Heizquelle, sondern ein völlig neues Erscheinungsbild erhält. Das ursprüngliche Ost-West Satteldach ersetzte das Architekturbüro Dirschedl durch ein neues Dachgeschoss mit drei Giebelseiten. Auf der so entstandenen Süddachfläche mit 50° Neigung finden 60 Quadratmeter Sonnenkollektoren Platz und versorgen den 8.720 Liter Pufferspeicher mit Wärme. Eine Fußbodenheizung in dem neu entstandenen Dachgeschoss, sowie umfassende Dämmmaßnahmen ergänzen die Altbausolarisierung. Alle Komponenten tragen dazu bei, dass der Jahreswärmebedarf der Familie Wottka zu etwa 56 Prozent solar gedeckt wird.
Die kreative Umsetzung des Sonnenhaus-Heizkonzepts zeigt, dass es keines Neubaus bedarf, um mit niedrigen Heizkosten komfortabel zu wohnen und mit Sonnenenergie unabhängig zu heizen. Die Mehrzahl bestehender Wohngebäude kann zu vollwertigen Sonnenhäusern umgerüstet werden", betont das Sonnenhaus Institut.
Quellen: Sonnenhaus Institut / Solarserver
Für einmal Wasserkraft
Am Wochenende wurde das erste Wasserwirbelkraftwerk der Schweiz eingeweiht - Statt vieler Worte das Video zur viel versprechenden Variante für die Gewinnung Erneuerbarer Energien.
Quelle: Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerk Schweiz
Quelle: Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerk Schweiz
Samstag, 25. September 2010
Firmen-News Woche 38
Der Überblick dank Solarmedia: Die Photovoltaik-Branche brummt im laufenden Jahr wie nie. Deutsche Technologie ist vor allem im Anlagenbau gefragt. Solarpionier Sharp sichert sich Marktanteile in den USA und in Kalifornien kann das grösste solarthermische Werk der Welt gebaut werden.
IMS Research berichtet, der weltweite Photovoltaik-Markt werde im laufenden Jahr einen Umfang von 16 Gigawatt (GW) überschreiten, was einem Wachstum von 100 % gegenüber 2009 entspräche. Die Prognose von IMS Research gründen auf einer aktuellen Marktstudie sowie der Einschätzung, dass der Umsatz mit Photovoltaik-Modulen im zweiten Quartal 2010 auf rund 4,4 GW gestiegen ist. Quelle: Solarserver
Die Roth & Rau AG (Hohenstein-Ernstthal), verkauft die erste auf der Hetero-Junction-Technologie basierende Solarzellen-Massenproduktionsanlage an einen amerikanischen Kunden. Die Anlage soll im zweiten Quartal 2011 ausgeliefert werden, berichtet Roth & Rau in einer Pressemitteilung. Das Unternehmen arbeitet im Schweizer Technologiezentrum Roth & Rau Switzerland bereits seit zwei Jahren an der Entwicklung von Solarzellen, die auf der Hetero-Junction-Technologie basieren und ein Effizienzpotential von mehr als 20 % bei gleichzeitig günstigen Herstellkosten haben. Quelle: Solarserver
Mit der Einweihung des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums in Freiberg/Sachsen bestärkt die SolarWorld AG ihr Bekenntnis zum Solarstandort Deutschland. Insgesamt 55 Millionen Euro investierte der Konzern, unter anderem in das Solarzellen- und Modultechnikum. Dort arbeiten 110 in Forschung und Entwicklung Beschäftigte an neuen Verfahren, die die Effizienz der Solarstromprodukte optimieren und die Kosten der Solarstromtechnologie permanent reduzieren. Quelle: Firmenmail Solarworld
Die Sharp Corporation (Osaka, Japan) und Recurrent Energy LLC, ein Photovoltaik-Projektentwickler mit Sitz in San Francisco, USA, unterzeichneten am 21.09.2010 ein Abkommen, mit dem Sharp Recurrent übernehmen und zu einem hundertprozentigen Tochterunternehmen machen will. Die Übernahme soll Ende 2010 angeschlossen sein und muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Die Nachfrage im nordamerikanischen Photovoltaik-Markt soll kräftig wachsen, da zahlreiche Energieversorger Solar-Projekte planen. Hierbei spielen Photovoltaik-Projektentwickler eine wichtige Rolle. Recurrent, unabhängiger Stromproduzent und einer der führenden Projektentwickler in den USA, entwickelt und vermarktet Solarkraftwerke in Zusammenarbeit mit Energieversorgern. Quelle: Solarserver
Die centrotherm SiTec GmbH (Blaubeuren), eine hundertprozentige Tochter der centrotherm photovoltaics AG, hat sich gegen namhaften Wettbewerb durchgesetzt und die Ausschreibung für mehrere Kristallisationsöfen zur Herstellung von multikristallinen Silizium-Ingots eines namhaften chinesischen Unternehmens gewonnen. Die Öfen werden im ersten Quartal 2011 ausgeliefert, berichtet centrotherm SiTec in einer Pressemitteilung. Bereits sechs Wochen später soll die ersten Silizium-Ingots produziert werden. Die Investitionssumme liegt laut centrotherm SiTec im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Quelle: Solarserver
Walmart will expand its investment into renewable energy with plans to add solar arrays — many of them of the lower cost thin-film solar variety — on as many as 30 stores in California and Arizona, an announcement that was immediately viewed as a ringing endorsement of thin-film solar. Walmart’s investment is noteworthy and holds particular promise for start-up MiaSolé, one of the two thin-film solar makers involved in the deal. Quelle: bnet
The California Energy Commission says BrightSource Energy can build its 370MW Ivanpah Solar Energy Generating System in the Mojave Desert, despite significant impacts that can’t be mitigated and objections from several environmental groups. Quelle: Rechargenews
© Solarmedia
IMS Research berichtet, der weltweite Photovoltaik-Markt werde im laufenden Jahr einen Umfang von 16 Gigawatt (GW) überschreiten, was einem Wachstum von 100 % gegenüber 2009 entspräche. Die Prognose von IMS Research gründen auf einer aktuellen Marktstudie sowie der Einschätzung, dass der Umsatz mit Photovoltaik-Modulen im zweiten Quartal 2010 auf rund 4,4 GW gestiegen ist. Quelle: Solarserver
Die Roth & Rau AG (Hohenstein-Ernstthal), verkauft die erste auf der Hetero-Junction-Technologie basierende Solarzellen-Massenproduktionsanlage an einen amerikanischen Kunden. Die Anlage soll im zweiten Quartal 2011 ausgeliefert werden, berichtet Roth & Rau in einer Pressemitteilung. Das Unternehmen arbeitet im Schweizer Technologiezentrum Roth & Rau Switzerland bereits seit zwei Jahren an der Entwicklung von Solarzellen, die auf der Hetero-Junction-Technologie basieren und ein Effizienzpotential von mehr als 20 % bei gleichzeitig günstigen Herstellkosten haben. Quelle: Solarserver
Mit der Einweihung des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums in Freiberg/Sachsen bestärkt die SolarWorld AG ihr Bekenntnis zum Solarstandort Deutschland. Insgesamt 55 Millionen Euro investierte der Konzern, unter anderem in das Solarzellen- und Modultechnikum. Dort arbeiten 110 in Forschung und Entwicklung Beschäftigte an neuen Verfahren, die die Effizienz der Solarstromprodukte optimieren und die Kosten der Solarstromtechnologie permanent reduzieren. Quelle: Firmenmail Solarworld
Die Sharp Corporation (Osaka, Japan) und Recurrent Energy LLC, ein Photovoltaik-Projektentwickler mit Sitz in San Francisco, USA, unterzeichneten am 21.09.2010 ein Abkommen, mit dem Sharp Recurrent übernehmen und zu einem hundertprozentigen Tochterunternehmen machen will. Die Übernahme soll Ende 2010 angeschlossen sein und muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Die Nachfrage im nordamerikanischen Photovoltaik-Markt soll kräftig wachsen, da zahlreiche Energieversorger Solar-Projekte planen. Hierbei spielen Photovoltaik-Projektentwickler eine wichtige Rolle. Recurrent, unabhängiger Stromproduzent und einer der führenden Projektentwickler in den USA, entwickelt und vermarktet Solarkraftwerke in Zusammenarbeit mit Energieversorgern. Quelle: Solarserver
Die centrotherm SiTec GmbH (Blaubeuren), eine hundertprozentige Tochter der centrotherm photovoltaics AG, hat sich gegen namhaften Wettbewerb durchgesetzt und die Ausschreibung für mehrere Kristallisationsöfen zur Herstellung von multikristallinen Silizium-Ingots eines namhaften chinesischen Unternehmens gewonnen. Die Öfen werden im ersten Quartal 2011 ausgeliefert, berichtet centrotherm SiTec in einer Pressemitteilung. Bereits sechs Wochen später soll die ersten Silizium-Ingots produziert werden. Die Investitionssumme liegt laut centrotherm SiTec im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Quelle: Solarserver
Walmart will expand its investment into renewable energy with plans to add solar arrays — many of them of the lower cost thin-film solar variety — on as many as 30 stores in California and Arizona, an announcement that was immediately viewed as a ringing endorsement of thin-film solar. Walmart’s investment is noteworthy and holds particular promise for start-up MiaSolé, one of the two thin-film solar makers involved in the deal. Quelle: bnet
The California Energy Commission says BrightSource Energy can build its 370MW Ivanpah Solar Energy Generating System in the Mojave Desert, despite significant impacts that can’t be mitigated and objections from several environmental groups. Quelle: Rechargenews
© Solarmedia
Freitag, 24. September 2010
China immer erfolgreicher
Das US-amerikanische Unternehmen First Solar führt die Liste der erfolgreichsten Solarmodulhersteller an, gefolgt von den chinesischen Herstellern Suntech, JA Solar, Yingli und Trina. Sechs der zwölf führenden Solarmodulhersteller sind nach einem Bericht von Eco-Business.com in China beheimatet.
Dem Marktforschern von Solarbuzz zufolge führen die Chinesen mit einem Anteil von weltweit 55 Prozent den Exportmarkt von Solarmodulen an. Die chinesischen Firmen verdrängten die japanischen Solarunternehmen Sharp und Kyocera sowie den deutschen Hersteller Q-Cells von der Liste der zwölf größten Solarmodulhersteller. Die Angaben von Solarbuzz spiegeln einen Trend wider, der sich seit zwei Jahren abzeichnet: Chinesische Unternehmen laufen deutschen Unternehmen in punkto Solarenergie den Rang ab.
Module von Yingli, einem der Newcomer unter den chinesischen Solarfirmen. Die Yingli Green Energy Holding Company Ltd. hatte im Frühling einen weiteren Ausbau ihrer Produktionskapazitäten für monokristalline Panda-Technologie um 300 Megawatt am Hauptsitz Baoding angekündigt (siehe Solarmedia vom 8. März 2010).
Der Grund: In China können die Module um ein Vielfaches billiger produziert werden als in Deutschland. Unternehmen wie der deutsche Hersteller Q-Cells haben schon die erste Krise hinter sich: Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht war, hatte es 500 Mitarbeiter entlassen müssen. In diesem Jahr rechnete Q-Cells allerdings wieder mit einer Erholung und erwartet, den Umsatz auf rund eine Milliarde Euro zu steigern.
Das Marktforschungsunternehmen Solarbuzz rechnet allerdings für das nächste Jahr mit Absatzproblemen in der Solarbranche: Demnach werden sich wohl im ersten Quartal 2011 für weniger als die Hälfte aller produzierten Module Verkäufer finden. Als Grund wird die Verkürzung der Einspeisevergütung in vielen Ländern genannt.
Quelle: Klimaretter-Info
Dem Marktforschern von Solarbuzz zufolge führen die Chinesen mit einem Anteil von weltweit 55 Prozent den Exportmarkt von Solarmodulen an. Die chinesischen Firmen verdrängten die japanischen Solarunternehmen Sharp und Kyocera sowie den deutschen Hersteller Q-Cells von der Liste der zwölf größten Solarmodulhersteller. Die Angaben von Solarbuzz spiegeln einen Trend wider, der sich seit zwei Jahren abzeichnet: Chinesische Unternehmen laufen deutschen Unternehmen in punkto Solarenergie den Rang ab.
Module von Yingli, einem der Newcomer unter den chinesischen Solarfirmen. Die Yingli Green Energy Holding Company Ltd. hatte im Frühling einen weiteren Ausbau ihrer Produktionskapazitäten für monokristalline Panda-Technologie um 300 Megawatt am Hauptsitz Baoding angekündigt (siehe Solarmedia vom 8. März 2010).
Der Grund: In China können die Module um ein Vielfaches billiger produziert werden als in Deutschland. Unternehmen wie der deutsche Hersteller Q-Cells haben schon die erste Krise hinter sich: Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht war, hatte es 500 Mitarbeiter entlassen müssen. In diesem Jahr rechnete Q-Cells allerdings wieder mit einer Erholung und erwartet, den Umsatz auf rund eine Milliarde Euro zu steigern.
Das Marktforschungsunternehmen Solarbuzz rechnet allerdings für das nächste Jahr mit Absatzproblemen in der Solarbranche: Demnach werden sich wohl im ersten Quartal 2011 für weniger als die Hälfte aller produzierten Module Verkäufer finden. Als Grund wird die Verkürzung der Einspeisevergütung in vielen Ländern genannt.
Quelle: Klimaretter-Info
Donnerstag, 23. September 2010
Solarstrom für Borneo
Seit diesem Sommer versorgt eine Photovoltaik-Anlage von IBC SOLAR ein malaysisches Langhaus auf der Insel Borneo, in dem rund 50 Familien unter einem Dach leben, mit umweltfreundlichem Sonnenstrom. Ein Beispiel für eine gelungene Insellösung und für gelungene Nord-Süd-Solarkooperation.
In Kerapa Spak in der Region Sarawak auf Borneo installierten die Projektpartner Carbon Capital Corporation und IBC SOLAR Malaysia eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20 kWp. Das Engineering und die Lieferung der Systemtechnik übernahm die IBC SOLAR AG. Nun wird das Langhaus, das eine vierstündige Bootsfahrt und ein beschwerlicher Weg durch den Dschungel von der nächst größeren Stadt Betong trennen, zuverlässig mit Strom versorgt. Sämtliche benötigte Energie wurde bisher mit Dieselgeneratoren produziert. Das hochentwickelte Hybrid-System erzeugt Strom für die Dorfgemeinschaft und schafft über ein satellitengestütztes Telekommunikationssystem eine stabile Verbindung zur Außenwelt. Die Anlage wurde am 13. Juli der malaysischen Regierung übergeben.
Die malaysischen Langhäuser ähneln Reihenhäusern und bestehen aus mehreren Einheiten, die jeweils von einer Familie bewohnt werden. Alle Einheiten sind unter einem gemeinsamen Dach errichtet und das ganze Haus bildet gesellschaftlich und politisch eine Gemeinschaft. Bislang waren die Dorfbewohner die meiste Zeit des Jahres von der Außenwelt abgeschnitten und auf Diesel-Generatoren zur Stromversorgung angewiesen. Aufgrund des langen Transportwegs der Brennstoffe war Energie streng rationiert und der Verbrauch musste sich auf das Wesentliche beschränken. Nun speichert ein Batteriesystem den Solarstrom für die Stunden, in denen kein Sonnenlicht scheint. Ein solarstrombetriebenes, satellitengestütztes VSAT-Kommunikationssystem bietet den Dorfbewohnern zudem einen schnellen Draht zur Außenwelt über Telefon und Internet.
Der Geschäftsführer der malaysischen Tochtergesellschaft von IBC SOLAR, Ahmad Nazri Ibrahim, erklärte bei der Übergabe der Anlage: „Mit dem neuen Hybridsystem kann das gesamte Langhaus beleuchtet werden. Auch der Gemeinschaftsbereich wird ab sofort durch 21 Lampen, die Umgebung durch sieben weitere erhellt. Der Vorteil des Systems: Es wird über mindestens 25 Jahre lang emissionsfreien Strom liefern – mit nur minimalen Wartungsarbeiten. So ist die Dorfgemeinschaft sicher versorgt.“
Das Projekt startete im November 2009 und stellte die Projektpartner vor eine logistische Herausforderung. So mussten die PV-Komponenten und Baugeräte über den Luft-, Wasser- und Landweg transportiert werden. Udo Möhrstedt, Gründer und Vorstandsvorsitzender von IBC SOLAR erklärte bei der offiziellen Übergabe des Systems: „Malaysia gehört zu den großen Solarmodul-Produzenten, exportiert jedoch den Großteil der Module. Ich möchte die malaysische Regierung dazu ermutigen, weitere Photovoltaik-Projekte zu unterstützen, um die Entwicklung der Infrastruktur vor Ort noch stärker voranzutreiben.“
© Solarmedia / Quelle: IBC-Solar
In Kerapa Spak in der Region Sarawak auf Borneo installierten die Projektpartner Carbon Capital Corporation und IBC SOLAR Malaysia eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20 kWp. Das Engineering und die Lieferung der Systemtechnik übernahm die IBC SOLAR AG. Nun wird das Langhaus, das eine vierstündige Bootsfahrt und ein beschwerlicher Weg durch den Dschungel von der nächst größeren Stadt Betong trennen, zuverlässig mit Strom versorgt. Sämtliche benötigte Energie wurde bisher mit Dieselgeneratoren produziert. Das hochentwickelte Hybrid-System erzeugt Strom für die Dorfgemeinschaft und schafft über ein satellitengestütztes Telekommunikationssystem eine stabile Verbindung zur Außenwelt. Die Anlage wurde am 13. Juli der malaysischen Regierung übergeben.
Die malaysischen Langhäuser ähneln Reihenhäusern und bestehen aus mehreren Einheiten, die jeweils von einer Familie bewohnt werden. Alle Einheiten sind unter einem gemeinsamen Dach errichtet und das ganze Haus bildet gesellschaftlich und politisch eine Gemeinschaft. Bislang waren die Dorfbewohner die meiste Zeit des Jahres von der Außenwelt abgeschnitten und auf Diesel-Generatoren zur Stromversorgung angewiesen. Aufgrund des langen Transportwegs der Brennstoffe war Energie streng rationiert und der Verbrauch musste sich auf das Wesentliche beschränken. Nun speichert ein Batteriesystem den Solarstrom für die Stunden, in denen kein Sonnenlicht scheint. Ein solarstrombetriebenes, satellitengestütztes VSAT-Kommunikationssystem bietet den Dorfbewohnern zudem einen schnellen Draht zur Außenwelt über Telefon und Internet.
Der Geschäftsführer der malaysischen Tochtergesellschaft von IBC SOLAR, Ahmad Nazri Ibrahim, erklärte bei der Übergabe der Anlage: „Mit dem neuen Hybridsystem kann das gesamte Langhaus beleuchtet werden. Auch der Gemeinschaftsbereich wird ab sofort durch 21 Lampen, die Umgebung durch sieben weitere erhellt. Der Vorteil des Systems: Es wird über mindestens 25 Jahre lang emissionsfreien Strom liefern – mit nur minimalen Wartungsarbeiten. So ist die Dorfgemeinschaft sicher versorgt.“
Das Projekt startete im November 2009 und stellte die Projektpartner vor eine logistische Herausforderung. So mussten die PV-Komponenten und Baugeräte über den Luft-, Wasser- und Landweg transportiert werden. Udo Möhrstedt, Gründer und Vorstandsvorsitzender von IBC SOLAR erklärte bei der offiziellen Übergabe des Systems: „Malaysia gehört zu den großen Solarmodul-Produzenten, exportiert jedoch den Großteil der Module. Ich möchte die malaysische Regierung dazu ermutigen, weitere Photovoltaik-Projekte zu unterstützen, um die Entwicklung der Infrastruktur vor Ort noch stärker voranzutreiben.“
© Solarmedia / Quelle: IBC-Solar
100 Prozent sind möglich
Wie kann Deutschland den Übergang zu einer nachhaltigen, sicheren, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Energiewirtschaft schaffen? Das diskutieren Wissenschaftler, Unternehmer und PoIitiker dieser Tage auf den Fraunhofer-Energietagen.
»Eine Energieversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien ist schon 2050 machbar«, betont Prof. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und Sprecher der Fraunhofer-Allianz Energie bei der Eröffnung der Fraunhofer-Energietage (siehe Bild). Das Motto der zweitägigen Veranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften lautet: Energiekonzept Deutschland – Mit neuer Energie.
Die Förderung der regenerativen Energien schont nicht nur die Ressourcen, sondern stärkt auch die Unternehmen hierzulande. »Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Treiber für unsere Wirtschaft. Dies zeigte sich in der Krise«, betont Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und verweist auf Fraunhofer-Studien. Für ihre Forderung nach einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien haben die Fraunhofer-Experten prominente Unterstützung. Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und einstiger Direktor des UNO-Umweltprogramms UNEP, hält das 100-Prozent-Ziel ebenfalls für realistisch: »Wir müssen alles daran setzen – etwa in der Entwicklung erneuerbarer Energien und durch die Erhöhung der Energieeffizienz –, diese Zukunft so schnell wie möglich zu erreichen«, so Töpfer, der heute das Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam leitet.
Klaus Töpfer sieht im schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien »große Chancen für den Markt und die Menschen«. Dafür sollte die Bundesregierung allerdings ambitioniertere Ziele setzen. Die strebt bis 2050 einen Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch von 60 Prozent an. Doch schon mit Technologien, die bereits heute zur Verfügung stehen oder derzeit entwickelt werden, ließe sich eine weit höhere Quote erreichen.
Ein höheres Tempo bei der Nutzung grüner Technologien hätte laut Hans-Jörg Bullinger mehrere positive Effekte: Die Abhängigkeit Europas von Rohstoffimporten würde sinken, ebenso der Ausstoß von Kohlendioxid zum Wohle des Klimas. Gleichzeitig könnte Deutschland seine starke Stellung als Exportnation von innovativer Umwelt- und Energietechnik ausbauen. Schon heute dominieren deutsche Unternehmen den Markt für grüne Technologien. So beträgt der Anteil deutscher Unternehmen am Weltmarkt für Energieerzeugungstechnologien 30 Prozent, bei Technologien für Kreislaufwirtschaft, Abfall und Recycling sind es 25 Prozent wie eine Auswertung von Markstudien und Branchenanalysen durch Roland Berger ergeben hat.
Wenn das hohe Innovationstempo beibehalten wird, könnten in den nächsten zehn Jahren zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, insbesondere in den Bereichen Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Biomasse, Energieeffizienz in Industrie und Haushalten sowie Ausbau der Stromnetze. Bis 2020 rechnet das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe mit bis zu 380.000 Beschäftigten im Greentech-Sektor, bei verstärkten Anstrengungen im Klimaschutz sind sogar 630.000 Arbeitsplätze möglich. Zudem würde das Bruttoinlandsprodukt um 70 beziehungsweise 81 Milliarden Euro steigen.
Diese wirtschaftlichen Potenziale lassen sich aber nur nutzen, wenn die einzelnen Akteure der weitverzweigten Energieforschung enger zusammenarbeiten. Ein Beispiel ist der Ausgleich von dem Angebot und Nachfrage nach Strom in intelligenten Netzen und die Speicherung von erneuerbarer Energie. Um diese Verzahnung zu fördern, hat die Fraunhofer-Gesellschaft 2004 ihre Aktivitäten für Energietechnologien in der Fraunhofer-Allianz Energie gebündelt. Die 2000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 16 Instituten betreiben international systemübergreifende Energieforschung über Technologie- und Branchengrenzen hinweg. Ziel ist, auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber auch Politik und Energiewirtschaft einen leichten Zugang zu den Kompetenzen der Fraunhofer-Institute zu verschaffen.
Die Fraunhofer-Allianz Energie konzentriert sich auf fünf strategische Forschungsbereiche. Die Forscher arbeiten an der Weiterentwicklung energieeffizienter Technologien, intelligenten Systemen zum Energiemanagement, neuen Speichersystemen sowie Verfahren zur Nutzung regenerativer Energien. Bullinger ergänzt »Wir sind national und international vernetzt. Um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen voranzutreiben, arbeiten 33 Fraunhofer-Institute Hand in Hand. Sie kümmern sich nicht nur um Antriebskonzepte, sondern auch darum, wie Solartankstellen aussehen müssen oder welche Herausforderungen auf Stromversorgung und Stadtplanung zukommen. Als strategischer Partner ist Fraunhofer am Massachusetts Institute of Technology MIT ebenso aktiv wie in dem ambitionierten Ökostadtprojekt Masdar City in Abu Dhabi und der europäischen Initiative DESERTEC.«
Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
»Eine Energieversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien ist schon 2050 machbar«, betont Prof. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und Sprecher der Fraunhofer-Allianz Energie bei der Eröffnung der Fraunhofer-Energietage (siehe Bild). Das Motto der zweitägigen Veranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften lautet: Energiekonzept Deutschland – Mit neuer Energie.
Die Förderung der regenerativen Energien schont nicht nur die Ressourcen, sondern stärkt auch die Unternehmen hierzulande. »Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Treiber für unsere Wirtschaft. Dies zeigte sich in der Krise«, betont Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und verweist auf Fraunhofer-Studien. Für ihre Forderung nach einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien haben die Fraunhofer-Experten prominente Unterstützung. Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und einstiger Direktor des UNO-Umweltprogramms UNEP, hält das 100-Prozent-Ziel ebenfalls für realistisch: »Wir müssen alles daran setzen – etwa in der Entwicklung erneuerbarer Energien und durch die Erhöhung der Energieeffizienz –, diese Zukunft so schnell wie möglich zu erreichen«, so Töpfer, der heute das Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam leitet.
Klaus Töpfer sieht im schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien »große Chancen für den Markt und die Menschen«. Dafür sollte die Bundesregierung allerdings ambitioniertere Ziele setzen. Die strebt bis 2050 einen Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch von 60 Prozent an. Doch schon mit Technologien, die bereits heute zur Verfügung stehen oder derzeit entwickelt werden, ließe sich eine weit höhere Quote erreichen.
Ein höheres Tempo bei der Nutzung grüner Technologien hätte laut Hans-Jörg Bullinger mehrere positive Effekte: Die Abhängigkeit Europas von Rohstoffimporten würde sinken, ebenso der Ausstoß von Kohlendioxid zum Wohle des Klimas. Gleichzeitig könnte Deutschland seine starke Stellung als Exportnation von innovativer Umwelt- und Energietechnik ausbauen. Schon heute dominieren deutsche Unternehmen den Markt für grüne Technologien. So beträgt der Anteil deutscher Unternehmen am Weltmarkt für Energieerzeugungstechnologien 30 Prozent, bei Technologien für Kreislaufwirtschaft, Abfall und Recycling sind es 25 Prozent wie eine Auswertung von Markstudien und Branchenanalysen durch Roland Berger ergeben hat.
Wenn das hohe Innovationstempo beibehalten wird, könnten in den nächsten zehn Jahren zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, insbesondere in den Bereichen Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Biomasse, Energieeffizienz in Industrie und Haushalten sowie Ausbau der Stromnetze. Bis 2020 rechnet das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe mit bis zu 380.000 Beschäftigten im Greentech-Sektor, bei verstärkten Anstrengungen im Klimaschutz sind sogar 630.000 Arbeitsplätze möglich. Zudem würde das Bruttoinlandsprodukt um 70 beziehungsweise 81 Milliarden Euro steigen.
Diese wirtschaftlichen Potenziale lassen sich aber nur nutzen, wenn die einzelnen Akteure der weitverzweigten Energieforschung enger zusammenarbeiten. Ein Beispiel ist der Ausgleich von dem Angebot und Nachfrage nach Strom in intelligenten Netzen und die Speicherung von erneuerbarer Energie. Um diese Verzahnung zu fördern, hat die Fraunhofer-Gesellschaft 2004 ihre Aktivitäten für Energietechnologien in der Fraunhofer-Allianz Energie gebündelt. Die 2000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 16 Instituten betreiben international systemübergreifende Energieforschung über Technologie- und Branchengrenzen hinweg. Ziel ist, auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber auch Politik und Energiewirtschaft einen leichten Zugang zu den Kompetenzen der Fraunhofer-Institute zu verschaffen.
Die Fraunhofer-Allianz Energie konzentriert sich auf fünf strategische Forschungsbereiche. Die Forscher arbeiten an der Weiterentwicklung energieeffizienter Technologien, intelligenten Systemen zum Energiemanagement, neuen Speichersystemen sowie Verfahren zur Nutzung regenerativer Energien. Bullinger ergänzt »Wir sind national und international vernetzt. Um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen voranzutreiben, arbeiten 33 Fraunhofer-Institute Hand in Hand. Sie kümmern sich nicht nur um Antriebskonzepte, sondern auch darum, wie Solartankstellen aussehen müssen oder welche Herausforderungen auf Stromversorgung und Stadtplanung zukommen. Als strategischer Partner ist Fraunhofer am Massachusetts Institute of Technology MIT ebenso aktiv wie in dem ambitionierten Ökostadtprojekt Masdar City in Abu Dhabi und der europäischen Initiative DESERTEC.«
Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Wertschöpfung in Gemeinden
Erneuerbare Energien haben 2009 in Deutschland für eine kommunale Wertschöpfung von etwa 6,8 Milliarden Euro gesorgt. Nicht schlecht, aber nicht ausgeschöpft: Bei einem forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnten Kommunen und Städte weit stärker profitieren - die Überlegung gilt analog für die Schweiz.
Kommunen und Städte haben an Bundeskanzelerin Merkels Atompolitik im Gegensatz zu den Atomkonzernen wenig zu gewinnen: Bereits jetzt generiert der Ausbau Erneuerbarer Energien in deutschen Städten und Gemeinden eine Wertschöpfung von fast 6,8 Milliarden Euro, geht aus einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Davon flossen allein 0,6 Milliarden Euro als Steuereinnahmen in die klammen Kassen der Kommunen. Bei einem ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnte sich die Wertschöpfung bis 2020 demnach verdoppeln.
Städte und Kommunen profitieren vom Ausbau der Erneuerbaren etwa durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuer- und Pachteinnahmen für die Kommunen oder auch Einsparungen durch vermiedene Brennstoffkosten. Die Wissenschaftler aus Freiburg haben für die Studie nachgerechnet, wie sich die Wertschöpfung künftig auswirken könnte. Legt man nicht die Ausbau-Prognosen der Bundesregierung mit 38,6 Prozent, sondern die der Branche zugrunde, die bis 2020 einen Anteil von 46,8 Prozent Anteil regenerativen Stroms für machbar halten, liegt die kommunale Wertschöpfung demnach 2020 bei 13,2 Milliarden Euro.
"Die Attraktivität als Wirtschaftsstandort würde damit genauso verbessert wie die kommunale Haushaltslage", sagte Jörg Mayer von der Agentur für Erneuerbare Energien. Das komme wiederum den Bürgern vor Ort zugute. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus: Die Bundesregierung geht nicht nur von einem wesentlich geringeren Erneuerbaren-Anteil aus, sondern vergrößert mit der Verlängerung der Atom-Laufzeiten auch die Konkurrenz im Stromnetz, bei der nicht unflexible Großkraftwerke, sondern regelbare Erneuerbare das Nachsehen haben.
In Sachen Wertschöpfung sind die Atomkraftwerke den Erneuerbaren Energien klar unterlegen, sagt Mayer. Von Ertragssteuern und Brennelemente-Abgabe, die zwischen 2011 und 2036 eingenommen werden, käme nur ein geringer Teil bei den Kommunen an.Durch den von den Kommunen selbst gestalteten Ausbau der erneuerbaren Energien können dagegen eben jene Kommunen auch profitieren, sagt Mayer: "Das Geld bleibt in der Kommune"
"Kommunale Erfolgsstories" seien ohne die richtige Politik jedoch kaum möglich, warnte auch Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender der HEAG Südhessischen Energie AG in Darmstadt und Sprecher der acht großen kommunalen Energieversorger 8KU am Mittwoch: Während es für Atomkraft eine Finanzierungsgarantie und für "ungelösten Probleme der Entsorgung eine Art politisches Schutzschild" gebe, stünden kommunale Energieerzeuger ohnehin recht allein "im rauen Wind des ungleichen Wettbewerbs".
Quelle: Klimaretter.Info
Kommunen und Städte haben an Bundeskanzelerin Merkels Atompolitik im Gegensatz zu den Atomkonzernen wenig zu gewinnen: Bereits jetzt generiert der Ausbau Erneuerbarer Energien in deutschen Städten und Gemeinden eine Wertschöpfung von fast 6,8 Milliarden Euro, geht aus einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Davon flossen allein 0,6 Milliarden Euro als Steuereinnahmen in die klammen Kassen der Kommunen. Bei einem ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnte sich die Wertschöpfung bis 2020 demnach verdoppeln.
Städte und Kommunen profitieren vom Ausbau der Erneuerbaren etwa durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuer- und Pachteinnahmen für die Kommunen oder auch Einsparungen durch vermiedene Brennstoffkosten. Die Wissenschaftler aus Freiburg haben für die Studie nachgerechnet, wie sich die Wertschöpfung künftig auswirken könnte. Legt man nicht die Ausbau-Prognosen der Bundesregierung mit 38,6 Prozent, sondern die der Branche zugrunde, die bis 2020 einen Anteil von 46,8 Prozent Anteil regenerativen Stroms für machbar halten, liegt die kommunale Wertschöpfung demnach 2020 bei 13,2 Milliarden Euro.
"Die Attraktivität als Wirtschaftsstandort würde damit genauso verbessert wie die kommunale Haushaltslage", sagte Jörg Mayer von der Agentur für Erneuerbare Energien. Das komme wiederum den Bürgern vor Ort zugute. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus: Die Bundesregierung geht nicht nur von einem wesentlich geringeren Erneuerbaren-Anteil aus, sondern vergrößert mit der Verlängerung der Atom-Laufzeiten auch die Konkurrenz im Stromnetz, bei der nicht unflexible Großkraftwerke, sondern regelbare Erneuerbare das Nachsehen haben.
In Sachen Wertschöpfung sind die Atomkraftwerke den Erneuerbaren Energien klar unterlegen, sagt Mayer. Von Ertragssteuern und Brennelemente-Abgabe, die zwischen 2011 und 2036 eingenommen werden, käme nur ein geringer Teil bei den Kommunen an.Durch den von den Kommunen selbst gestalteten Ausbau der erneuerbaren Energien können dagegen eben jene Kommunen auch profitieren, sagt Mayer: "Das Geld bleibt in der Kommune"
"Kommunale Erfolgsstories" seien ohne die richtige Politik jedoch kaum möglich, warnte auch Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender der HEAG Südhessischen Energie AG in Darmstadt und Sprecher der acht großen kommunalen Energieversorger 8KU am Mittwoch: Während es für Atomkraft eine Finanzierungsgarantie und für "ungelösten Probleme der Entsorgung eine Art politisches Schutzschild" gebe, stünden kommunale Energieerzeuger ohnehin recht allein "im rauen Wind des ungleichen Wettbewerbs".
Quelle: Klimaretter.Info
Solarflugzeug in Zürich
Bertrand Piccard machte anlässlich des Besuchs von Solar Impulse auf dem Flughafen Zürich klar, dass sein Solarflugzeug zeigen soll, wozu die Sonnenenergie fähig ist.
Quelle: Schweiz aktuell
Quelle: Schweiz aktuell
Mittwoch, 22. September 2010
Photovoltaik-Markt verdoppelt
Nach einem schwachen Start ins Jahr 2010 konnte sich der Photovoltaikmarkt (PV) deutlich erholen. Zum Jahresende wird er sogar um das Doppelte gewachsen sein, wie die Energie-Marktforscher bei Solarbuzz aufzeigen. Die Solarindustrie bleibt auf Kurs, um 2010 mehr als 15 Gigawatt (GW) Leistung neu zu installieren.
Die Experten von IMS Research gehen sogar davon aus, dass der Zubau über die Marke von 16 GW hinausschießen wird. Deutschland behält in jedem Fall seine Führungsrolle auf dem Weltmarkt. Ein Wachstumsdämpfer ist erst 2011 abzusehen. Trotz der kräftig gestiegenen Nachfrage spüren die deutschen Hersteller die chinesische Billig-Konkurrenz aber bereits jetzt. Teilweise können in den Zahlen "böse Überraschungen warten", wie Michael Ziegler, Geschäftsführer des Solar-Marktforschers Meine Solar, verdeutlicht. Der Preisdruck bleibt bestehen, obwohl die Preise für Solarmodule immer weiter sinken. Unter den zwölf weltweit führenden Herstellern befanden sich Solarbuzz zufolge im zweiten Quartal sechs chinesische Anbieter, die 55 Prozent des Absatzes abwickelten.
In der Bundesrepublik hat die PV-Branche im zweiten Quartal in hohem Tempo 2,3 GW zugebaut. Rund 60 Prozent der globalen Nachfrage kamen somit aus Deutschland. Getrieben wurde der Ausbau von den Kürzungen der Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zur Jahresmitte. Sie sind im kommenden Jahr auch Auslöser einer spürbaren Wachstumsschwäche, meint IMS Research. So steht die Industrie vor einem Abwrackeffekt.
Entsprechend stark sind die weltweiten Umsätze der Anbieter im zweiten Quartal noch geklettert. Verglichen mit den ersten drei Monaten stiegen die Erlöse von zwölf auf 17,2 Mrd. Dollar. Noch ein Jahr zuvor lagen sie mit 6,2 Mrd. Dollar beinahe halb so tief. 3,82 GW wurden im zweiten Quartal neu installiert - um 54 Prozent mehr als im Vorquartal. Hinter der Bundesrepublik war Italien mit einem Wachstum von 127 Prozent der zweitstärkste Markt, entsprach damit aber immer noch lediglich elf Prozent des deutschen.
Quelle: Sonnenseite / pressetext.deutschland 2010
Die Experten von IMS Research gehen sogar davon aus, dass der Zubau über die Marke von 16 GW hinausschießen wird. Deutschland behält in jedem Fall seine Führungsrolle auf dem Weltmarkt. Ein Wachstumsdämpfer ist erst 2011 abzusehen. Trotz der kräftig gestiegenen Nachfrage spüren die deutschen Hersteller die chinesische Billig-Konkurrenz aber bereits jetzt. Teilweise können in den Zahlen "böse Überraschungen warten", wie Michael Ziegler, Geschäftsführer des Solar-Marktforschers Meine Solar, verdeutlicht. Der Preisdruck bleibt bestehen, obwohl die Preise für Solarmodule immer weiter sinken. Unter den zwölf weltweit führenden Herstellern befanden sich Solarbuzz zufolge im zweiten Quartal sechs chinesische Anbieter, die 55 Prozent des Absatzes abwickelten.
In der Bundesrepublik hat die PV-Branche im zweiten Quartal in hohem Tempo 2,3 GW zugebaut. Rund 60 Prozent der globalen Nachfrage kamen somit aus Deutschland. Getrieben wurde der Ausbau von den Kürzungen der Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zur Jahresmitte. Sie sind im kommenden Jahr auch Auslöser einer spürbaren Wachstumsschwäche, meint IMS Research. So steht die Industrie vor einem Abwrackeffekt.
Entsprechend stark sind die weltweiten Umsätze der Anbieter im zweiten Quartal noch geklettert. Verglichen mit den ersten drei Monaten stiegen die Erlöse von zwölf auf 17,2 Mrd. Dollar. Noch ein Jahr zuvor lagen sie mit 6,2 Mrd. Dollar beinahe halb so tief. 3,82 GW wurden im zweiten Quartal neu installiert - um 54 Prozent mehr als im Vorquartal. Hinter der Bundesrepublik war Italien mit einem Wachstum von 127 Prozent der zweitstärkste Markt, entsprach damit aber immer noch lediglich elf Prozent des deutschen.
Quelle: Sonnenseite / pressetext.deutschland 2010
Solarstrombörse für Aargau?
Der Grosse Rat hat Ende August den Auftrag zur Einrichtung einer Solarstrombörse, der von Regula Bachmann-Steiner, Grossrätin CVP, Präsidentin WWF des Kantons Aargau zusammen mit Martin Köchli, Astrid Andermatt, Andreas Villiger und Richard Plüss eingereicht wurde, mit 71 zu 58 Stimmen überwiesen. Die Regierung und die AEW Energie AG müssten nun beweisen, dass sie diesem Auftrag Taten folgen lassen.
Der Regierungsrat lehnte den Auftrag ursprünglich ab, mit der Begründung, er wolle keinen Einfluss auf die Geschäftsführung der AEW Energie AG nehmen. Die strategische Ausrichtung der Unternehmens werde durch den Verwaltungsrat festgelegt. Nun müsse er seine Haltung ändern und die AEW Energie AG zur Errichtung einer Solarstrombörse verpflichten mit dem Ziel den Absatz von Solarstrom sowie von weiteren Ökostromprodukten zu steigern und so den Anteil des Solarstroms am Strommix im Kanton Aargau zu erhöhen.
Auch das gibt es beim AKW-Gösgen... idyllisch gelegene Häuser entlang der Flusslandschaft - aber noch ohne Solaranlagen. (Bild: Guntram Rehsche)
Den Produzenten von Solarstrom wurden bisher vom Verein Naturstrom, der für die Vermarktung zuständig ist, keine langfristigen Verträge angeboten. Beim Verkauf trägt heute nicht der Verein Naturstrom das Risiko, sondern der Produzent. Dem Verkäufer fehlt somit der Anreiz, die Ökostromprodukte besser zu vermarkten, wie die InitiantInnen schreiben. Deshalb sei es nicht erstaunlich, dass die Produzenten aus dem Kanton Aargau ihren Solarstrom ans Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) verkaufen. Im vergangenen Jahr haben vier Betreiber von Photovoltaik-Grossanlagen mit Leistungen zwischen 20 und 75 kWp mit dem EWZ Verträge abgeschlossen. Diese Situation soll nun ändern. Es soll künftig nicht mehr nötig sein, dass Bauern und andere Produzenten im Aargau gezwungen sind, den Strom ausserhalb des Kantons abzusetzen.
Um die unbefriedigende Situation zu überwinden, wurde der Regierungsrat beauftragt, die AEW Energie AG aufzufordern:
• Eine Solarstrombörse aufzubauen, als Vorbild kann die Solarstrombörse des EWZ dienen.
• Die Vermarktung von Solarstrom und weiteren Ökostromprodukten durch das Angebot eines attraktiven Strommixes und eine gute Vermarktung zu steigern.
• Den Lieferanten von Solarstrom langfristige Lieferverträge anzubieten. Die Vergütung hat sich an der KEV zu orientieren oder kann im Ausschreibeverfahren festgelegt werden.
• Eine jährliche Mindesttranche von 2MW auszuschreiben resp. neu zu schaffen.
Die Anforderungen sind gesetzt, die AEW Energie AG muss sich nun an die Umsetzung machen. Sie verfügt über die notwendigen Kanäle und Mittel. Wenn der Absatz der Ökostromprodukte und im speziellen des Solarstroms künftig zu einem wichtigen Anliege der AEW Energie AG erklärt und nicht mehr an einen Verein delegiert wird, ist eine erfolgreiche Umsetzung möglich. Die Anstrengungen müssen bei den Kunden und bei den Produzenten ansetzen. Das Marketing der Ökostromprodukte ist deutlich zu verbessern und die Bedingungen für die Produzenten von Ökostrom sind zu überarbeiten. Den Produzenten müssen künftig langfristige Lieferverträge angeboten werden, die Vergütung hat sich an den Vorgaben der KEV zu orientieren.
Der Zeitpunkt ist günstig. Weltweit boomt die Solarenergie. Die Preise für Photovoltaikanlagen sind seit 2008 um ca. 30% gesunken. Weitere Preisreduktionen sind zu erwarten. In der EU wird damit gerechnet, dass bis 2020 12% des Strombedarfs mit Solarstrom gedeckt werden. In Basel und Zürich, in der EU, in USA ja auch in China wird in die Photovoltaik als die Energie der Zukunft angesehen. Deshalb erwarten die PolitikerInnen, dass nun auch der Kanton Aargau die Zeichen der Zeit erkennt und der Photovoltaik die erforderliche Priorität einräumt.
Quelle: Medienmitteilung der InitiantInnen
Der Regierungsrat lehnte den Auftrag ursprünglich ab, mit der Begründung, er wolle keinen Einfluss auf die Geschäftsführung der AEW Energie AG nehmen. Die strategische Ausrichtung der Unternehmens werde durch den Verwaltungsrat festgelegt. Nun müsse er seine Haltung ändern und die AEW Energie AG zur Errichtung einer Solarstrombörse verpflichten mit dem Ziel den Absatz von Solarstrom sowie von weiteren Ökostromprodukten zu steigern und so den Anteil des Solarstroms am Strommix im Kanton Aargau zu erhöhen.
Auch das gibt es beim AKW-Gösgen... idyllisch gelegene Häuser entlang der Flusslandschaft - aber noch ohne Solaranlagen. (Bild: Guntram Rehsche)
Den Produzenten von Solarstrom wurden bisher vom Verein Naturstrom, der für die Vermarktung zuständig ist, keine langfristigen Verträge angeboten. Beim Verkauf trägt heute nicht der Verein Naturstrom das Risiko, sondern der Produzent. Dem Verkäufer fehlt somit der Anreiz, die Ökostromprodukte besser zu vermarkten, wie die InitiantInnen schreiben. Deshalb sei es nicht erstaunlich, dass die Produzenten aus dem Kanton Aargau ihren Solarstrom ans Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) verkaufen. Im vergangenen Jahr haben vier Betreiber von Photovoltaik-Grossanlagen mit Leistungen zwischen 20 und 75 kWp mit dem EWZ Verträge abgeschlossen. Diese Situation soll nun ändern. Es soll künftig nicht mehr nötig sein, dass Bauern und andere Produzenten im Aargau gezwungen sind, den Strom ausserhalb des Kantons abzusetzen.
Um die unbefriedigende Situation zu überwinden, wurde der Regierungsrat beauftragt, die AEW Energie AG aufzufordern:
• Eine Solarstrombörse aufzubauen, als Vorbild kann die Solarstrombörse des EWZ dienen.
• Die Vermarktung von Solarstrom und weiteren Ökostromprodukten durch das Angebot eines attraktiven Strommixes und eine gute Vermarktung zu steigern.
• Den Lieferanten von Solarstrom langfristige Lieferverträge anzubieten. Die Vergütung hat sich an der KEV zu orientieren oder kann im Ausschreibeverfahren festgelegt werden.
• Eine jährliche Mindesttranche von 2MW auszuschreiben resp. neu zu schaffen.
Die Anforderungen sind gesetzt, die AEW Energie AG muss sich nun an die Umsetzung machen. Sie verfügt über die notwendigen Kanäle und Mittel. Wenn der Absatz der Ökostromprodukte und im speziellen des Solarstroms künftig zu einem wichtigen Anliege der AEW Energie AG erklärt und nicht mehr an einen Verein delegiert wird, ist eine erfolgreiche Umsetzung möglich. Die Anstrengungen müssen bei den Kunden und bei den Produzenten ansetzen. Das Marketing der Ökostromprodukte ist deutlich zu verbessern und die Bedingungen für die Produzenten von Ökostrom sind zu überarbeiten. Den Produzenten müssen künftig langfristige Lieferverträge angeboten werden, die Vergütung hat sich an den Vorgaben der KEV zu orientieren.
Der Zeitpunkt ist günstig. Weltweit boomt die Solarenergie. Die Preise für Photovoltaikanlagen sind seit 2008 um ca. 30% gesunken. Weitere Preisreduktionen sind zu erwarten. In der EU wird damit gerechnet, dass bis 2020 12% des Strombedarfs mit Solarstrom gedeckt werden. In Basel und Zürich, in der EU, in USA ja auch in China wird in die Photovoltaik als die Energie der Zukunft angesehen. Deshalb erwarten die PolitikerInnen, dass nun auch der Kanton Aargau die Zeichen der Zeit erkennt und der Photovoltaik die erforderliche Priorität einräumt.
Quelle: Medienmitteilung der InitiantInnen
AKW behindern Erneuerbare
Der deutsche Sachverständigenrat für Umweltfragen kritisiert die Bundesregierung: Die vorgesehene AKW-Laufzeitverlängerung gefährde den Erfolg der erneuerbaren Energien. Schon heute stünden Wind- und Wasserenergien ausreichend zur Verfügung.
Eine Bestätigung der These von der Behinderung der Erneuerbaren erfolgte gleich doppelt durch die TV-Sendungen Report Mainz vom Montag und die Tagesthemen der ARD vom Dienstag. Einerseits wird günstig erzeugtem Wasserstrom aus Norwegen der Zugang zum deutschen Markt verwehrt, andererseits machen die grossen vier deutschen Stromkonzerne wenig, um der Offshore-Windenergie zum Durchbruch zu verhelfen.
Nur vermeintliche Idylle - Atomkraftwerke sind nicht eine Brückentechnologie, sondern verhindern die Entwicklung der Erneuerbaren Energien, wie verschiedene Entwicklungen und Einschätzungen aus Deutschland nun belegen (Bild des AKW-Kühlturms in Gösgen bei Olten: Guntram Rehsche).
Nun erhebt sich eine weitere Stimme in ähnlichem Sinn: "Wir raten der Bundesregierung dringend davon ab, die Laufzeiten für Kernkraftwerke zu verlängern", so Prof. Dr. Martin Faulstich, Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU). "Längere Laufzeiten sind keine Brücke, sondern ein Investitionshindernis für die erneuerbaren Energien." Ein am 22.09.2010 vom SRU veröffentlichter Kommentar zum Energiekonzept der Bundesregierung warnt davor, dass die Laufzeitverlängerung den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen und den Übergang zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Stromversorgung in Deutschland gefährden wird. Der SRU gehört zu den ersten Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung für die deutsche Umweltpolitik. Er wurde im Jahr 1971 von der Bundesregierung eingerichtet. Besondere Merkmale des SRU sind seine Interdisziplinarität und seine fachliche Unabhängigkeit. Er besteht aus sieben Universitätsprofessoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Diese werden von der Bundesregierung für vier Jahre ernannt.
Die Bundesregierung entwickelt mit ihrem Energiekonzept erstmals Leitlinien für die langfristige Energieversorgung in Deutschland und weist dabei den erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle zu. Der SRU begrüßt dies, zeigt aber auf, dass die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke im Widerspruch zu diesen Zielen steht. Es bestehe ein grundsätzlicher Konflikt zwischen der schwankenden Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien und den grundlastorientierten konventionellen Kraftwerken, so der SRU. Kohle- und Kernkraftwerke könnten aufgrund ihrer technischen Eigenschaften nur bedingt zum Lastfolgebetrieb eingesetzt werden, sie könnten also die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien nicht flexibel genug ergänzen. Abregelungen und Abschaltungen von Kohle- und Kernkraftwerken werden bei fortschreitendem Ausbau der erneuerbaren Energien häufiger notwendig, so der SU. Dadurch sinke deren Auslastung.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien senkt laut SRU die Wirtschaftlichkeit grundlastorientierter Kraftwerke. Die Laufzeitverlängerung stabilisiere jedoch dauerhaft einen hohen Anteil an Grundlast. Damit wachse die Gefahr, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unter Druck gerät und sich die Bedingungen für erneuerbare Stromerzeugung verschlechtern. Aus Sicht des SRU sollte das EEG zukünftig zwar kostensensibel weiterentwickelt werden. Einspeisevorrang und garantierte Vergütung für die fluktuierend erzeugenden erneuerbaren Energien bleiben laut SRU jedoch gerade im Fall einer Laufzeitverlängerung unverzichtbar. "Die Bundesregierung sollte unmissverständlich klarstellen, dass sie an den beiden Säulen des EEG, Vorrang und garantierte Vergütung, festhalten will", so die Ökonomin im Rat, Prof. Holm-Müller.
Auch aus den von der Bundesregierung vorgelegten aktuellen Energieszenarien lassen sich keine wesentlichen volkswirtschaftlichen oder umweltpolitischen Vorteile einer Laufzeitverlängerung ableiten, betont der SRU. Die Nachteile und Risiken einer Verlängerung seien jedoch gut belegt. "Statt den gefundenen gesellschaftlichen Konsens zur Kernenergie aufzukündigen und neue Investitionsunsicherheit zu schaffen, sollte die Bundesregierung ihre Kräfte auf die zukunftsweisenden Elemente des Energiekonzeptes in den Bereichen Klimaschutz und Effizienz konzentrieren", heißt es in der Pressemitteilung des Sachverständigenrates.
Der SRU hat im Mai 2010 in seiner Stellungnahme "100% erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar", gezeigt, wie eine vollständig erneuerbare Stromversorgung erreichbar wäre. Anfang 2011 erscheint ein Sondergutachten, das zusätzlich konkrete Vorschläge zur Umsetzung vorlegen wird. Alle Publikationen des SRU stehen zum Download zur Verfügung unter www.umweltrat.de
Die Zusammensetzung des Rates aus sieben Universitätsprofessorinnen und -professoren verschiedener Fachdisziplinen gewährleiste eine wissenschaftlich unabhängige und umfassende Begutachtung, sowohl aus naturwissenschaftlich-technischer als auch aus ökonomischer, rechtlicher, politikwissenschaftlicher und ethischer Perspektive, so der SRU. Der Rat besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern: Prof. Dr. Martin Faulstich (Vorsitzender), Technische Universität München; Prof. Dr. Heidi Foth (stellv. Vorsitzende), Universität Halle-Wittenberg; Prof. Dr. Christian Calliess, Freie Universität Berlin; Prof. Dr. Olav Hohmeyer, Universität Flensburg; Prof. Dr. Karin Holm-Müller, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; Prof. Dr. Manfred Niekisch, Goethe Universität Frankfurt, Zoologischer Garten Frankfurt; Prof. Dr. Miranda Schreurs, Freie Universität Berlin.
© Solarmedia / Weitere Informationen unter www.umweltrat.de
Eine Bestätigung der These von der Behinderung der Erneuerbaren erfolgte gleich doppelt durch die TV-Sendungen Report Mainz vom Montag und die Tagesthemen der ARD vom Dienstag. Einerseits wird günstig erzeugtem Wasserstrom aus Norwegen der Zugang zum deutschen Markt verwehrt, andererseits machen die grossen vier deutschen Stromkonzerne wenig, um der Offshore-Windenergie zum Durchbruch zu verhelfen.
Nur vermeintliche Idylle - Atomkraftwerke sind nicht eine Brückentechnologie, sondern verhindern die Entwicklung der Erneuerbaren Energien, wie verschiedene Entwicklungen und Einschätzungen aus Deutschland nun belegen (Bild des AKW-Kühlturms in Gösgen bei Olten: Guntram Rehsche).
Nun erhebt sich eine weitere Stimme in ähnlichem Sinn: "Wir raten der Bundesregierung dringend davon ab, die Laufzeiten für Kernkraftwerke zu verlängern", so Prof. Dr. Martin Faulstich, Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU). "Längere Laufzeiten sind keine Brücke, sondern ein Investitionshindernis für die erneuerbaren Energien." Ein am 22.09.2010 vom SRU veröffentlichter Kommentar zum Energiekonzept der Bundesregierung warnt davor, dass die Laufzeitverlängerung den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen und den Übergang zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Stromversorgung in Deutschland gefährden wird. Der SRU gehört zu den ersten Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung für die deutsche Umweltpolitik. Er wurde im Jahr 1971 von der Bundesregierung eingerichtet. Besondere Merkmale des SRU sind seine Interdisziplinarität und seine fachliche Unabhängigkeit. Er besteht aus sieben Universitätsprofessoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Diese werden von der Bundesregierung für vier Jahre ernannt.
Die Bundesregierung entwickelt mit ihrem Energiekonzept erstmals Leitlinien für die langfristige Energieversorgung in Deutschland und weist dabei den erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle zu. Der SRU begrüßt dies, zeigt aber auf, dass die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke im Widerspruch zu diesen Zielen steht. Es bestehe ein grundsätzlicher Konflikt zwischen der schwankenden Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien und den grundlastorientierten konventionellen Kraftwerken, so der SRU. Kohle- und Kernkraftwerke könnten aufgrund ihrer technischen Eigenschaften nur bedingt zum Lastfolgebetrieb eingesetzt werden, sie könnten also die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien nicht flexibel genug ergänzen. Abregelungen und Abschaltungen von Kohle- und Kernkraftwerken werden bei fortschreitendem Ausbau der erneuerbaren Energien häufiger notwendig, so der SU. Dadurch sinke deren Auslastung.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien senkt laut SRU die Wirtschaftlichkeit grundlastorientierter Kraftwerke. Die Laufzeitverlängerung stabilisiere jedoch dauerhaft einen hohen Anteil an Grundlast. Damit wachse die Gefahr, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unter Druck gerät und sich die Bedingungen für erneuerbare Stromerzeugung verschlechtern. Aus Sicht des SRU sollte das EEG zukünftig zwar kostensensibel weiterentwickelt werden. Einspeisevorrang und garantierte Vergütung für die fluktuierend erzeugenden erneuerbaren Energien bleiben laut SRU jedoch gerade im Fall einer Laufzeitverlängerung unverzichtbar. "Die Bundesregierung sollte unmissverständlich klarstellen, dass sie an den beiden Säulen des EEG, Vorrang und garantierte Vergütung, festhalten will", so die Ökonomin im Rat, Prof. Holm-Müller.
Auch aus den von der Bundesregierung vorgelegten aktuellen Energieszenarien lassen sich keine wesentlichen volkswirtschaftlichen oder umweltpolitischen Vorteile einer Laufzeitverlängerung ableiten, betont der SRU. Die Nachteile und Risiken einer Verlängerung seien jedoch gut belegt. "Statt den gefundenen gesellschaftlichen Konsens zur Kernenergie aufzukündigen und neue Investitionsunsicherheit zu schaffen, sollte die Bundesregierung ihre Kräfte auf die zukunftsweisenden Elemente des Energiekonzeptes in den Bereichen Klimaschutz und Effizienz konzentrieren", heißt es in der Pressemitteilung des Sachverständigenrates.
Der SRU hat im Mai 2010 in seiner Stellungnahme "100% erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar", gezeigt, wie eine vollständig erneuerbare Stromversorgung erreichbar wäre. Anfang 2011 erscheint ein Sondergutachten, das zusätzlich konkrete Vorschläge zur Umsetzung vorlegen wird. Alle Publikationen des SRU stehen zum Download zur Verfügung unter www.umweltrat.de
Die Zusammensetzung des Rates aus sieben Universitätsprofessorinnen und -professoren verschiedener Fachdisziplinen gewährleiste eine wissenschaftlich unabhängige und umfassende Begutachtung, sowohl aus naturwissenschaftlich-technischer als auch aus ökonomischer, rechtlicher, politikwissenschaftlicher und ethischer Perspektive, so der SRU. Der Rat besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern: Prof. Dr. Martin Faulstich (Vorsitzender), Technische Universität München; Prof. Dr. Heidi Foth (stellv. Vorsitzende), Universität Halle-Wittenberg; Prof. Dr. Christian Calliess, Freie Universität Berlin; Prof. Dr. Olav Hohmeyer, Universität Flensburg; Prof. Dr. Karin Holm-Müller, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; Prof. Dr. Manfred Niekisch, Goethe Universität Frankfurt, Zoologischer Garten Frankfurt; Prof. Dr. Miranda Schreurs, Freie Universität Berlin.
© Solarmedia / Weitere Informationen unter www.umweltrat.de
Dienstag, 21. September 2010
Andasol 3 vor Vollendung
Die drei solarthermischen Kraftwerke Andasol 1 bis 3 stehen für die solarthermische Stromerzeugung in grossem Stil. Solar Millenium meldet jetzt weit gehende Baufortschritte beim dritten der drei spanischen Grossanlagen - während kürzlich Planungsfortschritte bei den US-amerikanischen bekannt gegeben wurden (siehe Solarmedia vom 16. September 2010).
Mit dem Einbau des Stromgenerators kann ein weiterer wichtiger Bauabschnitt des solarthermischen Kraftwerks Andasol 3 gemäss Mitteilung des Realisators abgeschlossen werden. Der rund 85 Tonnen schwere Generator bildet zusammen mit der 160 Tonnen schweren 50 Megawatt (MW) Dampfturbine das Herz des Kraftwerks. Nach Inbetriebnahme Mitte 2011 soll Andasol 3 rund 165 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit produziert das Parabolrinnen-Kraftwerk mehr Strom, als die Insel Sylt pro Jahr verbraucht. Andasol 3 wird von den Stadtwerken München, RWE Innogy, RheinEnergie, Ferrostaal und Solar Millennium gemeinsam realisiert und soll nach Inbetriebnahme pro Jahr rund 150.000 Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk einsparen.
Solarkraftwerk Andasol mit Parabolrinnen-Kollektoren sowie den Salztank für die Energiespeicherung im Vordergrund (Bild Solar Millenium).
Den Montagearbeiten am Turbinentisch vorausgegangen war eine logistische Herausforderung. Mehrere hundert Tonnen Material mussten aus Dänemark, England, Italien und Deutschland per Schwertransporter und Schiff nach Spanien transportiert werden. Bisheriger Höhepunkt war die Ankunft und Vormontage der aus einer Hoch- und einer Niederdruckmaschine bestehenden Turbine mit zwei Schwerlastkränen im Kraftwerksblock. Die Turbine wurde bei MAN Diesel & Turbo in Oberhausen gefertigt. Als letztes traf nun der in England gefertigte Generator in Südspanien ein, der zwischen den beiden Turbinenelementen installiert wird. „Grundsätzlich müssen die beiden Turbinenteile immer an der Welle des Generators ausgerichtet werden und nicht umgekehrt, dabei darf die Abweichung zwei Zehntel Millimeter nicht überschreiten", erklärt Thomas Speth, Projektleiter des Generalunternehmers von Andasol 3 die Herausforderung bei der Montage. Aus diesem Grund werden die Vermessungsarbeiten von Spezialisten mit Hilfe von hochpräzisen Instrumenten ausgeführt. Insgesamt sind derzeit über 300 Menschen auf der Baustelle beschäftigt.
„Diese Zahl werden wir in den nächsten Wochen und Monaten auf rund 500 erhöhen, wenn wir die Arbeiten in anderen Bauabschnitten weiter intensivieren", so Speth weiter. Dazu gehören unter anderem die Verrohrungsarbeiten zwischen Wärmetauschern, Pumpen und Kraftwerksblock. Im Generalunternehmen für Andasol 3 haben sich Solar Millennium, Ferrostaal und deren Gemeinschaftsunternehmen Flagsol sowie die spanische Duro Felguera zusammengeschlossen. Die Montage aller Parabolrinnen-Kollektoren mit einer Länge von insgesamt rund 90 Kilometern wurde bereits Mitte Juni abgeschlossen. Hier erfolgen derzeit ebenfalls Verrohrungs- und Verkabelungsarbeiten.
Auch bei den thermischen Speichern liegt der Bau im Zeitplan. Allein in der letzten Woche wurden 3.000 Tonnen des speziellen Salzgemischs aus Kaliumnitrat und Natriumnitrat angeliefert. Das Salz wird im kristallinen Zustand im Hafen von Almeria gelagert und erst bei der Befüllung der beiden Salztanks auf der Baustelle durch Erhitzen in einer speziellen Vorrichtung verflüssigt. Jeder Salztank fasst rund 30.000 Tonnen Flüssigsalz. Das Salz wird tagsüber durch das Solarfeld auf 390°C erhitzt und dabei von einem Tank in den anderen gepumpt. Nachts oder bei Bewölkung wird diese Wärmeenergie wieder abgerufen und in Strom umgewandelt. Auf diese Weise kann das Solarkraftwerk auch nach Sonnenuntergang umweltfreundlichen Sonnenstrom erzeugen. Ein voller Speicher liefert genug Energie, um die Turbine etwa acht Stunden bei Volllast zu betreiben.
Nach Fertigstellung des Kraftwerks Andasol 3 werden rund 210.000 Parabolspiegel das Sonnenlicht auffangen. Die gewölbten Spiegel bündeln die Sonnenstrahlen und konzentrieren diese auf ein Absorberrohr, in dem eine Wärmeträgerflüssigkeit fließt. Durch die Absorption der Sonnenstrahlen wird Hitze erzeugt, die auf die Wärmeträgerflüssigkeit übertragen wird. Mittels Wärmetauscher wird die thermische Energie schließlich an einen Wasser-/ Dampfkreislauf abgegeben. Wie in einem konventionellen Kraftwerk treibt dieser Dampf eine Turbine an. Der daran angeschlossene Generator erzeugt Strom. Durch Nutzung des thermischen Speichers wird der Strom planbar bereitgestellt. Andasol 3 ist das dritte Kraftwerk, das Solar Millennium an diesem Standort, einer Hochebene zwischen Granada und Almeria, entwickelt hat.
© Solarmedia / Quelle: Solar Millenium
Mit dem Einbau des Stromgenerators kann ein weiterer wichtiger Bauabschnitt des solarthermischen Kraftwerks Andasol 3 gemäss Mitteilung des Realisators abgeschlossen werden. Der rund 85 Tonnen schwere Generator bildet zusammen mit der 160 Tonnen schweren 50 Megawatt (MW) Dampfturbine das Herz des Kraftwerks. Nach Inbetriebnahme Mitte 2011 soll Andasol 3 rund 165 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit produziert das Parabolrinnen-Kraftwerk mehr Strom, als die Insel Sylt pro Jahr verbraucht. Andasol 3 wird von den Stadtwerken München, RWE Innogy, RheinEnergie, Ferrostaal und Solar Millennium gemeinsam realisiert und soll nach Inbetriebnahme pro Jahr rund 150.000 Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zu einem modernen Steinkohlekraftwerk einsparen.
Solarkraftwerk Andasol mit Parabolrinnen-Kollektoren sowie den Salztank für die Energiespeicherung im Vordergrund (Bild Solar Millenium).
Den Montagearbeiten am Turbinentisch vorausgegangen war eine logistische Herausforderung. Mehrere hundert Tonnen Material mussten aus Dänemark, England, Italien und Deutschland per Schwertransporter und Schiff nach Spanien transportiert werden. Bisheriger Höhepunkt war die Ankunft und Vormontage der aus einer Hoch- und einer Niederdruckmaschine bestehenden Turbine mit zwei Schwerlastkränen im Kraftwerksblock. Die Turbine wurde bei MAN Diesel & Turbo in Oberhausen gefertigt. Als letztes traf nun der in England gefertigte Generator in Südspanien ein, der zwischen den beiden Turbinenelementen installiert wird. „Grundsätzlich müssen die beiden Turbinenteile immer an der Welle des Generators ausgerichtet werden und nicht umgekehrt, dabei darf die Abweichung zwei Zehntel Millimeter nicht überschreiten", erklärt Thomas Speth, Projektleiter des Generalunternehmers von Andasol 3 die Herausforderung bei der Montage. Aus diesem Grund werden die Vermessungsarbeiten von Spezialisten mit Hilfe von hochpräzisen Instrumenten ausgeführt. Insgesamt sind derzeit über 300 Menschen auf der Baustelle beschäftigt.
„Diese Zahl werden wir in den nächsten Wochen und Monaten auf rund 500 erhöhen, wenn wir die Arbeiten in anderen Bauabschnitten weiter intensivieren", so Speth weiter. Dazu gehören unter anderem die Verrohrungsarbeiten zwischen Wärmetauschern, Pumpen und Kraftwerksblock. Im Generalunternehmen für Andasol 3 haben sich Solar Millennium, Ferrostaal und deren Gemeinschaftsunternehmen Flagsol sowie die spanische Duro Felguera zusammengeschlossen. Die Montage aller Parabolrinnen-Kollektoren mit einer Länge von insgesamt rund 90 Kilometern wurde bereits Mitte Juni abgeschlossen. Hier erfolgen derzeit ebenfalls Verrohrungs- und Verkabelungsarbeiten.
Auch bei den thermischen Speichern liegt der Bau im Zeitplan. Allein in der letzten Woche wurden 3.000 Tonnen des speziellen Salzgemischs aus Kaliumnitrat und Natriumnitrat angeliefert. Das Salz wird im kristallinen Zustand im Hafen von Almeria gelagert und erst bei der Befüllung der beiden Salztanks auf der Baustelle durch Erhitzen in einer speziellen Vorrichtung verflüssigt. Jeder Salztank fasst rund 30.000 Tonnen Flüssigsalz. Das Salz wird tagsüber durch das Solarfeld auf 390°C erhitzt und dabei von einem Tank in den anderen gepumpt. Nachts oder bei Bewölkung wird diese Wärmeenergie wieder abgerufen und in Strom umgewandelt. Auf diese Weise kann das Solarkraftwerk auch nach Sonnenuntergang umweltfreundlichen Sonnenstrom erzeugen. Ein voller Speicher liefert genug Energie, um die Turbine etwa acht Stunden bei Volllast zu betreiben.
Nach Fertigstellung des Kraftwerks Andasol 3 werden rund 210.000 Parabolspiegel das Sonnenlicht auffangen. Die gewölbten Spiegel bündeln die Sonnenstrahlen und konzentrieren diese auf ein Absorberrohr, in dem eine Wärmeträgerflüssigkeit fließt. Durch die Absorption der Sonnenstrahlen wird Hitze erzeugt, die auf die Wärmeträgerflüssigkeit übertragen wird. Mittels Wärmetauscher wird die thermische Energie schließlich an einen Wasser-/ Dampfkreislauf abgegeben. Wie in einem konventionellen Kraftwerk treibt dieser Dampf eine Turbine an. Der daran angeschlossene Generator erzeugt Strom. Durch Nutzung des thermischen Speichers wird der Strom planbar bereitgestellt. Andasol 3 ist das dritte Kraftwerk, das Solar Millennium an diesem Standort, einer Hochebene zwischen Granada und Almeria, entwickelt hat.
© Solarmedia / Quelle: Solar Millenium
So schön kann PV sein
Gebäudeintegrierte Photovoltaik - abgekürzt Built-In-Photo-Voltaics oder kurz BIPV - gilt als Schlüssel für architektonisch ansprechende Solarbauten. Der in Paris unlängst fertig gestellte Mozartturm ist ein wahrer Leuchtturm.
Scheuten Solar hat 805 maßgefertigte BIPV-Module für den berühmten Mozart Tower im Süden von Paris gefertigt und geliefert. Der “Tour Mozart” ist ein Vorzeigeprojekt für Umwelttechnik und wurde gemäss Angaben des Unternehmens im Zertifizierungsprozess von HQE Batiments Tertiaires (hochwertige Umweltqualität in Bürogebäuden) ausgezeichnet bewertet. Die Glas-Glas-Solarmodule wurden in das Dach dieses repräsentativen Gebäudes integriert und bedecken dabei auch die Terrassen über den Büroräumen.
Dank der jahrelangen Erfahrung sowohl mit Glas- als auch mit Photovoltaikprodukten war Scheuten Solar das richtige Unternehmen, um dem Partner SECM eine Lösung anzubieten. Die Stützstruktur für die Solarmodule besteht aus einem Spinnennetzsystem, das von SECM entworfen wurde. Der technische Support für den Solarmodulentwurf stammte von Scheuten. Das kombinierte System bestand das Prüfverfahren gemäß den ATEx-Richtlinien, das für öffentliche Gebäude in Frankreich erforderlich ist. Die BIPV-Module, die eine Fläche von 360 m² bedecken, haben eine installierte Nennleistung von ungefähr 30 kWp.
Durch den Einsatz der Glas-Glas-Module bietet der Mozart Tower (Sequana) eine offene Arbeitsumgebung für verschiedene Büroräume von Bouygues Telecom, einem der größten Telekommunikationsprovider in Frankreich. Die Solarmodule von Scheuten Solar erfüllen optimal die Anforderungen des amerikanischen Architekturunternehmens Arquitectonica. “Ich bin sehr stolz darauf, dass Scheuten Solar die BIPV-Module für solch ein repräsentatives Projekt wie den Mozart Tower gefertigt und geliefert hat. Dies zeigt, dass unsere Innovationen für gebäudeintegrierte Photovoltaik nahtlos den aktuellen Qualitäts- und Ästhetikanforderungen entsprechen”, fasst Lionel Dupré, Sales Manager BIPV France von Scheuten Solar, zusammen.
Scheuten ist ein führender und schnell wachsender internationaler Produzent von
Komplettlösungen für Glas- und Solarenergiesysteme. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im holländischen Venlo, beschäftigt über 2000 Mitarbeiter und erzielte 2009 einen Umsatz von 407 Mio. Euro.
© Solarmedia / Quelle: Scheuten-Solar
Scheuten Solar hat 805 maßgefertigte BIPV-Module für den berühmten Mozart Tower im Süden von Paris gefertigt und geliefert. Der “Tour Mozart” ist ein Vorzeigeprojekt für Umwelttechnik und wurde gemäss Angaben des Unternehmens im Zertifizierungsprozess von HQE Batiments Tertiaires (hochwertige Umweltqualität in Bürogebäuden) ausgezeichnet bewertet. Die Glas-Glas-Solarmodule wurden in das Dach dieses repräsentativen Gebäudes integriert und bedecken dabei auch die Terrassen über den Büroräumen.
Dank der jahrelangen Erfahrung sowohl mit Glas- als auch mit Photovoltaikprodukten war Scheuten Solar das richtige Unternehmen, um dem Partner SECM eine Lösung anzubieten. Die Stützstruktur für die Solarmodule besteht aus einem Spinnennetzsystem, das von SECM entworfen wurde. Der technische Support für den Solarmodulentwurf stammte von Scheuten. Das kombinierte System bestand das Prüfverfahren gemäß den ATEx-Richtlinien, das für öffentliche Gebäude in Frankreich erforderlich ist. Die BIPV-Module, die eine Fläche von 360 m² bedecken, haben eine installierte Nennleistung von ungefähr 30 kWp.
Durch den Einsatz der Glas-Glas-Module bietet der Mozart Tower (Sequana) eine offene Arbeitsumgebung für verschiedene Büroräume von Bouygues Telecom, einem der größten Telekommunikationsprovider in Frankreich. Die Solarmodule von Scheuten Solar erfüllen optimal die Anforderungen des amerikanischen Architekturunternehmens Arquitectonica. “Ich bin sehr stolz darauf, dass Scheuten Solar die BIPV-Module für solch ein repräsentatives Projekt wie den Mozart Tower gefertigt und geliefert hat. Dies zeigt, dass unsere Innovationen für gebäudeintegrierte Photovoltaik nahtlos den aktuellen Qualitäts- und Ästhetikanforderungen entsprechen”, fasst Lionel Dupré, Sales Manager BIPV France von Scheuten Solar, zusammen.
Scheuten ist ein führender und schnell wachsender internationaler Produzent von
Komplettlösungen für Glas- und Solarenergiesysteme. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im holländischen Venlo, beschäftigt über 2000 Mitarbeiter und erzielte 2009 einen Umsatz von 407 Mio. Euro.
© Solarmedia / Quelle: Scheuten-Solar
Montag, 20. September 2010
Auf und Ab bei Dünnschicht
Wegen der stark gesunkenen Nachfrage nach Silizium-Dünnschichtmodulen will sich das Photovoltaik-Unternehmen aus den USA einem Zeitungsbericht zufolge künftig auf Silizium Solarzellen konzentrieren.
Applied Materials (AM) richtet sein Geschäft neu aus. Die Sunfabs zur Herstellung von Silizium-Dünnschichtmodulen seien kaum noch gefragt, weshalb der Photovoltaik-Ausrüster künftig keine Maschinen mehr anbieten will (siehe Solarmedia vom 23. Juli 2010). "Wir werden uns stärker auf Anlagen zur Herstellung von kristallinen Silizium-Solarzellen konzentrieren", sagte Michael Splinter der „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe). Er verspreche sich davon ein besseres Geschäft, da klassische Silizium-Solarmodule gefragter seien. Bislang hat Applied Materials dem Bericht zufolge ingesamt 15 der „Sunfab“-Linien an elf Kunden ausgeliefert. Zwei Photovoltaik-Hersteller, Signet Solar und Sunfilm, hätten aber wegen fehlender Aufträge Insolvenz anmelden müssen.
Experten sehen ein generelles Problem bei Dünnschicht-Produzenten. Im Gegensatz zu Herstellern kristalliner Photovoltaik-Produkte hätten sie in den ihre Produktionskosten weniger stark senken können und seien daher im Wettbewerb ins Hintertreffen geraten. Trotz großer Hoffnungen hätte sich die Silizium-Dünnschicht auch nicht am Markt durchsetzen können. Nach einem Bericht des Forschungsinistiuts der Europäischen Kommission kommen die etwa 150 Dünnschichtfirmen weltweit auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent. 1500 Megawatt der insgesamt 7400 Megawatt weltweit neu installierten Photovoltaik-Leistung 2009 waren demnach Dünnschichtmodule. First Solar habe dabei knapp drei Viertel mit seinen Paneelen auf Cadmium-Tellurid-Basis abgedeckt. "In die Silizium-Dünnschicht investiert derzeit niemand mehr", zitiert die „FTD“ Arnulf Jäger-Waldau vom Forschungsinstitut der Europäischen Kommission.
Dies ist aber nur bedingt der Fall. Oerlikon Solar (siehe Bild aus Produktion) hat erst während der 25. EU PVSEC in Valencia seine neue "ThinFab" vorgestellt. Außerdem investieren Unternehmen wie Sharp, Nexpower und Inventux auch derzeit massiv in die Silizium-Dünnschicht.
Quelle: Photovoltaik
Applied Materials (AM) richtet sein Geschäft neu aus. Die Sunfabs zur Herstellung von Silizium-Dünnschichtmodulen seien kaum noch gefragt, weshalb der Photovoltaik-Ausrüster künftig keine Maschinen mehr anbieten will (siehe Solarmedia vom 23. Juli 2010). "Wir werden uns stärker auf Anlagen zur Herstellung von kristallinen Silizium-Solarzellen konzentrieren", sagte Michael Splinter der „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe). Er verspreche sich davon ein besseres Geschäft, da klassische Silizium-Solarmodule gefragter seien. Bislang hat Applied Materials dem Bericht zufolge ingesamt 15 der „Sunfab“-Linien an elf Kunden ausgeliefert. Zwei Photovoltaik-Hersteller, Signet Solar und Sunfilm, hätten aber wegen fehlender Aufträge Insolvenz anmelden müssen.
Experten sehen ein generelles Problem bei Dünnschicht-Produzenten. Im Gegensatz zu Herstellern kristalliner Photovoltaik-Produkte hätten sie in den ihre Produktionskosten weniger stark senken können und seien daher im Wettbewerb ins Hintertreffen geraten. Trotz großer Hoffnungen hätte sich die Silizium-Dünnschicht auch nicht am Markt durchsetzen können. Nach einem Bericht des Forschungsinistiuts der Europäischen Kommission kommen die etwa 150 Dünnschichtfirmen weltweit auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent. 1500 Megawatt der insgesamt 7400 Megawatt weltweit neu installierten Photovoltaik-Leistung 2009 waren demnach Dünnschichtmodule. First Solar habe dabei knapp drei Viertel mit seinen Paneelen auf Cadmium-Tellurid-Basis abgedeckt. "In die Silizium-Dünnschicht investiert derzeit niemand mehr", zitiert die „FTD“ Arnulf Jäger-Waldau vom Forschungsinstitut der Europäischen Kommission.
Dies ist aber nur bedingt der Fall. Oerlikon Solar (siehe Bild aus Produktion) hat erst während der 25. EU PVSEC in Valencia seine neue "ThinFab" vorgestellt. Außerdem investieren Unternehmen wie Sharp, Nexpower und Inventux auch derzeit massiv in die Silizium-Dünnschicht.
Quelle: Photovoltaik
Solare Klimaanlage kommt
Mitte September wurde das 2010 World Solar-Powered Air Conditioning Development Forum in Dezhou, einer Stadt in der chinesischen Provinz Shandong, abgehalten. Die Heimatstadt des grössten Sonnenkollektorenherstellers der Welt putzt sich immer mehr zur Solarenergiestadt heraus - und das ganze Land zur Solarnation Nummer eins.
PV-modulbekränzter Firmensitz des weltweit grössten Unternehmens für Sonnenkollektoren, der Himin Solar Group, Dezhou, China. In der Stadt finden immer häufiger bedeutende Solarkonferenzen statt.
Im Zuge der jüngsten Konferenz präsentierte Shandong Vicot Air Conditioning Co., Ltd. die weltweit erste, direkt solarbetriebene Klimaanlage. Die anwesenden Experten und Wissenschaftler waren sich gleichermassen einig, dass es sich bei der von Vicot entwickelten Anlage um eine wesentliche Innovation im chinesischen Solarsektor und einen wichtigen Schritt für die kommende Strategie und Entwicklung der Industrie handle.
Spätestens 2060, so die düstere Prognose zuständiger Organisationen, soll die Versorgung mit begrenzten klassischen Energiequellen fast zur Gänze erschöpft sein. Um diese bis zu diesem Jahr vollständig durch alternative Energiequellen ersetzen zu können, ist ein Versorgungsanteil aus erneuerbaren Quellen von 20 % bis 2010, 30 % bis 2020 und 50 % bis 2040 erforderlich. Aus diesem Grund konzentrieren sich Nationen weltweit auf die Erschliessung neuartiger, alternativer und regenerativer Energiequellen. Sonnenkraft gilt durch ihre Eigenschaften, kostenlos und im Überfluss vorhanden zu sein, die Umwelt in keinster Weise zu verschmutzen sowie keine Förderung zu benötigen, als erste Wahl bei jenen umweltfreundlichen Energiequellen, die Erdöl in Zukunft ablösen sollen.
"Der Erlass und die Umsetzung von Chinas 'Renewable Energy Law' stellt eine Garantie auf Richtlinienebene für die Weiterentwicklung jener Industrien dar, welche die Solarkraft nutzen. Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls, der Förderung von Direktiven zum Schutz der Umwelt sowie Zusicherungen an die internationale Gemeinschaft wird den solarkraftverwertenden Industrien eine grosse Chance zuteil. Das Grand Western Development Program Chinas beschert der Solarbranche einen enormen Binnenmarkt. Ferner hat die Adjustierung von Chinas strategischem Energieplan für eine gesteigerte Regierungsförderung bei der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen gesorgt. Alle diese Faktoren sind grossartige Chancen für die Entfaltung der Solarindustrien Chinas", erklärte Shen Jianguo, stellvertretender Vorsitzender der gesamtchinesischen Industrie- und Handelsföderation der Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (CPPCC) sowie Leiter des China Non-governmental Enterprise Committee.
He Zuoxiu, Forscher an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte: "Chinas Plan für die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen deutet klar darauf hin, dass regenerative Energiequellen bis 2020 für lediglich 15 % der verbrauchten Energie aufkommen werden. Mit Verweis auf die Tatsache, dass sich die Erschliessung und Nutzung der Solarkraft in Einklang mit Chinas Adjustierung bei der Industriestrukturierung sowie seiner Strategie auf Makroebene bezüglich der Entwicklung bei Kreislaufwirtschaft wie auch grüner und kohlenstoffarmer Wirtschaft befindet, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Solarindustrie ein enormes Entwicklungspotenzial in sich birgt."
China ist der weltweit grösste Erzeuger, Verbraucher und Nutzer von Sonnenenergie, die Solarindustrie des Landes beansprucht mittlerweile 76 % des globalen Marktes. Allerdings konzentriert sich der Hauptteil von Chinas Entwicklung und Nutzung der Sonnenkraft im Augenblick auf solarbetriebene Warmwasserbereiter. Laut Statistiken sind mehr als 5000 in der chinesischen Solarindustrie tätige Unternehmen Produzenten solarbetriebener Warmwasserbereiter. Die von Vicot auf dem diesjährigen 2010 World Solar-Powered Air Conditioning Development Forum vorgestellte solarbetriebene Klimaanlage verfügt über eine optimale thermale Kühleffizienz von 85 %. Ihre Nutzbarmachung der Solarkraft liegt beim 27-Fachen der eines herkömmlichen Warmwasserbereiters. Die Anlage ermöglicht die 24-stündige, ununterbrochene Kühlung, Erhitzung und Warmwasserversorgung, wobei Erdgas als ergänzende Energiequelle eingesetzt werden kann.
Chinas Versorgung mit Sonnenenergie ist ergiebig: Auf zwei Dritteln der Landoberfläche übersteigt die jährliche Sonneneinstrahlungsdauer 2200 Stunden. Dies sind ausgezeichnete Vorbedingungen für den Ausbau der chinesischen Industrie für solarbetriebene Klimaanlagen. Ferner beträgt der Energieverbrauch von Gebäuden und anderen Baukonstruktionen in China 27,45 % des gesamten Energieverbrauchs des Landes, wie diesbezügliche Statistiken zeigen. Die Miteinbeziehung von energiesparenden Massnahmen bei solchen Bauwerken liegt daher nahe. Der Anteil beim Energieverbrauch von Gebäuden und Baukonstruktionen entfällt auf Heizgeräte (65 %), Warmwasserbereiter (15 %), Elektrizität (14 %) sowie Küchengeräte (6 %).
"Der auf Klimaanlagen zurückzuführende Energieverbrauch nimmt einen Anteil von etwa 60 % des Gesamtverbrauchs bei Gebäuden ein, 30 Mal höher als bei Einsatz solarbetriebener Warmwasserbereiter. Die Entwicklung von Solarklimaanlagen zieht somit nicht nur eine grosse Energierevolution mit sich, sondern auch eine neue technische und industrielle Revolution", so Qin Hong, stellvertretender Direktor des Zentrums für Politikstudien im Ministerium für Bauwesen der Volksrepublik China. "Wenn die solarbetriebene Klimaanlage als neuartiges Produkt die Aufmerksamkeit und Gunst des Marktes für sich erobern kann, sind ihre zukünftigen Marktchancen enorm."
ots Originaltext: Shandong Vicot Air Conditioning Co., Ltd.
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.ch
PV-modulbekränzter Firmensitz des weltweit grössten Unternehmens für Sonnenkollektoren, der Himin Solar Group, Dezhou, China. In der Stadt finden immer häufiger bedeutende Solarkonferenzen statt.
Im Zuge der jüngsten Konferenz präsentierte Shandong Vicot Air Conditioning Co., Ltd. die weltweit erste, direkt solarbetriebene Klimaanlage. Die anwesenden Experten und Wissenschaftler waren sich gleichermassen einig, dass es sich bei der von Vicot entwickelten Anlage um eine wesentliche Innovation im chinesischen Solarsektor und einen wichtigen Schritt für die kommende Strategie und Entwicklung der Industrie handle.
Spätestens 2060, so die düstere Prognose zuständiger Organisationen, soll die Versorgung mit begrenzten klassischen Energiequellen fast zur Gänze erschöpft sein. Um diese bis zu diesem Jahr vollständig durch alternative Energiequellen ersetzen zu können, ist ein Versorgungsanteil aus erneuerbaren Quellen von 20 % bis 2010, 30 % bis 2020 und 50 % bis 2040 erforderlich. Aus diesem Grund konzentrieren sich Nationen weltweit auf die Erschliessung neuartiger, alternativer und regenerativer Energiequellen. Sonnenkraft gilt durch ihre Eigenschaften, kostenlos und im Überfluss vorhanden zu sein, die Umwelt in keinster Weise zu verschmutzen sowie keine Förderung zu benötigen, als erste Wahl bei jenen umweltfreundlichen Energiequellen, die Erdöl in Zukunft ablösen sollen.
"Der Erlass und die Umsetzung von Chinas 'Renewable Energy Law' stellt eine Garantie auf Richtlinienebene für die Weiterentwicklung jener Industrien dar, welche die Solarkraft nutzen. Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls, der Förderung von Direktiven zum Schutz der Umwelt sowie Zusicherungen an die internationale Gemeinschaft wird den solarkraftverwertenden Industrien eine grosse Chance zuteil. Das Grand Western Development Program Chinas beschert der Solarbranche einen enormen Binnenmarkt. Ferner hat die Adjustierung von Chinas strategischem Energieplan für eine gesteigerte Regierungsförderung bei der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen gesorgt. Alle diese Faktoren sind grossartige Chancen für die Entfaltung der Solarindustrien Chinas", erklärte Shen Jianguo, stellvertretender Vorsitzender der gesamtchinesischen Industrie- und Handelsföderation der Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (CPPCC) sowie Leiter des China Non-governmental Enterprise Committee.
He Zuoxiu, Forscher an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte: "Chinas Plan für die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen deutet klar darauf hin, dass regenerative Energiequellen bis 2020 für lediglich 15 % der verbrauchten Energie aufkommen werden. Mit Verweis auf die Tatsache, dass sich die Erschliessung und Nutzung der Solarkraft in Einklang mit Chinas Adjustierung bei der Industriestrukturierung sowie seiner Strategie auf Makroebene bezüglich der Entwicklung bei Kreislaufwirtschaft wie auch grüner und kohlenstoffarmer Wirtschaft befindet, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Solarindustrie ein enormes Entwicklungspotenzial in sich birgt."
China ist der weltweit grösste Erzeuger, Verbraucher und Nutzer von Sonnenenergie, die Solarindustrie des Landes beansprucht mittlerweile 76 % des globalen Marktes. Allerdings konzentriert sich der Hauptteil von Chinas Entwicklung und Nutzung der Sonnenkraft im Augenblick auf solarbetriebene Warmwasserbereiter. Laut Statistiken sind mehr als 5000 in der chinesischen Solarindustrie tätige Unternehmen Produzenten solarbetriebener Warmwasserbereiter. Die von Vicot auf dem diesjährigen 2010 World Solar-Powered Air Conditioning Development Forum vorgestellte solarbetriebene Klimaanlage verfügt über eine optimale thermale Kühleffizienz von 85 %. Ihre Nutzbarmachung der Solarkraft liegt beim 27-Fachen der eines herkömmlichen Warmwasserbereiters. Die Anlage ermöglicht die 24-stündige, ununterbrochene Kühlung, Erhitzung und Warmwasserversorgung, wobei Erdgas als ergänzende Energiequelle eingesetzt werden kann.
Chinas Versorgung mit Sonnenenergie ist ergiebig: Auf zwei Dritteln der Landoberfläche übersteigt die jährliche Sonneneinstrahlungsdauer 2200 Stunden. Dies sind ausgezeichnete Vorbedingungen für den Ausbau der chinesischen Industrie für solarbetriebene Klimaanlagen. Ferner beträgt der Energieverbrauch von Gebäuden und anderen Baukonstruktionen in China 27,45 % des gesamten Energieverbrauchs des Landes, wie diesbezügliche Statistiken zeigen. Die Miteinbeziehung von energiesparenden Massnahmen bei solchen Bauwerken liegt daher nahe. Der Anteil beim Energieverbrauch von Gebäuden und Baukonstruktionen entfällt auf Heizgeräte (65 %), Warmwasserbereiter (15 %), Elektrizität (14 %) sowie Küchengeräte (6 %).
"Der auf Klimaanlagen zurückzuführende Energieverbrauch nimmt einen Anteil von etwa 60 % des Gesamtverbrauchs bei Gebäuden ein, 30 Mal höher als bei Einsatz solarbetriebener Warmwasserbereiter. Die Entwicklung von Solarklimaanlagen zieht somit nicht nur eine grosse Energierevolution mit sich, sondern auch eine neue technische und industrielle Revolution", so Qin Hong, stellvertretender Direktor des Zentrums für Politikstudien im Ministerium für Bauwesen der Volksrepublik China. "Wenn die solarbetriebene Klimaanlage als neuartiges Produkt die Aufmerksamkeit und Gunst des Marktes für sich erobern kann, sind ihre zukünftigen Marktchancen enorm."
ots Originaltext: Shandong Vicot Air Conditioning Co., Ltd.
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.ch
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