Solarstrom: Eigenverbrauch maximieren
Kombiniert mit Solaranlagen sollen Speicher vor allem dazu beitragen, den Eigenverbrauch
zu steigern, also die selbst produzierte Solarenergie möglichst auch
selbst zu nutzen. Denn der Eigenverbrauch ist noch immer ein wichtiges
Argument für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage: Je mehr
man vom hausgemachten Strom selbst verbraucht, desto rentabler ist die
Investition – insbesondere weil weniger Elektrizität aus dem Stromnetz
zugekauft werden muss. Batteriespeicher helfen mit, diesen Anteil
kleinzuhalten. Gemäss Swissolar, dem Schweizerischen Fachverband für
Sonnenenergie, lässt sich damit ein Eigenverbrauchsanteil von bis zu 90
Prozent erreichen – vor allem, wenn taugliche Speicher in ein kluges
Energiemanagementsystem eingebunden sind, also mit der PV-Anlage,
Wärmepumpe und Haushaltsgeräten effizient kommunizieren. Mitunter lassen
auch die Batterien von Elektromobilen als Zwischenspeicher nutzen, dank
bidirektionalen Lademöglichkeiten. Speichereinheiten verringern also
die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Oder helfen – grösser
dimensioniert – sogar mit, sich komplett vom Stromnetz zu lösen und vor
allfälligen Ausfällen zu schützen. Aktuell wird jede fünfte PV-Anlage
mit einer Batterie montiert, dieser Anteil soll wachsen. Sinkende Preise
der Technologien befeuern die Nachfrage. Wer eine Öl- oder Gasheizung
ersetzt, sollte über eine geeignete Speichereinheit nachdenken. Damit
rüstet man sich für die Zukunft.
Wie sinnvoll sind Hausbatterien?
Noch sind sich Energiefachleute uneinig, unter welchen Umständen der
Einsatz der Hausbatterien sinnvoll ist. Sie helfen zwar, Solarstrom
lokal besser zu nutzen und damit den Eigenverbrauch merklich zu
steigern. «Doch ökologisch ist es nicht sinnvoll, dass in jeder
Immobilie eine Batterie zu stehen kommt», sagt Ludger Fischer. Auch
wirtschaftlich sind dem Einsatz von Hausbatterien in Privathaushalten
Grenzen gesetzt. Denn die Kosten können oft noch nicht amortisiert
werden, dafür sind die Preise zu hoch und die Strom- und Einspeisetarife
zu tief. Deshalb ist es ratsamer, Überkapazitäten der PV-Anlagen sofort
und gezielter zu nutzen, indem man damit beispielsweise Wärme
herstellt. In der Schweiz werden für die Speicherung von Solarstrom fast
ausschliesslich Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt. Mehr Informationen
finden Sie unter Solarbatterien.
So will die Forschung Batterien nachhaltiger machen
Derzeit ist die Industrie daran, multifunktionale Batterien zu
entwickeln. Dazu zählen bidirektionale Autobatterien, die auch ein Haus
mit Strom versorgen können. Denn eine breitere Nutzung mindert die
ökologischen und ökonomischen Nachteile. Dasselbe gilt auch für den
Einsatz alter Autobatterien. Deren Kapazitäten sind oft für den Einsatz
im Eigenheim noch gross genug. Benachbarte Hausbesitzerinnen und
-besitzer könnten sich überlegen, gemeinsam eine Batterie anzuschaffen
und den selber produzierten Solarstrom zu teilen – in einem
Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV).
So wird Wärmebedarf umweltfreundlicher gedeckt
Der Wärmebedarf der Schweizerinnen und Schweizer ist gross: Heizung und Warmwassermachen
noch immer gut 40 Prozent des gesamten Schweizer Energieverbrauchs aus.
In privaten Haushaltungen ist der Anteil gar doppelt so hoch. Wir sind
folglich gut beraten, dafür an ergiebigen Tagen erneuerbare Energien
anzuhäufen. Pufferspeicher und Wärmepumpenboiler Pufferspeicher für die
Heizung, Warmwasserpeicher für das Trinkwarmwasser oder Kombispeicher
(oft auch Hygienespeicher genannt) sorgen dafür, dass die Wärmepumpe
abends oder an sonnenschwachen Tagen nicht bei jedem kurzzeitigen Heiz-
oder Warmwasserbedarf anspringt. Die meisten Wärmespeicher sind günstig
und entsprechend wirtschaftlich. Lassen Sie sich vor dem Kauf von einer
Fachperson beraten und klären Sie, wie die einzelnen Komponenten des
Systems aufeinander abgestimmt sein müssen. Auch Wärmepumpenboiler sind
als Speicher weit verbreitet, sie sind sozusagen das moderne Gegenstück
des Elektroboilers. Viele Modelle lassen sich mit Solaranlagen kombinieren, wodurch die laufenden Kosten für die Warmwasserproduktion stark sinken.
Saisonale Wärmspeicher und Wärmepumpen
Wer
Wärme über längere Zeiträume speichern will, sollte einen saisonalen
Wärmespeicher wählen. Auch darin kommt meist Wasser als Speichermittel
zum Einsatz. In Frage kommen beispielsweise Niedertemperaturspeicher,
Erdspeicher, oberirdische Wärmespeicher, Aquiferspeicher, in
Ausnahmefällen sogar Eisspeicher. Denn Wasser setzt auch beim
Phasenübergang von der flüssigen in die feste Form hohe Energiemengen
frei. Die Wärme, die bei der Eisbildung entsteht, lässt sich in der
Folge zum Heizen nutzen. Auch Wärmepumpen helfen,
überschüssige Energie haltbar zu machen. Sie wandeln selbst
produzierten Strom in Nutzwärme um und durch die Speicherung kann die
thermische Energie selbst dann genutzt werden, wenn die Solaranlage nicht produziert.
Der Artikel wurde ursprünglich in der Energiejournal für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer (energieschweiz.ch) veröffentlicht.
Quelle: energeiaplus.com
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