Für den geringeren
Energieverbrauch in Deutschland macht die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
vor allem die gestiegenen Preise, die milde Witterung sowie Verbesserungen bei
der Energieeffizienz verantwortlich. Die verbrauchssteigernde Wirkung der
Faktoren Konjunktur und Bevölkerungszuwachs traten dagegen 2018 in den
Hintergrund. Ohne den verbrauchssenkenden Einfluss der milden Witterung hätte
der Verbrauch um knapp 4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres gelegen.
Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich im abgelaufenen Jahr insgesamt um5,6 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Absatz von Heizöl. Beim Otto- und beim Dieselkraftstoff kam es nur zu leichten Rückgängen, beim Flugkraftstoff dagegen zu einer Absatzsteigerung.
Der
Erdgasverbrauch war 2018 in Deutschland ebenfalls rückläufig und verminderte
sich insgesamt um 7,3 Prozent. Nachdem die kalte Witterung im 1. Quartal für
einen deutlichen Verbrauchsanstieg gesorgt hatte, kam es im Jahresverlauf durch
höhere Temperaturen zu Verbrauchsrückgängen im Raumwärmemarkt. Einfluss auf den
Verbrauchsrückgang im Gesamtjahr hatten zudem der weitere Anstieg der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie die Preisentwicklung.
Der
Verbrauch an Steinkohle ging 2018 in Deutschland
um 11,2 Prozent zurück. Mit mehr als16 Prozent verminderte sich der Einsatz von
Steinkohle für die Strom- und Wärmeerzeugung in Kraftwerken besonders stark.
Zum Rückgang trugen sowohl die Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Quellen sowie der Anstieg der Brennstoffkosten, insbesondere der CO2-Preise,
bei. Der Verbrauch von Koks und Kokskohle in der deutschen Stahlindustrie lag
unter dem Niveau des Vorjahres.
Der
Verbrauch von Braunkohle sank 2018 zum sechsten Mal in
Folge. 2018 lag der Rückgangbei 1,9 Prozent, da die Stromerzeugung aus
Braunkohle ebenfalls zurückging. Bis 2020 wird sich der Einsatz von Braunkohle
zur Stromerzeugung infolge der Überführung von Anlagenin die
Sicherheitsbereitschaft insgesamt um 13 Prozent gegenüber 2015 vermindern.
Bei der
Kernenergie kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer leichten Abnahme
der Stromproduktion um 0,3 Prozent. Die
erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten
Energieverbrauch 2018 insgesamt um 2,1 Prozent. Bei der Windkraft gab es ein
Plus von 7 Prozent. Die Solarenergieverzeichnete ein Plus von 16 Prozent. Die
Biomasse verharrte auf dem Vorjahresniveau und bei der Wasserkraft kam es zu
einem Minus von 16 Prozent.
Die Anteile der verschiedenen
Energieträger am nationalen Energiemix haben sich 2018 gegenüber dem Vorjahr
weiter verschoben: Bei den fossilen Energien kam es in Summe zu einem Rückgang,
so dass die deutsche Energieversorgung ihre Kohlenstoffintensität
weiterverringern konnte. Kennzeichnend bleibt aber ein breiter Energiemix. Knapp 58 Prozent des inländischen
Energieverbrauchs entfallen auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle deckten zusammen
etwas mehr als ein Fünftel des Verbrauchs. Die
Erneuerbaren steigern ihren Beitrag auf 14 Prozent.
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