Freitag, 1. Juli 2016

Digitalisierung für die globale Energiewende

Die Digitalisierung des Energiesektors ist der nächste große Meilenstein auf dem Weg der globalen Energiewende. Das große Ziel: Erneuerbare Energien sinnvoll ins Netz integrieren und dabei Angebot und Nachfrage intelligent aufeinander abstimmen. 

Die Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner, und die ees Europe 2016, Europas größte Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, standen ganz im Zeichen dieser neuen Energiewelt. Mehr als 44.000 Besucher aus 160 Ländern kamen vom 22. bis 24. Juni 2016 nach München, um in diese Welt einzutauchen. Das entspricht einer Steigerung von rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum 25-jährigen Jubiläum der Messe war eine besondere Aufbruchstimmung und Dynamik in den Hallen spürbar. Besucher und Aussteller zeigten sich hoch zufrieden mit der Veranstaltung.

Der Solarmarkt weltweit boomt. Dies zeigt nicht zuletzt der „Global Market Outlook 2016-2020“, den SolarPower Europe auf der Intersolar Europe vergangene Woche vorstellte. Ende 2015 waren weltweit insgesamt 229 Gigawatt (GW) Photovoltaikleistung (PV) installiert – ein 45-facher Zuwachs in nur zehn Jahren. Der Verband prognostiziert zudem, dass bis 2020 eine weltweit installierte PV-Leistung von insgesamt 700 GW möglich ist. Der weltweite Markt wächst immens und so gewinnt die internationale Vernetzung für die Branche immer mehr an Bedeutung. Eine Entwicklung, der die Intersolar Europe in den vergangenen Jahren zunehmend Rechnung trägt – 2016 reisten Besucher aus 160 Nationen an, rund 60 Prozent der ausstellenden Unternehmen kamen aus dem Ausland. Dies würdigen auch die Aussteller: „Nach unserem Gefühl wird die Intersolar Europe immer noch internationaler. Dies ist auch für uns wichtig, weil bei zurückgehenden europ äischen Märkten internationale, neu wachsende Märkte immer wichtiger werden. Für uns ist die Intersolar Europe das wichtigste Event im Jahr, weil wir dort eine Vielzahl unserer Partner treffen. Sie ist für uns nicht nur ein Neukunden-Event, sondern auch ein Bestandskunden-Event und daher sehr wichtig“, erklärte Robert Pfatischer, Geschäftsführer von meteocontrol GmbH. Smart Renewable Energy auf der Intersolar und ees Europe 2016 Weltweit etabliert sich die Photovoltaik zunehmend als Eckpfeiler einer nachhaltigen Stromerzeugung der Zukunft. 


Perfekt ergänzt wird sie durch Energiespeicher, die den produzierten Strom aufnehmen und bei Bedarf wieder zur Verfügung stellen können. Erneuerbare Energien sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Stromnetze – in Deutschland wurde am 8. Mai ein neuer Spitzenwert erreicht. 87 Prozent des gesamten Strombedarfs wurden aus erneuerbaren Quellen generiert. Immer aktueller wird daher das Thema, wie diese produzierte Energie gespeichert und intelligent gesteuert werden kann. Die Intersolar und ees Europe 2016 legten hierauf mit dem Schwerpunktthema Smart Renewable Energy ihren Fokus – und das mit vollem Erfolg. Aussteller und Besucher zeigten sich begeistert, dass die Messe das Thema umfangreich aufgreift: "Die Energielandschaft wird immer komplexer – dezentrale Lösungen sind gefragt! Die Intersolar Europe ist für uns die ideale Plattform, unseren Kunden zu zeigen, wie wir diese komplexen Stücke zusammenfügen und intelligent managen können. Die Vielfalt der Kunden auf der Messe und auf unserem Stand sowie die Qualität der Gespräche, die wir hatten, waren einfach großartig", sagte John Kovach, Global Head Distributed Energy Systems, Siemens AG.  

Lösungen für aktuelle Herausforderungen: Das Smart Renewable Energy Forum Ein Highlight der beiden Messen war zweifelsohne das Smart Renewable Energy Forum, das an allen drei Messetagen Lösungen für die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft präsentierte. Das große Schlagwort: Die Digitalisierung des Energiesektors. Ohne diesen Schritt ist das große Ziel „100 Prozent Erneuerbare Energien“ nicht möglich, unterstrich auch Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft, direkt zu Beginn des Smart Renewable Energy Forums. Da volatile Energiequellen wie Sonne oder Wind nicht jederzeit zur Verfügung stehen, ist eine intelligente Kommunikation zwischen Erzeuger und Verbraucher nötig. Ebenso essentiell in diesem Szenario sind Energiespeicher, die Spitzen und Engpässe in der Stromversorgung puffern, indem sie überschüssigen Strom aufnehmen und bei Bedarf wieder zur Verfü ;gung stellen. Den Weg für die globale Energiewende ebnen Die Aufbruchstimmung war in allen Gängen und an allen Ständen der Messen spürbar. Die Branche der erneuerbaren Energien etabliert sich als Innovationsmotor: Im Netz der Zukunft verschmelzen Strom, Wärme und Verkehr, wenn Sonnenenergie zur Beheizung des Hauses genutzt wird und Elektroautos als mobile Speicher integriert werden. Um diese Veränderungen zu begleiten und den Weg für die globale Energiewende zu ebnen, stellten die Aussteller zahlreiche Innovationen vor. Der Intersolar AWARD und der ees AWARD verzeichneten einen Rekord an Einreichungen. Die Digitalisierung führt als Treiber der Energiewirtschaft zu innovativen Produkten und Projekten zum Beispiel bei der Steuerung und Überwachung von Erzeugungsanlagen, virtuellen Kraftwerken oder dem Übergang vom klassischen Erzeuger-Verbraucher-Markt hin zum vernetzen Prosumer-Markt. „Was mich fasziniert ist, wie stark sich die Firmen, die hier sind, vor allem im Bereich Batterien und Steuerungen, gewandelt haben. Der erste Eindruck ist massiv, da ging ein starker Wandel durch die Branche. Das Interesse am Sonderbereich Smart Renewable Energy ist sehr groß. Auch internationales Publikum aus Griechenland, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten interessiert sich dafür, das finde ich spannend“, erklärte Marcel Morf, Leiter des Geschäftsbereichs Spezial- und Großprojekte bei Alpiq InTec AG.

Die große Dynamik bewegt nicht nur etablierte Solar-Unternehmen dazu, ihre Fühler in andere Bereiche auszustrecken und weiter in Richtung vernetze Energie zu denken. Auch Firmen aus dem Automobil- oder Wärmebereich wie Mercedes oder Viessmann und neue Start-Ups wie die BOS AG oder die Enpla GmbH fassen zunehmend im Sektor der erneuerbaren Energien Fuß. Bilanz 2016
Auf der Intersolar und ees Europe 2016 präsentierten 1.077 Aussteller auf 66.000 qm ihre Produkte und Lösungen – die genutzte Ausstellungsfläche nahm um 8,4 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr zog es 2016 sieben Prozent mehr Aussteller nach München. Besonders die ees Europe konnte einen starken Zuwachs verzeichnen. Die Fläche wuchs um 40 Prozent, die Zahl der Aussteller um 35 Prozent. 213 Batterie- und Energiespeicherhersteller stellten ihre Produkte allein auf der ees Europe aus. Im Verbund mit der Intersolar Europe zeigten 369 der insgesamt 1.077 Aussteller zukunftsweisende Energiespeicherlösungen. Mehr als 44.000 Besucher reisten aus 160 Ländern an und machten die Intersolar und ees Europe erneut zu den internationalsten Events der Branche. 

Die Intersolar und ees Europe 2017 finden vom 31. Mai bis 2. Juni auf der Messe München statt.

Weitere Informationen zur Intersolar Europe finden Sie im Internet unter www.intersolar.de


2 Kommentare:

  1. Ich glaube es tritt langsam aber sicher ein Umdenken ein. Vor Jahren wurde Solaranlagen auf das Dach gestellt um die Subventionen zu kassieren. Heute wird zwar immer noch an den eigenen Geldbeutel gedacht, aber auch an die Umwelt

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  2. Grosstechnische Speicherung für immer mehr "Flatterstrom" ist nirgends in Sicht und dürfte vor allem unerschwinglich sein. Batterien jeder Kapazität sind eine (begrenzte) Lösung, werden aber die Leute je länger je mehr zu Prosumers machen (ganz im Sinne der angestrebten Dezentralisierung der Stromversorgung. Für die Wirtschaft hingegen dürfte dies zu einem grossen Problem werden. Reine Backup-Kapazität zu erschwinglichem Preis kann grossflächig eigentlich nur mittels fossiler Energie bereitgestellt werden. Dies treibt die CO2-Produktion aber nur an und ist daher politisch völlig unerwünscht, und dies völlig zu recht.

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