Seit kurzem liegt die vom BFE (Bundesamt für Energie) beglaubigte Markterhebung Sonnenenergie 2015 vor. Die Photovoltaik-Verkaufszahlen
stiegen gegenüber dem Vorjahr um 11% auf 337 Megawatt, was etwa einer
Fläche von 322 Fussballfeldern (ca. 2.3 Mio. m2) entspricht
und neuen Rekord für die Schweiz bedeutet. Die gesamthaft
installierte Leistung lag zum Ende des vergangenen Jahres bei fast 1400
Mega- oder 1,4 Gigawatt. 2016 wird Solarenergie nach der Wasserkraft zur
zweitwichtigsten erneuerbaren Stromquelle der Schweiz. Der Anteil am Stromaufkommen hat damit die Zwei-Prozent-Schwelle überschritten.
Die
Anzahl installierter Photovoltaikanlagen stieg von ca. 8800 (2014) auf
etwa 10‘500 (2015). Wie schon im Vorjahr sank die durchschnittliche
Anlagengrösse; sie lag bei 34 Kilowatt (kW). Dies widerspiegelt die
Veränderungen bei den politischen Rahmenbedingungen: Mit der
Einmalvergütung steht für kleinere Anlagen eine rasch verfügbare
Förderung bereit, Grossanlagen haben angesichts der noch laufenden
Beratungen zur Energiestrategie in den eidgenössischen Räten zurzeit
wenig Aussichten auf Vergütung im Rahmen der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV).
Im vergangenen Jahr wurden etwa 6700 thermische Solaranlagen erstellt, gegenüber fast 9000 im Jahr 2014. Die zusätzliche Fläche liegt bei 98‘000 Quadratmetern, was einem Marktrückgang von 17% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sämtliche Marktsegmente waren vom Rückgang betroffen. Bei den eingesetzten Technologien erlitten die dominierenden verglasten Flachkollektoren einen Rückgang um 23 Prozent, während Röhrenkollektoren und unverglaste Kollektoren leichte Zuwächse verzeichnen.
Zur Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaprotokoll müssen die CO2-Emissionen der Schweiz bis 2050 auf null sinken. Bis spätestens in 20 Jahren wird auch kein Schweizer AKW mehr am Netz sein. Der dringende Handlungsbedarf ist also gegeben, Solarwärme und Photovoltaik werden zentrale Bausteine der zukünftigen Energieversorgung sein. Solarstrom kann mindestens 2/3 des Atomstroms ersetzen und Solarwärme kann rund 10% des zukünftigen Wärmebedarfs abdecken. Zur Umsetzung dieser Potenziale braucht es jetzt rasch klare Rahmenbedingungen. Der Ball liegt einerseits bei den eidgenössischen Räten, die ihre Beratungen zur Energiestrategie 2050 im Herbst abschliessen werden. Ein Inkrafttreten der Beschlüsse ist allerdings erst 2018 zu erwarten.
Für die Anwendung der Solarenergie in Gebäuden liegt die Hauptverantwortung bei den Kantonen. Mit den MuKEn 2014
(energiepolitische Mustervorschriften der Kantone) liegt ein gutes
Instrument vor, um den Gebäudepark von einer Energieschleuder zu einem
Energieproduzenten umzuwandeln. Die Kantone Bern und Jura sind bei deren
Umsetzung in kantonales Recht schon sehr weit, während andere Kantone
noch nichts unternommen haben. Swissolar-Geschäftsführer David
Stickelberger meint dazu: „Es braucht jetzt endlich Vorschriften und
Anreize für Hauseigentümer. Der blosse Appell an die Freiwilligkeit
genügt offensichtlich nicht, um etwas zu bewegen!“ Völlig
kontraproduktiv sind in diesem Zusammenhang die Absichten in den
Kantonen Zürich und Zug, die Förderung für thermische Solaranlagen und
weitere Massnahmen im Energiebereich aus Spargründen zu streichen.
Angesichts dieser unklaren politischen Rahmenbedingungen ist im laufenden Jahr mit einem Marktrückgang zu rechnen. Bei der Photovoltaik fallen Sondereffekte weitgehend weg, die im vergangenen Jahr wirksam waren. Es bleibt somit hauptsächlich der Markt kleiner, mit Einmalvergütung geförderter Photovoltaik-Anlagen mit einem hohen Anteil Eigenverbrauch, der wiederum den bisher wichtigsten Einsatzbereich der Solarwärme bedrängt.
Angesichts dieser unklaren politischen Rahmenbedingungen ist im laufenden Jahr mit einem Marktrückgang zu rechnen. Bei der Photovoltaik fallen Sondereffekte weitgehend weg, die im vergangenen Jahr wirksam waren. Es bleibt somit hauptsächlich der Markt kleiner, mit Einmalvergütung geförderter Photovoltaik-Anlagen mit einem hohen Anteil Eigenverbrauch, der wiederum den bisher wichtigsten Einsatzbereich der Solarwärme bedrängt.
Über Swissolar
Swissolar
vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern
mit rund 8‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der
Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden.
Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie
in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von
Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für
den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den
ersten Solarorganisationen weltweit.
Die
Sonne liefert der Schweiz jährlich 220-mal mehr Energie als wir
brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer
Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger
ein.
www.swissolar.chQuelle: Solarmedia / Swissolar
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