Mittwoch, 27. Juli 2016

Atomstrom unbezahlbar – Solarstrom immer preiswerter

Der Abriss des alten DDR-Atommeilers Lublin sollte ursprünglich 3,2 Milliarden Euro kosten. Doch inzwischen – so eine ARD-Dokumentation vom 25. Juli 2016 rechnen Fachleute mit mehr als den doppelten Kosten, nämlich mit über 6.5 Milliarden Euro – ohne Endlagerung. Spätestens jetzt zeigt sich, dass die alte Behauptung vom billigen Atomstrom schon immer eine Mär war. Atomstrom wird, wenn die Folgekosten der Müll-Lagerung mit berechnet werden, für die Konzerne unbezahlbar. Wir alle werden als Steuerzahler zur Kasse gebeten werden müssen. Das kann man als unfair empfinden, aber es wird genau so kommen - von Franz Alt.

Für den Rückbau ihrer Meiler haben die vier Großkonzerne RWE, Eon, EnBW und Vattenfall in Deutschland 40 Milliarden Euro zurückgestellt. Doch dieses Geld wird nicht reichen, sagt die Energieexpertin des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Prof. Claudia Kemfert. Sie vermutet, dass der Rückbau aller deutschen AKW bis zum Jahr 2.100 mehr als das Vierfache kosten wird, nämlich 169 Milliarden Euro. 

Die Kosten für die Müllentsorgung über etwa eine Million Jahre sind ohnehin niemals zu finanzieren. Das ist weit länger als die Lebensdauer der vier deutschen Energiekonzerne. Sie wirtschaften bis heute nach dem Motto: Nach uns die Sintflut. Zur selben Zeit aber errechnen Wissenschaftler, dass der Solarstrom immer preiswerter wird. Heute kostet die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom in Deutschland etwa zehn Cent. In zehn Jahren wahrscheinlich  noch fünf Cent.

Vor allem Dünnschicht-Solarzellen werden durch immer höhere Wirkungsgrade immer preisgünstiger und effizienter. Sie werden bald billigeren Strom liefern als die schmutzigen Kohle- oder Braunkohlekraftwerke, berichtet die Süddeutsche Zeitung am 26. Juli 2016 auf ihrer Wissenschaftsseite. Der Strom aus der Steckdose kostet heute in Deutschland zwischen 26 und 30 Cent je Kilowattstunde. Doch in Deutschland kann Strom aus Dünnschichtzellen an Haus-Fassaden bald günstiger erzeugt werden als aus Kohle-, Braunkohle- oder Gaskraftwerken. Der Leiter des „Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung in Baden-Württemberg“ (ZSW), hält Wirkungsgrade von 24 oder 25 Prozent bei Dünnschichtzellen bald für möglich - Voraussetzungen für immer günstigere Solarstrompreise in südlichen Ländern wie Afrika, Südasien oder Südamerika. In diesen Regionen wird Solarstrom schon in wenigen Jahren für drei Cent je Kilowattstunden produziert werden können und damit unschlagbar preisgünstig sein – hauptsächlich, weil keine Brennstoffkosten anfallen. Die Sonne schickt uns keine Rechnung. 

Es ist klar, wem die Zukunft gehört: Nicht dem Atomstrom. Bürger zur Sonne, zur Freiheit. Die Süddeutsche titelt: „Sonne zum Sonderpreis“. Nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gehört die Zukunft den Erneuerbaren.
Quelle: sonnenseite.com 

Dienstag, 26. Juli 2016

Solar Impulse II ist am Ziel

Bertrand Piccard und André Borschberg haben am Steuer von Solar Impulse 2 (Si2), dem schadstofffreien, solargetriebenen Elektroflugzeug, abwechselnd ihren verrückten Traum der ersten Weltumrundung in einem Solarflugzeug verwirklicht. Die Landung in Abu Dhabi fand nach insgesamt 23 Flugtagen, 17 Etappen und 43’041 Kilometern statt.

Das Solarflugzeug zu Zeiten des Probebetriebs
Nach seinem Flug aus Ägypten landete Bertrand Piccard am Dienstag  Morgen um 04.05 Uhr Ortszeit (UTC+4) in Abu Dhabi und beendete die letzte Etappe. Mit dieser Landung schliesst sich der Kreis der historischen Weltumrundung, die am 9. März 2015 begonnen hatte, als Si2 mit André Borschberg am Steuer in Abu Dhabi gestartet war. Bertrand Piccard und André Borschberg wechselten sich am Steuer des 3,8m3 grossen Cockpits des Einsitzers ab, um in 17 Etappen über Asien, den Pazifik, die USA, den Atlantik, das Mittelmeer und den Nahen Osten die Welt zu umrunden. Dabei stellten sie insgesamt 19 Weltrekorde auf, die zum Teil noch vom Weltluftfahrtverband (FAI) bestätigt werden müssen, insbesondere die historische Pionierleistung von André Borschberg, an fünf aufeinanderfolgenden Tagen und Nächten den Pazifik von Japan nach Hawaii zu überqueren (längste Flugdauer für einen Einsitzer) und die erstmalige Überquerung des Atlantiks in einem Solarflugzeug durch Bertrand Piccard. 

Einige Stunden vor der Landung in Abu Dhabi sprach Bertrand Piccard mit UN Generalsekretär Ban Ki-moon, live aus dem Cockpit der Si2: „Solar Impulse hat mehr als 40 Tausend Kilometer ohne Treibstoff aber mit unerschöpflicher Tatkraft und Inspiration zurückgelegt. Dies ist ein historischer Tag für Kapitän Piccard, das Solar Impulse Team und die Menschheit, “ sagte der UN Generalsekretär. „Sie mögen heute die Weltumrundung erfolgreich beenden, aber die Reise in eine nachhaltigere Zukunft hat gerade erst begonnen. Das Solar Impulse Team hilft uns dabei in diese zu steuern.“

Bertrand Piccard und André Borschberg werden in Zukunft weiterhin aktiv für den Einsatz moderner, sauberer Technologien werben, um die Lebensqualität auf der Erde zu verbessern. Dies erfolgt zunächst im Rahmen der bereits angekündigten internationalen Kommission für saubere Technologien, die auf der Initiative #futureisclean aufbaut und die wichtigsten globalen Entscheidungsträger im Bereich sauberer Technologien zusammenbringt, um unabhängige und glaubwürdige energiepolitische Handlungsempfehlungen für Regierungen und Unternehmen zu bieten. Ausserdem wird die Arbeit des Ingenieurteams an unbemannten und leistungsstarken Elektroflugzeugen fortgesetzt, die monatelang in grossen Höhen fliegen können, um exponentiellen Mehrwert zu schaffen und flexible und nachhaltige Unterstützung bei Aufgaben heutiger Satelliten zu leisten.

Die schweizerische Bundesrätin Doris Leuthard
hiess diese aussergewöhnliche Leistung mit einer optimistischen Botschaft für die internationale Gemeinschaft willkommen: „Solar Impulse schaffte das, woran Ikarus scheiterte. Eine Schweizer Idee zeigte der Welt, dass wenn wir in Innovationen und nachhaltige und saubere Energien investieren, alle unsere Träume wahr werden können. Nun müssen wir diesen einzigartigen Erfolg mit einer guten Umsetzung weiterführen“, erklärte sie.


Text: Solar Impulse

Montag, 25. Juli 2016

Solarenergie und Ortsbildschutz

Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat ein Pilotprojekt lanciert, das die Produktion von Solarenergie und den Schutz von Ortsbildern besser aufeinander abstimmt. In Zusammenarbeit mit dem Kanton Genf und der Stadt Carouge erarbeitet ein interdisziplinäres Team in den kommenden zwölf Monaten eine Gesamtplanung für die Stadt Carouge, in der intakte Ortsbilder geschont und gleichzeitig geeignete Strategien zur optimalen Förderung von Solarenergie aufgezeigt werden. Diese Planung kann in der Folge auf vergleichbare Gemeinden in der Schweiz übertragen werden. 

Die Schweiz verfügt über ein vielfältiges Kulturerbe. Im Zuge der Energiewende wird die Installation von Solaranlagen stark gefördert. Dies kann im historischen Umfeld zu Zielkonflikten führen, wenn die Anlagen uneinheitlich platziert werden. Das Bundesamt für Kultur (BAK) lässt untersuchen, wie die beiden Anliegen – Produktion von Solarenergie und Schonung des Ortsbilds – besser in Einklang gebracht werden können.

Das BAK hat deshalb einen Auftrag an ein interdisziplinäres Team unter der Leitung der Haute école du paysage, d’ingénierie et d’architecture (Hepia) vergeben. Dieses Team wird in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Energie, Städtebau und Denkmalpflege des Kantons Genf sowie der Stadt Carouge aufzeigen, wie der individuelle Ansatz und Anreiz zur Installation von Solaranlagen überwunden und die Ortsbilder erhalten werden können.

Die Planung bezweckt eine höhere Rechtssicherheit für öffentliche wie private Eigentümerschaften und reduziert den Verwaltungsaufwand bei Bewilligung und Installation der Anlagen. Dabei werden alle erforderlichen gesetzlichen, ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen einbezogen. Es wird untersucht, wie mit verschiedenen Installationsarten, neuen Technologien und Modellen baukulturverträgliche Massnahmen entwickelt und gefördert werden können. Aufgrund der Identifikation von Faktoren, die die Solarenergieproduktion begünstigen oder behindern, werden Perimeter mit unterschiedlichen Bestimmungen ausgeschieden.

Der Schlussbericht, ergänzt durch Karten und Pläne, wird im Herbst 2017 vorliegen. Die Resultate können danach auf weitere Schweizer Gemeinden übertragen werden. Dieses Projekt ist das erste Element der in der Kulturbotschaft 2016–2020 angekündigten «Materialien Energiewende». Diese sollen aufzeigen, wie bauliche Massnahmen geplant und ausgeführt werden können, ohne die baukulturellen Werte des Bestandes zu beeinträchtigen.


Bundesamt für Kultur (BAK): Brigitte Müller, Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege, Tel. 058 463 54 72

Kanton Genf, Département de l’aménagement, du logement et de l‘énergie (DALE):
Olivier Epelly, Leiter des kantonalen Energiedepartements, Tel. +41 (0)22 327 93 64
Sabine Nemec-Piguet, Leiterin des Amtes für Heimatschutz und Denkmalpflege, Tel. +41 (0)22 546 60 95.

Stadt Carouge: Pascale Lorenz, cheffe du service de l’urbanisme de la Ville de Carouge, tél. +41 (0)22 307 89 82

Herausgeber: Bundesamt für Kultur Internet: http://www.bak.admin.ch  

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Freitag, 22. Juli 2016

Photovoltaik wird wichtigste Energiequelle

Laut einer neuen Studie von Frost & Sullivan (London, UK) etabliert sich die Photovoltaik weltweit als eine der wichtigsten Energie-Technologien. Zu den Marktbeschleunigern zählten nicht nur Umweltziele, Energieunabhängigkeit und die dezentrale Energieerzeugung, sondern vor allem Solarstrom-Einspeisevergütungen - so die Zusammenfassung von solarserver.de.
 
Zusammen mit regulatorischen Vorgaben und Förderprogrammen sanken auf diese Weise die Solarstrom-Gestehungskosten (LCOE). Frost & Sullivan rechnet damit, dass mit zunehmenden Skaleneffekten sowohl kleine Solarstrom-Anlagen als auch große PV-Kraftwerke im Jahr 2020 Netzparität erreichen. Daher erwarten die Marktforscher ein kräftiges Wachstum bei Anbietern von Rohmaterialien, Herstellern von Solarzellen und Photovoltaik-Modulen, Anbietern von Komponenten sowie Systemintegratoren und Installateuren. Laut der Studie „Global Solar Power Market – 2016 Update“ betrug der globale Marktumsatz im vergangenen Jahr 113,75 Milliarden USD und wird mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9,5 % bis 2020 auf 179,13 Mia. USD wachsen. Gleichzeitig soll die installierte Photovoltaik-Leistung von 50,78 GW auf 76,6 GW wachsen (8,6 % CAGR). 

„Solar-Förderprogramme und die kürzlich beschlossenen Klimaziele von COP 21 stellen sicher, dass der PV-Markt auch in den kommenden 5 Jahren exponentiell wächst“, sagte der Analyst Pritil Gunjan. „Weitere Markttreiber sind die Netzintegration von erneuerbaren Energien und Initiativen, um Investitionen in Energiespeicher auszulösen.“ Bei den Regionen wird das aggressivste Wachstum in Asien erwartet. Gründe sind das Wirtschaftswachstum, die zunehmende Urbanisierung und Elektrifizierung

Der Marktanteil Asiens wird bis 2020 voraussichtlich auf 64,1 % wachsen, wobei der größte Teil (80 % des Zubaus der nächsten 5 Jahre) auf China, Indien und Japan entfällt. Auch in Nordamerika rechnen die Marktforscher mit einem kräftigen Wachstum, u. a. aufgrund der Verlängerung der ITC-Förderung bis 2019, technologischer Fortschritte und neuer Solar-Leasing-Modelle. Europa wird wohl eher einen Rückschlag erleben, da Förderprogramme auslaufen, enorme Überkapazitäten vorhanden sind und die Preise für Solarmodule sinken, was es Anbietern schwer machen wird, Gewinne zu erzielen. In neuen Märkten in Lateinamerika und Afrika hingegen werden Investitionen in die Netzinfrastruktur erwartet, hauptsächlich in abgelegenen Gebieten, was die Nachfrage ankurbeln könnte. 

Weitere Informationen: frost.com/

Quelle: Frost & Sullivan | solarserver.de

Donnerstag, 21. Juli 2016

Grösste Solarmodul-Fabrik der Schweiz

Neuer Standort, doppelte Kapazität: Der Solarmodul-Hersteller Megasol Energie AG hat in Deitingen (SO) seine Produktionsstätte erweitert. Mit einer Jahreskapazität von 80 Megawatt ist sie die grösste der Schweiz und eine der grössten Europas.
Blick in die neue Modulproduktion von Megasol
Megasol produziert seit 2013 in der Schweiz Solarmodule mit Glas-Glas-Technologie. Nach der Übernahme des ehemaligen ABB-Industrieareals im Oktober 2015 wurde die bestehende Solarmodul-Produktion von Langenthal nach Deitingen umgezogen und weiter ausgebaut. „Dank den besseren Platzverhältnissen und der Erhöhung des Automatisierungsgrades konnten wir die Kapazität auf 80 Megawatt verdoppeln“, erklärt Gründer und CEO Markus Gisler. Damit können pro Jahr weitere 17'000 Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.

Sichere Rendite während Jahrzehnten: Produktionsschwerpunkt sind gebäudeintegrierte Photovoltaik-Lösungen wie beispielsweise dachintegrierte Hochleistungs-Solarmodule oder Elemente für Fassaden und Überdachungen. Diese können in beliebigen Farbtönen und sogar mit unsichtbaren Solarzellen hergestellt werden. Deren Einsatz lohnt sich als Alternative zur herkömmlichen Gebäudehülle, da sie bei nur geringfügig höheren Investitionskosten einen regelmässigen Ertrag abwerfen und sich über die Jahre selber amortisieren.

Die hochwertigen Fabrikate weisen eine Lebensdauer von über 50 Jahren auf. „Durch die längere Amortisationszeit haben unsere Swiss-Made-Module ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als herkömmliche Solarmodule“, betont Gisler. Aus diesem Grund kommen sie auch oft in Grossprojekten zum Einsatz, bei denen die langfristige Planungssicherheit der Rendite im Fokus steht.

200 Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette: Anlässlich des Umzugs nach Deitingen hat Megasol ausserdem den Cleantech Businesspark ins Leben gerufen. Unter dessen Dach sind zahlreiche weitere Cleantech-Firmen ansässig geworden. Heute arbeiten am Standort bereits knapp 100 Personen in den Bereichen Gebäudeintegrierte Energieerzeugung, Smartgrid-Technologien, Speichersysteme und nachhaltige Mobilitätslösungen. In den nächsten fünf Jahren sollen nochmals rund 100 Arbeitsplätze angesiedelt werden.

Der Cleantech Businesspark und die Solarmodul-Fabrik als sein Herzstück werden am Freitag, 16. September 2016 offiziell eingeweiht und der breiten Bevölkerung vorgestellt. Ab 15 Uhr erwarten die Besucher Führungen durch die Fabrik, Präsentationen zum Thema Solarstrom und Energieeffizienz sowie ein begleitendes Unterhaltungsprogramm.


Quellen: www.megasol.ch   www.cleantechbusinesspark.ch

Freitag, 15. Juli 2016

Soziale Faktoren beeinflussen Energiewende

Was mein Nachbar hat, will ich auch: Ob Solarpanels auf dem eigenen Dach installiert werden, hängt vom sozialen Umfeld ab. Das zeigt eine Studie des Mannheimer Forschers Dr. Christoph Siemroth und seiner Kollegen Justus Inhoffen (Universität Amsterdam) und Dr. Philipp Zahn (Universität St. Gallen). Die Ergebnisse lassen Schlüsse zu, wie sich die Kosten der Energiewende senken lassen.

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist ein zentraler Punkt in der Energiewende. Stromverbraucher in Deutschland unterstützen den Bau von Solarpanels durch eine Abgabe im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Zu beobachten ist in Deutschland eine starke lokale Konzentration von Solarpanels. Welche Gründe es hierfür gibt, hat der Mannheimer Ökonom Dr. Christoph Siemroth gemeinsam mit Kollegen in einer aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Die Wahrscheinlichkeit, ein Solarpanel zu bauen steigt, wenn Nachbarn und Bekannte auch eins haben. Dabei spielt die Tatsache, ob die Region sonnenarm oder sonnenreich ist, keine entscheidende Rolle.

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler Daten der vier deutschen Netzbetreiber verwendet, welche die Installationszeitpunkte und Postleitzahlen aller EEG-geförderten Solarpanels von 2000 bis 2012 aufweisen. Um den Effekt sozialer Interaktion auf den Panelausbau zu berechnen, suchten sie für jede Gemeinde, als gerade deren erstes Panel installiert wurde, eine vergleichbare Gemeinde, wo noch kein Panel installiert wurde. Während in der Gemeinde mit existierenden Panels soziale Interaktionen stattfinden können (die Betreiber können etwa von ihren Erfahrungen berichten und eine Panelinstallation empfehlen), ist dies in der Gemeinde ohne Panels nicht möglich. Die Forscher beobachteten dann die Unterschiede im Panelausbau für alle Paare solcher vergleichbaren Gemeinden über einen Zeitraum von einem Jahr. Es wurden rund 11.000 Gemeindepaare für die Analyse ausgewertet.

Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Hypothese, dass soziale Interaktion den Panelausbau maßgeblich beeinflusst: Die Anzahl der neu installierten Panels ist in Gemeinden mit existierenden Solarpanels um etwa 50 Prozent höher als in den vergleichbaren Gemeinden ohne Panels. Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein weiteres Panel innerhalb eines Jahres installiert wird, ist um etwa 25 Prozent höher. Der soziale Effekt auf den Panelausbau ist in Gebieten mit höherer Sonneneinstrahlung und niedrigerer Arbeitslosigkeit stärker. Zudem zeigte sich, dass der soziale Effekt den Panelausbau ebenfalls, wenn auch in abgeschwächter Form, in weniger geeigneten Gebieten mit niedriger Sonneneinstrahlung beeinflusst.

Wie die Studie zeigt, machen die über dem Marktniveau liegenden EEG-Zahlungen den Panelausbau auch in Gebieten attraktiv, wo es sich weniger lohnt zu installieren. „Aus wirtschaftlicher Perspektive ist dies ineffizient, da das gleiche Panel an anderer Stelle in Deutschland deutlich mehr Strom produzieren könnte“, erklärt Dr. Christoph Siemroth. „Schließlich ist es im Sinne der Verbraucher, wenn deren Mittel bestmöglich eingesetzt werden.“

Siemroth und seine Kollegen ziehen daher folgende Schlüsse für das bestehende EEG: „Die Fehlanreize durch die gegenwärtige Förderung des EEG sind wohlbekannt und wurden etwa vom Sachverständigenrat bereits kritisiert. Unsere Ergebnisse zeigen, dass diese Fehlanreize jedoch noch stärker sind als allgemein erwartet. Die Entlohnung der Solarpanels sollte daher umso mehr wettbewerbsorientiert gestaltet werden. Ein geeignetes Auktionsverfahren etwa würde den Zuschlag vorrangig an die Panelbetreiber geben, die am günstigsten produzieren, und das würde auch den Nachahmungsausbau in Gegenden mit ineffizient niedriger Sonneneinstrahlung beschränken. Zusammen könnte es die Kosten der Energiewende senken.“


Link zur Studie:  http://ssrn.com/abstract=2796130

Quelle: Universität Mannheim

Mittwoch, 13. Juli 2016

Phänomenaler Ausbau der Windkraft weltweit

Der Ausbau der Windenergie ist weltweit durch eine dynamische Entwicklung gekennzeichnet. Mit einem Zubau von etwa 63.500 MW markiert das vergangene Jahr 2015 nach dem Rekordzubau 2014 (51.500 MW) ein weiteres Rekordjahr für die internationale Windenergiebranche.

Insgesamt waren damit Ende 2015 rund um den Globus Windparks mit einer Gesamtkapazität von etwa 433.000 MW installiert (das ist fast doppelt so viel wie bei der Photovoltaik). In den letzten Jahren hat der asiatische Markt durch das hohe Ausbautempo v.a. in China stark an Bedeutung gewonnen. Mit über 145.000 MW (34 Prozent) stellen die Länder Asiens mittlerweile den stärksten Windenergiemarkt dar.

Karte Windenergie weltweit Windbranche 700 338

 
Auf Asien folgen die Länder der Europäischen Union mit einer Gesamtkapazität von knapp 142.000 MW (33 Prozent). Auf Nordamerika (USA, Mexico und Kanada) entfallen rd. 89.000 MW, das entspricht rd. 21 Prozent der globalen Windenergieleistung. Beim Ausbau der Windenergie gewinnt der Offshore-Sektor zunehmend an Bedeutung. Von den weltweit rd. 63.000 MW Windleistung, die 2015 errichtet wurden, entfallen rd. 3.400 MW (2014: 8.700 MW) auf die Offshore-Windenergie. Damit steigt die Leistung der installierten Offshore-Windenergieanlage rund um den Globus Ende 2015 auf eine Gesamtkapazität von etwa 12.100 MW.

Im Jahr 2015 wurden weltweit rd. 840 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom aus Windenergie erzeugt. Das ist ein Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2014: rd. 720 Mrd. kWh). Der meiste Windstrom wurde 2015 in den USA erzeugt (193 Mrd. kWh), dicht gefolgt von China (185 Mrd. kWh). Deutschland rangiert mit knapp 90 Mrd. kWh auf Platz drei.


Sonntag, 10. Juli 2016

Trotz Rekord - Wolken über dem CH-Solarmarkt

Die offizielle Markterhebung 2015 zeigt unterschiedliche Bilder für die beiden Anwendungsformen der Solarenergie: Während bei der Photovoltaik (Stromerzeugung) ein Rekordjahr zu verzeichnen war, gab es bei der Solarwärme einen deutlichen Rückgang. Angesichts der weiterhin unklaren politischen Rahmenbedingungen rechnet der Fachverband Swissolar bei beiden Technologien mit einem Marktrückgang im laufenden Jahr.

Seit kurzem liegt die vom BFE (Bundesamt für Energie) beglaubigte Markterhebung Sonnenenergie 2015 vor. Die Photovoltaik-Verkaufszahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 11% auf 337 Megawatt, was etwa einer Fläche von 322 Fussballfeldern (ca. 2.3 Mio. m2) entspricht und neuen Rekord für die Schweiz bedeutet. Die gesamthaft installierte Leistung lag zum Ende des vergangenen Jahres bei fast 1400 Mega- oder 1,4 Gigawatt. 2016 wird Solarenergie nach der Wasserkraft zur zweitwichtigsten erneuerbaren Stromquelle der Schweiz. Der Anteil am Stromaufkommen hat damit die Zwei-Prozent-Schwelle überschritten.

Die Anzahl installierter Photovoltaikanlagen stieg von ca. 8800 (2014) auf etwa 10‘500 (2015). Wie schon im Vorjahr sank die durchschnittliche Anlagengrösse; sie lag bei 34 Kilowatt (kW). Dies widerspiegelt die Veränderungen bei den politischen Rahmenbedingungen: Mit der Einmalvergütung steht für kleinere Anlagen eine rasch verfügbare Förderung bereit, Grossanlagen haben angesichts der noch laufenden Beratungen zur Energiestrategie in den eidgenössischen Räten zurzeit wenig Aussichten auf Vergütung im Rahmen der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV).

Im vergangenen Jahr wurden etwa 6700 thermische Solaranlagen erstellt, gegenüber fast 9000 im Jahr 2014. Die zusätzliche Fläche liegt bei 98‘000 Quadratmetern, was einem Marktrückgang von 17% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sämtliche Marktsegmente waren vom Rückgang betroffen. Bei den eingesetzten Technologien erlitten die dominierenden verglasten Flachkollektoren einen Rückgang um 23 Prozent, während Röhrenkollektoren und unverglaste Kollektoren leichte Zuwächse verzeichnen.   
  
Zur Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaprotokoll müssen die CO2-Emissionen der Schweiz bis 2050 auf null sinken. Bis spätestens in 20 Jahren wird auch kein Schweizer AKW mehr am Netz sein. Der dringende Handlungsbedarf ist also gegeben, Solarwärme und Photovoltaik werden zentrale Bausteine der zukünftigen Energieversorgung sein. Solarstrom kann mindestens 2/3 des Atomstroms ersetzen und Solarwärme kann rund 10% des zukünftigen Wärmebedarfs abdecken. Zur Umsetzung dieser Potenziale braucht es jetzt rasch klare Rahmenbedingungen. Der Ball liegt einerseits bei den eidgenössischen Räten, die ihre Beratungen zur Energiestrategie 2050 im Herbst abschliessen werden. Ein Inkrafttreten der Beschlüsse ist allerdings erst 2018 zu erwarten.

Für die Anwendung der Solarenergie in Gebäuden liegt die Hauptverantwortung bei den Kantonen. Mit den MuKEn 2014 (energiepolitische Mustervorschriften der Kantone) liegt ein gutes Instrument vor, um den Gebäudepark von einer Energieschleuder zu einem Energieproduzenten umzuwandeln. Die Kantone Bern und Jura sind bei deren Umsetzung in kantonales Recht schon sehr weit, während andere Kantone noch nichts unternommen haben. Swissolar-Geschäftsführer David Stickelberger meint dazu: „Es braucht jetzt endlich Vorschriften und Anreize für Hauseigentümer. Der blosse Appell an die Freiwilligkeit genügt offensichtlich nicht, um etwas zu bewegen!“ Völlig kontraproduktiv sind in diesem Zusammenhang die Absichten in den Kantonen Zürich und Zug, die Förderung für thermische Solaranlagen und weitere Massnahmen im Energiebereich aus Spargründen zu streichen.  

Angesichts dieser unklaren politischen Rahmenbedingungen ist im laufenden Jahr mit einem Marktrückgang zu rechnen. Bei der Photovoltaik fallen Sondereffekte weitgehend weg, die im vergangenen Jahr wirksam waren. Es bleibt somit hauptsächlich der Markt kleiner, mit Einmalvergütung geförderter Photovoltaik-Anlagen mit einem hohen Anteil Eigenverbrauch, der wiederum den bisher wichtigsten Einsatzbereich der Solarwärme bedrängt. 

Über Swissolar
Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern mit rund 8‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den ersten Solarorganisationen weltweit.
 
Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 220-mal mehr Energie als wir brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein.
www.swissolar.ch

Quelle: Solarmedia / Swissolar

Samstag, 9. Juli 2016

Keine EEG-Umlage mehr für Mieterstrom

Tage vor dem deutschen Bundestagbeschluss zur Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) konnte die SPD die sogenannte Mieterstrom-Regelung durchsetzen. Demnach soll es für Vermieter künftig möglich sein, ihren selbst produzierten Solarstrom ohne EEG-Umlage auch an ihre Mieter weiterzugeben. 


Kurz vor dem Beschluss zur viel diskutierten Neufassung des Ökostrom-Gesetzes am Freitag im Bundestag, konnte die SPD einen wichtigen Vorteil für Hausbesitzer durchsetzen, die ihr Haus ganz oder teilweise vermieten. Bisher wurde für Vermieter, die ihre Mieter mit Solarstrom vom eigenen Hausdach versorgen, die EEG-Umlage von aktuell 6,35 ct/kWh netto fällig. Dies soll nun geändert werden.

Hausbesitzer als natürliche Personen sollen den Solarstrom nun ihren Mietern verkaufen dürfen, ohne dafür die Ökostromumlage bezahlen zu müssen. „Die Konditionen sollen zwischen Vermieter und Mieter frei verhandelbar sein“, lautet es in einem Eckpunktepapier zur EEG-Reform.
Vermieter mit einer Miet-Solaranlage der MEP Werke profitieren davon gleich doppelt. Sie können ihren Mietern nachhaltig produzierte Energie zur Verfügung stellen und müssen sich durch das Mietmodell um nichts kümmern. Denn das mietbare Rundum-sorglos-Paket, zum monatlichen Festpreis über 20 Jahre, beinhaltet ein umfangreiches Leistungsangebot. Von der individuellen Wirtschaftlichkeitsberechnung und Planung über Montage, Betrieb, Wartung und Versicherung bis hin zum umfassenden Kundenservice und der kostenlosen Entsorgung nach Ablauf der Mietzeit ist alles inbegriffen.

Mit der Gesetzesänderung soll Verbrauchern in Zukunft die Möglichkeit gegeben werden, sich stärker an der Energiewende beteiligen zu können. Konstantin Strasser, Geschäftsführer der MEP Werke, befürwortet die geplanten Änderungen: „Mit unserer Vision „Solarstrom für jedermann“ möchten wir die Möglichkeiten der Energiewende jedem zugänglich machen und allen die Chance geben, einen aktiven Beitrag zu leisten. Für einige Zielgruppen war dies durch die EEG-Umlage jedoch bisher erschwert. Wir freuen uns, dass endlich auch Mieter vom neuen Ökostrom-Gesetz profitieren sollen.“ Deutschland verfehlt seine Ziele im Ausbau der verbauten Solaranlagenkapazität bisher deutlich. Statt der geplanten 2,5 GW pro Jahr sind 2015 nur etwa 1,3 GW hinzugekommen*. Die MEP Werke möchten die Gesetzesänderung nutzen und durch die Ansprache neuer Zielgruppen dazu beitragen die Klimaziele in Deutschland voranzutreiben.

(*Quelle: Fraunhofer Institut im April 2016)

Quelle:  MEP Werke

Dienstag, 5. Juli 2016

Solarstrassen und solare Schienenwege

Soeben haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts und der Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (RWTH) errechnet, dass schon 15 Prozent der Straßen und Schienenwege in Deutschland ausreichen würden, um mit neuartigen Solarzellen, die künftig in Straßen und Schienenwegen installiert werden, Deutschland komplett mit Strom zu versorgen. Energische Gedanken den deutschen Publizisten Franz Alt. 
  
Die Lösung des Energieproblems steht am Himmel. Die Sonne schickt uns 15.000mal mehr Energie als zurzeit alle 7.5 Milliarden Menschen verbrauchen. Hinzu kommen die Windkräfte, die Wasserkraft, die Bioenergie, die Geothermie sowie die Wellen- und Strömungsenergie der Ozeane. Von Natur aus gibt es kein Energieproblem. 

Als Hermann Scheer schon in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts auf diese Zusammenhänge und Möglichkeiten der erneuerbaren Energien hinwies, wurde er von der alten Energiewirtschaft verlacht. Als ich mit ihm zusammen dann am 15. Januar 1993 in der ARD zur besten Sendezeit und vor einem Millionen-Publikum aufzeigte, dass Deutschland und Europa bis zum Jahr 2035 zu hundert Prozent erneuerbar sein könne, reagierte die alte Energiewirtschaft und ihre „Fachleute“ mit ganzseitigen Anzeigen in den großen deutschen Tageszeitungen so: Am Ende des 21. Jahrhunderts könne Deutschland „aus grundsätzlich physikalischen Gründen“ höchstens vier Prozent seines Stroms erneuerbar erzeugen. 

Solche „Fachleute“ sind schon immer Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.  Sie haben mit dafür gesorgt, dass heute ihre Firmen wie RWE oder E.on oder Vattenfall oder EnbW ökonomisch am Abgrund stehen während die Erneuerbaren unaufhaltsam und weltweit auf dem Vormarsch sind. Oft sind die „Fachleute“ des Alten die größten Verhinderer des Neuen. In diesem Fall hatten sie ein Brett vor der Sonne.

Im Jahr 2000 hatten wir in Deutschland 5% Ökostrom, heute 35%. Weltweit hat sich in dieser Zeit der Solarstrom verhundertfacht, der Windstrom verzehnfacht und die Zahl der Passivhäuser mehr als verzweihundertfacht. Und das ist erst der Anfang. Soeben haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts und der Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (RWTH) errechnet, dass schon 15% der Straßen und Schienenwege in Deutschland ausreichen würden, um mit neuartigen Solarzellen, die künftig in Straßen und Schienenwegen installiert werden, Deutschland komplett mit Strom zu versorgen: durch millimeterdünne Photovoltaik-Beläge, die sich wie Teppichböden verlegen lassen. Der Strom liegt künftig auch auf der Straße und neben der Schiene. Lukas Renken von der RWTH Aachen dazu: „In Deutschland gibt es fast eineinhalb Milliarden Quadratmeter horizontale Flächen, auf denen man Sonnenstrom gewinnen könnte“. Besonders geeignet seien Parkplatzzufahrten, Seiten- und Mittelstreifen von Autobahnen sowie die Räume zwischen den Bahngleisen. Mit doppelter Nutzung der Straßen für den Verkehr  u n d  für die Stromversorgung bietet sich eine noch größere Möglichkeit zur Stromproduktion als nur über die Dächer.

Diese neuartigen Solarzellen werden bereits in Kalifornien und in den Niederlanden erprobt. Die französische Umweltministerin Segolene Royale hat angekündigt, dass diese Solarstraßen und Solarschienenwege in Frankreich bis 2021 auf hundert Kilometern erforscht würden. Solar betriebene Elektroautos könnten sich dort beim Fahren automatisch selbst aufladen. Ladezeiten würden so entfallen. Deutsche und französische Firmen wetteifern bereits um die erste Solarstraße in Europa.

Mit nur wenig Phantasie und mit den bisherigen Erfahrungen kann überhaupt kein Zweifel mehr daran bestehen, dass der hundertprozentige Umstieg auf erneuerbare Energie auf der ganzen Welt in wenigen Jahrzehnten möglich ist. Dann entfallen auch viele Fluchtgründe, Ursachen für Ölkriege und das Klima ist noch zu retten. Je früher also desto besser. Alles hängt mit allem zusammen. Wir müssen es nur wollen. Jede Krise erzeugt auch Chancen.

Quelle: Franz Alt / sonnenseite.com

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Montag, 4. Juli 2016

Parallel zum Markt kräftiger Aufwärtstrend

 
Der Solaraktienindex PPVX ist letzte Woche um 4,4% auf 1.089 Punkte gestiegen, der NYSE Arca Oil auch um 4,4%. Seit Jahresanfang 2016 liegt der PPVX mit -29,1% währungsbereinigt rund 35 Prozentpunkte hinter dem Erdölaktienindex (+5,7%). Die Top 3 Titel seit Jahresanfang sind Green Energy Technology (+12%), Gintech Energy (+9%) und Chorus Clean Energy AG (+6%). Die grössten Gewinner der Woche waren TerraForm Power (+26%) und TerraForm Global (+11%), die grössten Verlierer waren REC Silicon (-6%) und SPI Energy (-3%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 26,0 Mrd. Euro. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+287%) rund 143 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +144%).


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Der Solaraktienindex PPVX erscheint abwechslungsweise auf Solarmedia und in den Zwischenwochen auf  Vorsorgemedia!

Quelle: Öko-Invest-Verlag, Wien, oeko-invest@teleweb.at

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Samstag, 2. Juli 2016

EnergieSchweiz macht Halt am Züri-Fäscht

EnergieSchweiz tourt mit der ENERGY CHALLENGE 2016 durch neun Energiestädte. Vom 30. Juni bis 3. Juli hält die Roadshow in Zürich im Rahmen des Zürifäscht. Energiebotschafter wie DJ Tanja la Croix und Radprofi Franco Marvulli stellen sich vor Ort Herausforderungen und laden die Bevölkerung dazu ein, auf spielerische Weise Energie zu erleben und zu sparen. 

Die Chinawiese am Zürihorn ist über das Wochenende Schauplatz der ENERGY CHALLENGE, die EnergieSchweiz gemeinsam mit Partnern organisiert. Während vier Tagen können Interessierte die Energie-Village besuchen, wo Schweizer Prominente wie Tanja la Croix und Franco Marvulli aber auch Vertreter aus der Politik und Kultur die Bevölkerung für Energiethemen sensibilisieren und dazu herausfordern, sich für ihre Energiestadt zu engagieren. So können die Besucher etwa bei Aktionen mitmachen und Energie erzeugen.

Die Städte stehen dabei im Wettkampf miteinander: Die ENERGY CHALLENGE 2016 gewinnt jene der neun Energiestädte (Locarno, Luzern, Zürich, Aarau, Basel, Neuenburg, Montreux, Sion und Bern), die via App am meisten Energie geschenkt bekommen hat. Als nächstes wird die Roadshow in Aarau zu sehen sein. Wo sie sonst noch hält und wie das Programm aussieht, erfahren Sie auf www.energychallenge.ch.

Die ENERGY CHALLENGE 2016 setzt auf Elemente wie eine Roadshow, Wettbewerbe, Challenges zwischen Prominenten, einem Energiespielplatz, Energy Spinning und eine App für Smartphones. Diese ermöglicht es Interessierten beispielsweise auf spielerische Weise, ihr Energiewissen zu testen oder ein Energieprofil zu erstellen sowie sich mit Energiebotschaftern wie dem Westschweizer Musiker Stress, Xherdan Shaqiri, Carolina Müller-Möhl, Bertrand Piccard und André Borschberg zu vergleichen. Wer mitspielt, kann attraktive Preise gewinnen. Als Rahmenprogramm finden in der Energie-Village täglich kostenlose kulturelle Veranstaltungen statt. Die ENERGY CHALLENGE ist noch bis Anfang Oktober in der Schweiz unterwegs und sammelt Energie für das Abschlusskonzert von Stress auf dem Berner Bundesplatz.

EnergieSchweiz - Das 2001 vom Bundesrat gestartete Programm EnergieSchweiz zielt auf die Erhöhung der Energieeffizienz und des Anteils der erneuerbaren Energien ab. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele geleistet werden. Das Programm fokussiert auf Sensibilisierung, Information und Beratung, Aus- und Weiterbildung sowie Qualitätssicherung in verschiedenen Schwerpunkten. Insbesondere sollen Hemmnisse abgebaut werden, die der Ausschöpfung der Potenziale von Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien entgegenstehen. Einerseits unterstützt EnergieSchweiz den Vollzug der gesetzlichen Vorschriften, Förderprogramme und marktwirtschaftlichen Instrumente der Energie- und Klimapolitik. Andererseits fördert EnergieSchweiz mit innovativen Projekten, Partnerschaften, Beratungsinitiativen und anderen Aktivitäten die Umsetzung von freiwilligen Initiativen in Haushalten, Gemeinden und der Wirtschaft. Seit 2011 wendet sich EnergieSchweiz direkter an die EndkonsumentInnen. Zusammen mit Akteuren aus der Wirtschaft, der Verwaltung und weiteren Organisationen werden dazu Initiativen und Aktionen unterstützt.

Quelle: Medienmitteilung Energie Schweiz

Freitag, 1. Juli 2016

Digitalisierung für die globale Energiewende

Die Digitalisierung des Energiesektors ist der nächste große Meilenstein auf dem Weg der globalen Energiewende. Das große Ziel: Erneuerbare Energien sinnvoll ins Netz integrieren und dabei Angebot und Nachfrage intelligent aufeinander abstimmen. 

Die Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner, und die ees Europe 2016, Europas größte Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, standen ganz im Zeichen dieser neuen Energiewelt. Mehr als 44.000 Besucher aus 160 Ländern kamen vom 22. bis 24. Juni 2016 nach München, um in diese Welt einzutauchen. Das entspricht einer Steigerung von rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum 25-jährigen Jubiläum der Messe war eine besondere Aufbruchstimmung und Dynamik in den Hallen spürbar. Besucher und Aussteller zeigten sich hoch zufrieden mit der Veranstaltung.

Der Solarmarkt weltweit boomt. Dies zeigt nicht zuletzt der „Global Market Outlook 2016-2020“, den SolarPower Europe auf der Intersolar Europe vergangene Woche vorstellte. Ende 2015 waren weltweit insgesamt 229 Gigawatt (GW) Photovoltaikleistung (PV) installiert – ein 45-facher Zuwachs in nur zehn Jahren. Der Verband prognostiziert zudem, dass bis 2020 eine weltweit installierte PV-Leistung von insgesamt 700 GW möglich ist. Der weltweite Markt wächst immens und so gewinnt die internationale Vernetzung für die Branche immer mehr an Bedeutung. Eine Entwicklung, der die Intersolar Europe in den vergangenen Jahren zunehmend Rechnung trägt – 2016 reisten Besucher aus 160 Nationen an, rund 60 Prozent der ausstellenden Unternehmen kamen aus dem Ausland. Dies würdigen auch die Aussteller: „Nach unserem Gefühl wird die Intersolar Europe immer noch internationaler. Dies ist auch für uns wichtig, weil bei zurückgehenden europ äischen Märkten internationale, neu wachsende Märkte immer wichtiger werden. Für uns ist die Intersolar Europe das wichtigste Event im Jahr, weil wir dort eine Vielzahl unserer Partner treffen. Sie ist für uns nicht nur ein Neukunden-Event, sondern auch ein Bestandskunden-Event und daher sehr wichtig“, erklärte Robert Pfatischer, Geschäftsführer von meteocontrol GmbH. Smart Renewable Energy auf der Intersolar und ees Europe 2016 Weltweit etabliert sich die Photovoltaik zunehmend als Eckpfeiler einer nachhaltigen Stromerzeugung der Zukunft. 


Perfekt ergänzt wird sie durch Energiespeicher, die den produzierten Strom aufnehmen und bei Bedarf wieder zur Verfügung stellen können. Erneuerbare Energien sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Stromnetze – in Deutschland wurde am 8. Mai ein neuer Spitzenwert erreicht. 87 Prozent des gesamten Strombedarfs wurden aus erneuerbaren Quellen generiert. Immer aktueller wird daher das Thema, wie diese produzierte Energie gespeichert und intelligent gesteuert werden kann. Die Intersolar und ees Europe 2016 legten hierauf mit dem Schwerpunktthema Smart Renewable Energy ihren Fokus – und das mit vollem Erfolg. Aussteller und Besucher zeigten sich begeistert, dass die Messe das Thema umfangreich aufgreift: "Die Energielandschaft wird immer komplexer – dezentrale Lösungen sind gefragt! Die Intersolar Europe ist für uns die ideale Plattform, unseren Kunden zu zeigen, wie wir diese komplexen Stücke zusammenfügen und intelligent managen können. Die Vielfalt der Kunden auf der Messe und auf unserem Stand sowie die Qualität der Gespräche, die wir hatten, waren einfach großartig", sagte John Kovach, Global Head Distributed Energy Systems, Siemens AG.  

Lösungen für aktuelle Herausforderungen: Das Smart Renewable Energy Forum Ein Highlight der beiden Messen war zweifelsohne das Smart Renewable Energy Forum, das an allen drei Messetagen Lösungen für die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft präsentierte. Das große Schlagwort: Die Digitalisierung des Energiesektors. Ohne diesen Schritt ist das große Ziel „100 Prozent Erneuerbare Energien“ nicht möglich, unterstrich auch Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft, direkt zu Beginn des Smart Renewable Energy Forums. Da volatile Energiequellen wie Sonne oder Wind nicht jederzeit zur Verfügung stehen, ist eine intelligente Kommunikation zwischen Erzeuger und Verbraucher nötig. Ebenso essentiell in diesem Szenario sind Energiespeicher, die Spitzen und Engpässe in der Stromversorgung puffern, indem sie überschüssigen Strom aufnehmen und bei Bedarf wieder zur Verfü ;gung stellen. Den Weg für die globale Energiewende ebnen Die Aufbruchstimmung war in allen Gängen und an allen Ständen der Messen spürbar. Die Branche der erneuerbaren Energien etabliert sich als Innovationsmotor: Im Netz der Zukunft verschmelzen Strom, Wärme und Verkehr, wenn Sonnenenergie zur Beheizung des Hauses genutzt wird und Elektroautos als mobile Speicher integriert werden. Um diese Veränderungen zu begleiten und den Weg für die globale Energiewende zu ebnen, stellten die Aussteller zahlreiche Innovationen vor. Der Intersolar AWARD und der ees AWARD verzeichneten einen Rekord an Einreichungen. Die Digitalisierung führt als Treiber der Energiewirtschaft zu innovativen Produkten und Projekten zum Beispiel bei der Steuerung und Überwachung von Erzeugungsanlagen, virtuellen Kraftwerken oder dem Übergang vom klassischen Erzeuger-Verbraucher-Markt hin zum vernetzen Prosumer-Markt. „Was mich fasziniert ist, wie stark sich die Firmen, die hier sind, vor allem im Bereich Batterien und Steuerungen, gewandelt haben. Der erste Eindruck ist massiv, da ging ein starker Wandel durch die Branche. Das Interesse am Sonderbereich Smart Renewable Energy ist sehr groß. Auch internationales Publikum aus Griechenland, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten interessiert sich dafür, das finde ich spannend“, erklärte Marcel Morf, Leiter des Geschäftsbereichs Spezial- und Großprojekte bei Alpiq InTec AG.

Die große Dynamik bewegt nicht nur etablierte Solar-Unternehmen dazu, ihre Fühler in andere Bereiche auszustrecken und weiter in Richtung vernetze Energie zu denken. Auch Firmen aus dem Automobil- oder Wärmebereich wie Mercedes oder Viessmann und neue Start-Ups wie die BOS AG oder die Enpla GmbH fassen zunehmend im Sektor der erneuerbaren Energien Fuß. Bilanz 2016
Auf der Intersolar und ees Europe 2016 präsentierten 1.077 Aussteller auf 66.000 qm ihre Produkte und Lösungen – die genutzte Ausstellungsfläche nahm um 8,4 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr zog es 2016 sieben Prozent mehr Aussteller nach München. Besonders die ees Europe konnte einen starken Zuwachs verzeichnen. Die Fläche wuchs um 40 Prozent, die Zahl der Aussteller um 35 Prozent. 213 Batterie- und Energiespeicherhersteller stellten ihre Produkte allein auf der ees Europe aus. Im Verbund mit der Intersolar Europe zeigten 369 der insgesamt 1.077 Aussteller zukunftsweisende Energiespeicherlösungen. Mehr als 44.000 Besucher reisten aus 160 Ländern an und machten die Intersolar und ees Europe erneut zu den internationalsten Events der Branche. 

Die Intersolar und ees Europe 2017 finden vom 31. Mai bis 2. Juni auf der Messe München statt.

Weitere Informationen zur Intersolar Europe finden Sie im Internet unter www.intersolar.de