Freitag, 18. Dezember 2015

Solarmarkt peilt 2016 neuen Zubau-Rekord an

Die Mercom Capital Group, llc (Austin, Texas, USA) rechnet auch 2016 wieder mit einem Wachstum des Photovoltaik-Marktes: Von 57,8 Gigawatt, die für 2015 erwartet werden, auf 64,7 GW im kommenden Jahr. „Die größten Märkte werden wieder China, die USA und Japan sein; Die USA werden voraussichtlich Japan überholen und auf Rang zwei nach China aufsteigen. Auf diese drei Länder entfallen nächstes Jahr etwa 65 Prozent der Neuinstallationen“, sagte der Geschäftsführer und Mitbegründer von Mercom Capital, Raj Prabhu gemäss der Solarplattform Solarserver.  

China wird 2016 mit einem Zubau von rund 19,5 GW wieder der größte Solar-Markt sein. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres installierte das Land fast 10 GW, im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,79 GW. Abstriche bei der Solar-Förderung und verzögerte Zahlungen sind in China immer noch ein Problem. Die Ankündigung weiterer Photovoltaik-Projekte mit 5,3 GW, die bis Juni 2016 fertig werden sollen (in Provinzen, die ihr Ausbauziel bereits erreicht oder übertroffen haben), bringt China voraussichtlich nahe an seine Zielvorgabe für 2015 und sichert ein starkes Jahr 2016. Die chinesische Regierung wird ihr Zubauziel bis 2020 wohl  auf 150–200 GW erhöhen. 

Mercom rechnet damit, dass die Vereinigten Staaten nächstes Jahr rund 13 GW zubauen werden; Das wäre dann mit Abstand das beste Solar-Jahr für die USA. In den nächsten 13 Monaten erwarten die Marktforscher ein kräftiges Marktwachstum in dem Land, da die Industrie ihre PV-Projekte noch fertig stellen will, bevor die ITC-Förderung (investment tax credit) von 30 auf 10 Prozent sinkt. Die Branche hofft, setzt aber nicht darauf, dass die Förderung auf dem aktuellen Niveau bleibt. Die Zubau-Prognose für 2016 müsse noch einmal überarbeitet werden, wenn auch Solar-Projekte hinzugezählt werden, die bis 31.12.2016 im Bau und noch nicht fertig gestellt sind oder wenn der Kongress beschließt, den ITC in irgendeiner Form weiterzuführen.   

In Japan rechnen die Marktforscher 2016 mit einem Photovoltaik-Zubau von 9 Gigawatt. Die japanische Solar-Industrie musste 2015 zweimal Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung (feed-in tariff, FiT) verkraften, da die Regierung ihre Subventionierungs-Kosten reduzieren will.

Bisher wurden im japanischen FiT-Programm Solar-Projekte mit knapp über 80 GW genehmigt, davon ist rund ein Viertel bereits installiert. Japans Energiesektor verändert sich derzeit: Erneuerbare Energien erhalten mehr Gewicht, während die Atomenergie rückläufig ist.  Das Land ist auch dabei, seine Stromversorgungs-Unternehmen zu deregulieren und Monopole aufzubrechen. Der heimische Solarmodul-Absatz ist in den letzten zwei Quartalen eingebrochen, nachdem die FiTs gekürzt worden waren. 

Was den europäischen Photovoltaik-Zubau betrifft, so wird Großbritannien 2016 voraussichtlich vor Deutschland und Frankreich liegen. Im britischen PV-Markt herrscht viel Unsicherheit – die Entscheidung über eine Kürzung der Einspeisevergütung steht noch aus, und die Grünstromzertifikate (Renewable Energy Credits) sollen im April auslaufen.  

Der Zubau in Indien wird 2016 voraussichtlich rund 3,6 GW erreichen – ein deutliches Wachstum gegenüber 2015 (Prognose: 2,1 GW). Der indische Markt legte an Dynamik zu, nachdem die Regierung ein Ausbauziel von 100 GW bis 2022 festgelegt hatte. Aggressive Gebote in den jüngsten Auktionen riefen Bedenken hervor, ob diese Projekte bei derart unrealistischen, niedrigen Geboten überhaupt umsetzbar seien. 

Den aktuellen Bericht über Indien gibt es hier: http://mercomcapital.com/

Quelle: Mercom Capital Group, llc | solarserver.de

^^^ Nach oben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen