Die von der schweizerischen Stromnetzgesellschaft Swissgrid anfangs Dezember verkündete drohende Stromlücke für die
nächsten Monate müsste nicht sein, wenn der Windenergie auch in Schweiz
eine grössere Bedeutung beigemessen würde. Denn zwei Drittel der
Produktion von Windenergieanlagen fallen zwischen Oktober und März an.
Das ist genau dann der Fall, wenn Wasserkraftwerke und Solaranlagen am wenigsten
produzieren, der Verbrauch aber am höchsten ist. Bei einem
konsequenten Ausbau der Windenergie würde im Winter erneuerbarer,
CO2-freier Strom zur Verfügung stehen. Swissgrid beklagt mangelnden
Bandstrom, der mittelfristig aber ohnehin wegfallen wird. Die bereits
technisch ausgereifte Lösung liegt in der smarten Kombination von Wind-,
Solar- und Wasserkraft. Im
Winter wird in der Schweiz deutlich mehr Strom verbraucht als im
Sommer. Die Energieversorger nutzen im Winter die Wasserreserven aus den
Speicherseen, damit kann der Bedarf aber nur teilweise gedeckt werden. Zusätzlich wird deshalb Strom aus dem Ausland importiert, der häufig aus
Kohle- und Atomkraftwerken stammt und mit einer hohen CO2-Belastung
verbunden ist. Da nun neben den fehlenden Niederschlägen in den letzten
sechs Monaten auch noch die AKW Beznau 1+2 aus noch zu klärenden
Problemen abgeschaltet sind, wird die Schweiz in den nächsten Monaten
mehr denn je auf Stromimporte angewiesen sein. Die Reserven der
Speicherseen werden gemäss Swissgrid schneller aufgebraucht sein als in
vergangenen Jahren, was zu Problemen bei der Stromversorgung führen
werde, warnt Swissgrid. In Kombination mit der Windenergie und anderen
Erneuerbaren könnten die Speicherseen eine zuverlässige Stromversorgung
gewährleisten.
Die
Regierungen dieser Welt debattieren zurzeit an der UN-Klimakonferenz
COP21 in Paris, wie die aufgrund des hohen CO2-Ausstosses sich
verschärfenden Klimaprobleme dieses Planeten gelöst werden können. Die
gemäss Swissgrid notwendigen Stromimporte würden das Klima jedoch
zusätzlich belasten. Die von den AKW Beznau 1+2 produzierte Strommenge
würde bei einem Ersatz aus dem europäischen Strommix zusätzliche
CO2-Emissionen von 2.7 Mio. Tonnen verursachen, was 5% der gesamten
jährlichen CO2-Emissionen der Schweiz entspricht. Viel zielführender
wäre es deshalb, die beiden AKW durch Windenergie zu ersetzen, wozu 120
Windparks mit je 5 bis 10 Anlagen genügen. Die Windenergie, die übrigens
auch fehlenden Solarstrom in der Nacht abfedert, ist nicht nur in
Europa, sondern auch in der Schweiz ein zentraler Bestandteil für eine
langfristig sichere und umweltverträgliche Stromversorgung.
Neben
der Windenergie bietet die Energieeffizienz in der Schweiz noch ein
enormes Potenzial: Alleine mit dem Ersatz von Elektroheizungen durch
erneuerbare Systeme (Solar- und Holzheizungen sowie Wärmepumpen) könnte
gegenüber heute der Winterstrombedarf um 10% gesenkt werden. Sinnvoll
ist zudem auch der Ersatz elektrischer Boiler und ineffizienter
Umwälzpumpen von Heizungen sowie von Beleuchtungen und elektrischen
Geräten, die gemeinsam mit den Elektroheizungen 17.5% des
Winterstrombedarfs ausmachen. Die Energiestrategie des Bundesrates ist
mit ihrem Fokus auf Energieeffizienz und der smarten Kombination von
Wasser-, Solar und Windenergie auf dem richtigen Weg – sie muss nur
konsequent umgesetzt werden.
Quelle: Suisse Eole / Bild (Windkraftanlagen bei Freiburg i.Br. - Guntram Rehsche
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120 Windparks glaube Sie doch selbst nicht. Es traut sich doch praktisch niemand bei uns angesichts des Papierkrams, welcher nötig ist. Und wenn schon, dann ist da noch Herr Rohdewald, der jedem Projekt den Todesstoss versetzen wir. Aber dies alles kennen Sie doch eigentlich.
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