Dienstag, 10. Februar 2015

EWZ-Grossspeicher für Sonnenstrom

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) hat den grössten Batteriespeicher der Schweiz installiert - in Zusammenarbeit mit einer Wohnbaugenossenschaft. Der Speicher  soll in einem Stadtquartier die schwankende Solarstromproduktion zeitlich auf den Strombedarf des Quartiers abstimmen. Um die Energiewende zu schaffen, ist der Einsatz von solchen neuen Energiespeichern notwendig. 
 
Das EWZ testet im Jahr 2015 einen neuen Lithium-Ionen-Batteriespeicher in einer Überbauung der ABZ Allgemeine Baugenossenschaft Zürich in Zürich-Affoltern. Es ist der derzeit grösste Batteriespeicher der Schweiz: Die Kapazität von 719 Kilowattstunden entspricht dem Tagesstrombedarf von 75 Familienhaushalten. Im Gegensatz zu vorhandenen Speichern ähnli­cher Grösse wird der ewz-Speicher ins Gebäude integriert und nicht als Container­bau realisiert. Das Projekt berücksichtigt damit die begrenzten Platzverhältnisse und Vorschrif­ten in der Stadt.

Der Batteriespeicher soll in diesem Quartier mit vielen Solarstromanlagen ermöglichen, dass die lokal produzierte Solarenergie auch vollständig lokal genutzt werden kann. Bei hoher Sonneneinstrahlung produzieren Solarstromanlagen eine grosse Menge Energie. Wenn die Anwohnerinnen und Anwohner diese nicht zeitgleich nutzen, müsste der Über­schuss ohne Speicherung ins übergeordnete Netz eingespeist werden. Bei einer sehr hohen Anzahl Solarstromanlagen wäre ein Netzausbau nötig, um die kurzzeitige, aber hohe Spitzenlast zu bewältigen. Dies hätte Energieverluste und höhere Kosten zur Folge. Gebaut wurde der neue Lithium-Ionen-Batteriespeicher von der Helion Solar AG im Auftrag von ewz (www.helion-solar.ch).

Die Energiestrategie 2050, die den Ausbau der Produktion aus erneuerbaren Energien vorsieht, bedingt gleichzeitig den vermehrten Einsatz von Energie­speichern. Darauf hat der Bundesrat in seiner Botschaft zur Energiestrategie hinge­wiesen. ewz arbeitet intensiv auf eine erneuerbare Zukunft hin und modernisiert deshalb laufend das Strom­netz. Dazu gehören neben dem Batteriespeicher-Pilotprojekt beispielsweise die Umstellung auf Smart Meter, also intelligente Stromzähler, und das Pilotprojekt «WarmUp2». Bei letzterem wird getestet, wie bestehende Wärmepumpen in der Stadt Zürich flexibel eingesetzt werden können. So könnte beispielsweise die unregelmässig vorkommende Überschuss­produktion von Solar- und Windanlagen genutzt werden, um Warmwasserboiler aufzuladen.


Quelle: EWZ

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