Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) hat den grössten Batteriespeicher der Schweiz installiert - in Zusammenarbeit mit einer Wohnbaugenossenschaft. Der Speicher soll in einem Stadtquartier die schwankende
Solarstromproduktion zeitlich auf den Strombedarf des Quartiers
abstimmen. Um die Energiewende zu schaffen, ist der Einsatz von solchen
neuen Energiespeichern notwendig.
Das EWZ testet im Jahr 2015 einen neuen
Lithium-Ionen-Batteriespeicher in einer Überbauung der ABZ
Allgemeine Baugenossenschaft Zürich in Zürich-Affoltern. Es ist der
derzeit grösste Batteriespeicher der Schweiz: Die Kapazität von 719
Kilowattstunden entspricht dem Tagesstrombedarf von 75
Familienhaushalten. Im Gegensatz zu vorhandenen Speichern
ähnlicher Grösse wird der ewz-Speicher ins Gebäude integriert und
nicht als Containerbau realisiert. Das Projekt berücksichtigt
damit die begrenzten Platzverhältnisse und Vorschriften in der
Stadt.
Der Batteriespeicher soll in diesem Quartier mit vielen
Solarstromanlagen ermöglichen, dass die lokal produzierte
Solarenergie auch vollständig lokal genutzt werden kann. Bei hoher
Sonneneinstrahlung produzieren Solarstromanlagen eine grosse Menge
Energie. Wenn die Anwohnerinnen und Anwohner diese nicht zeitgleich
nutzen, müsste der Überschuss ohne Speicherung ins übergeordnete
Netz eingespeist werden. Bei einer sehr hohen Anzahl
Solarstromanlagen wäre ein Netzausbau nötig, um die kurzzeitige,
aber hohe Spitzenlast zu bewältigen. Dies hätte Energieverluste und
höhere Kosten zur Folge. Gebaut wurde der neue Lithium-Ionen-Batteriespeicher von der
Helion Solar AG im Auftrag von ewz (www.helion-solar.ch).
Die Energiestrategie 2050, die den Ausbau der
Produktion aus erneuerbaren Energien vorsieht, bedingt gleichzeitig
den vermehrten Einsatz von Energiespeichern. Darauf hat der
Bundesrat in seiner Botschaft zur Energiestrategie hingewiesen.
ewz arbeitet intensiv auf eine erneuerbare Zukunft hin und
modernisiert deshalb laufend das Stromnetz. Dazu gehören neben dem
Batteriespeicher-Pilotprojekt beispielsweise die Umstellung auf
Smart Meter, also intelligente Stromzähler, und das Pilotprojekt
«WarmUp2». Bei letzterem wird getestet, wie bestehende Wärmepumpen
in der Stadt Zürich flexibel eingesetzt werden können. So könnte
beispielsweise die unregelmässig vorkommende Überschussproduktion
von Solar- und Windanlagen genutzt werden, um Warmwasserboiler
aufzuladen.
Quelle: EWZ
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