Dienstag, 26. Juli 2011

Auf und Ab «Made in France»

Die Grupo Clavijo SL (Viana, Spanien) hat im französischen Curbans (Region Provence-Alpes-Côte d'Azur) den Bau eines 33 MW-Photovoltaik-Kraftwerks abgeschlossen. Die in ganz Frankreich gültigen Solarstrom-Einspeisetarife für Installationen auf Wohnhäusern werden derweil um 7,5 Prozent, für alle anderen Anlagen um 9,5 Prozent gekürzt. In Frankreich werden die Einspeisetarife vierteljährlich neu angepasst.

Die bisher größte Anlage in Frankreich bei Curbans(siehe Bild) wurde in 15 Monaten von 80 Arbeitern installiert und hat eine Grundfläche von 130 Hektar. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 80 Millionen Euro. Nach Schätzungen von Grupo Clavijo wird das Kraftwerk 30.000 Menschen in der Region mit Solarstrom versorgen. Frankreich verfügt über weniger installierte Photovoltaik-Leistung und einen kleineren Solarmarkt als seine Nachbarn Deutschland, Italien oder Spanien. Das Land ist weiterhin von Atomenergie abhängig, um den Großteil seines Strombedarfs zu decken.

Dennoch gab es in den letzten Monaten einige Zeichen vom französischen Photovoltaik-Markt, die hoffnungsfroh stimmen. Am 12. Mai 2011 berichtete Enfinity (Waragem, Belgien) von der Fertigstellung zweier Photovoltaik-Kraftwerke in Frankreich mit zusammen 18,2 MW Nennleistung. Am 19. Juli meldete die deutsche Phoenix Solar AG (Sulzemoos), dass sie Verträge über Planung, Lieferung und Bau für zwei 12-MW-Solarstromanlagen im Nachbarland abgeschlossen hat. Für das Unternehmen sei Frankreich 2011 der wichtigste Markt gewesen.

Die Solarstrom-Einspeisetarife für Installationen auf Wohnhäusern werden demnach um 7,5 Prozent, für alle anderen Anlagen um 9,5 Prozent gekürzt. Bei der gebäudeintegrierten Photovoltaik (intégration au bâti) gelten für Wohngebäude folgende Vergütungssätze: Strom aus PV-Anlagen mit einer Nennleistung unter 9 Kilowatt (kWp) wird mit 42,55 Cent je Kilowattstunde vergütet. Liegt die Nennleistung zwischen 9 und 36 kWp, gibt es 37,23 Ct/kWh. Für Solarstrom aus Anlagen bis 36 kWp auf Gebäuden, die vorwiegend als Bildungseinrichtung oder für das Gesundheitswesen genutzt werden, wird eine Einspeisevergütung in Höhe von 36,74 Ct/kWh bezahlt. Strom aus Solarstromanlagen bis 9 kWp an anderen Gebäuden als den genannten wird mit 31,85 Ct/kWh vergütet.

Für Photovoltaik-Anlagen mit vereinfachter Gebäudeintegration (intégration simplifiée au bâti) mit einer Nennleistung bis 36 kWp gibt es 27,46 Ct/kWh. Liegt die Nennleistung zwischen 36 und 100 kWh, gibt es noch 26,09 Ct/kWh. Für alle Kategorien gilt: Sind die Anlagen jeweils größer, wird nichts vergütet. Bei sonstigen Anlagen wie beispielsweise Freiflächenanlagen gilt ein Vergütungssatz von 11,688 Ct/kWh. Die Einspeisevergütungen berechnen sich in Frankreich nach der Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlagen, die im Vorquartal zum Netzanschluss angemeldet wurden. Diese Daten laufen von den Netzbetreibern bei der CRE zusammen.

Quellen: Grupo Clavijo SL | solarserver.de / Umweltministerium Frankreichs

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