Samstag, 9. Juli 2011

Solon am Abgrund

Das hochverschuldete Solarunternehmen Solon SE aus Berlin soll Spezialisten von Alvarez & Marsal (A&M) mit einem Sanierungsplan beauftragt haben. Das berichtet die „Financial Times Deutschland“. Demnach wurde bereits ein solches Konzept und sieht es unter anderem Teilverkäufe und Umstrukturierungen vor.

Solon muss zum Jahresende einen Kredit über 275 Millionen Euro tilgen, den der Solarkonzern von einem Konsortium acht deutscher Banken unter Führung der Deutschen Bank erhalten hat. Dieser sei zur Verfügung gestellt worden. Das Ziel der Unternehmensführung, Klarheit über eine Verlängerung dieser Kreditlinie zu erlangen, wurde offenbar verfehlt. Das Photovoltaik-Unternehmen Solon geht laut dem Bericht nun davon aus, erst Ende des dritten oder Anfang des vierten Quartals über eine Entscheidung informieren zu können. Folglich hängt bis dahin über Solon das Damoklesschwert der drohenden Insolvenz. Insgesamt ist das Unternehmen mit Verbindlichkeiten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro bis belastet.

Trotz hochmodernem Solarhauptsitz in Berlin hat Solon, einer der grössten deutschen Modulhersteller, Mühe, die hohen ausstehenden Kredite zu bedienen.




Die Geschäftsentwicklung in 2011 weckt zudem wenig Hoffnung auf verbesserte Einnahmen. Zwar war es Solon im Boomjahr 2010 mit seiner Rekordnachfrage gelungen, den Umsatz auf Jahressicht um 76 Prozent auf 619,9 Millionen Euro zu steigern und die Verlustzone wieder zu verlassen. 2009 waren noch 199,2 Millionen Euro Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) angefallen. Der Vorsteuergewinn von Solon in 2010 fiel mit 400.000 Euro jedoch nur knapp positiv aus. Und für das erste Quartal 2011 musste Solon bereits wieder einen EBIT-Verlust von 17 Millionen Euro bekannt geben. Er hatte sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdreifacht. Die Nettoverschuldung war im Quartalsverlauf von 369,1 Millionen Ende Dezember 2010 bis Ende März 2011 auf 402,1 Millionen Euro gewachsen.

In Frankfurt gab der Aktienkurs von Solon am Freitag bis zum Mitag weiter nach und sank um 2,3 Prozent auf 2,6 Euro. Damit hat sich der Anteilsschein auf Jahressicht um fast 40 Prozent verbilligt.

Quelle: Ecoreporter

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