Dienstag, 29. Juni 2010

Modulproduktion in Afrika

Die niederländische Centrotec-Tochter Ubbink hat mit dem Aufbau der ersten Solarfabrik Ostafrikas begonnen. Bereits im Oktober dieses Jahres sollen in Kenia die ersten Module hergestellt werden.

Damit ist Centrotec eines der ersten Unternehmen, die auf dem afrikanischen Kontinent vom erwartungsgemäß starken Wachstum des Solarsektors profitieren wollen. Sonnenreichtum und die bisher unzureichende Stromversorgung bescheren der Branche gute Aussichten. “Der Umsatz ist verlockend, Afrika ist ein gigantischer Wachstumsmarkt”, sagt Centrotec-Sprecher Georg Biekehör auf Nachfrage von pressetext. Die in Kenia produzierten Module sind ausschließlich für den afrikanischen Kontinent bestimmt und werden nicht etwa nach Europa exportiert. “Das Projekt steht auch unter dem Motto: ‘Made in Africa for Africa’”, meint Biekehör im pressetext-Gespräch. Neben Wirtschaftlichkeit soll Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden. Den Anfang dafür bildet die Übertragung von Technologien.

Knapp 98 Prozent der Landbevölkerung sind nach Centrotec-Angaben nicht an das Stromnetz angeschlossen. Sie partizipieren damit nur eingeschränkt an der wirtschaftlichen Entwicklung. Solarlösungen hätten in Afrika damit ein großes Potenzial. In Kooperation mit dem Solarsystemanbieter Chloride Exide, der bereits auf dem Kontinent etabliert ist, werden in Kenia zunächst jährlich 30.000 Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 3,6 bis 80 Watt peak produziert. In weiterer Folge ist eine Erweiterung des Portfolios geplant. Denkbar ist etwa die zusätzliche Produktion von Solarthermieanlagen.

Die PV-Module sollen in Afrika bei Privathäusern, Krankenhäusern und Schulen sowie als Dorfstromanlagen, für die Straßenbeleuchtung, als Mobiltelefon-Ladestationen oder zur Stromversorgung von Wasserpumpen Anwendung finden. Anhand kleinerer Komplettanlagen sei eine vom Stromnetz unabhängige Energieversorgung möglich. Centrotec zufolge wird in Kenia auf Basis europäischer Technologie- und Qualitätsstandards produziert. Das Kernpersonal wird im Vorfeld in den Niederlanden ausgebildet. 50 Prozent der Investitionssumme werden durch einen Fonds der niederländischen Regierung für Erneuerbare Energien in unterentwickelten Ländern gedeckt.

Quellen: Photovoltaik-Guide / pressetext

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