Die Geschäftszahlen für 2021 spiegeln die Herausforderungen der Wandlung
vom Anlagenbauer zum Zell- und Modulproduzenten des Schweizer
Photovoltaik-Herstellers wider. Der Nettoumsatz reduzierte sich auf 39,9
Millionen Euro, was zu Verlusten beim Jahresergebnis führte. Dennoch
ist Meyer Burger weiterhin liquide und will mit einem neuen Modell den
Ausbau seiner Produktionsstandorte in Deutschland und USA beschleunigen.
Seine
strategischen Ziele für 2021 hat Meyer Burger gemäss der Medienmitteilung der Firma erreicht: Die Zell- und
Modulproduktionsstandorte in Thalheim (Bitterfeld-Wolfen,
Sachsen-Anhalt, Deutschland) und Freiberg (Sachsen, Deutschland) sowie
der erfolgreiche Markteintritt. Das Unternehmen hat sich erfolgreich von
einem Hightech-Produktionsausrüster zu einem integrierten Hersteller
von Hochleistungs-Solarzellen und -modulen gewandelt. Dies war dank des
geschützten Geschäftsmodells und technologischer Autonomie möglich. Auch
wenn die derzeitige wirtschaftliche und politische Situation global
sehr herausfordernd ist: Sie hat die Dynamik für die Photovoltaik im
Allgemeinen stark erhöht und zu einer Wiederbelebung der europäischen
und amerikanischen Photovoltaikindustrie geführt.
Übergangsphase und Hochfahren der Produktion schlagen sich in Finanzergebnissen nieder: Die Ergebnisse des Finanzjahres 2021 spiegeln die Transformation des Geschäftsmodells wider. Der konsolidierte Nettoumsatz sank auf CHF 39,9 Millionen (2020: CHF 90,5 Millionen), wovon CHF 8,8 Millionen aus dem ersten Verkauf von 20 Megawatt (MW) an PV-Modulen stammen. Das Betriebsergebnis nach Kosten für Produkte und Dienstleistungen betrug CHF 29,2 Millionen (2020: CHF 37,9 Millionen).
Mit dem Hochfahren der Produktion erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeitenden, was zu einem Personalaufwand von CHF 60,4 Millionen (2020: 53.9 Millionen) führte. Der Betriebsaufwand stieg auf CHF 41,2 Millionen (2020: 28,5 Millionen). Dies ist in erster Linie auf zusätzliche neue Infrastrukturkosten wie Miete und Energie, Marketingausgaben sowie Gebühren und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Finanzierung im Jahr 2021 zurückzuführen. Das EBITDA lag bei CHF -72,5 Millionen (2020: CHF -44,6 Millionen). Die neuen Produktionsanlagen wirken sich erst ab dem zweiten Halbjahr 2021 auf die Abschreibungen aus. Entsprechend lag das EBIT bei CHF -85,3 Millionen (2020: CHF -58,1) und das Nettoergebnis bei CHF -100,5 Millionen (2020: CHF -64,5 Millionen, was CHF -0,04 pro Aktie entspricht (2020: CHF -0,04).
Per 31. Dezember 2021 erhöhte sich die Bilanzsumme auf insgesamt CHF 492,7 (31. Dezember 2020: CHF 296,8 Millionen). Darin spiegeln sich die Investitionen in das Hochfahren der beiden neuen Fabriken sowie die erfolgreich durchgeführten Finanzierungsmassnahmen wider. Die Gruppe wies einen soliden Bestand flüssiger Mittel von CHF 231,4 Millionen auf (2020: CHF 139,8 Millionen), der zur Finanzierung der notwendigen weiteren Investitionen zur Verfügung steht. Das Umlaufvermögen verblieb praktisch unverändert bei CHF 33,4 Millionen (2020: CHF 32,7 Millionen). Höhere Vorräte gleichen die höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu 2020 ungefähr aus.
Rund 30 Direktkunden und mehr als 500 registrierte Installateure: Die Nachfrage im Segment der Dachanlagen für Wohn- und Kleingewerbehäuser, Meyer Burgers momentaner Hauptfokus, hat sich stark entwickelt. Das Auftragsbuch ist fast für das gesamte erste Halbjahr 2022 gefüllt, und die Preise entsprechen den Erwartungen. Vom ersten Produktionstag an erfüllten die Module höchste Qualitätsanforderungen. Meyer Burger wird von Händlern, Installateuren und Kunden als Premium-Marke anerkannt und ist in seinen Kernmärkten bereits gut positioniert. Besonders stark ist die Nachfrage auf dem Schweizer Heimatmarkt. Das inzwischen über 45 Personen starke Vertriebs- und Marketingteam vertritt das Unternehmen in den relevantesten europäischen Märkten und in den USA. Allein in Europa betreut es rund 30 Direktkunden und über 500 registrierte Installateure.
Verzögerungen im Hochfahren der Produktion: Die COVID-19-Pandemie hat die Transformation und das Hochfahren der Produktion erheblich beeinträchtigt. Kurzfristige, unerwartete Lieferengpässe verzögerten den Produktionsstart im Sommer 2021. Die Personalausfälle waren deutlich höher als üblich: Meyer Burger war gezwungen, den Ausstoss der neuen Solarmodulproduktion im vierten Quartal 2021 und auch noch Anfang 2022 zu reduzieren.
Insgesamt verlief das Hochfahren der Produktion langsamer als ursprünglich erwartet. Dies beeinträchtigte die Erreichung der operativen Ziele des Unternehmens für 2021. Die entsprechenden Hochfahrkosten und die unvollständige Absorption der Produktionsgemeinkosten wirkten sich negativ auf die realisierte Bruttomarge aus.
Ausbau auf 1,4 Gigawatt und neue Produkte ab 2022: Der Ausbau auf 1,4 GW jährliche Produktionskapazität am Zellenproduktionsstandort Thalheim und 1 GW Jahreskapazität am Modulproduktionsstandort Freiberg läuft, ebenso die Planung für den Ausbau am US-amerikanischen Standort in Goodyear, Arizona. Die jährliche Produktionskapazität in den USA wird zunächst 0,4 GW betragen und soll im Jahr 2023 verfügbar werden; die bestehende Infrastruktur in Goodyear wird eine nahtlose Erweiterung auf 1,5 GW Solarmodulproduktion ermöglichen.
Für das Jahr 2022 plant Meyer Burger zudem die Lancierung neuer Produkte für Gewerbe- und Industriekunden. Die Umsetzung erster Pilotkundenprojekte für Meyer Burgers Solardachziegel wird, wie ursprünglich geplant, in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 erwartet.
Ausblick: Um die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu überwinden, muss der Einsatz der Photovoltaik in Europa vorangetrieben werden – und nicht nur, um den Klimawandel einzudämmen. Dass das notwendige höhere Mass an strategischer Autonomie nur mit einer starken europäischen PV-Industrie erreicht werden kann, darüber besteht zunehmend Einigkeit. Auch verlangen die Kunden zunehmend Hochleistungs-Produkte, die lokal und auf besonders nachhaltige Weise hergestellt werden.
In dem Zusammenhang blickt Meyer Burger zuversichtlich auf die nächsten, möglicherweise noch zu beschleunigenden Expansionsphasen. Als europäischer, integrierter, technologisch eigenständiger und skalierbarer PV-Spezialist ist Meyer Burger in dieser Hinsicht einzigartig positioniert. Auch der US-amerikanische Markt bietet enormes Expansionspotenzial.
Daher beschleunigt Meyer Burger seine ursprünglich kommunizierten Ausbaupläne. Diese sahen eine Ausbaupause im Jahr 2023 vor, gefolgt von einem moderaten Wachstum auf 7 GW bis 2027. Zu der neuen Strategie gehört auch die gezielte Absicherung der Lieferketten für die benötigten Materialien und Komponenten. Aufgrund der hohen Skalierbarkeit der Nachfrage im Bereich Grossanlagen beabsichtigt Meyer Burger, sein Wachstum in diesem Marktsegment zu beschleunigen.
Da die Expansion schneller als bisher geplant erfolgen soll, überarbeitet Meyer Burger im Moment seine zuvor veröffentlichten Prognosen. Eine angepasste Prognose wird voraussichtlich spätestens zusammen mit den Halbjahresergebnissen im August 2022 bekannt gegeben.
Geschäftsbericht 2021Übergangsphase und Hochfahren der Produktion schlagen sich in Finanzergebnissen nieder: Die Ergebnisse des Finanzjahres 2021 spiegeln die Transformation des Geschäftsmodells wider. Der konsolidierte Nettoumsatz sank auf CHF 39,9 Millionen (2020: CHF 90,5 Millionen), wovon CHF 8,8 Millionen aus dem ersten Verkauf von 20 Megawatt (MW) an PV-Modulen stammen. Das Betriebsergebnis nach Kosten für Produkte und Dienstleistungen betrug CHF 29,2 Millionen (2020: CHF 37,9 Millionen).
Mit dem Hochfahren der Produktion erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeitenden, was zu einem Personalaufwand von CHF 60,4 Millionen (2020: 53.9 Millionen) führte. Der Betriebsaufwand stieg auf CHF 41,2 Millionen (2020: 28,5 Millionen). Dies ist in erster Linie auf zusätzliche neue Infrastrukturkosten wie Miete und Energie, Marketingausgaben sowie Gebühren und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Finanzierung im Jahr 2021 zurückzuführen. Das EBITDA lag bei CHF -72,5 Millionen (2020: CHF -44,6 Millionen). Die neuen Produktionsanlagen wirken sich erst ab dem zweiten Halbjahr 2021 auf die Abschreibungen aus. Entsprechend lag das EBIT bei CHF -85,3 Millionen (2020: CHF -58,1) und das Nettoergebnis bei CHF -100,5 Millionen (2020: CHF -64,5 Millionen, was CHF -0,04 pro Aktie entspricht (2020: CHF -0,04).
Per 31. Dezember 2021 erhöhte sich die Bilanzsumme auf insgesamt CHF 492,7 (31. Dezember 2020: CHF 296,8 Millionen). Darin spiegeln sich die Investitionen in das Hochfahren der beiden neuen Fabriken sowie die erfolgreich durchgeführten Finanzierungsmassnahmen wider. Die Gruppe wies einen soliden Bestand flüssiger Mittel von CHF 231,4 Millionen auf (2020: CHF 139,8 Millionen), der zur Finanzierung der notwendigen weiteren Investitionen zur Verfügung steht. Das Umlaufvermögen verblieb praktisch unverändert bei CHF 33,4 Millionen (2020: CHF 32,7 Millionen). Höhere Vorräte gleichen die höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu 2020 ungefähr aus.
Rund 30 Direktkunden und mehr als 500 registrierte Installateure: Die Nachfrage im Segment der Dachanlagen für Wohn- und Kleingewerbehäuser, Meyer Burgers momentaner Hauptfokus, hat sich stark entwickelt. Das Auftragsbuch ist fast für das gesamte erste Halbjahr 2022 gefüllt, und die Preise entsprechen den Erwartungen. Vom ersten Produktionstag an erfüllten die Module höchste Qualitätsanforderungen. Meyer Burger wird von Händlern, Installateuren und Kunden als Premium-Marke anerkannt und ist in seinen Kernmärkten bereits gut positioniert. Besonders stark ist die Nachfrage auf dem Schweizer Heimatmarkt. Das inzwischen über 45 Personen starke Vertriebs- und Marketingteam vertritt das Unternehmen in den relevantesten europäischen Märkten und in den USA. Allein in Europa betreut es rund 30 Direktkunden und über 500 registrierte Installateure.
Verzögerungen im Hochfahren der Produktion: Die COVID-19-Pandemie hat die Transformation und das Hochfahren der Produktion erheblich beeinträchtigt. Kurzfristige, unerwartete Lieferengpässe verzögerten den Produktionsstart im Sommer 2021. Die Personalausfälle waren deutlich höher als üblich: Meyer Burger war gezwungen, den Ausstoss der neuen Solarmodulproduktion im vierten Quartal 2021 und auch noch Anfang 2022 zu reduzieren.
Insgesamt verlief das Hochfahren der Produktion langsamer als ursprünglich erwartet. Dies beeinträchtigte die Erreichung der operativen Ziele des Unternehmens für 2021. Die entsprechenden Hochfahrkosten und die unvollständige Absorption der Produktionsgemeinkosten wirkten sich negativ auf die realisierte Bruttomarge aus.
Ausbau auf 1,4 Gigawatt und neue Produkte ab 2022: Der Ausbau auf 1,4 GW jährliche Produktionskapazität am Zellenproduktionsstandort Thalheim und 1 GW Jahreskapazität am Modulproduktionsstandort Freiberg läuft, ebenso die Planung für den Ausbau am US-amerikanischen Standort in Goodyear, Arizona. Die jährliche Produktionskapazität in den USA wird zunächst 0,4 GW betragen und soll im Jahr 2023 verfügbar werden; die bestehende Infrastruktur in Goodyear wird eine nahtlose Erweiterung auf 1,5 GW Solarmodulproduktion ermöglichen.
Für das Jahr 2022 plant Meyer Burger zudem die Lancierung neuer Produkte für Gewerbe- und Industriekunden. Die Umsetzung erster Pilotkundenprojekte für Meyer Burgers Solardachziegel wird, wie ursprünglich geplant, in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 erwartet.
Ausblick: Um die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu überwinden, muss der Einsatz der Photovoltaik in Europa vorangetrieben werden – und nicht nur, um den Klimawandel einzudämmen. Dass das notwendige höhere Mass an strategischer Autonomie nur mit einer starken europäischen PV-Industrie erreicht werden kann, darüber besteht zunehmend Einigkeit. Auch verlangen die Kunden zunehmend Hochleistungs-Produkte, die lokal und auf besonders nachhaltige Weise hergestellt werden.
In dem Zusammenhang blickt Meyer Burger zuversichtlich auf die nächsten, möglicherweise noch zu beschleunigenden Expansionsphasen. Als europäischer, integrierter, technologisch eigenständiger und skalierbarer PV-Spezialist ist Meyer Burger in dieser Hinsicht einzigartig positioniert. Auch der US-amerikanische Markt bietet enormes Expansionspotenzial.
Daher beschleunigt Meyer Burger seine ursprünglich kommunizierten Ausbaupläne. Diese sahen eine Ausbaupause im Jahr 2023 vor, gefolgt von einem moderaten Wachstum auf 7 GW bis 2027. Zu der neuen Strategie gehört auch die gezielte Absicherung der Lieferketten für die benötigten Materialien und Komponenten. Aufgrund der hohen Skalierbarkeit der Nachfrage im Bereich Grossanlagen beabsichtigt Meyer Burger, sein Wachstum in diesem Marktsegment zu beschleunigen.
Da die Expansion schneller als bisher geplant erfolgen soll, überarbeitet Meyer Burger im Moment seine zuvor veröffentlichten Prognosen. Eine angepasste Prognose wird voraussichtlich spätestens zusammen mit den Halbjahresergebnissen im August 2022 bekannt gegeben.
Der Jahresbericht 2021 ist unter folgendem Link zu finden:
www.meyerburger.com/de/investoren/geschaeftsberichte
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