Nach der grossen Umstrukturierung weg vom Solarmaschinenbau hin zur Solarzellen- und Modulproduktion glaubte man, im Thuner Unternehmen sei Ruhe eingekehrt. Doch nun zeigen zwei Medienmitteilungen, dass eher das Gegenteil der Fall ist - sie sind im Folgenden wörtlich wiedergegeben.
Meyer Burger und Oxford PV vereinbarten im März 2019 mit dem Kooperationsvertrag eine exklusive Partnerschaft, um gemeinsam die Technologie für Massenfertigung von Perowskit-Tandemzellen auf der Basis von Meyer Burgers Heterojunction-Siliziumzelltechnologie (HJT) sowie notwendiger neuartiger Perowskit-Produktionsmaschinen von Meyer Burger zu entwickeln. Meyer Burger ist mit einem Anteil von 19,76% grösster Einzelaktionär von Oxford PV.
Meyer Burgers Einschätzung war und ist, dass die Perowskit-Tandemtechnologie erst in einigen Jahren die für eine wettbewerbsfähige Massenfertigung notwendige Technologie- und Produktionsreife, Produktzuverlässigkeit sowie Kostenstruktur erreichen wird. Etwaige Folgen der Ankündigung von Oxford PV haben daher weder Einfluss auf den Erfolg der Transformation von Meyer Burger noch auf die kommunizierte Guidance von Meyer Burger.
Die Perowskit-Tandemtechnologie ist fester Bestandteil von Meyer Burgers Technologie-Roadmap. Meyer Burger besitzt auf Basis eigener Entwicklungen und eigenen Know-hows ein umfassendes Portfolio an Prozessen, Technologien und Produktionstechniken für eine eigene potentielle Massenfertigung von Tandemsolarzellen und -modulen. Dies umfasst die wesentlichen Fertigungsprozesse und -maschinen für Perowskit-Tandemsolarzellen und entsprechende Solarmodule mit Meyer Burgers proprietärer SmartWire-Verbindungstechnologie. Damit hält Meyer Burger einen Schlüssel für erfolgskritische Faktoren wie z.B. Produktzuverlässigkeit und kosteneffiziente Massenfertigung in der Hand.
Des Weiteren teilt der Konzern mit: Im
Rahmen der Transformation der Meyer Burger Gruppe zum Hersteller von
Hochleistungs-Solarmodulen reduziert sich erwartungsgemäss die Nachfrage
für das Servicegeschäft für Bestandskunden von Produktions-Equipment.
Der Verwaltungsrat hat deshalb beschlossen, diese Aktivitäten zukünftig
auf die Standorte Shanghai und Singapur zu konzentrieren. Das
Produktportfolio von hochpräzisen Messtechnik-Produkten der Meyer
Burger-Tochter Pasan wird weiterhin an Kunden weltweit verkauft. In
Shanghai wird die Meyer Burger Trading Co. zum Kompetenzzentrum für
Vertriebs- und Serviceleistungen von Pasan im asiatischen Markt. In
Singapur werden weiterhin Serviceleistungen für bestehende asiatische
Kunden von Meyer Burger erbracht.
Die bisherigen Standorte in
Taiwan, Korea und Malaysia werden aufgegeben, und der Standort in
Shanghai wird verkleinert. Insgesamt von der Restrukturierung betroffen
sind rund 70 Mitarbeitende, wobei gut 20 an den beiden Standorten in
Shanghai und Singapur weiterbeschäftigt werden. Mit den betroffenen
Mitarbeitenden wird entsprechend der vor Ort bestehenden Vereinbarungen
und sozial verantwortungsvoll das Arbeitsverhältnis aufgelöst. Meyer
Burger rechnet mit Restrukturierungskosten von rund CHF 3.5 Mio. und
Wertberichtigungen von rund CHF 1.1 Mio. Die Restrukturierung soll bis
Ende 2021 abgeschlossen sein. Die Serviceleistungen für
bestehende Kunden ausserhalb Asiens werden weiterhin aus den
europäischen und US-amerikanischen Standorten von Meyer Burger erbracht.
Mit dieser Restrukturierung optimiert Meyer Burger entlang ihrer
Transformation zum Hersteller von Hochleistungs-Solarmodulen die
notwendige globale Organisationsstruktur weiter und stärkt die
Ertragskraft des Unternehmens.
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