Donnerstag, 22. Juli 2021

Söder's Bayern ist doch nicht so toll bei den EE

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Das deutsche Bundesland Bayern ist bei der Energiewende und der Erzeugung Erneuerbarer Energien (EE) weit zurückgefallen und längst nicht mehr so toll, wie das Ministerpräsident Söder gern darstellt. Mit einer EE-Stromquote beim Stromverbrauch von 46 Prozent (siehe Tabelle oben), belegt Bayern nur noch den Platz 7 der 16 Bundesländer. Klammert man die drei Stadtstaaten aus, liegt Bayern nur in der unteren Hälfte.

Bayern ist von der Natur mit Erneuerbaren Energien (EE) gesegnet. Vor den Alpen liegend, liefert die Wasserkraft weit mehr Strom als in jedem anderen Bundesland. So stammten nach dem Krieg rund 90 Prozent des in Bayern verbrauchten Stroms aus der Wasserkraft. Mit der größten Fläche aller Bundesländer kann in Bayern viel Biomasse erzeugt und zum Teil auch für die Energiegewinnung (Biogas) genutzt werden. Zum dritten hat Bayern eine überdurchschnittliche Solareinstrahlung, so dass hier gut auf den Dächern oder in Freiflächenanlagen Solarstrom produziert werden kann. Auch mit der sich noch entwickelnden Geothermie wird von allen Bundesländern in Bayern am meisten Strom erzeugt. Doch Bayern hat in den vergangenen Jahren fast keine Windkraftwerke mehr gebaut. Und diese sind neben der Photovoltaik jetzt die Arbeitspferde der Stromwende.

Die Regierung streut der Bevölkerung Sand in die Augen und setzt die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien (EE) in Relation zur Stromerzeugung. Da Bayern aber den wegfallenden Strom aus den Atomkraftwerken nicht durch neue EE-Kraftwerke ersetzt, sondern durch immer mehr Stromimporte, täuschen diese Zahlen. So springt die EE-Quote der Stromerzeugung beim Wegfall der Produktion eines AKW gleich um gut 5 Prozentpunkte nach oben.

Dieser Statistiktrick verhüllt, dass Bayern nicht seine Aufgaben beim Klimaschutz erfüllt, und sich immer abhängiger von Stromimporten macht. Ähnlich wird auch bei der CO2-Bilanz getäuscht: Während die anderen deutschen Länder hier die Verursacherbilanz veröffentlichen, zeigt Bayern nur die Quellenbilanz. Letztere berechnet sich nach den in Bayern verkauften Brennstoffen. Das CO2 aus importiertem Kohlestrom wird somit nicht Bayern zugerechnet. Auch nicht das CO2, das auf den Tanktourismus entfällt. Die anderen deutschen Länder veröffentlichen Verursacherbilanzen. Bei diesen wird nach dem Energieendverbrauch eines Landes berechnet, wie viel CO2 hierdurch entstanden ist.

In Deutschland und gerade auch in Bayern sind die Energiestatistiken in einem beklagenswerten schlechten Zustand. Die Zahlen sind über 2-3 Jahre alt. In Bayern wurden sie jahrelang falsch zusammengestellt, weil man die Rechnungsadresse bei den Stromrechnungen für die Länderzuordnung genommen hat. (Beispiel: Wenn das BMW Werk in Leipzig seine Stromrechnung auf die Münchner Zentrale ausstellen ließ, wurde der Verbrauch Bayern zugerechnet). Verlässliche Statistiken sind aber die Grundlage für die Meinungsbildung wie die politischen Entscheidungen!

Wenn man noch die Länder nach ihrer Flächengröße und Einwohnerzahl gewichtet, rutscht Bayern sogar auf einen der letzten Plätze. Denn Baden-Württemberg ist flächenmäßig nur halb so groß wie Bayern, hat aber nur 15 % weniger Einwohner. Nordrhein-Westfalen ist sogar auch nur halb so groß wie Bayern und hat zugleich eine um ein Drittel größere Einwohnerzahl. Je weniger Menschen in einem Land wohnen, desto mehr Platz hat es für PV- und Windkraftanlagen.

 Quelle: sonnenseite.com

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