Freitag, 29. April 2016

Auf dem Weg zur ungiftigen Dünnschichtzelle

Ein Forscherteam am »Australian Centre for Advanced Photovoltaics« an der australischen Universität von New South Wales arbeitet unter der Leitung von Frau Xiaojing Hao an der Entwicklung von Dünnschichtsolarzellen, die ohne giftige Inhaltsstoffe auskommen, wie das Solarportal von photon.com schreibt. 

Die Wissenschaftler haben jetzt verkündet, sie hätten Zellen aus Kupfer, Zink, Zinn und Schwefel (CZTS, Copper, Zinc, Tin, Sulphur) entwickelt, die auf einer ein Quadratzentimeter großen Fläche einen Wirkungsgrad von 7,6 Prozent erreichen. Dieser Wert sei vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) des US-Energieministeriums bestätigt worden. Die Forscher betonen, dass CZTS-Zellen anders als die Dünnschichtformate aus Cadmium-Tellurid (CdTe) und Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGS) keinerlei toxische Auswirkungen haben. »Es gibt allerdings noch viel zu tun, bis wir mit den neuen Zellen einen vergleichbaren Wirkungsgrad erzielen können, aber wir sind auf gutem Wege«, erklärte der Projektkoordinator Martin Green. 

Abgesehen davon, dass die neuen Zellen umweltverträglicher sind, sei er aus zwei Gründen ganz besonders an deren Entwicklung interessiert: »Man kann sie auf Materialen als Schicht auftragen, die 50 Mal dünner ist als ein menschliches Haar, sodass sich der Produktionsschritt über Wafer und deren weitere Verarbeitung einsparen lässt.« Außerdem würde das Material blaue Wellenlängen des Lichts besser erfassen als Silizium, somit ließen sich damit auch Siliziumzellen beschichten, um den Gesamtwirkungsgrad zu erhöhen. Die neue Entwicklung sei prädestiniert etwa zur direkten Beschichtung unterschiedlicher Oberflächen, so Xiaojing Hao, zum Beispiel für den Einsatz als Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) in Fassaden, Dachziegeln und Fenstern. 

Weitere Angaben unter:
newsroom.unsw.edu.au/
newsroom.unsw.edu.au/news/science-tech/unsw-takes-lead-race-non-toxic-thin-film-solar-cells

Quelle: Agenturen und Photon

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Donnerstag, 28. April 2016

Solarwärme-Markt stabilisiert sich

Absatz von Solarwärmeanlagen leicht gestiegen / Förderung seit Jahresbeginn noch einmal verbessert / Warme Jahreszeit für Heizungstausch nutzen


Der Markt für Solarwärmeanlagen wächst wieder - zumindest in Deutschland. Das geht aus der jüngsten Kollektorabsatzstatistik des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor. Demnach wurden von November 2015 bis März 2016 rund 7 Prozent mehr Solarkollektoren verkauft als ein Jahr zuvor. Insgesamt waren Ende 2015 bereits 2,1 Millionen Solarwärmeanlagen in Deutschland installiert.  "Angesichts des Modernisierungsstaus in unseren Heizkellern ist es höchste Zeit für eine echte Wärmewende. Damit die Solarwärme ihren Beitrag liefern kann, muss der Markt stark anziehen. Die vergangenen Monate haben ihn stabilisiert und liefern die Voraussetzung für weiteres Wachstum", sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar, anlässlich des 26. OTTI Symposium Thermische Solarenergie in Bad Staffelstein. "Der momentan noch niedrige Ölpreis hält viele Menschen zu recht nicht von einer Heizungsmodernisierung und dem Umstieg auf Erneuerbare Energien ab. Jetzt, am Ende der Heizperiode, ist ein günstiger Zeitpunkt für die eigene Wärmewende. Die Förderung war noch nie so attraktiv wie heute." 

"Um auf die Vorteile und die verbesserte Förderung rund um die Solarthermie aufmerksam zu machen, hat der BDH gemeinsam mit dem BSW-Solar die Kampagne 'Sonnige Heizung - immer im Plus' gestartet. Unter www.sonnigeheizung.com finden Interessierte Wissenswertes rund um die Solarthermie", so  Dr. Lothar Breidenbach, Geschäftsführer Technik im BDH. 

In seiner Studie Was kostet die Energiewende? aus dem Jahr 2015 skizziert das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) einen solarthermischen Ausbau auf 159 GW bis ins Jahr 2050, um die energiebedingten CO2-Emissionen um 85 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. 159 Gigawatt solarthermische Leistung entsprechen einer Gesamtkollektorfläche von 227 Millionen Quadratmetern. Das ist rund das Zehnfache der heute installierten Fläche. 

Zusätzlich zu der im letzten Jahr erhöhten MAP-Förderung können nun auch Zuschüsse aus dem Anreizprogramm Energieeffizienz beantragt werden. Dadurch erhöht sich die Förderung bei Einbau oder Nachrüstung einer Solarwärmeanlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung um 20 Prozent. Bei gleichzeitiger Optimierung der Heizungsanlage gibt es einen Zusatzbonus von weiteren 600 Euro. Somit gewährt der Staat für neue Solaranlagen in Kombination mit einem neuen Brennwertgerät in der Regel mindestens 3.600 Euro an Zuschüssen. 

Mit der Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) Anfang des Jahres sank der maximal zulässige Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser, Kühlung und Lüftung um 25 Prozent. Das heißt, dass Neubauten faktisch nicht mehr ohne den Einsatz Erneuerbarer Energien auskommen. Besonders preiswert lassen sich die gesetzlichen Standards durch die Kombination einer Solaranlage mit einem Gas-Brennwertkessel erfüllen, noch klimafreundlicher mit der Kombination einer Solar- und Pelletheizung. 

Qualifizierte Fachbetriebe sowie Informationen über Solarwärme und die Fördermöglichkeiten gibt es unter www.solartechnikberater.de, den Kurzfilm Heizen mit der Sonne auf Youtube (http://youtu.be/ZHT4OjHovGw).

Quelle:  www.solarwirtschaft.de

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Mittwoch, 27. April 2016

Energiewende macht uns zu GewinnerInnen

Nach der Tschernobyl-Katastrophe vor 30 Jahren hatten viele deutsche Atomkraft-Gegner gehofft, dass der Ausstieg aus der Nuklearenergie rasch kommen werde. Aber es bedurfte erst des nächsten großen Unfalls in Fukushima – damit vor jetzt fünf Jahren Deutschland, die Schweiz und die Niederlande den Atomausstieg beschlossen. Doch inzwischen ist das globale Ende der Atomkraft absehbar. Betrachtungen des deutschen Energiepublizisten Franz Alt.

Die Welt steigt aus der Atomenergie aus
Vor fünf Jahren liefen weltweit noch 438 AKWs, heute sind es noch 391 und die Hälfte von ihnen muss in den nächsten 15 Jahren aus Sicherheits- und Altersgründen stillgelegt werden. Nur wenige neue AKW werden noch gebaut – und diese mit bis zu zehn Jahren und mehr Verspätung. Atomstrom ist zu teuer und mit den Erneuerbaren nicht mehr konkurrenzfähig. Die Alternativen sind deshalb preiswerter, weil Sonne und Wind keine Rechnung schicken und so gut wie keine Entsorgungskosten anfallen. Zudem sind Solaranlagen und Windräder weit schneller zu errichten als AKW. 

Vor Fukushima erzeugten AKWs weltweit 18% des Stroms, heute noch elf Prozent. Tendenz stark rückläufig. Neue AKW können nur noch dort gebaut werden, wo der Staat sie finanziert, privaten Anlegern ist das Risiko zu hoch. Die deutschen AKW-Betreiber sind mit Milliarden Euro verschuldet. Die französische EDF sitzt sogar mit 37 Milliarden Euro in der Schuldenfalle. 

China stellt 2016 noch acht Milliarden Dollar für Atomtechnik zur Verfügung, aber 83 Milliarden für erneuerbare Energie. Japan hat nach dem Fukushima-Debakel, alle 48 AKW stillgelegt und bis heute nur zwei wieder ans Netz gebracht. Andererseits hat sich seit dem Jahr 2.000 hat sich der Solarstrom global verhundertfacht, die Windenergie verzehnfacht, der Bau von energieeffizienten Passivhäusern verhundertsechzigfacht. Diese positive Entwicklung verläuft global nicht linear, sondern exponentiell.

Der Anfang vom Ende der Atomenergie ist erstmals in Sicht. Hierzulande will nur noch die AFD mit der Atomkraft in die Zukunft.
Können wir uns eine Wirtschaft vorstellen, die nicht nur dem Kapital, sondern auch dem Gemeinwohl und den Menschen dient, deren Wohlbefinden verbessert, den sozialen Fortschritt unterstützt und in der kein Kind mehr verhungern muss, in der wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen lernen und eine Schließung von Stoffkreisläufen?
Ja, das ist möglich, sagt der englische Zukunftsforscher John Elkington mit seiner These „Die Welt bleibt grün“. Ernst Ulrich von Weizsäcker hat diese Möglichkeit schon vor Jahren in seinem Bestseller „Faktor Fünf“ beschrieben. Das sagen aber auch der deutsche Chemieprofessor und Umweltforscher Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough in ihrem revolutionären Buch „Intelligente Verschwendung – The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft“. Braungart und McDonough sind die Begründer des „Cradle-to-Cradle“-Konzepts („Von der Wiege in die Wiege“), das aufzeigt, dass wir Menschen zu weit eleganteren und effizienteren Umweltlösungen als bisher in der Lage sind. 

Der Klimawandel wurde von Menschen verursacht, also können ihn Menschen auch wieder stoppen. Es waren menschliche Entscheidungen, in die Atomkraft einzusteigen, also können Menschen auch wieder beschließen, aus der Atompolitik auszusteigen.       
Die Hauptthese des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips: Abfall war gestern – ab jetzt gibt es nur noch Nährstoff e, die bisher lediglich am falschen Platz waren. Alle Produkte verbleiben in einem steten Kreislauf. Nur noch gesunde, recyclebare und unbedenkliche Materialien werden eingesetzt. Diese drei Autoren zeigen an vielen konkreten Beispielen, dass wir schon heute Produkte so herstellen können, dass alle verwendeten Materialien wieder genutzt werden. Solche Prozesse sind bereits nachweisbar bei Autos und Teppichböden, bei Waschmaschinen und Solaranlagen sowie beim Bau von Häusern. Teppiche und Farben können dazu beitragen, eine bessere Raumluft zu erzeugen. So wie ein Kirschbaum, der einen positiven Einfluss auf das restliche Ökosystem hat. In den USA und in Europa, in Indien, China und Japan setzen bereits viele Firmen mit Erfolg auf dieses neue Kreislaufprinzip. Dabei geht es nicht nur um eine neue Wirtschaft, sondern auch um ein neues Menschenbild: Der Mensch ist nicht länger Schädling, er wird Nützling.        

Alle Menschen können künftig zu einem nie gekannten ökologischen Wohlstand finden. Wir müssen freilich lernen, nicht länger gegen die Natur, sondern mit der Natur zu leben, zu arbeiten und zu wirtschaften. Das heißt natürlich auch: weniger Konkurrenzdenken und -handeln, sondern mehr Kooperation. Weniger Ich, mehr Wir. 2014 und 2015 waren bereits bescheidene Wendejahre. 2015 beim Weltklimagipfel in Paris haben es erstmals in der Menschheitsgeschichte alle 195 Staaten und die EU geschafft, sich als Menschheitsfamilie zu verstehen und gemeinsam einem Klimaschutzabkommen zuzustimmen, das diesen Namen auch verdient. Doch die entscheidende Frage bleibt: Schaffen wir auch eine generelle und dauerhafte Wende?    

Siegeszug für Sonne und Wind 
2014 und 2015 wurde weltweit bereits mehr Geld in erneuerbare Energien investiert als in fossil-atomare. 2014 ging der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase erstmals seit Jahrzehnten leicht zurück – trotz steigender Wirtschaftskraft. Der Preis für eine Kilowattstunde Solarstrom sank in Deutschland von 70 Cent im Jahr 2000 auf etwa 8 Cent heute, in sonnenreichen Ländern auf circa 4 Cent und weniger.        

Deshalb ziehen jetzt immer mehr Investoren ihr Geld aus fossilen und atomaren Anlagen zurück – wie zum Beispiel der weltgrößte staatliche Vermögensfonds in Norwegen von Kohleinvestitionen. Soeben hat die weltgrößte Kohlefirma pleite gemacht. Ja, sogar die Rockfeller-Stiftung und die deutsche Allianz-Versicherung werden sich von Kohle-Investitionen verabschieden.      
 
Die Menschen wollen die Energiewende – in Deutschland zu über 80 Prozent, ähnlich in Japan und allmählich sogar in den USA. Diese positiven Entwicklungen werden auch von der größten Volkswirtschaft der Welt vorangetrieben, von China. Dort gab es 2014 sieben Prozent wirtschaftliches Wachstum, aber acht Prozent weniger Treibhausgase als im Vorjahr. Ein überraschender Fortschritt, aber noch kein Beweis für eine dauerhafte und globale Trendwende. Doch auf der Pariser Weltklimakonferenz hat China erstmals die Verhandlungen nicht mehr blockiert, sondern mit vorangetrieben

Papst und Dalai Lama sind sich einig 
Auf geistiger Ebene, wohl der entscheidenden, unterstützen sowohl der Papst in seiner Enzyklika Laudato si ohne Wenn und Aber die Energiewende und den Klimaschutz ebenso wie auch der Dalai Lama in dem soeben erschienen Buch Ethik ist wichtiger als Religion, das ich mit ihm zusammen ich acht Weltsprachen publizierte habe.        

Ökostrom ist kein Luxus mehr für wenige, sondern preisgünstige und umweltfreundliche Energie für alle. In Indien und in Afrika werden bereits tausende Dörfer komplett mit Ökoenergie versorgt. Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit in der Phase einer industriellen Revolution – von unten, wie jede erfolgreiche Revolution. Afrika und die Sonne: welch eine Vision! Wir können mit einer solaren Energiewende erstmals in der Menschheitsgeschichte den Hunger überwinden und ins Museum der Geschichte stellen. Voraussetzung dafür ist preiswerte und ausreichende Energie, Wasserversorgung und Bildung. Dieser Dreiklang verändert alles.      

Und warum gibt es zurzeit in Deutschland so viele Bedenkenträger gegen die Energiewende? Strom aus Braunkohle ist die mit Abstand klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. Doch die unheilige Allianz aus kurzsichtigen Gewerkschaftlern und Kohle-Politikern in CDU und SPD ist noch immer stärker und einflussreicher als alle vernünftigen Gegenargumente der Klimaschützer.       

Der Ausstieg aus der Braunkohle ist der nächste Ausstieg nach dem Atomausstieg. Den wir ja auch erst zur Hälfte geschafft haben.   „Der gleichzeitige Ausstieg aus Atom und Kohle geht nicht“, sagen Kanzlerin und Vizekanzler unisono. Doch diese Politik passt überhaupt nicht zusammen mit dem, was der G7-Gipfel in Elmau verkündet hat und auch nicht mit dem erklärten Ziel der Bundesregierung, bis 2050 bis zu 95 Prozent allen Stroms in Deutschland erneuerbar zu erzeugen. Die Weltbank hat schon vor Jahren ausgerechnet, dass keine Energiewende wegen der Folgekosten der alten Energieträger fünfmal teurer wird als eine rechtzeitige und intelligente Energiewende. Fakt ist auch: Durch erneuerbare Energieträger entstehen weit mehr Arbeitsplätze als in den alten Energien verloren gehen.       

Die Energiewende macht uns also alle zu Gewinnern: Es entstehen mehr Arbeitsplätze, wir schützen das Klima, leben in größerer Sicherheit und Unabhängigkeit. Und wir schaffen Wohlstand für alle.       

Allein die Sonne schickt uns jeden Augenblick unseres Hierseins 15 000-mal mehr Energie, als zurzeit alle Menschen verbrauchen. Eigentlich gibt es von Natur aus gar kein Energieproblem. Wir machen uns nur eines. Die Energiewende ist also keine Last, wie uns von Interessenvertretern und ihren politischen Helfern oft erzählt wird, sondern die großartige Chance, ein für allemal eines der größten Probleme unserer Zeit zu lösen.         

Unser Zentralgestirn liefert uns noch über sechs Milliarden Jahre alle Energie, die wir brauchen: Preiswert, umweltfreundlich, ausreichend, für alle und für alle Zeit.       

Die Energiewende wird freilich nur gelingen, wenn sie mit größerer sozialer Gerechtigkeit einhergeht. Eine Oxfam-Studie hat kürzlich ergeben, dass die 62 reichsten Menschen unseres Planeten über mehr Geld verfügen als die ärmere Hälfte der Menschheit. „Diese Wirtschaft tötet“, schreibt der Papst zu Recht. Und diese Wirtschaft produziert Millionen neue Flüchtlinge.      

Zwei Dinge sind für das Überleben der Menschheit zur Überlebensfrage geworden: die Energiewende und eine größere Gerechtigkeit. Ein erster Schritt zu mehr Gerechtigkeit wäre zum Beispiel ein globaler Mindestlohn von einem Dollar pro Stunde. Näherinnen in Bangladesch erhalten heute 25 Cent pro Stunde.  

Wie bei der Energiewende kommt es dabei darauf an, dass einige fortschrittliche Länder vorangehen. Trotz anfänglicher Bedenken hat sich gerade in Deutschland gezeigt, dass der Mindestlohn ein großer Erfolg ist. Außerdem kann die größte Ungerechtigkeit zwischen Reich und Arm dadurch gemildert werden, dass endlich das Geschäftsmodell der Steueroasen beendet wird und Riesenvermögen höher besteuert werden. Noch immer haben neun von zehn Großkonzernen Niederlassungen in Steueroasen.        

Ein Skandal. Bürger zur Sonne, zur Freiheit und zu mehr Gerechtigkeit. 
Quelle   FRANZ ALT 2016 | Erstveröffentlichung kontext:wochenzeitung 2016

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Montag, 25. April 2016

So lässt sich Photovoltaik wirtschaftlich nutzen

Photovoltaikanlagen können heute wirtschaftlich betrieben werden, in vielen Fällen noch dank Förderung aber immer öfter auch ohne. Dabei hilft die gesetzliche Möglichkeit des Eigenverbrauchs. Fragen zur Finanzierung einer Photovoltaikanlage beantwortet die Hausbank oder die Alternative Bank Schweiz ABS. Eine Anleitung des Fachverbands Swissolar.

Verfügen Sie über kein eigenes Gebäude, auf das Sie eine PV-Anlage installieren können, gibt es auch die Möglichkeit, sich an anderen PV-Anlagen zu beteiligen. In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von Firmen, Genossenschaften und Kapitalgesellschaften, die Solarstrom produzieren. Wer die Nutzung der Solarkraft fördern möchte, kann sich daran beteiligen – mit der Zeichnung von Darlehen und dem Kauf von Aktien. Das Vorgehen ermöglicht den Bau grosser, professionell betriebener Anlagen, die effizient und kostengünstig produzieren. Der erzeugte Strom wird in vielen Fällen Gewinn bringend an eine Solarstrombörse verkauft. 

Eine Beteiligung ist daher nicht nur ein Beitrag an eine ökologische Energieversorgung, sondern auch eine interessante Geldanlage: Die Darlehen ergeben einen attraktiven Zins, die Aktien eine Dividende – eine mit gutem Gewissen. Solange eine Photovoltaikanlage noch nicht die KEV-Förderung erhält, kann für den erzeugten Solarstrom der ökologische Mehrwert an einen Energieversorger veräussert werden. Informationen hierzu finden Sie z.B. bei der Ökostrombörse Schweiz

Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung der Photovoltaik in der Schweiz ist der Bezug von Solarstrom von einem Energieversorger im Abonnement. Viele Elektrizitätsunternehmen bieten ihren Kunden Solarstrom im Abonnement an. Dadurch können auch Mieterinnen und Mieter umweltfreundliche Elektrizität nutzen. Der Vorteil der Solar- und Ökostrombörsen liegt darin, dass die Bezugsmenge abhängig vom persönlichen Budget definiert werden kann. Dadurch sind die Kosten kalkulierbar und transparent. Ein Ökostrommix aus Solarstrom, Wasserkraft und Windstrom wird bereits ab 25 Rp./kWh angeboten. Umweltfreundliche Elektrizität aus erneuerbaren Energien wird in der Schweiz mit dem Qualitätslabel «naturemade» ausgezeichnet. Weil Photovoltaikanlagen in der Regel sämtliche Anforderungen erfüllen, trägt Solarstrom das höchste Prädikat «naturemade star». 

Quelle: Swissolar

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Mittwoch, 20. April 2016

Postkapitalismus - oder was kommt danach?

Der englische Autor Paul Mason propagiert in seinem neuesten Buch eine Wirtschaftsform, in der viele Güter und Dienstleistungen immer billiger oder gar gratis auf einem Nicht-Markt allen zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt  gilt dies vielleicht sogar für Formen der Erneuerbaren Energien – bei denen die reinen Erzeugerpreise in den letzten 20 Jahren der vorgezeichneten Entwicklung folgten und immer billiger wurden - eine ausführliche Rezension des Solarmedia-Autors Guntram Rehsche. 

In einem hatte die Neue Zürcher Zeitung recht, als sie unlängst als eine der wenigen im deutschsprachigen Raum auf ein neues Buch von Paul Mason aufmerksam machte (NZZ 20.8.15). Der Kapitalismus ist wahrlich schon mehrfach totgesagt worden. Doch ich würde mal behaupten, kaum je auf eine derart originelle und tatsachenbasierte Art und Weise, wie jetzt neu auch in der deutschsprachigen Ausgabe des Buchs (Paul Mason: Postkapitalismus – Grundrisse einer kommenden Ökonomie) nachzulesen ist. Der ausführlichen Schilderung des bisherigen Werdegangs unseres bisherigen Wirtschaftssysteme lässt der Autor dessen Demontage und den Entwurf einer postkapitalistischen Ordnung folgen. Anders als Marx vorausgesagt, wird das allerdings gemäss Mason schleichend erfolgen – respektive das hat bereits begonnen in Form einer «reformistischen Revolution». 

Mason ist nicht der Erste, der auf diese Entwicklungen aufmerksam macht, die nicht nur die Welt der Ökonomen auf den Kopf stellen, sondern die manchenorts verwirrt zur Kenntnis genommen – und von einigen gar vehement zurückgewiesen werden. Basis des neuen Systems wird die alles durchdringende Informationsgesellschaft bilden, in welcher viele – sicher längst nicht alle – Güter und Dienstleistungen gratis zur Verfügung stehen. Beispiele gefällig, für die das bereits heute gilt:  
  • Lexika aller Art mit Informationen aller Art, angeführt von Wikipedia, das herkömmliche Wissensfundgruben aufgrund seiner Qualität, Aktualität und Breite längst und anerkanntermassen in den Schatten stellt.
  • Es ist aber eben nicht nur Wikipedia, sondern es sind viele andere Verzeichnisse von Wissen, nicht zuletzt etwa Fremdenführer in allen Gegenden der Welt, die von Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschen über das Handy selbstverständlich genutzt werden. 
  • Auf einer allgemeineren Ebene steht immer mehr Software für Anwendungen aller Art in Computern und Maschinen aller Art – gratis – zur Verfügung. Und jene Software, für die noch bezahlt wird, ist in den vergangenen Jahren radikal billiger geworden. 
  • Genau das ist die zu beobachtende Entwicklung – nicht alles – aber sehr vieles wird laufend billiger, stets unter dem Einfluss der integrierten Wissensbestandteile, die eben in allererster Linie immer weniger kosten. 
  • Im Bereich der Dienstleistungen haben sich viele Wirtschaftsleistungen ja stets – und in einer Mehrzahl von Frauen erbracht – als sogenannte Care Economy gehalten, beispielsweise in der Pflege kranker Familienmitglieder. 
  • Oder auch neu geschaffene Dienstleistungen wie regelmässige gegenseitige Einladungen zum Essen, Kinder-, Wohnungs- und Hunde-Hüte-Dienste.  Während allenthalben der Kommerzialisierung solcher Leistungen das Wort geredet wird, kann man in diesem Bereich durchaus eine weitere Keimzelle einer künftigen Wirtschaftsform sehen, die in einem Nichtmarkt ohne geldliche Gegenleistung zunehmend die Bedürfnisse von Menschen erfüllt. Dass dies dann nicht mehr einseitig auf dem Buck der einen Hälfte der Bevölkerung geschehen sollte, versteht sich aus Gerechtigkeitsüberlegungen zum Postkapitalismus. 
  • In diesem Zusammenhang haben ja auch gewisse Formen der Shared Economy bereits für Furore gesorgt, wobei in anderen Fällen wie etwa beim Taxidienst Uber das Ganze näher bei der neuerlichen Ausbeutung der Arbeitenden liegt. Wer den Gratischarakter all dieser wirtschaftlichen Leistungen in Abrede stellt, mag in einem Teil der Fälle recht haben – am ehesten ja bei der Externalisierung von Umweltkosten. Die Diskussion um die aufkeimenden Allemende-Lösungen zeigt, dass dem eben längst nicht in allen Fällen so ist.
Mason unterlegt diese Entwicklungen mit Überlegungen zur Werttheorie, die auf der Basis des Arbeitswerts aussagekräftiger ist als die Erklärung der klassischen Ökonomie, die die Preisbildung stets auf der Grenznutzentheorie basiert. Und die die Tendenz zum Preise Null nicht erklären kann. In «Postkapitalismus» heisst es zu den Überlegungen von Karl Marx: «Im Zeitalter des Stahls und der Schrauben, der Hierarchien und der Knappheit war die Vision (einer Überfluss- und Gratisgesellschaft) so radikal, dass er sie schnell in der Schublade verschwinden ließ. In der Welt der Netzwerke, der Kooperation und des digitalen Überflusses ist sie aber aktueller denn je.» Andernorts lässt sich folgende Zusammenfassung finden: «Da Information ihrem Wesen nach grenzenlos verfügbar ist, zerstört sie die Preismechanismen von Märkten, die auf Knappheit beruhen. Außerdem reduziert Informationstechnologie den Bedarf an Arbeit und maximiert gleichzeitig die Möglichkeiten für kollaboratives Arbeiten.» (DerFreitag 1.10.15)
Der Kapitalismus wird sich also in unserer Zeit nicht wie bis anhin dank seiner hohen Anpassungsfähigkeit stets erneuern, sondern er wird in diesem Fall verstärkt und erstmals Tendenzen zur endgültigen Auflösung zeigen. Zweifellos ein Grundgefühl, das viele Zeitgenossinnen seit der tiefgreifenden Finanzkrise ab 2008 ebenso verunsichert wie ahnen lässt, dass da nun wirklich etwas Neues auf uns zukommt.

«In seinem atemberaubenden Buch führt Paul Mason durch Schreibstuben, Gefängniszellen, Flugzeugfabriken und an die Orte, an denen sich der Widerstand (gegen die neoliberale Wirtschaftsordnung des heutigen Kapitalismus) Bahn bricht. Mason verknüpft das Abstrakte mit dem Konkreten, bündelt die Überlegungen von Autoren wie Thomas Piketty, David Graeber, Jeremy Rifkin und Antonio Negri und zeigt, wie wir aus den Trümmern eben dieses Neoliberalismus eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft errichten können» hält eine Rezension fest. Dem ist anzufügen, was Mason stets wiederholt – die Erneuerbaren Energien werden zentraler Bestandteil dieser neuen Ordnung sein – und in welchen Kostendimensionen sie sich entwickeln, wagt heute noch kaum eine(r) anzudenken. Und vielleicht gilt diese Entwicklung eben viel weiter greifend – ist doch Kapital gemäss der aktuellen Zinssituation praktisch zum Nulltarif erhältlich.

   

Dienstag, 19. April 2016

Stromverbrauch 2015 um 1,4 Prozent gestiegen

Im Jahr 2015 ist der Stromverbrauch in der Schweiz um 1,4% auf 58,2 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gestiegen. Der Inlandverbrauch (zuzüglich Übertragungs- und Verteilverluste) lag bei 62,6 Mrd. kWh. Die Landeserzeugung der einheimischen Kraftwerke sank um 5,3% auf 66,0 Mrd. kWh bzw. erreichte ein Niveau von 63,7 Mrd. kWh nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh. Der mengenmässige Stromexportüberschuss lag im Jahr 2015 mit 1,0 Mrd. kWh um 4,5 Mrd. kWh unter dem Vorjahreswert, was zu einem Rückgang des Aussenhandelssaldos auf 234 gegenüber 442 Mio. Franken 2014 führte.

Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch (entspricht dem Landesverbrauch nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,4 Mrd. kWh) stieg 2015 um 1,4% auf 58,2 Mrd. kWh (2014: 57,5 Mrd. kWh). Die quartalsweisen Verbrauchszunahmen betrugen im 2015 + 3,4% (1. Quartal), + 0,4% (2. Quartal), + 1,1% (3. Quartal) und + 0,3% (4. Quartal). Die wichtigen Einflussgrössen auf den Elektrizitätsverbrauch zeigen 2015 Folgendes:
  • Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2015 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen um 0,9% zu (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO).
  • Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz stieg gemäss dem „mittleren" Bevölkerungsszenario 2010 des Bundesamtes für Statistik (BFS) um rund 0,9% pro Jahr. (Das BFS hat noch keine offiziellen Daten zur Entwicklung der Wohnbevölkerung im Jahr 2015 publiziert.)
  • Witterung: 2015 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 10,5% zu (siehe Tabelle im Anhang). Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden (Analysen des Energieverbrauchs nach Verwendungszweck, BFE/Prognos 2015), bewirkte diese Entwicklung einen Anstieg des Stromverbrauchs gegenüber dem Vorjahr (Das Jahr 2014 war das wärmste Jahr seit Messbeginn 1864)
Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung vor Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh) des schweizerischen Kraftwerkparks sank 2015 um 5,3% auf 66,0 Mrd. kWh (2014: 69,6 Mrd. kWh). Im 1. und 2. Quartal lag die Inlanderzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert (+ 3,7% resp. + 1,8%). Im 3. und 4. Quartal des Jahres lag die Inlanderzeugung hingegen deutlich unter den entsprechenden Vorjahreswerten (- 10,7% resp. - 14,9%).

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 0,5% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke - 3,8%, Speicherkraftwerke + 3,7%). Im trockenen Sommer 2015 stieg die Produktion der Wasserkraftwerke um 1,2% (Laufkraftwerke + 0,6%, Speicherkraftwerke + 1,8%), in den beiden Winterquartalen ergab sich hingegen eine Produktionsabnahme von 0,5% (Laufkraftwerke - 11,4% vor allem wegen unterdurchschnittlicher Niederschlagsmengen im 4. Quartal, Speicherkraftwerke + 5,7% vor allem wegen Mehrproduktion im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahr).

Die Stromproduktion der fünf schweizerischen Kernkraftwerke sank um 16,2% auf 22,1 Mrd. kWh (2014: 26,4 Mrd. kWh). Dies ist vor allem zurückzuführen auf ausserordentliche Stillstände der Kernkraftwerke Beznau I + II sowie des Kernkraftwerks Leibstadt. Die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks erreichte 76,0% (2014: 90,9%). Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 59,9%, die Kernkraftwerke zu 33,5% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 6,6% beteiligt.

Bei Importen von 42,3 Mrd. kWh und Exporten von 43,3 Mrd. kWh ergab sich 2015 ein Exportüberschuss von 1,0 Mrd. kWh (2014: Exportüberschuss von 5,5 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal importierte die Schweiz per Saldo 3,3 Mrd. kWh (2014: 0,7 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 4,3 Mrd. kWh (2014: 6,2 Mrd. kWh). Der Erlös aus den Stromexporten betrug 2'033 Mio. Franken (4,72 Rp./kWh). Für die Importe fielen Ausgaben von 1'799 Mio. Franken an (4,26 Rp./kWh). Der positive Aussenhandelssaldo sank um 47,1% auf 234 (2014: 442) Mio. Franken.

Sonntag, 17. April 2016

Leitfaden Solaranlagen gemäss Raumplanungsgesetz

Solaranlagen können nach der Revision des Raumplanungsgesetzes und der Raumplanungsverordnung unter Anwendung eines vereinfachten Melde- statt eines Baubewilligungsverfahrens errichtet werden.  Der Fachverband Swissolar hat einen Leitfaden erarbeitet, der Empfehlungen zur Umsetzung der Gesetzesbestimmungen für Projektträger und Behörden gibt. Er enthält zudem ein Kurzgutachten zum Reflexionsgrad von Solargläsern.  

Mit der Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) und der Raumplanungsverordnung (RPV) können Solaranlagen heute unter Anwendung eines vereinfachten Melde- statt eines Baubewilligungsverfahrens errichtet werden. Die Baubewilligungsfreiheit bezieht sich auf Solaranlagen auf Dächern, wenn sie genügend angepasst sind. Zudem sind gemäss neuem RPG und RPV Interessen an der Nutzung der Solarenergie grundsätzlich höher zu gewichten als ästhetische Anliegen. 

Bei der Anwendung der gesetzlichen Vorgaben aus RPG und RPV gibt es weiterhin sehr viel Interpretationsspielraum für die Baubehörden. So können Kantone und allenfalls Gemeinden das  Meldeverfahren z.B. auf Fassadenanlagen oder aufgeständerte Solaranlagen ausweiten oder die Meldepflicht einschränken. Insbesondere bei den Gestaltungsanforderungen für Solaranlagen, die Grundlage des Meldeverfahrens sind, können Gemeinden abweichende Gestaltungsanforderungen erlassen, um kantonalen und regionalen Eigenheiten Rechnung zu tragen. Besondere Problemstellungen ergeben sich zudem bei denkmalgeschützten Gebäuden. 

Mit dem Leitfaden wird einerseits ein Überblick über den relevanten Rechtsrahmen vermittelt. Andererseits werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Errichter von Solaranlagen und für Behörden gegeben. Ein Kurzgutachten zum Reflexionsgrad von Solargläsern sowie das Beispiel eines praxistauglichen Meldeformulars sind auch Bestandteil des Leitfadens. 

Quelle: Swissolar

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Samstag, 16. April 2016

Solar Impulse geht wieder an den Start

Das Solarflugzeug des Schweizers Bertrand Piccard ist nach neun Monaten bereit zur Fortsetzung seiner Erdumrundung. Die Solar Impulse 2 werde in Hawaii starten, sobald die Wetterbedingungen es zuliessen, schrieb das Team Solar Impulse am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Ein genauer Termin wurde deshalb noch nicht genannt.

Die mit Sonnenenergie angetriebene Solar Impulse 2 war am 3. Juli nach knapp 118 Stunden ohne Zwischenstopps von Japan aus auf Hawaii gelandet, musste dann aber wegen überhitzter Batterien am Boden bleiben und wegen der Reparaturarbeiten auf der Insel überwintern. Die genaue Flugroute für die nächste Etappe steht noch nicht fest. Die Solar Impulse 2 soll entweder Vancouver in Kanada oder San Francisco, Los Angeles oder Phoenix ansteuern. In jedem Fall soll das Leichtflugzeug dann nach New York weiterfliegen, um von dort zur Überquerung des Atlantiks aufzubrechen.

Die Entschlossenheit, erstmals mit einem Solarflugzeug die Erde zu umrunden, sei wieder sehr hoch, sagte ein Sprecher des Teams zur Nachrichtenagentur AFP. «Die Pause wurde genutzt, um unseren Willen wieder zu schärfen.» In den vergangenen Wochen war das Flugzeug zu insgesamt 13 Testflügen gestartet, um das Kühlsystem für die Batterien zu überprüfen. Die «Solar Impulse» hatte ihre Weltumrundung am 9. März in Abu Dhabi begonnen und legte bislang gut die Hälfte der Gesamtstrecke von 35'000 Kilometern zurück. Als Piloten wechseln sich Borschberg und sein Partner Piccard ab. Mit ihrem spektakulären Flug wollen die beiden für den Einsatz erneuerbarer Energien werben. Die Weltumrundung erfolgt ohne einen Tropfen Treibstoff. Mehr als 17'000 Solarzellen auf den Tragflächen versorgen die vier Elektromotoren des Fliegers mit Energie. Mit 72 Metern hat der Leichtflieger eine grössere Spannweite als ein Jumbojet, wiegt aber bloss 2,3 Tonnen. 

Quelle: Agentureneurope.com

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Freitag, 15. April 2016

Intersolar-Messe bereits ausgebucht

Bereits zwei Monate vor Messebeginn sendet die Intersolar Europe ein positives Zeichen in den Markt: Alle Ausstellungsflächen der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner sind ausgebucht. Das gleiche gilt für die ees Europe, Europas größter Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme. Auf einer Fläche von 66.000 m2 werden Aussteller aus aller Welt vom 22.–24. Juni 2016 ihre Innovationen präsentieren.   

Intersolar und ees Europe erwarten dieses Jahr 40.000 Besucher aus 165 Ländern. Seit 25 Jahren prägt die Intersolar Europe die Branche und setzt neue Impulse für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Bereits vor zwei Jahren räumten die Messeveranstalter dem Thema der Energiespeicherung einen besonderen Stellenwert ein und eröffneten mit der parallel stattfindenden ees Europe eine prominente und erfolgreiche internationale Plattform für Batterien und innovative Energiespeichersysteme. Dieses Jahr zeigen insgesamt 380 Aussteller der beiden Veranstaltungen ihre Produkte, Services und Lösungen in diesem Bereich – allein 200 davon auf der ees Europe. In kürzester Zeit hat sich die Veranstaltung damit als Leitmesse etabliert – auch hinsichtlich der Internationalität der Messe. Nach dem großen Erfolg im letzt en Jahr verzeichnet die ees Europe auch in diesem Jahr ein deutliches Wachstum. Die Ausstellungsfläche wächst um mehr als 40 Prozent auf über 12.000 m². 

Smart Renewable Energy: Die moderne Energieversorgung
Die Photovoltaik boomt weltweit. Laut dem Marktforschungsinstitut GTM Research erreichte das Photovoltaik-Weltmarktvolumen 2015 insgesamt 257 Gigawatt (GW) – ein Zuwachs von einem Drittel gegenüber dem Vorjahr. Für 2016 prognostizieren die Wissenschaftler einen erneuten Zubau um 64 GW auf insgesamt 321 GW. Deshalb wird es immer wichtiger, Sonnenenergie sinnvoll zu nutzen und intelligent zu managen – ob im Eigenheim, im Wohnviertel, im Gewerbe oder im gesamten Stromnetz. Die Stichworte dazu heißen „Smart Building“, „Smart Cities“ und „Smart Grid“. Das Ziel: Erzeugung und Verbrauch im Zusammenhang unterschiedlichster Erzeuger und Verbraucher im Netz unter Einsatz moderner Speichertechnologien intelligent zu steuern. 

Die Veranstalter der Intersolar und der ees Europe arbeiten deshalb schon am nächsten Schritt und verknüpfen im Programm 20 16 die solare Energieerzeugung mit weiteren erneuerbaren Energiequellen und der Stromspeicherung zu „Smart Renewable Energy“. Auf dem neu eingerichteten Smart Renewable Energy Forum stellen Experten in Vorträgen täglich Neuerungen zum Schwerpunktthema vor. Auch auf der Intersolar Conference wird das Thema eine wichtige Rolle spielen.

Die Intersolar und ees Europe 2016 finden vom 22. bis 24. Juni auf der Messe München statt.

Weitere Informationen zur Intersolar und ees Europe finden Sie im Internet unter www.intersolar.de sowie www.ees-europe.com


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Dienstag, 12. April 2016

Q I liess Solaraktien um einen Viertel abstürzen


Der PPVX ist letzte Woche um 1,9% auf 1.136 Punkte gefallen, der NYSE Arca Oil um 2,0% gestiegen. Seit Jahresanfang 2016 liegt der PPVX mit -26,0% währungsbereinigt rund 22 Prozentpunkte hinter dem Erdölaktienindex (-3,6%). Die Top 3 Titel seit Jahresanfang sind Advanced Energy Industries (+22%), GCL Poly Energy (+3%) und Scatec Solar (0%). Die grössten Gewinner der Woche waren SolarCity (+14%) und TerraForm Global (+7%), die grössten Verlierer waren SunEdison (-16%) und First Solar (-10%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 29,7 Mrd. Euro. Seit 2003 liegt der PPVX (+304%) 181 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +123%).


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Der Solaraktienindex PPVX erscheint abwechslungsweise auf Solarmedia und in den Zwischenwochen auf  Vorsorgemedia!

Quelle: Öko-Invest-Verlag, Wien, oeko-invest@teleweb.at

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Montag, 11. April 2016

So gehen Strompatenschaften für SOS-Kinderdörfer

Sauberen Strom spenden und damit langfristig Gutes tun: Das ist das Prinzip der Strompatenschaft der meistro Energie GmbH. Dank der Spende einer 20,40 Kilowatt Peak (kWp) leistungsstarken Solaranlage von meistro erzeugt die SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth (D) eigenen Strom und spart jährlich etwa 4.700 Euro an Stromkosten ein. 

Die rund 25.000 Euro teure Solaranlage versorgt die unterfränkische Dorfgemeinschaft (siehe Bild) seit dem 1. August 2014 mit jährlich mehr als 20.000 kWh sauberem Solarstrom. Das entspricht fast 5 Prozent des Energieverbrauchs der Dorfgemeinschaft. In den nächsten 20 Jahren erweitert sich der finanzielle Spielraum der Dorfgemeinschaft damit um mehr als 140.000 Euro. Darüber hinaus spart die Dorfgemeinschaft rund 300 Tonnen CO2 gegenüber einem konventionellen Energieversorger. Um diese Menge CO2 zu reduzieren müssten ein Fichtenwald von der Größe von 54 Fußballfeldern errichtet werden. Gemeinsam mit Michael Koch von der meistro Energie GmbH hatte Margret Grottentaler, Leiterin der SOS-Dorfgemeinschaft, die Anlage, die 19 Wohnhäuser, Werkstätten sowie das eigene Café vor anderthalb Jahren in Betrieb genommen. "Wir waren von der Idee, unseren Strom mit Hilfe von meistro teilweise selbst zu erzeugen, von Anfang an begeistert", so Margret Grottentaler. "Nachhaltigkeit ist in unserer Dorfgemeinschaft ein zentrales Leitmotiv. Wir achten auf einen bewussten Umgang mit der Natur. Die Zusammenarbeit mit meistro ist daher für uns aus zwei Gründen ein enormer Gewinn: Wir sparen immense Kosten und beziehen gleichzeitig saubere Energie." 

Die meistro Energie GmbH unterhält bereits Strompatenschaften mit drei weiteren Einrichtungen des SOS Kinderdorf e.V.: In Saarbrücken und Gera übernimmt meistro den Energiekostenanteil der Stromrechnung, wodurch die beiden Kinderdörfer um jährlich etwa 10.000 Euro entlastet werden. Seit Anfang 2015 wird zudem das SOS Kinderdorf Worpswede mit Gas und Strom zu besonders günstigen Konditionen versorgt. "Wir wollen einen aktiven Beitrag zur Energiewende und einer nachhaltigen Energieversorgung leisten. Als Anbieter intelligenter wirtschaftlicher und klimaneutraler Energiekonzepte hat Nachhaltigkeit für uns auch eine gesellschaftliche Komponente", so Michael Koch, Leiter Marketing der meistro Energie GmbH. "Wie für unsere Kunden wollen wir auch für das SOS Kinderdorf ein verlässlicher Partner in Fragen der Energieversorgung sein. Ziel ist es deshalb, die Strompatenschaft gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden weiter auszubauen und Unternehmer so in ihrem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Handeln zu bestärken." 

Die SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth bei Gemünden am Main entstand im Jahr 1978 aus dem ehemaligen Hofgut "Hohenroth". In 19 Wohnhäusern leben 156 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung in Hausgemeinschaften zusammen. Mittlerweile wird in dem zertifizierten Ökobetrieb eine Fläche von 150 Hektar Äcker, Wiesen und circa 30 Hektar Wald bewirtschaftet, Lebensmittel produziert und handwerkliche Produkte in den dorfeigenen Werkstätten hergestellt. Die Dorfgemeinschaft ist einer von 100 Standorten des SOS-Kinderdorf e.V., der sich seit fast 60 Jahren für die Bedürfnisse, Anliegen und Rechte von Kindern stark macht. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen alleingelassene oder vernachlässigte Mädchen und Jungen sowie benachteiligte Familien. Nach den SOS-Kinderdörfern sind in Deutschland viele weitere SOS-Angebote wie die Dorfgemeinschaften, Mütter-, Ausbildungs- und Beratungszentren entstanden. 

Quelle: www.meistro.de

Samstag, 9. April 2016

Weltweit mindestens 227 Gigawatt PV installiert

Das Photovoltaik-Systemprogramm der internationalen Energieagentur (IEA PVPS) hat anfangs April einen neuen Bericht über globale PV-Märkte veröffentlicht - wie einer Zusammenfassung von solarserver.de zu entnehmen ist. Er liefert Daten über die installierte Photovoltaik-Leistung in den Ländern, die zum Programm gehören, und weiteren Schlüsselmärkten. Demnach sind aktuell weltweit Solarstrom-Anlagen mit 227 Gigawatt installiert, davon wurden 50 GW im letzten Jahr zugebaut.
 

Im September soll sodann der „PVPS Trends Report“ erscheinen, der auf diesem „Snapshot Report“ aufbaut.

Laut vorläufigen Marktdaten wuchs der globale PV-Markt 2015 erneut. Allein in den IEA-PVPS-Ländern und anderen großen Märkten wurden rund 49 GW installiert. Zusammen mit kleineren Märkten kommt die Agentur auf einen Zubau von 50 GW.




Die Geschichte der letzten zehn Jahre erklärt, was im Photovoltaik-Sektor passiert ist: Die Einführung der Einspeisevergütung in Deutschland ermöglichte es der Branche, sich von einem Nischenmarkt zu einem industriellen Markt zu entwickeln. Die PV-Preise sind dank Skaleneffekten deutlich gesunken. Und Förderprogramme, die inzwischen negativ bewertet werden, haben in vielen Ländern zu einem PV-Boom geführt, den Markt vergrößert und die Preise deutlich gesenkt. Das liegt an Skaleneffekten in der Industrie und technologischen Verbesserungen.


Der Markt wuchs von 1,4 GW im Jahr 2005 auf 16,6 GW im Jahr 2010 und 50 GW im Jahr 2015. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem die OECD-Länder, insbesondere europäische, aber auch Japan und die USA, bei. Seit einigen Jahren leisten auch Schwellen- und Entwicklungsländer einen Beitrag zum weltweiten Photovoltaik-Ausbau, vor allem in Asien, aber auch auf anderen Kontinenten. Der Asien-Pazifik-Raum hatte 2015 einen Anteil von 59 % am globalen PV-Markt. Europas Marktanteil sank erneut auf inzwischen 18 %, obwohl der Markt in absoluten Zahlen wuchs. Die amerikanischen Märkte legten ebenfalls zu, vor allem die USA, Kanada und Chile. 


Im Mittleren Osten wurden viele Photovoltaik-Projekte angekündigt und zum Teil schon umgesetzt, während der afrikanische PV-Markt schrumpfte. Bemerkenswert ist wieder einmal China, dessen Photovoltaik-Markt 2015 auf 15,3 GW wuchs. Der zweitgrößte Markt war Japan mit 11 GW, gefolgt von der EU und den USA mit je 7 GW. Indien mit 2 GW scheint der aufsteigende Stern im Photovoltaik-Sektor zu sein. 
 
In 22 Ländern deckt Photovoltaik inzwischen mindestens ein Prozent des Strombedarfs. Italien führt die Liste mit 8 % an, gefolgt von Griechenland mit 7,4 % und Deutschland mit 7,1 %. Weltweit beträgt der Anteil der Photovoltaik an der Stromversorgung rund 1,3 % (Solarmedia: In der Schweiz liegt der Anteil mittlerweile bei nahezu 2 %). In einigen Ländern hat sich die Technologie extrem schnell etabliert. Grund für das Tempo ist ihre Fähigkeit, die meisten Marktsegmente zu bedienen – von sehr kleinen Systemen zur ländlichen Elektrifizierung bis hin zu Großkraftwerken mit Nennleistungen von aktuell über 750 MW. 

Der komplette Bericht kann hier heruntergeladen werden: www.iea-pvps.org/

Freitag, 8. April 2016

Schweizer Metallbau erweitert PV-Montage-Systeme

Die Ernst Schweizer AG, Metallbau, erwarb per anfangs April die Solarsparte der Bossard AG mit Sitz in Zug. Das Übernahmepaket besteht aus den PV-Montagesystemen Flachdach und Schrägdach in verschiedenen Ausführungen und dem damit verbundenen, umfassenden Know-how.
 
Schweizer ist auch führender Anbieter von
Sonnenkollektoren für die thermische Nutzung
Die Bossard AG, ein Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen Verbindungstechnik, entschied sich zu diesem Schritt, da die Bedürfnisse ihrer Kunden unter dem Dach von Schweizer noch besser, umfassender und rationeller abgedeckt werden können. Die Ernst Schweizer AG verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung mit Produkten und Lösungen zur Nutzung der Sonnenenergie. Mit dieser Übernahme ist die Kontinuität bei der Beratung, dem Verkauf und der Logistik gewährleistet. Die Kunden beider Unternehmen profitieren mit dem Übergang an Schweizer  von einem umfassenden Sortiment an PV-Montagesystemen. Speziell die regional spezifischen Anforderungen der alpinen Gebiete in Bezug auf die Schneelast werden damit nun noch besser erfüllt.

Neben den beiden neuen Systemen von Bossard ist Schweizer alleiniger Anbieter des weltweit bekannten PV-Montagesystems Indach Solrif®. Damit wird aus einem rahmenlosen Standard-PV-Modul einen Solar-Dachziegel, der die klassische Ziegel-Eindeckung beim Schrägdach ersetzt: eine funktional ästhetische Lösung mit ausgereifter und markterprobter Technologie. Die PV-Montagesysteme Flachdach MSP-FR-EW, für Flachdach-Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung, Schrägdach MSP-PR und MSP-TT für einschalige Trapez-Blechdächer runden das Sortiment ab. Die Ernst Schweizer AG verfügt ausserdem auch über eine breite Palette an Sonnenkollektoren zur Nutzung der Sonnenenergie für die Warmwasseraufbereitung.


Text: Ernst Schweizer AG, Metallbau