Mittwoch, 29. Juli 2015

Solarstrom für den Eigenverbrauch

Planen Sie eine Solaranlage? In der neuen Broschüre von EnergieSchweiz und Energie Zukunft Schweiz finden Sie die nötigen Informationen, um eine Solaranlage planen und realisieren zu können. 

Die Broschüre legt besonderen Fokus auf Projekte, die in einem Gebäude umgesetzt werden sollen, das von mehreren Familien (bzw. mehreren Verbrauchern) bewohnt wird.  Dank dem technischen Fortschritt in der Solartechnologie lohnt sich eine Solaranlage für den Eigenverbrauch: Die Solarstromproduktion ist jetzt günstiger als der Bezug aus dem Netz. Zum ersten Mal leistet derjenige, der in die Sonnenenergie investiert, nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern spart gleichzeitig auch Geld. Die neue Broschüre «Solarstrom für den Eigengebrauch» zeigt anhand des Beispiels von Andreas Appenzeller, Besitzer eines Mehrfamilienhauses, wieso sich eine Investition in eine eigene Solaranlage lohnt und wie man in vier Schritten eine eigene Solaranlage realisieren kann.

Dienstag, 28. Juli 2015

Schweiz bei PV-Zubau pro Kopf weltweit an 5.Stelle

In der Schweiz werden Photovoltaikanlagen vor allem auf Dächer von
Gebäuden gebaut. Im Gegensatz dazu werden in vielen aussereuropäischen
Staaten wie Japan, China und den Vereinigten Staaten
PV-Anlagen vor allem auf Freiflächen gebaut. Mit diesem
Konzept hat die Schweiz einen grossen Sprung nach vorne in der Kategorie
Solar der SolarSuperStaterangfolge 2015 gemacht.
Die Schweiz, vor 20Jahren noch Solarweltmeister, verbessert sich jetzt von Rang 18 auf 14.
 

Dabei überholt die Schweiz das Sonnenland Spanien. Noch vor gar nicht so
langer Zeit hiess es bei manchen Schweizer Elektrizitätswerken, dass
Photovoltaik da gebaut werden solle, wo die Sonne scheine (also nicht in
der Schweiz, sondern zum Beispiel in Spanien). Die nationale
Bundesrats-Photovoltaikzielvorgabe aus dem Jahr 2012 für das Jahr 2020
wurde schon im Laufe des Jahres 2013 erreicht. Die dezentrale politische
Struktur der Schweiz erwies sich für den schweizerischen
Photovoltaik-Zubau in den letzten Jahren als glücklicher Umstand, um die
von der Atomministerin Leuthard eigentlich bei der nationalen
Einspeisetariff-Regelung gedeckelte Photovoltaik dennoch stärker als
bundesrätlich geplant wachsen zu lassen. Beim jährlichen Zubau im
Kalenderjahr 2014 ist die Schweiz mit 44 Watt pro Einwohner und pro Jahr
fünfter in der Welt. Nur Japan, Qatar, Liechtenstein und Malta
installierten in diesem Jahr mehr pro Kopf als die Schweiz.

Ganz anders sieht die Lage bei der Windenergie für die Schweiz aus. Die

Schweiz bleibt ihrer Strategie zur bürokratisch übersteuerten
Windenergie-Verhinderung weiter treu, baute keine einzige neue
Grosswindanlage im Kalenderjahr 2014 und wird deshalb von der
Dominikanischen Republik, Island, Süd-Afrika und Mazedonien abgehängt.Im übrigen hat, wie bei der SolarSuperState-Preisverleihung am 29. Juni 2015 in Vaduz mitgeteilt wurde, der Gaucho-Staat Uruguay den bisherigen
Weltrekord des Königreichs Dänemark aus dem Jahr 2000 in jährlicher
Windenergie-Zubauleistung von 117 auf 141 Watt pro Einwohner verbessert.

Die jährliche SolarSuperState-Rangfolge wird von der SolarSuperState

Association, der globalen Stimme für Menschen und Organisationen, die
von der schnellen Marktvergrösserung für dezentrale
Erneuerbare-Energietechnologien einen Vorteil haben können, herausgegeben.


www.SolarSuperState.org

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Montag, 27. Juli 2015

PV liefert bereits richtig viel Strom

Eine provisorische Auswertung der Stromverbrauchszahlen und der in der Schweiz installierten Photovoltaikanlagen zeigt, dass Solarstrom einen wichtigen Beitrag zur sicheren Stromversorgung unseres Landes leistet. Während der Schönwetter- und Hitzeperiode, die Ende Juni begann, trug die Produktion der Solaranlagen im Durchschnitt rund 5 Prozent zum Strombedarf bei. Die Spitzenwerte an Sonntagen lagen sogar bei rund 20 Prozent.
 
Hervorzuheben ist dabei, dass die Photovoltaikanlagen genau dann Strom liefern, wenn dieser am meisten gebraucht wird, nämlich über Mittag. Man spricht auch von Spitzenenergie. Mit der Klimaerwärmung wird der Bedarf an Kühlung in den Mittagsstunden und damit der Strombedarf weiter steigen.
 
Photovoltaik übernimmt damit vermehrt die Rolle, die früher von Pumpspeicherwerken übernommen wurde. Neu können diese Werke billigen Solarstrom während der Mittagsspitze zum Pumpen verwenden, um anschliessend während den Morgen- und Abendspitzen Strom zu produzieren (auch für Export, siehe Grafik). So ergänzen sich Solarenergie und Wasserkraft gut, und zwar auch im Jahresverlauf: Speicherkraftwerke (ohne Pumpspeicherung) müssen dank Solarenergie im Sommerhalbjahr weniger stark genutzt werden, womit die Wasserreserven stärker im Winterhalbjahr eingesetzt werden können.
 
Eine Studie[1] zeigt, dass auch nach einem massiven Ausbau der Solarenergie (Anteil von 28% Solarstrom am Jahresverbrauch) die beiden Energieträger sich gut ergänzen. Die sommerliche Solar-Spitzenproduktion kann von den neu erstellten Pumpspeicherwerken sowie Batteriespeichern aufgefangen werden.

 
Quelle der Berechnungen und der Grafik: Genossenschaft METEOTEST, Bern
 
[1] Roger Nordmann, Jan Remund: Entwicklung des Speicherbedarfs im Laufe des Ausstiegs aus der Kernenergie unter der Annahme, dass die Photovoltaik 70% des Atomstroms ersetzt. 24.9.2012
 
Über Swissolar
Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern mit rund 7‘500 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den ersten Solarorganisationen weltweit. 

Dreckiger Strommix von Schweizer Produzenten

Der Strom von Axpo, Alpiq, BKW und Repower stammt zum Grossteil aus Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken. Die vier grössten Schweizer Energiekonzerne produzieren zum Beispiel vier Mal mehr Strom aus Gas als mit Wind. Die Wasserkraft und neue erneuerbare Energien kommen auf einen Anteil von weniger als einen Drittel. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES hat den Strommix der Konzerne analysiert und ruft zu einem dringenden Kurswechsel auf.  

Die Energiewende ist in der Schweiz bereits Realität. Der Zubau von Solarstrom beispielsweise übertrifft alle Erwartungen des Bundesrates. Doch die vier grössten Schweizer Stromproduzenten setzen weiterhin auf schmutzige Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES hat die Stromproduktion aus dem Jahr 2014 analysiert und zeigt den Dreckstrommix von Axpo, Alpiq, BKW und Repower auf. 

Grafikdossier SES-Dreckstromranking 2015.png

Viel dreckiger als der Schweizer Mix
Der Produktionsmix der Schweizer Grosskonzerne ist deutlich dreckiger als der Landesmix (55% Wasserkraft und knapp 40% Atomkraft). Im vergangenen Jahr haben die vier Stromkonzerne mehr als die Hälfte (54%) ihres Stroms mit Atomkraft produziert und über einen Zehntel mit Gas- oder Kohlekraftwerken im Ausland. Die Wasserkraft machte einen Anteil von knapp einem Drittel (30%) aus. Total haben die vier Betreiber zusammen nur gerade einen Anteil von 2.4% Windstrom produziert. Zum Vergleich: Die Alpiq alleine hat im selben Jahr mehr Strom aus Kohle erzeugt. «Die grossen Schweizer Stromproduzenten sind nicht nur die Bremsen der Energiewende, sondern schaffen auch eine Menge Dreck in Form von Atommüll und CO2», fasst Projektleiterin Sabine von Stockar zusammen.  

Klimawandel anstatt Energiewende
Kohle- und Gaskraftwerke in Europa treiben nicht nur den Klimawandel an, sie sind auch für die Stromschwemme und dadurch verursachten tiefen Strompreise mitverantwortlich. Auch Schweizer Firmen sind Schuld an diesem Debakel. Im Jahr 2014 produzierte die Axpo einen Zehntel ihres Stroms mit Gaskraftwerken in Italien, während die Alpiq einen Anteil von rund 14% ihrer Produktion in europäischen Gaskraftwerken herstellte. Mit einem Anteil von 20% Gasstrom und 117 g CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde belegt Repower den zweiten Platz im Sündenregister der SES. Noch klimaschädlicher produziert die Alpiq: 2014 hat sie ihr Kohlekraftwerk in Tschechien ausgebaut und deckt nun damit ungefähr 12% ihrer Stromproduktion. Somit setzt sie sich an die einsame Spitze beim CO2-Ausstoss (251 g CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde). Die Axpo schneidet im Anteil pro Kilowattstunde besser ab. Sie produziert jedoch mengenmässig am meisten Strom aus Gas. «Alpiq, Axpo und Repower treiben nicht die Energiewende sondern in erster Linie den Klimawandel voran», bilanziert Sabine von Stockar. 

Jedes Jahr mehr Atommüll ohne Lösung
Obwohl die alten Schweizer AKW wegen den tiefen europäischen Strompreisen kaum mehr Profit abwerfen, klammern sich die Konzerne verbissen an ihre ehemaligen Goldesel. Anstatt in neue erneuerbare Energien und damit in die Zukunft zu investieren, werden die maroden AKW weiter bewirtschaftet. So fällt tagtäglich mehr gefährlich strahlender Müll an, ohne dass eine Lösung für dessen Entsorgung in Sicht ist. Die Axpo hat 2014 pro Kilowattstunde 36 Gramm radioaktiven Abfall in die Welt gesetzt. Auch die BKW produzierte im vergangenen Jahr 30 Gramm pro Kilowattstunde. 

Axpo belastet die Umwelt am meisten
Eine etwas umfassendere Bewertung der Umweltschädlichkeit bietet eine Berechnung der Umweltbelastungspunkte (UBP), die neben Klimagasen und dem radioaktiven Abfall auch Punkte wie zum Beispiel den Ressourcenverbrauch oder die Landnutzung betrachten. Gemäss diesem Bewertungssystem belastet die Axpo mit Ihrem Strommix die Umwelt am meisten. Sie erzielt 345 UPB pro Kilowattstunde, dicht gefolgt von der Alpiq mit 337 UBP. Umweltfreundlicher ist im Vergleich der Strommix von BWK (286 UBP) und Repower (161 UBP), da sie anteilmässig mehr Strom aus Wasserkraft und neuen Erneuerbaren produziert. 

In erneuerbaren anstatt dreckigen Strom investieren
Obwohl das Wort Energiewende in aller Munde ist, setzen die Schweizer Energiekonzerne sie kaum um. Anstatt im Ausland die guten Bedingungen für Wind- und Sonnenstrom auszunutzen, wird noch immer in die maroden Schweizer AKW sowie dreckige Gas- und Kohlekraftwerke investiert. 

Die Energiewende ist in vollem Gange, doch die grossen Schweizer Firmen agieren als Bremsklötze. Die SES fordert die Axpo, Alpiq, Repower und die BKW dazu auf, mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch die Stromproduktion mit fossilen Energien im Ausland ist sukzessive abzubauen und durch erneuerbare Quellen zu ersetzen.

Dienstag, 21. Juli 2015

Solarthermische Kraftwerke mit sozialer Rendite

Solarthermische Kraftwerke (CSP, concentrated solar power) an ihren nordafrikanischen Standorten stellen nicht nur erneuerbare Stromlieferanten für den steigenden Energiebedarf im südlichen Mittelmeerraum dar, sondern bringen auch große Vorteile für die regionale Entwicklung. Das haben Germanwatch und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in einer gemeinsamen Studie am Beispiel von NOORo I, einem CSP-Kraftwerk in Südmarokko, nachgewiesen.

Die Studie zeigt, dass Planung und Bau von NOORo I in Südmarokko (siehe Bild) durch die lokale Bevölkerung bisher sehr positiv aufgenommen wurde. Obwohl auch derartige CSP-Projekte keine allumfassende Lösung für Marokkos drängende Entwicklungserfordernisse darstellt, wurden dennoch vielfache Zusatznutzen für die gesamte Region sichtbar. "Für die angrenzenden Gemeinden sind neue Arbeitsplätze und Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen entstanden sowie kommunale Wohlfahrts-, Bildungs-, und Gesundheitseinrichtungen verbessert worden", sagt Boris Schinke von Germanwatch.

Dr. Peter Viebahn vom Wuppertal Institut ergänzt: "Auf der anderen Seite sind aber auch Befürchtungen, beispielsweise über mögliche Folgen des Kraftwerksbetriebs auf den lokalen Wasserhaushalt, ernst zu nehmen. Zudem wirkt sich auch das bisher fehlende Ausbildungsniveau lokaler Einrichtungen in Bezug auf die Anforderungen an Arbeitnehmer hemmend aus." Doch gegenüber den negativen Auswirkungen, die eine Förderung fossiler Rohstoffe oder der Betrieb konventioneller Kraftwerke auf die lokale und regionale Ebene hätte, könnten die festgestellten Wirkungen von NOORo I generell als niedrig eingestuft werden, betont der Wissenschaftler.


Des Weiteren haben die Untersuchungen ergeben, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien auch in Marokko gesellschaftliche Entscheidungen erfordert. "Ähnlich wie die Debatten in Deutschland zum Netzausbau haben unsere Untersuchungen ergeben, dass die Bürger im Umfeld des marokkanischen Kraftwerks eine höhere Transparenz in der Kommunikation und rechtzeitige Mitsprachemöglichkeiten bei der weiteren Ausgestaltung des Projektes einfordern", so Schinke.


Basierend auf den Ergebnissen der empirischen Analyse und Vorschlägen verschiedenster lokaler Akteure wurden Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Marokkanischen Solarplans sowie ein Set von 18 Nachhaltigkeits-Anforderungen und Best-Practice-Empfehlungen für CSP-Kraftwerke erarbeitet. Sie liefern einen wichtigen Input für Projektentwickler sowie Regierungen und Entwicklungsbanken, um im Zuge des zukünftigen Ausbaus der CSP-Technologie die Entwicklungsbedürfnisse der lokalen Bevölkerung und die politische Teilhabe an der Projektgestaltung miteinzubeziehen. Dies gilt auch für den weiteren Ausbau des Kraftwerks in der Nähe der Provinzhauptstadt Ouarzazate, wo bis 2019 mit der Inbetriebnahme von zwei weiteren Blöcken das bald größte solarthermische Kraftwerk der Welt mit 500 Megawatt elektrischer Leistung ans Netz gehen wird.
Für die internationale Nachhaltigkeitsdebatte zeigen die Erfahrungen aus Marokko, wie scheinbar konkurrierende Ziele in den Bereichen Klimawandel, Energiesicherheit und nachhaltige Entwicklung gemeinsam und kohärent verfolgt werden können.


Das Projekt "Social CSP" wurde im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt. Die Studie steht in englischer Sprache zum Download zur Verfügung; ebenfalls zum Download gibt es eine Zusammenfassung in englischer, französischer und arabischer Sprache, siehe untenstehende "Weitere Projektinformationen".

Sonntag, 19. Juli 2015

2014: Starkes Jahr für Erneuerbare Enerigen

2014 war ein Rekordjahr für Erneuerbare Energien: Nationale Ziele für Erneuerbare Energien und andere politische Unterstützungsmechanismen ließen Solar-, Wind- und andere Erneuerbare Energien um 135 GW anwachsen. Damit stieg die Gesamtmenge der regenerativen Kraftwerke innerhalb eines Jahres um 8,5 Prozent auf 1712 Gigawatt (GW). 

Dabei blieben die CO2-Emissionen gegenüber 2013 stabil – obwohl der weltweite Energieverbrauch in den letzten Jahren durchschnittlich um 1,5 Prozent angestiegen und das weltweite Bruttosozialprodukt im Mittel um 3 Prozent gewachsen ist. Zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten wuchs damit die Weltwirtschaft, ohne dass parallel die CO2-Emissionen stiegen. Diese Entkopplung von wirtschaftlicher Entwicklung und Treibhausgas-Emissionen liegt vor allem an zwei Faktoren: Chinas wachsendem Gebrauch erneuerbarer Energiequellen und Anstrengungen der OECD-Länder im Bereich von nachhaltigem Wirtschaftswachstum sowie verstärktem Ausbau von Energieeffizienzsystemen und erneuerbaren Energien.  



Die Photovoltaik-Kapazität ist am stärksten gewachsen: Die installierte PV-Leistung ist in den letzten zehn Jahren um das 48-fache gestiegen (von 3,7 GW in 2004 auf 177 GW im Jahr 2014). Auch die Windenergie hat stark zugelegt: Sie steigerte sich von 48 GW in 2004 um den Faktor 8 auf 370 GW im letzten Jahr. 
 
Erneuerbare Energien und verbesserte Energieeffizienz spielen eine Schlüsselrolle, wenn wir die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen und gefährlichen Klimawandel verhindern wollen,“ sagt Arthouros Zervos, Vorsitzender von REN21, der den diesjährigen Bericht beim Vienna Energy Forum vorstellte.  Die weltweite Energieproduktion aus Wind, Photovoltaik und Wasserkraft stieg um 128 GW gegenüber 2013. Dies ist vor allem politischen Rahmenbedingungen zur Förderung von erneuerbaren Energieträgern zu verdanken, die nunmehr in 145 Ländern zu finden sind – gegenüber 138 Ländern im Jahr 2013. Ende 2014 betrug der Anteil Erneuerbarer Energien an der weltweiten Kraftwerksleistung 27,7 Prozent. Dies reicht, um geschätzte 22,8 Prozent des globalen Strombedarfs zu decken. 


Neue globale Investitionen in Erneuerbare Energie und Treibstoffe (ohne Großwasserkraft mit einer Leistung von mehr als 50 MW) stiegen um 17 Prozent im Vergleich zu 2013 auf 270,2 Milliarden USD. Wenn man große Wasserkraftanlagen hinzurechnet, stiegen die Investitionen sogar auf 301 Milliarden USD. Die weltweiten Neuinvestitionen in erneuerbare Kraftwerkskapazitäten waren mehr als doppelt so hoch wie jene in fossile Kraftwerkskapazitäten (netto). Damit setzt sich der seit fünf Jahren anhaltende Trend fort, nach dem die Erneuerbaren bei den Netto-Investitionen die fossilen Brennstoffe überholen. 

In den Entwicklungsländern stiegen die Investitionen um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 131,3 Milliarden. Die Entwicklungsländer liegen damit fast gleichauf mit den Gesamt-Investitionen der Industrieländer, die 2014 bei 138,9 Milliarden USD lagen und nur um drei Prozent gegenüber 2013 gestiegen waren. China trug allein 63 Prozent zu den Investitionen der Entwicklungsländer bei, während Chile, Indonesien, Kenia, Mexiko, Südafrika und die Türkei jeweils mehr als eine Milliarde in Erneuerbare Energien investierten. Mit Blick auf die Gesamtinvestitionen führen China, die USA, Japan, Großbritannien und Deutschland die Liste der Investitionsländer an.  Die führenden Länder bei Investitionen in Bezug auf Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung waren Burundi, Kenia, Honduras, Jordanien und Uruguay. 

Das Wachstum der Branche könnte noch größer sein, wenn die mehr als 550 Milliarden USD an jährlichen Subventionen für fossile Energieträger und Atomenergie gestrichen würden. Subventionen halten die Preise für diese Energieträger konstant niedrig und verzerren die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energieträger. „Gleiche Wettbewerbsbedingungen würden die Entwicklung und Nutzung von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energie-Technologien stärken. Würden die Subventionen für fossile und Atomenergie gestrichen, würde deutlich, dass Erneuerbare bereits jetzt die günstigste Energiequelle sind,“ sagt Christine Lins, Geschäftsführerin von REN21.  Auch die Beschäftigtenzahlen im erneuerbaren Energiesektor wachsen schnell: Im Jahr 2014 arbeiteten Schätzungen zufolge 7,7 Millionen Menschen weltweit direkt oder indirekt in diesem Sektor. 

Trotz spektakulären Wachstums von Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2014 haben noch immer mehr als eine Milliarde Menschen – oder 15 Prozent der Weltbevölkerung– keinen Zugang zu Elektrizität. Zudem fehlt 2,9 Milliarden Menschen der Zugang zu sauberer Energie zum Kochen. Mit einer installierten Kapazität von rund 147 GW produziert ganz Afrika weniger Strom als Deutschland. Hier muss den dezentralisierten grünen Energietechnologien eine größere Rolle zugedacht werden: Ihr Ausbau würde für Energiezugang besonders in abgelegenen und ländlichen Gebieten sorgen. 


Der Renewables 2015 Global Status Report von REN21 ist die 10. jährlich erscheinende Ausgabe des
weltweit am meisten zitierten Berichts zu Markt-, Industrie- und Politikentwicklung im Bereich
Erneuerbare Energie. Der Report ist ab 18. Juni öffentlich verfügbar auf www.ren21.net/gsr.

Bild: Dachintegrierte Solaranlage auf Einfahmilienhaus im Kanton Aargau - by Guntram Rehsche

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Samstag, 18. Juli 2015

Deutliches Plus für Solaraktien



Der Solaraktienindex PPVX stieg letzte Woche um 5,3% auf 1.714 Punkte, der NYSE Arca Oil um 0,7%. Seit Jahresanfang 2015 liegt der PPVX mit +10,8% währungsbereinigt rund 6 Prozentpunkte vor dem Erdölaktienindex (+4,7%). Das PPVX-Spitzentrio 2015 bilden SMA Solar Technology AG (+104%), SunEdison (+62%) und Scatec Solar (+61%). Die grössten Gewinner der Woche waren SMA Solar Technology AG (+26%) und REC Silicon (+23%), die grössten Verlierer Shunfeng International (-6%) und 8point3 Energy Partners (-4%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 52,2 Mrd. Euro. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+509%) rund 336 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +173%).


Vergrössern mit Klick auf Tabelle !

Der Solaraktienindex PPVX erscheint abwechslungsweise auf Solarmedia und in den Zwischenwochen auf  Vorsorgemedia!

Quelle: Öko-Invest-Verlag, Wien, oeko-invest@teleweb.at

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Freitag, 17. Juli 2015

D: Markt für Solarwärme zieht wieder an

Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verzeichnete im Juni ein deutlich gestiegenes Interesse nach Solarwärme-Anlagen. Nach einer jüngsten Blog-Info des Amtes stieg die Zahl der Förderanträge im Monat Juni gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent auf 2.728 Anträge. Auslöser der anziehenden Nachfrage ist die deutliche Verbesserung der Förderkonditionen durch die Bundesregierung im Frühjahr dieses Jahres. 

Nach Informationen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) nutzen inzwischen bereits über zwei Millionen Haushalte und Betriebe in Deutschland Solarenergie für die Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung. "Der Umstieg auf Solarwärme war noch nie so attraktiv", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar in Berlin. Bis zum Beginn der neuen Heizperiode bleibe noch ausreichend Zeit für Information, Beratung und Installation einer neuen, umwelt- und klimafreundlichen Sonnenheizung. Körnig: "Interessierte Verbraucher sollten ihr Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Die Förderkonditionen wurden zwar deutlich verbessert, der Fördertopf bleibt für dieses Jahr aber unverändert auf rund 360 Millionen Euro limitiert."
Die Bundesregierung hat die Fördersätze für Solaranlagen ab April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben. Neben höheren Zuschüssen gibt es jetzt auch eine "Abwrackprämie" für das Ausmustern alter Heizkessel. 2014 wurden nach Einschätzung des BSW-Solar bereits 112.000 neue Solarwärme-Anlagen in Deutschland errichtet. Der Verband rechnet in diesem Jahr vor dem Hintergrund verbesserter Zuschüsse mit einer Modernisierungswelle und einem weiteren Anziehen der Nachfrage. 

Die wichtigsten Änderungen der Förderung im Überblick: Die Mindestförderung für Solarwärmeanlagen zur Heizungsunterstützung wurde von 1.500 auf 2.000 Euro angehoben. Bei größeren Anlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als 14 Quadratmetern winken höhere Zuschüsse, weil die quadratmeterbezogene Förderung von bislang 90 Euro auf 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche angehoben wurde. Wer die neue Solaranlage mit der Modernisierung einer Heizung verbindet, erhält zusätzliche Boni. Förderfähig sind jetzt zudem zahlreiche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Neuinstallation einer Solarwärmeanlage, aber auch Schritte zur Optimierung einer bereits in der Vergangenheit geförderten Anlage. Unter die förderfähigen Maßnahmen fallen beispielsweise der Austausch von Heizkörpern durch Niedertemperaturheizkörper, der Einbau einer hocheffizienten Zirkulationspumpe, notwendige bauliche Maßnahmen am Heiz- und Kesselraum, der Ausbau der Altheizung und deren Entsorgung. 

Neu ist, dass auch die Errichtung einer Solaranlage auf Bestandsgebäuden bezuschusst wird, die ausschließlich der Warmwasserbereitung dient. Die vom Bundesamt BAFA gewährten Zuschüsse aus dem sogenannten Marktanreizprogramm (MAP) betragen hier 50 Euro je angefangenem Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens aber 500 Euro. Auch die Erweiterung bestehender Warmwasseranlagen wird gefördert. Im Neubau ist der Einsatz von EE-Wärme bereits seit 2009 vorgeschrieben. Hier werden nur besonders innovative Anwendungen oder hohe solare Deckungsraten in sogenannten Sonnenhäusern gefördert. 

Ausführliche Informationen zur Solartechnik und qualifizierte Fachbetriebe finden Verbraucher über das herstellerunabhängige Informationsportal www.solartechnikberater.de. Auch Unternehmen und die Wohnungswirtschaft profitieren weiterhin von attraktiven Marktanreizen. Für die solartechnische Unterstützung von Prozesswärme winken Zuschüsse von 50 Prozent. Mittelständische Unternehmen erhalten einen Bonus.

Bundesweit entfallen 83 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt auf die Bereiche Raumheizung und Warmwasser. Hier liegen besonders große Potenziale zur Kosteneinsparung. Insgesamt sind bundesweit mittlerweile mehr als 2 Millionen Solarwärmeanlagen in Betrieb. 

Quelle: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft / Bild: Guntram Rehsche

Donnerstag, 16. Juli 2015

Japan macht Golfplätze zu Solaranlagen

Golf gilt nicht gerade als der modernste Sport, und ein Bauboom in der 1990ern und 2000ern führte zu einem Überangebot an Golfplätzen, von denen viele nun leer stehen. Was also soll mit all den verlassenen Plätzen gemacht werden? Der japanische Tech-Konzern Kyocera hat eine innovative Lösung gefunden.

Hierzulande ist das Unternehmen wohl vor allem für seine Drucker bekannt, in der Heimat ist Kyocera allerdings gross im Photovoltaik-Geschäft aktiv. Und so baut Kyocera immer mehr Golfplätze in Solarfarmen um.


Kyocera kündigte kürzlich eine 23 Megawatt-Anlage auf einem Golfplatz in der Kyoto Präfektur an, in der am südwestliche Ende von Japan gelegenen Kagoshima Präfektur ist sogar eine 92 Megawatt-Anlage in Planung. Kleinere Anlangen sind bereits in Betrieb.

Das dichtbesiedelte Japan eignet sich besonders für diese kreative Umnutzung. Doch auch im riesigen Flächenstaat USA greift der Trend um sich. So werden in den Bundesstaaten New York und Minnesota bereits Solaranlagen auf verlassenen Golfplätzen geplant. Und vor allem im dürregeplagten Kalifornien gibt es immer mehr Bestrebungen, den wasserintensiven Golfplätzen in Wüstengebieten ein Ende zu bereiten. Die Umwandlung in eine Solarfarm wäre dabei eine elegante und umweltfreundliche Lösung.


Quelle: Agenturen

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Dienstag, 14. Juli 2015

Wohnen mit Zukunft dank Solarenergie

Mitten in Frankfurt in der Speicherstraße 20-26 entsteht eines der innovativsten Geschosswohngebäude Europas: das „Aktiv-Stadthaus“ mit insgesamt 74 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten, bezugsfertig ab 15. Juli 2015. Es ist nach Angaben der Erbauer das grösste Wohngebäude Europas, das keine Energie verbraucht sondern produziert und soll durch den Einsatz modernster Technik mehr Energie für seine Bewohner für Heizung, Dusche, Haushalt, Aufzug und Autofahren erzeugen, als seine Nutzer verbrauchen.


Photovoltaik-Anlagen entlang der Fassade versorgen die Wohnungen mit Energie.
Photovoltaik-Anlagen entlang der Fassade versorgen die Wohnungen mit Energie.










Dach und Fassade werden mit Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung belegt. Auf dem Dach kommen etwa 1000 Hocheffizienzmodule und an der Fassade 330 Module zum Einsatz. Der darin erzeugte Strom kann in einer Batterie im Haus gespeichert und dadurch auch nachts genutzt werden.Geplant ist eine Batterie, die rund 210 Kilowattstunden Strom abgeben kann. Über ein neu entwickeltes Display ist jeder Mieter des Aktiv-Stadthauses jederzeit über seinen Energieverbrauch im Bilde und kann diesen mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Aus dem Kanal für das Abwasser wird die Rückgewinnung von Wärme möglich.


Ein großer Pluspunkt: die zentrale Lage zum Main und die Nähe zum Hauptbahnhof
Ein großer Pluspunkt: die zentrale Lage zum Main und die Nähe zum Hauptbahnhof










Zudem befindet sich eine Station unseres Carsharing-Partners book-n-drive mit Stellplätzen und Ladestation für Elektro-Autos und Pedelecs im Haus. Alle Wohnungen sind barrierefrei zugänglich und verfügen über eine hochwertige Ausstattung. Parkett mit Fußbodenheizung, eine Einbauküche mit Energiespargeräten, weitere Geräte wie Waschmaschine und Wäschetrockner sowie modern gestaltete Bäder, Balkon, Terrasse oder Loggia gehören in diesem Haus zum Standard.


Das Aktiv-Stadthaus - Modernes Wohnen im 21. Jahrhundert
 Das Aktiv-Stadthaus - Modernes Wohnen im 21. Jahrhundert



















Der Clou: Die Kosten für Heizung, Warmwasser und Strom sind mit der normalen Miete bereits abgegolten. Je nach Zuschnitt und Lage liegt der Mietpreis zwischen 12,75 - 14,40 €/qm, in den Penthouses bis 15,30 €/qm. Als Mieter können Sie je nach Wohnungsgröße ein kostenloses Strombudget zwischen 1800 und 2500 kWh pro Jahr erhalten.

Quelle: ABG Frankfurt Holding

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Sonntag, 12. Juli 2015

Greenpeace rettet Leben mit Solarkoffern

Der Super-Taifun «Rubin» zerstörte am 10. Dezember 2014 grosse Teile der Insel Samar auf den Philippinen. Es war ein Samstag, und am Sonntag brach Albert Lazado mit einem Team von Greenpeace auf, um den Betroffenen zu helfen - er berichtet im Folgenden von seinem Einsatz.

Als wir ankamen sahen wir die Folgen des Taifuns: Infrastruktur, Häuser und Leben waren zerstört. Viele Menschen versuchten zu retten, was von ihren Häusern übrig geblieben war. Das Ausmass war unglaublich und mit nur eingeschränkter Unterstützung der Regierung kaum zu bewältigen. Ein grosses Problem war dabei der Stromunterbruch: Kein Strom bedeutet keine Kommunikation und kein Licht kein Licht, was u.a. zu einer Zunahme von Kriminalität führt, deren Opfer meist Frauen sind.

Doch Dank der Unterstützung unserer Supporter war es möglich, Solarkoffer in die betroffenen Gemeinden und so GPS, Radios und Mobiltelefone wieder in Gang zu bringen. Eine ältere Frau fragte mich, woher diese Hilfe komme. Von Greenpeace Mitgliedern, antwortete ich, und da bat sie mich, ihnen Folgendes auszurichten: «Taos puso kaming nagpapa-salamat sa tulong ninyo sa amin. Hinding hindi namin ito malilimutan.» (Danke von ganzem Herzen für diese Hilfe. Wir werden das nie vergessen.)

Und was hat diese Geschichte mit der Schweiz zu tun? Die Idee des Solarkoffers, also eines mobilen Solarstrom-Generators, kam einem philippinischen Pfadiführer bei unserem Solar-Training in Manila in den Sinn. Mitch, unser Schweizer Trainer, baute daraufhin für uns einen ersten Prototypen. Die Idee stiess auf grosse Begeisterung und wurde im Internationalen Pfadizentrum in Kandersteg weiterentwickelt. Der Solarkoffer gilt nun als Wahrzeichen für das globale «Scouts go Solar» Projekt. 


Der Solarkoffer steht als «Do-it-yourself»- Bauanleitung hier zur Verfügung.

Quelle und Workshop: Greenpeace Schweiz

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Donnerstag, 9. Juli 2015

Das unkonventionelle Zürcher Modell

Nach dem Erfolg des innovativen Beteiligungsmodells ewz.solarzüri erweitert ewz das bestehende Sortiment von Solarstromlösungen und bietet nun auch ein Angebot spezifisch für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer an. Mit ewz.meinsolar koordiniert ewz die gesamte Umsetzung einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach von der Planung und Installation bis zur Inbetriebnahme. ewz will damit das Potenzial nutzen und die Verbreitung dieser Technologie fördern sowie den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen. 
 
Die technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für Solarstromanlagen haben sich in den letzten Jahren stetig verbessert, so dass der Strom vom eigenen Dach heute oft günstiger ist als der Strom aus dem Netz. Dementsprechend hat ewz das neue Angebot ewz.meinsolar entwickelt, welches Kundinnen und Kunden mit geeigneten Dachflächen den direkten Bezug vom eigenen Solarstrom ermöglicht.

Solarpotenzial berechnen und Solarstromproduzent werden. Auf der eigens entwickelten Online-Plattform www.ewz.ch/solarrechner können interessierte Kundinnen und Kunden vorgängig das Solarpotenzial ihrer Dachfläche berechnen. ewz berät die Kundinnen und Kunden zur Eignung des Daches, Grösse der Solarstromanlage und zu den verschiedenen Systemen von Solarstromanlagen. In der Rolle eines Generalunternehmers übernimmt ewz die Gesamtkoordination beim Bau sowie die Beantragung der Fördermittel und die Eingabe der Bauanzeige. Für die Erbringung von Leistungen zur Planung, den Bau und die Installation arbeitet ewz eng mit etablierten Spezialisten aus der Solarbranche und dem lokalen Gewerbe zusammen.

ewz.solarzüri ­­– Weitere Anlagen in Planung. Im August 2014 führte ewz das Produkt ewz.solarzüri ein, welches ein einzigartiges Beteiligungsmodell für Photovoltaik-Anlagen darstellt. Für eine Einmalzahlung von 250 Franken erhalten Kundinnen und Kunden jährlich 80 Kilowattstunden Solarstrom über die Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren. Die erste Solaranlage auf dem Schulhaus Buchlern in Zürich Altstetten war innert wenigen Tagen ausverkauft. Inzwischen konnte ewz über 1000 Kundinnen und Kunden an Photovoltaik-Anlagen in der Stadt Zürich beteiligen (neue Anlagen: Seewasserwerk Lengg und Stadtspital Waid). Aufgrund der hohen Nachfrage bietet ewz KundInnen weitere Beteiligungen für die geplanten Solarstromanlagen auf dem Schulhaus Lachenzelg und dem Schulhaus Im Gut an.

Langjährige Erfahrung als Solarstromanbieter. Schon 1996 hat ewz als einer der ersten Energieversorger eine Solarstrombörse eingeführt. Seitdem sind rund 300 Photovoltaikanlagen an dieser Börse beteiligt. Mit den Stromprodukten ewz.solarzüri und ewz.meinsolar setzt ewz sein Engagement im Solarbereich weiter fort und will damit seinen Kundinnen und Kunden unabhängig von der Wohnsituation das passende Angebot anbieten.

Quelle: ewz

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Montag, 6. Juli 2015

Bereits 200 Gigawatt Solarleistung installiert

Bereits sind 200 Gigawatt Photovoltaik-Leistung weltweit installiert. Und der Solarstrom wird immer preisgünstiger. 2015 wird erneut ein globaler Rekordzubau erwartet.

Die weltweit installierten Solarstromanlagen werden diese Tage die Marke von 200 Gigawatt Gesamtleistung erreichen. Damit produzieren sie mehr Strom als 30 Kohle- oder Atomkraftwerke. Durch die Solarstromerzeugung werden mehr als 100 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) pro Jahr eingespart. Für 2015 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) einen weltweiten Photovoltaik-Zubau von über 50 Gigawatt, mehr als je zuvor in einem Jahr. In den kommenden vier Jahren wird sich die globale Solarstromleistung nach Einschätzung des Verbandes mindestens verdoppeln. In Süddeutschland deckt Solarenergie nach BSW-Solar-Angaben inzwischen über zehn Prozent des Bruttostromverbrauchs, im Bundesdurchschnitt sind es rund sechs Prozent. 

"Seit der Jahrtausendwende hat sich die weltweit installierte Solarstromleistung mehr als verhundertfacht. Wichtigster Treiber für den globalen Siegeszug der Solarenergie ist der rasante Preisverfall in den letzten Jahren. Durch Massenfertigung und technologischen Fortschritt konnten die Preise für Solarstrom in der Folge um über 90 Prozent gesenkt werden. In rund 30 Ländern der Erde kostet Solarstrom vom eigenen Hausdach inzwischen weniger als konventioneller Strom vom Energieversorger", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. 


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Selbst im vermeintlich sonnenarmen Deutschland kostet Solarstrom vom eigenen Dach nur noch halb so viel wie der Strom vom Energieversorger. Insgesamt wurden hierzulande von Gewerbe und Privathaushalten bereits über 1,5 Millionen Solarstromanlagen in Betrieb genommen. In jüngster Zeit verbinden immer mehr Eigenheimbesitzer die neue Photovoltaik-Anlage mit der Investition in einen Batteriespeicher, um auch in den Abendstunden den selbst erzeugten Solarstrom preiswert nutzen zu können. Diese Kombination zur bedarfsgerechten Bereitstellung von Ökostrom wird noch mindestens bis zum Jahresende staatlich gefördert.

Mit Unterstützung der Bundesregierung informiert die Internetseite www.die-sonne-speichern.de über Solarstromspeicher und die attraktiven Zuschüsse, unter anderem mittels eines anschaulichen Infofilms. Informationen rund um technische und finanzielle Aspekte der Solarenergienutzung, einen Solarstromrechner sowie eine Handwerkersuche bietet www.solartechnikberater.de.

Quelle: www.solarwirtschaft.de / Foto: Sharp

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Samstag, 4. Juli 2015

Die Landung von Solar Impulse 2 auf Hawaii in Bildern























Quelle: Screenshots der Live-Übertragung

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Siegeszug für Sonne und Wind

Weltweit befindet sich der Ausbau von Sonnenenergie und Windkraft auf dem Siegeszug, während sich fossile und nukleare Kraftwerke auf einem Rückzug bewegen. Eine Analyse des deutschen Energiepublizisten Franz Alt (Bild: Solar Impulse 2 vor Landung auf Hawaii am Freitagabend MEZ). 


2014 wurde doppelt so viel Geld in erneuerbare Energien investiert wie in fossil-atomare. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Solarenergie global verhundertfacht und die Windenergie verzehnfacht. Die Konsequenz: 2014 ging der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase erstmals seit Jahrzehnten leicht zurück trotz steigender Wirtschaftskraft. Der Preis für eine Kilowattstunde Solarstrom sank in Deutschland von 70 Cent im Jahr 2.000 auf etwa acht Cent heute, in sonnenreichen Ländern auf circa vier Cent und weniger. Bis 2015 dürfte die Kilowattstunde Solarstrom in Deutschland noch etwa vier und im Süden etwa zwei Cent kosten – prognostiziert das Fraunhofer-Institut. Deshalb ziehen immer mehr Investoren ihr Geld aus fossilen und atomaren Anlagen zurück – wie zum Beispiel der weltgrößte staatliche Vermögensfonds in Norwegen von Kohleinvestitionen.

Die Menschen wollen die Energiewende – in Deutschland zu 72%. Diese positiven Entwicklungen werden auch von der größten Volkswirtschaft der Welt vorangetrieben, von China. Dort gab es 2014 sieben Prozent wirtschaftliches Wachstum, aber acht Prozent weniger Treibhausgase als im Vorjahr. 
In Deutschland gab es im ersten Halbjahr 2015 eine Zunahme von Ökostrom von 28% auf 32,5%. Im Wärmebereich werden allerdings erst elf Prozent erreicht und im Verkehrssektor lediglich fünf Prozent. Dabei liefern die Biokraftstoffe den größten Anteil. 

Der 2. Juli 2015 war in Deutschland für die Energiewende ein historischer Tag. 75.000 Gläubiger der insolventen  Windfirma Prokon entschieden sich mit großer Mehrheit, dass die Firma als Energiegenossenschaft weitergeführt wird. Die Alternative war ein Angebot des Energiekonzerns EnBW, Prokon für 550 Millionen Euro zu übernehmen.

Die Gläubiger sind für ihren Entschluss zu beglückwünschen, denn die Energiewende kann nur von unten über dezentrale Strukturen funktionieren: über Genossenschaften, über Stadtwerke, über den Mittelstand, über Handwerker, Bauern und Hausbesitzer. Sie alle waren schon bisher die Träger und Treiber der Energiewende und nicht die alten Großkonzerne, die vier Energiebesatzungsmächte.

Die Energiewende funktioniert, wenn sie in Bürgerhand ist. Zentrale Konzernstrukturen passen einfach nicht zu einer dezentralen Versorgung. Viele kleine Davids haben am 2. Juli 2015 wieder einmal einem Goliath das Fürchten gelehrt. Somit ist die größte Energiegenossenschaft in Deutschland entstanden, wahrscheinlich sogar in Europa.  Auf geistiger Ebene, wohl der entscheidenden, unterstützt sowohl der Papst in seiner Enzyklika „Laudato si“ ohne Wenn und Aber die Energiewende und den Klimaschutz ebenso wie auch der Dalai Lama in seinem soeben erschienen Buch „Ethik ist wichtiger als Religion“, das er zusammen mit Franz Alt ich acht Weltsprachen publizierte.

Ökostrom ist kein Luxus mehr für wenige, sondern preisgünstige und umweltfreundliche Energie für alle. In Indien und in Afrika werden bereits tausende Dörfer komplett mit Ökoenergie versorgt. Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit in der Phase einer industriellen Revolution - von unten wie jede erfolgreiche Revolution.
 
Quelle   FRANZ ALT / Bild Guntram Rehsche: Screenshot Solar Impulse vor der Landung auf Hawaii

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Freitag, 3. Juli 2015

Solar Impulse vor und nach der Landung - live !

Ausschreibungen fürs Stromsparen

2015 werden zum sechsten Mal Wettbewerbliche Ausschreibungen zum Stromsparen im Industrie- und Dienstleistungsbereich und in den Haushalten durchgeführt. Die Resultate für die erste Ausschreibung für Programme liegen vor: 30 Programme erhalten insgesamt 33 Millionen Franken an Förderbeiträgen, um möglichst kostengünstig und nachhaltig Strom zu sparen.

Bis zur Eingabefrist sind bei der Geschäftsstelle ProKilowatt 49 Programmangebote eingegangen. Die Auswahl der eingereichten Vorschläge erfolgte in einem Auktionsverfahren: Den Zuschlag erhielten diejenigen Programme mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis, das heisst mit der billigsten eingesparten Kilowattstunde. Das Kosten-Nutzenverhältnis (Förderbeitrag pro eingesparte Kilowattstunde) liegt zwischen 1.4 und 4.2 Rappen pro Kilowattstunde (Durchschnitt 2.6 Rp./kWh, Vorjahr 3.2 Rp./kWh). Das thematische Spektrum der geförderten Programme reicht vom Ersatz von Elektroboilern durch Wärmepumpenboiler, über effiziente Küchenlüftungen, Wäschereien und Kälteanlagen bis zur Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung in der Landwirtschaft.

In diesem Jahr wurden zum ersten Mal für ausgewählte Sektoren pro Programm mehr als 1 Million Franken zur Verfügung gestellt. 5 Millionen Franken wurden für ein schweizweites Programm für Umwälzpumpenersatz in Industrie und Dienstleistungen bewilligt. Drei Energiedienstleister erhalten insgesamt 6.2 Millionen, um Programme mit Projektauktionen durchzuführen. Die bewilligte Fördersumme beträgt insgesamt 33‘038‘395 Franken.

Derzeit läuft eine Wettbewerbliche Ausschreibung für Projekte. Dafür steht ein Budget von 6.6 Millionen Franken zur Verfügung. Eingabetermin ist der 14. August 2015. Die nächste Ausschreibung für Programme erfolgt anfangs Dezember 2015. Für die Abwicklung ist die Firma CimArk SA in Sion im Auftrag des Bundesamts für Energie verantwortlich.
Mit dem Instrument der Wettbewerblichen Ausschreibungen unterstützt der Bund Projekte und Programme zur Förderung der Effizienz im Strombereich, die möglichst kostengünstig zum sparsameren Stromverbrauch im Industrie- und Dienstleistungsbereich und in den Haushalten beitragen. Die Wettbewerblichen Ausschreibungen werden über einen Zuschlag auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze finanziert. Für die Ausschreibungen für Projekte und Programme stehen 2015 42 Millionen Franken zur Verfügung.

Adresse für Rückfragen: ProKilowatt, Geschäftsstelle für Wettbewerbliche Ausschreibungen, c/o CimArk SA, 1950 Sion, 027 322 17 79

Ivan König, Fachspezialist BFE Wettbewerbliche Ausschreibungen, 058 462 69 21
Sabine Hirsbrunner, Kommunikation BFE, Tel. 058 465 33 02

Herausgeber: Bundesamt für Energie : http://www.bfe.admin.ch


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Donnerstag, 2. Juli 2015

Für Wachstum braucht es politische Signale

Die Markterhebung Sonnenenergie 2014 zeigt leicht rückläufige Verkaufszahlen. Bei der Photovoltaik konnte der Rückgang bei den Grossanlagen aufgrund fehlender KEV-Mittel nicht durch den Zuwachs bei Kleinanlagen kompensiert werden. Bei der Solarwärme ist ein umgekehrter Trend in Richtung Anlagen auf Mehrfamilienhäusern festzustellen. Swissolar appelliert an den Ständerat und die Kantone, klare Signale für ein weiteres Marktwachstum bei der Solarenergie zu setzen, ohne die die Energiestrategie 2050 nicht gelingen kann.
 
Seit kurzem liegt die offizielle Markterhebung Sonnenenergie 2014 des Bundesamtes für Energie vor. Die Photovoltaik-Verkaufszahlen sanken gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 303 MW (ca. 2.1 Mio. m2), die Verkäufe von verglasten Kollektoren sanken um 7% auf 113‘000 m2. Trotz der leicht gesunkenen Verkaufszahlen ist festzustellen, dass Solarenergie bei Bauherren äusserst beliebt ist. Allerdings verlaufen die Entwicklungen bei den beiden Technologien unterschiedlich:
 
Die Anzahl installierter Photovoltaikanlagen stieg von 7267 (2013) auf 8181 (2014), wobei das Segment Einfamilienhäuser besonders stark zulegte (von 13 auf 18% der installierten Leistung). Rückgänge gab es hingegen bei Anlagen auf Industrie-, Gewerbe-, Landwirtschafts- und Dienstleistungsgebäuden. Dies widerspiegelt die Veränderungen bei den politischen Rahmenbedingungen: Mit der Einmalvergütung steht für kleinere Anlagen eine rasch verfügbare Förderung bereit, während Grossanlagen angesichts der noch laufenden Beratungen zur Energiestrategie in den eidgenössischen Räten zurzeit wenig Aussichten auf eine Vergütung im Rahmen der KEV haben.
 
Im vergangenen Jahr wurden 8931 thermische Solaranlagen erstellt, gegenüber 12‘101 im Jahr 2013. Hier ist eine klare Verschiebung vom Marktsegment Einfamilienhäuser zu den Mehrfamilienhäusern festzustellen, die 60% der installierten Flächen abdeckten (gegenüber 35% im Vorjahr). Dies ist einerseits auf den Rückgang beim Neubau von Einfamilienhäusern, andererseits auf die dominante Stellung der Wärmepumpen und den Vormarsch der Photovoltaik in diesem Bereich zurückzuführen.
 
Schweiz international im Mittelfeld
Ein Ländervergleich der pro Kopf installierten Photovoltaikleistung zeigt, dass die Schweiz mit 134 Watt pro Einwohner auf Platz 14 liegt. Liechtenstein führt mit 481 Watt die Liste an, gefolgt von Deutschland mit 473 Watt. Damit wird das noch wenig genutzte Potenzial hierzulande deutlich aufgezeigt. Bei der Solarwärme ermöglicht die aktuelle Markterhebung des europäischen Industrieverbandes ESTIF einen Ländervergleich: Hier liegt die Schweiz mit 0.16 m2 Kollektorfläche pro Einwohner immerhin auf Platz 5 innerhalb Europas.
 
Es braucht klare politische Signale von Bund und Kantonen
Bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 sind Solarwärme und Photovoltaik zentrale Bausteine. Damit die Wärme- und Stromversorgung der Schweiz innerhalb der nächsten Jahrzehnte vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann, braucht es jetzt Marktwachstum, nicht Stagnation. Wichtig ist insbesondere die Anhebung der KEV-Abgabe auf 2.3 Rp./kWh, wie dies der Nationalrat im Dezember 2014 beschloss. Nur mit einem solchen Beitrag können KEV-Beiträge an neue Photovoltaik-Grossanlagen bezahlt werden – hier geht es um Investitionen im Millionenbereich, die nur mit finanziellen Sicherheiten getätigt werden können. Sinnvoll ist auch die Absicht, die heutige Obergrenze bei der Einmalvergütung von 30 kW aufzuheben und damit diese Förderung auch für Grossanlagen zugänglich zu machen. Bei der Solarwärme ist der Entscheid des Nationalrates zur Anhebung der CO2-Abgabe wichtig, da dieser die Weiterführung der Förderprogramme im Gebäudebereich ermöglicht.
 
Swissolar appelliert deshalb an den Ständerat, den Beschlüssen des Nationalrates zur Energiestrategie zu folgen. An die Kantone geht der Appell, die im letzten Januar beschlossene Musterverordnung im Energiebereich (MuKEn 2014) rasch umzusetzen.
 
Über Swissolar
Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern mit rund 7‘500 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den ersten Solarorganisationen weltweit.

www.swissolar.ch

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