2014 war ein Rekordjahr für Erneuerbare Energien: Nationale
Ziele für Erneuerbare Energien und andere politische
Unterstützungsmechanismen ließen Solar-, Wind- und andere Erneuerbare
Energien um 135 GW anwachsen. Damit stieg die Gesamtmenge der
regenerativen Kraftwerke innerhalb eines Jahres um 8,5 Prozent auf 1712
Gigawatt (GW).
Dabei blieben die CO2-Emissionen gegenüber 2013 stabil –
obwohl der weltweite Energieverbrauch in den letzten Jahren
durchschnittlich um 1,5 Prozent angestiegen und das weltweite
Bruttosozialprodukt im Mittel um 3 Prozent gewachsen ist. Zum ersten Mal
seit vier Jahrzehnten wuchs damit die Weltwirtschaft, ohne dass
parallel die CO2-Emissionen stiegen. Diese Entkopplung von
wirtschaftlicher Entwicklung und Treibhausgas-Emissionen liegt vor allem
an zwei Faktoren: Chinas wachsendem Gebrauch erneuerbarer
Energiequellen und Anstrengungen der OECD-Länder im Bereich von
nachhaltigem Wirtschaftswachstum sowie verstärktem Ausbau von Energieeffizienzsystemen und erneuerbaren Energien.
Die
Photovoltaik-Kapazität ist am stärksten gewachsen:
Die installierte PV-Leistung ist in den letzten zehn Jahren um das
48-fache gestiegen (von 3,7 GW in 2004 auf 177 GW im Jahr 2014). Auch
die Windenergie hat stark zugelegt: Sie steigerte sich von 48 GW in 2004
um den Faktor 8 auf 370 GW im letzten Jahr.
Erneuerbare Energien und verbesserte Energieeffizienz spielen eine Schlüsselrolle, wenn wir die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen
und gefährlichen Klimawandel verhindern wollen,“ sagt Arthouros Zervos,
Vorsitzender von REN21, der den diesjährigen Bericht beim Vienna Energy
Forum vorstellte. Die weltweite Energieproduktion aus Wind, Photovoltaik und Wasserkraft stieg um 128 GW
gegenüber 2013. Dies ist vor allem politischen Rahmenbedingungen zur
Förderung von erneuerbaren Energieträgern zu verdanken, die nunmehr in 145 Ländern zu
finden sind – gegenüber 138 Ländern im Jahr 2013. Ende 2014 betrug der
Anteil Erneuerbarer Energien an der weltweiten Kraftwerksleistung 27,7
Prozent. Dies reicht, um geschätzte 22,8 Prozent des globalen
Strombedarfs zu decken.
Neue globale Investitionen
in Erneuerbare Energie und Treibstoffe (ohne Großwasserkraft mit einer
Leistung von mehr als 50 MW) stiegen um 17 Prozent im Vergleich zu 2013
auf 270,2 Milliarden USD. Wenn man große Wasserkraftanlagen
hinzurechnet, stiegen die Investitionen sogar auf 301 Milliarden USD. Die
weltweiten Neuinvestitionen in erneuerbare Kraftwerkskapazitäten waren
mehr als doppelt so hoch wie jene in fossile Kraftwerkskapazitäten
(netto). Damit setzt sich der seit fünf Jahren anhaltende Trend fort,
nach dem die Erneuerbaren bei den Netto-Investitionen die fossilen
Brennstoffe überholen.
In den Entwicklungsländern stiegen
die Investitionen um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 131,3
Milliarden. Die Entwicklungsländer liegen damit fast gleichauf mit den
Gesamt-Investitionen der Industrieländer, die 2014 bei 138,9 Milliarden
USD lagen und nur um drei Prozent gegenüber 2013 gestiegen waren. China
trug allein 63 Prozent zu den Investitionen der Entwicklungsländer bei,
während Chile, Indonesien, Kenia, Mexiko, Südafrika und die Türkei
jeweils mehr als eine Milliarde in Erneuerbare Energien investierten. Mit
Blick auf die Gesamtinvestitionen führen China, die USA, Japan,
Großbritannien und Deutschland die Liste der
Investitionsländer an. Die führenden Länder bei Investitionen in Bezug
auf Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung waren Burundi, Kenia, Honduras,
Jordanien und Uruguay.
Das Wachstum der Branche könnte noch größer sein, wenn die mehr als 550 Milliarden USD an jährlichen Subventionen für
fossile Energieträger und Atomenergie gestrichen würden. Subventionen
halten die Preise für diese Energieträger konstant niedrig und verzerren
die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energieträger. „Gleiche
Wettbewerbsbedingungen würden die Entwicklung und Nutzung von
Energieeffizienz und Erneuerbaren Energie-Technologien stärken. Würden
die Subventionen für fossile und Atomenergie gestrichen, würde deutlich,
dass Erneuerbare bereits jetzt die günstigste Energiequelle sind,“ sagt
Christine Lins, Geschäftsführerin von REN21. Auch die
Beschäftigtenzahlen im erneuerbaren Energiesektor wachsen schnell: Im
Jahr 2014 arbeiteten Schätzungen zufolge 7,7 Millionen Menschen weltweit direkt oder indirekt in diesem Sektor.
Trotz spektakulären Wachstums von Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2014 haben noch immer mehr als eine Milliarde Menschen – oder 15 Prozent der Weltbevölkerung– keinen Zugang zu Elektrizität.
Zudem fehlt 2,9 Milliarden Menschen der Zugang zu sauberer Energie zum
Kochen. Mit einer installierten Kapazität von rund 147 GW produziert
ganz Afrika weniger Strom als Deutschland. Hier muss den
dezentralisierten grünen Energietechnologien eine größere Rolle
zugedacht werden: Ihr Ausbau würde für Energiezugang besonders in
abgelegenen und ländlichen Gebieten sorgen.
Der Renewables 2015 Global Status Report von REN21 ist die 10. jährlich erscheinende Ausgabe des
weltweit am meisten zitierten Berichts zu Markt-, Industrie- und Politikentwicklung im Bereich
Erneuerbare Energie. Der Report ist ab 18. Juni öffentlich verfügbar auf www.ren21.net/gsr.
Bild: Dachintegrierte Solaranlage auf Einfahmilienhaus im Kanton Aargau - by Guntram Rehsche
^^^ Nach oben
Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
Seiten
- Startseite
- Archiv ENERGIE
- Archiv NACHHALTIGKEIT
- Archiv FINANZANLAGE und VORSORGE
- Links SOLAR-/ Energie
- Links NACHHALTIGKEIT
- FACTS & FIGURES
- Buch Recycling Schweiz
- Top-SOLARFOTOS
- PV in der SCHWEIZ
- GROSSANLAGEN WELT
- Spezielle PV-Anlagen
- Atomkraft NEIN DANKE! (SOLAR JA BITTE!)
- World Solar OUTLOOK
- Gemeinwohlökonomie
- N-TIPPS
- QUIZ, Bücher & WITZ
- VIDEO
- ÜBER
- Buch SONNENWENDE
- Bitte....
- Statistiken und Skandale
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen