Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA) verzeichnete im Juni ein deutlich gestiegenes Interesse nach
Solarwärme-Anlagen. Nach einer jüngsten Blog-Info des Amtes stieg die
Zahl der Förderanträge im Monat Juni gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent
auf 2.728 Anträge. Auslöser der anziehenden Nachfrage ist die deutliche
Verbesserung der Förderkonditionen durch die Bundesregierung im
Frühjahr dieses Jahres.
Nach Informationen des Bundesverbandes
Solarwirtschaft (BSW-Solar) nutzen inzwischen bereits über zwei
Millionen Haushalte und Betriebe in Deutschland Solarenergie für die
Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung. "Der Umstieg auf Solarwärme war noch nie so
attraktiv", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar in
Berlin. Bis zum Beginn der neuen Heizperiode bleibe noch ausreichend
Zeit für Information, Beratung und Installation einer neuen, umwelt- und
klimafreundlichen Sonnenheizung. Körnig: "Interessierte Verbraucher
sollten ihr Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Die
Förderkonditionen wurden zwar deutlich verbessert, der Fördertopf bleibt
für dieses Jahr aber unverändert auf rund 360 Millionen Euro
limitiert."
Die Bundesregierung hat die Fördersätze für
Solaranlagen ab April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben.
Neben höheren Zuschüssen gibt es jetzt auch eine "Abwrackprämie" für das
Ausmustern alter Heizkessel. 2014 wurden nach Einschätzung des
BSW-Solar bereits 112.000 neue Solarwärme-Anlagen in Deutschland
errichtet. Der Verband rechnet in diesem Jahr vor dem Hintergrund
verbesserter Zuschüsse mit einer Modernisierungswelle und einem weiteren
Anziehen der Nachfrage.
Die wichtigsten Änderungen der Förderung im
Überblick: Die Mindestförderung für Solarwärmeanlagen zur
Heizungsunterstützung wurde von 1.500 auf 2.000 Euro angehoben. Bei
größeren Anlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als 14 Quadratmetern
winken höhere Zuschüsse, weil die quadratmeterbezogene Förderung von
bislang 90 Euro auf 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche angehoben
wurde. Wer die neue Solaranlage mit der Modernisierung einer Heizung
verbindet, erhält zusätzliche Boni. Förderfähig sind jetzt zudem
zahlreiche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Neuinstallation einer
Solarwärmeanlage, aber auch Schritte zur Optimierung einer bereits in
der Vergangenheit geförderten Anlage. Unter die förderfähigen Maßnahmen
fallen beispielsweise der Austausch von Heizkörpern durch
Niedertemperaturheizkörper, der Einbau einer hocheffizienten
Zirkulationspumpe, notwendige bauliche Maßnahmen am Heiz- und
Kesselraum, der Ausbau der Altheizung und deren Entsorgung.
Neu ist, dass auch die Errichtung einer Solaranlage
auf Bestandsgebäuden bezuschusst wird, die ausschließlich der
Warmwasserbereitung dient. Die vom Bundesamt BAFA gewährten Zuschüsse
aus dem sogenannten Marktanreizprogramm (MAP) betragen hier 50 Euro je
angefangenem Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens aber 500 Euro.
Auch die Erweiterung bestehender Warmwasseranlagen wird gefördert. Im
Neubau ist der Einsatz von EE-Wärme bereits seit 2009 vorgeschrieben.
Hier werden nur besonders innovative Anwendungen oder hohe solare
Deckungsraten in sogenannten Sonnenhäusern gefördert.
Ausführliche Informationen zur Solartechnik und
qualifizierte Fachbetriebe finden Verbraucher über das
herstellerunabhängige Informationsportal www.solartechnikberater.de.
Auch Unternehmen und die Wohnungswirtschaft profitieren weiterhin von
attraktiven Marktanreizen. Für die solartechnische Unterstützung von
Prozesswärme winken Zuschüsse von 50 Prozent. Mittelständische
Unternehmen erhalten einen Bonus.
Bundesweit entfallen 83 Prozent des
Energieverbrauchs im Haushalt auf die Bereiche Raumheizung und
Warmwasser. Hier liegen besonders große Potenziale zur Kosteneinsparung.
Insgesamt sind bundesweit mittlerweile mehr als 2 Millionen
Solarwärmeanlagen in Betrieb.
Quelle: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft / Bild: Guntram Rehsche
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