Die
Markterhebung Sonnenenergie 2014 zeigt leicht rückläufige
Verkaufszahlen. Bei der Photovoltaik konnte der Rückgang bei den
Grossanlagen aufgrund fehlender KEV-Mittel nicht durch den Zuwachs bei
Kleinanlagen kompensiert werden. Bei der Solarwärme ist ein umgekehrter
Trend in Richtung Anlagen auf Mehrfamilienhäusern festzustellen.
Swissolar appelliert an den Ständerat und die Kantone, klare Signale für
ein weiteres Marktwachstum bei der Solarenergie zu setzen, ohne die die
Energiestrategie 2050 nicht gelingen kann.
Seit kurzem liegt die offizielle Markterhebung Sonnenenergie 2014 des Bundesamtes für Energie vor. Die Photovoltaik-Verkaufszahlen sanken gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 303 MW (ca. 2.1 Mio. m2), die Verkäufe von verglasten Kollektoren sanken um 7% auf 113‘000 m2.
Trotz der leicht gesunkenen Verkaufszahlen ist festzustellen, dass
Solarenergie bei Bauherren äusserst beliebt ist. Allerdings verlaufen
die Entwicklungen bei den beiden Technologien unterschiedlich:
Die Anzahl installierter Photovoltaikanlagen
stieg von 7267 (2013) auf 8181 (2014), wobei das Segment
Einfamilienhäuser besonders stark zulegte (von 13 auf 18% der
installierten Leistung). Rückgänge gab es hingegen bei Anlagen auf
Industrie-, Gewerbe-, Landwirtschafts- und Dienstleistungsgebäuden. Dies
widerspiegelt die Veränderungen bei den politischen Rahmenbedingungen:
Mit der Einmalvergütung steht für kleinere Anlagen eine rasch verfügbare
Förderung bereit, während Grossanlagen angesichts der noch laufenden
Beratungen zur Energiestrategie in den eidgenössischen Räten zurzeit
wenig Aussichten auf eine Vergütung im Rahmen der KEV haben.
Im vergangenen Jahr wurden 8931 thermische Solaranlagen
erstellt, gegenüber 12‘101 im Jahr 2013. Hier ist eine klare
Verschiebung vom Marktsegment Einfamilienhäuser zu den
Mehrfamilienhäusern festzustellen, die 60% der installierten Flächen
abdeckten (gegenüber 35% im Vorjahr). Dies ist einerseits auf den
Rückgang beim Neubau von Einfamilienhäusern, andererseits auf die
dominante Stellung der Wärmepumpen und den Vormarsch der Photovoltaik in
diesem Bereich zurückzuführen.
Schweiz international im Mittelfeld
Ein Ländervergleich der pro Kopf installierten Photovoltaikleistung
zeigt, dass die Schweiz mit 134 Watt pro Einwohner auf Platz 14 liegt.
Liechtenstein führt mit 481 Watt die Liste an, gefolgt von Deutschland
mit 473 Watt. Damit wird das noch wenig genutzte Potenzial hierzulande
deutlich aufgezeigt. Bei der Solarwärme ermöglicht die aktuelle Markterhebung des europäischen Industrieverbandes ESTIF einen Ländervergleich: Hier liegt die Schweiz mit 0.16 m2 Kollektorfläche pro Einwohner immerhin auf Platz 5 innerhalb Europas.
Es braucht klare politische Signale von Bund und Kantonen
Bei
der Umsetzung der Energiestrategie 2050 sind Solarwärme und
Photovoltaik zentrale Bausteine. Damit die Wärme- und Stromversorgung
der Schweiz innerhalb der nächsten Jahrzehnte vollständig auf
erneuerbare Energien umgestellt werden kann, braucht es jetzt
Marktwachstum, nicht Stagnation. Wichtig ist insbesondere die Anhebung
der KEV-Abgabe auf 2.3 Rp./kWh, wie dies der Nationalrat im Dezember
2014 beschloss. Nur mit einem solchen Beitrag können KEV-Beiträge an
neue Photovoltaik-Grossanlagen bezahlt werden – hier geht es um
Investitionen im Millionenbereich, die nur mit finanziellen Sicherheiten
getätigt werden können. Sinnvoll ist auch die Absicht, die heutige
Obergrenze bei der Einmalvergütung von 30 kW aufzuheben und damit diese
Förderung auch für Grossanlagen zugänglich zu machen. Bei der Solarwärme
ist der Entscheid des Nationalrates zur Anhebung der CO2-Abgabe wichtig, da dieser die Weiterführung der Förderprogramme im Gebäudebereich ermöglicht.
Swissolar
appelliert deshalb an den Ständerat, den Beschlüssen des Nationalrates
zur Energiestrategie zu folgen. An die Kantone geht der Appell, die im
letzten Januar beschlossene Musterverordnung im Energiebereich (MuKEn
2014) rasch umzusetzen.
Über Swissolar
Swissolar
vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern
mit rund 7‘500 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der
Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden.
Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie
in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von
Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für
den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den
ersten Solarorganisationen weltweit.
www.swissolar.ch
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