Donnerstag, 31. Dezember 2015

Nachhaltig ins neue Jahr, zuvorderst mit der Solarenergie



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Kaum je hat ein Jahr die Zusammenhänge verschiedener Bereiche der Nachhaltigkeit so deutlich gemacht wie das abgelaufene. Deshalb sei iübergreifend auf wichtige Entwicklungen hingewiesen, die auch in den Blogs Solarmedia, Nachhaltigkeitsmedia, Vorsorge- und Atominfomedia ihren Niederschlag fanden. 2015 war ein einschneidendes Jahr! Hier eine Neujahrsgeschichte, die zusammenfassend auf diese Entwicklungen hinweist – und gleich auch dank der angegebenen Links das Weiterlesen erlaubt.
Beginnen wir zeitlich unlogisch, von der Sache her aber gerechtfertigt im letzten Monat des Jahres, der Paris zur Weltklima-Hauptstadt machte. Man muss nicht so weit gehen wie einzelne Autoren, die in den Ergebnissen dieses gigantischen Anlasses eine neue französische Revolution (Daniel Wiener), die gleiche Bedeutung wie die Unterzeichnung der Europäischen Menschenrechtskonvention (Res Strehle) oder den Ausgangspunkt der ökologischen Weltbewegung (Hans-Josef Fell) sahen. Aber man kann unzweifelhaft erkennen, dass in Paris eine neue Messlatte gesetzt wurde, mit der Erwärmung von 1,5 Grad  sogar eine überraschend tiefe Marke ins Spiel kam, erstmals die Staatengemeinschaft vom Ende des fossilen und dem Anfang des erneuerbaren Zeitalters sprach – und damit die Bedeutung der Sonnenenergie dorthin stellte, wo sie hingehört: in den Mittelpunkt. Mehr dazu in meinem Solarmediabeitrag > Solarmedia 13.12.15.  
Viele sonst sehr kritische Medien äusserten sich ebenso wohlwollend zum Pariser Abkommen, siehe etwa:  Kurzsichtige Klima-Nörgler: Von linken Aktivisten kommt die schärfste Ablehnung des Paris-Abkommens. Damit helfen sie den Klimakillern und verkennen die große Chance > tageszeitung 24.12.15.
Energieseitig gäbe es wahrlich noch viele Ereignisse anzufügen, die in Bezug auf Nachhaltigkeit von Bedeutung sind – aber wenden wir uns trotzdem anderen Bereichen zu, um die vielen Dimensionen von Nachhaltigkeit zu verdeutlichen. Kein Zweifel – es gibt bei allen Negativmeldungen viele Erfolge der Nachhaltigkeit, auch sie finden spezielle Erwähnung auf einer Untersite von Nachhaltigkeitsmedia. Im ablaufenden Jahr stachen etwa hervor:
·  Panda-Zählung lässt hoffen: In China leben wieder deutlich mehr Pandabären als noch vor zehn Jahren. Der Lebensraum der seltenen Tierart bleibt aber bedroht – durch Strassen, Kraftwerke und Rodungen > Tages-Anzeiger 28.2.15.
·  Markanter Rückgang von Raser-Unfällen: Im Kanton Zürich hat sich die Zahl der von Rasern verursachten Unfällen halbiert. Die Staatsanwaltschaft kennt den Hauptgrund dafür - schärfere Strafen > Tages-Anzeiger 10.4.15.
·  Ein Bergdorf im Piemont erholt sich: Das Bergdorf Ostana in Piemont zählte vor 30 Jahren noch fünf Einwohner, heute sind es wieder 150. Junge Leute aus Turin ziehen hierher, auf der Suche nach Verdienstmöglichkeiten und neuen Lebensformen. Die Städter bringen frischen Wind > NZZ 14.5.15.
·  Qualität der Luft ist langfristig deutlich besser geworden: In der Schweiz wurden die Werte für Feinstaub und Ozon auch 2014 überschritten. Die Qualität der Luft ist trotzdem deutlich besser geworden > Tages-Anzeiger 23.10.15.
·  Bio-Trauben mit besonders wenig Pestizid: Schädlinge lieben Trauben - entsprechend viele Pestizide haften häufig an der Schale des Obstes. In den vergangenen Jahren ist die Belastung jedoch gesunken, nur Früchte aus der Türkei überschreiten noch oft den Grenzwert > Spiegel 16.9.15.
·  Wüstenwunder - die Sahelzone ergrünt: Jahrzehntelang litten die Länder der Sahelzone im Norden Afrikas unter extremen Dürren. Jetzt zeigen Analysen: Fast überall ergrünt die Region > Spiegel 16.9.15.
·  Kampf gegen Unterernährung zeigt Wirkung: Seit Beginn des Jahrtausends leiden deutlich weniger Menschen an Hunger als zuvor. Dennoch beschreiben Fachleute die Lage in einem Viertel aller Länder als ernst > Zeit 12.10.15.
·  Schweiz exportiert Bio-Landbau: Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau hat eine Vierjahresvertrag mit dem Abu Dhabi Farmers’ Services Centre abgeschlossen. Schweizer Experten werden in Abu Dhabi ein Zentrum für biologischen Landbau aufbauen > cleantech 10.11.15.
·  Energieautark mit Solarenergie: In Brütten ZH entsteht das welterste energieautarke Mehrfamilienhaus ohne Netzanschluss. Das Herzstück ist ein Batteriespeicher von Helion Solar. Wobei die Anlage mehr ist als ein Speicher, der den täglichen Energiebedarf deckt. Sie gewährleistet auch den Energiefluss im Gebäude. In ausserordentlichen Situationen beschafft sie den Strom aus einem Langzeitspeicher > Solarmedia 30.12.15.
Weiterlesen lässt sich direkt in den Themenbereichen von Nachhaltigkeitsmedia, etwa
·      Erfolge der Nachhaltigkeit:http://nachhaltigkeitsmedia.blogspot.ch/p/glossar.html
·      Theorie der Nachhaltigkeit: http://nachhaltigkeitsmedia.blogspot.ch/p/theorie_20.html
Zum (hoffentlich nicht unsäglichen) Schluss noch etwas Statistik. Während auf Solarmedia insgesamt über 240 Meldungen über die weltweite Solarwirtschaft publiziert wurden, verzeichnete Nachhaltigkeitsmedia im abgelaufenen Jahr unter anderem folgende Anzahl an Linkeinträgen:
·      Unternehmen: 129 Links auf http://nachhaltigkeitsmedia.blogspot.ch/p/unternehmen.html
·      Invest (nachhaltiges Investieren) : 53 (http://nachhaltigkeitsmedia.blogspot.ch/p/sustainable-investment.html )
·      Natur / Ressourcen: 258 (http://nachhaltigkeitsmedia.blogspot.ch/p/landwirtschaft.html )
Nachhaltigkeitsmedia hat auch eine Video-Abteilung, woraus u.a. der folgende Filmbeitrag über einen kenianischen Schulchor und dessen Preisung des biologischen Landbaus stammt:
http://nachhaltigkeitsmedia.blogspot.ch/p/videothek.html


In diesem Sinn und Geist - nochmals mit nachhaltigen Wünschen für 2016 !
Freundlichst – Guntram Rehsche
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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Energieautark mit Solarenergie

In Brütten ZH entsteht das welterste energieautarke Mehrfamilienhaus ohne Netzanschluss. Das Herzstück ist ein Batteriespeicher von Helion Solar. Wobei die Anlage mehr ist als ein Speicher, der den täglichen Energiebedarf deckt. Sie gewährleistet auch den Energiefluss im Gebäude. In ausserordentlichen Situationen beschafft sie den Strom aus einem Langzeitspeicher.
Das „Haus der Zukunft“ ist ein Mehrfamilienhaus mit 9 Wohnungen. Dieses Leuchtturmprojekt, welches die Umweltarena Spreitenbach gemeinsam mit Ausstellungspartner wie Helion Solar realisiert, benötigt keine Energieversorgung von Aussen und ist daher auch nicht am Stromnetz angeschlossen. Helion Solar plant, liefert, installiert und überwacht das Herzstück des weltweit einzigartigen Projekts. Im Frühsommer 2016 ziehen die Bewohner in das Mehrfamilienhaus in Brütten ZH ein. Sie werden sich ausschliesslich mit Sonnenenergie versorgen können. Diese wird von den Photovoltaikmodulen auf dem Dach und an der Fassade erzeugt.

Ein raffiniertes System bestehend aus unterschiedlichen Speicherungs-Elementen sorgt dafür, dass das Gebäude auch in ausserordentlichen Situationen, wie langen  Schlechtwetterperioden, über ausreichend Energie verfügt. Das Herzstück dieses Systems ist ein Pionierprodukt von Helion Solar. Es ist ein Batteriespeicher, der den erzeugten Strom für den kurz- und mittelfristigen Gebrauch speichert. Zusätzlich ist die intelligente Anlage auch für den Stromfluss im Gebäude, die gesamte Planung der Stromversorgung und die Rückstellung von genügend Reservestrom zuständig.

Die gesamte Energie, welche die Photovoltaikanlage erzeugt, läuft dabei durch den Batteriespeicher von Helion Solar. Er leitet den Strom dorthin, wo er im Mehrfamilienhaus gerade gebraucht wird. Gleichzeitig speichert er einen Teil der überschüssigen Energie für den kurz- und mittelfristigen Bedarf. Bereits eine Stunde sonniges Wetter im Sommer reicht dabei aus, um das Mehrfamilienhaus (MFH) während einem Tag mit Strom versorgen zu können. Die Kapazität des Speichers ist so ausgelegt, dass er das MFH während drei bis vier Tagen mit genügend Energie versorgen kann. 

Das energieautarke MFH muss sich aber auch während einem dreimonatigen kalten Winter ohne direkte Sonneneinstrahlung selber mit Strom versorgen können. Dieses Worst-Case-Szenario wird zwar kaum eintreffen. Das Haus ist aber gemäss Berechnungen der Fachingenieure der Fachhochschule Luzern darauf ausgelegt. In solch ausserordentlichen Situationen bezieht das Haus seine Energie aus einem Langzeitspeicher. Dieser befindet sich im Boden vor dem Haus. Er speichert die Energie vom Dach in Form von Wasserstoff. Die Anlage von Helion Solar ist darum besorgt, dass dieser Speicher in leistungsstarken Zeiten mittels Elektrolyse von Wasser gefüllt wird. In ausserordentlichen Situationen greift sie dann auf diesen Speicher zurück. Der gespeicherte Wasserstoff wird dann über eine Brennstoffzelle in elektrische und thermische Energie für den täglichen Gebrauch umgewandelt. 

Quelle: Helion Solar 

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Montag, 28. Dezember 2015

Branche erwartet weltweiten Solarboom

In den USA wurde die großzügige Solarförderung nun überraschend um weitere fünf Jahre verlängert, die Solarbranche erwartet einen regelrechten Boom bei der Installation von neuen Anlagen. (Foto: Stefano Paltera/US Dept. of Energy Solar Decathlon, CC BY-ND 2.0, https://www.flickr.com/photos/solar_decathlon/3985029559/)
Die Energiebranche erwartet einen neuerlichen Boom der Solarenergie weltweit. In den USA wurden überraschend die Subventionen um fünf Jahre verlängert, Indien, China und Brasilien haben gewaltige Ausbaupläne. Nur Deutschland und Europa schwächeln. 

Die Aktien der großen Solarfirmen legten in den vergangenen Tagen stark zu und kündigen den wohl kommenden „Solar-Goldrausch“ an, den einige Medien bereits verkünden. Die Anzeichen dafür sind zahlreich. So einigten sich in den USA Demokraten und Republikaner im Kongress Mitte Dezember auf die Verlängerung der großzügigen Solar-Subventionen, womit nur wenige Experten gerechnet hatten. Fünf weitere Jahre gibt es nun einen Steuernachlass von 30 Prozent für Solarkraftwerke, der im Anschluss langsam auslaufen soll. 

Die Beratungsfirma GTM Research veröffentlichte dazu rasch eine Analyse, die zusätzliche Investitionen von 40 Milliarden US-Dollar von 2016 bis 2020 in den  Bau von Solaranlagen prognostiziert. Der jährliche Zubau werde auf 20 Gigawatt (GW) bis 2020 anwachsen, so die Analysten. Es wäre ein gewaltiger Zuwachs an Solarleistung. Zudem erwartet GTM Research, dass Betreiber von Solaranlagen ihren Solarstrom bald für unter vier US-Cent pro Kilowattstunde anbieten können. Stimmt diese Voraussage, wäre der Solarstrom sogar günstiger als Strom aus Gaskraftwerken, die gerade eine Hochzeit aufgrund des Fracking-Booms erleben.

China und Indien investieren massiv in Solarenergie: Auch außerhalb der USA ist die Stimmung sehr gut. Denn wichtige Länder und große Zukunftsmärkte steigen nun massiv ins Solargeschäft ein. Indien will etwa bis zum Jahr 2022 eine installierte Solarstromleistung von 100 Gigawatt erreichen, das wäre eine Investitionssumme von bis zu 100 Milliarden US-Dollar. Bislang sind lediglich 5 GW installiert. Unterstützung für diese Pläne kommt von Industrieländern wie Deutschland und Frankreich. Auch Brasilien hat große Solarpläne und will bis 2030 Anlagen mit 23,5 GW Leistung errichten. 

Die größte Volkswirtschaft der Welt erhöht ohnehin mehrmals im Jahr die Zubauziele. China will letzten Angaben zufolge bis 2020 gut 150 GW installierte Solarleistung vorweisen können. Zudem soll ein neues Programm für Hausbesitzer Photovoltaikanlagen attraktiver machen, indem diese nur geleast werden können. Peking muss und will viel Geld in Erneuerbare Energien investieren, um den Energiehunger des Landes zu stillen und gleichzeitig die Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen. 

Zudem werden die Beschlüsse des UN-Klimagipfels einen verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien weltweit weiter beflügeln. Besonders viele Entwicklungs- und Schwellenländer werden verstärkt auf die Sonnenkraft setzen, um ihren Treibhausgasausstoß zu senken. Einzig in Deutschland und Europa sind diese Anzeichen kaum spürbar. Die Bundesregierung hat es in den vergangenen Jahren geschafft, den deutschen Solarboom von 2010 bis 2012 fast vollständig abzuwürgen. Ca. 50.000 Jobs gingen in der Solarbranche verloren, im vergangen Jahr gab es noch einmal ein Rückgang von 32 Prozent. Es bleibt zu hoffen, dass der weltweite Solarboom in den nächsten Jahren auch nach Europa kommt. 

Freitag, 25. Dezember 2015

50 Mio. $ für Speicherpionier Younicos

Der Berliner Speicherpionier Younicos treibt mit 50 Millionen US-Dollar Wachstumskapital das Geschäft mit intelligenten Energiespeicherlösungen weltweit weiter voran. Die Finanzierung stammt von einem Konsortium aus First Solar Inc., einem weltweit agierenden Anbieter von Photovoltaik-Systemlösungen, und Grupo ECOS, einem auf nachhaltige Investitionen spezialisierten Beteiligungsunternehmen sowie einem namentlich nicht genannten dritten strategischen Hauptinvestor. 

„Großspeicher sind eine Schlüsseltechnologie, um unsere Stromnetze zu modernisieren und flexibler zu machen. Erst durch sie wird eine erneuerbare Energiewirtschaft überhaupt möglich“, sagt Raffi Garabedian, Chief Technology Officer von First Solar. „Younicos ist ein Vorreiter bei der Netzintegration von Speichern. Daher sind wir gespannt wie wir diese vielversprechende Technologie nutzen können, um unseren eigenen Kraftwerkspark zu optimieren und unser Angebot zu erweitern. Das Investment ist wichtig, um den Wandel unserer Energielandschaft hin zu einer erneuerbaren Energiewirtschaft zu beschleunigen.“  

Ramon Candia, Investment Manager bei Grupo ECOS erklärt: “Energiespeicher sind eine treibende Kraft für den Markt der Erneuerbaren. Wir betrachten sie daher als vielversprechende Anlageklasse. Younicos bietet als Pionier auf diesem Gebiet eine außergewöhnlich spannende Investitionsmöglichkeit. Zudem sind wir davon überzeugt, dass sich durch unser Anlagenportfolio im Segment der Erneuerbaren Energien sowie unsere starke Marktposition in Lateinamerika attraktive Geschäftsmodelle für Younicos ergeben.“  

„Wir heißen unsere neuen Investoren und Partner willkommen und bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauen. Ihr Einsatz und ihr strategisches Engagement sind ein eindeutiger Beweis für das enorme Potential des Energiespeichermarktes, aber auch für die einzigartige Führungsposition, die Younicos auf diesem Markt einnimmt“, sagt James P. McDougall, CEO von Younicos. „Die Zeichnung dieser Kapitalrunde läutet die zweite Etappe unseres Wachstumsplanes ein. Nach der erfolgreichen Umstrukturierung zu Beginn des Jahres stärken unsere neuen Investoren uns nicht nur finanziell, sondern helfen außerdem, wichtige Marktsegmente schneller zu durchdringen und neue Produkte und Services am Markt zu etablieren.“ Younicos wurde bei der Finanzierung von Alexa Capital LLP beraten.

Über Younicos
Younicos ist gemäss eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von intelligenten Netz- und Energiespeicherlösungen. Unsere Kunden profitieren von unserer technischen Expertise, unserem kommerziellen Know-how und unserer fundierten Erfahrung. Rund um den Globus haben wir über 20 Batteriekraftwerke mit einer Gesamtleistung von knapp 100 Megawatt installiert. Younicos wurde im Jahr 2005 in Berlin gegründet und beschäftigt dort sowie in Kyle und Austin (USA) insgesamt mehr als 150 Mitarbeiter.

Quelle: www.younicos.com

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Mittwoch, 23. Dezember 2015

Deutschland macht vorwärts bei der Solarwärme

2016 kommen in Deutschland verschärfte Energiestandards für Neubauten und Effizienzlabel für alte Heizungsanlagen.  Solarenergie kann künftige Standards schon heute kosteneffizient erreichen. Sonnenheizungen steigern die Unabhängigkeit und werden ab 1.1.2016 noch großzügiger gefördert.

Am 1. Januar 2016 tritt die nächste Stufe der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft. Für Neubauvorhaben heißt das: Der maximal zulässige Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser, Kühlung und Lüftung sinkt um 25 Prozent. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. weist Bauherren darauf hin, dass Neubauten ab diesem Zeitpunkt faktisch nicht mehr ohne den Einsatz Erneuerbarer Energien auskommen. Besonders kosteneffizient lassen sich die neuen gesetzlichen Standards von Bauherren in der Regel durch die Kombination einer Solaranlage mit einem Gas-Brennwertkessel erfüllen. Am klimafreundlichsten dürfte meist die Kombination einer Solaranlage mit einer Pelletheizung sein. Auch bei Bestandsbauten lohnt die Nachrüstung einer Solaranlage nicht nur im Falle einer Heizungsmodernisierung meist. Die Bundesregierung will darauf ab 2016 unter anderem mit der Einführung eines neuen Effizienzlabels (A++ bis E) aufmerksam machen. Mit dem aus anderen Bereichen bereits bekannten Kennzeichnungssystem sollen nach und nach auch alte Heizungsanlagen gekennzeichnet werden. Solarinstallateure dürfen dieses Label ausstellen, ab 2017 auch die Schornsteinfeger. 

„Mit Solarwärme ist man für die neuen Herausforderungen bestens gewappnet“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. „Eine Sonnenheizung erreicht den neuen EnEV-Standard im Neubau kosteneffizient und komfortabel. Auch beim Austausch einer alten, ineffizienten Heizungsanlage sollte Solarenergie die erste Wahl sein.“ Eine Solaranlage verbraucht keine Brennstoffe, senkt die Energiekosten und steigert den Wert der Immobilie. „In hohe energetische Standards zu investieren und auf Solarenergie zu setzen, zahlt sich auf jeden Fall aus“, so Körnig. „Damit das eigene Haus auch auf längere Sicht energetisch zeitgemäß bleibt, sollte man mit Hilfe von Solarenergie und Solarspeichern schon heute bei der Wärme- und Stromversorgung auf eine größtmögliche Selbstversorgung mit Erneuerbaren Energien setzen. Die gesetzlichen Anforderungen werden weiter steigen.“ 

Solarkollektoren zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung sind zuverlässig, effizient und millionenfach erprobt. Allein in Deutschland sind rund zwei Millionen Sonnenheizungen installiert. Die Bundesregierung fördert den Heizungstausch in Bestandsgebäuden mit großzügigen Zuschüssen und hat diese zum 1.1.2016 um rund 20 Prozent erhöht. Außerdem wird der Umstieg mit Krediten unterstützt, die Förderung kann bis zu neun Monate nach Inbetriebnahme beantragt werden. Je nach Effizienzstandard werden auch Neubauten mit zinsvergünstigten Darlehen und Zuschüssen gefördert. 

Hintergrund
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft / Bild: Guntram Rehsche

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Dienstag, 22. Dezember 2015

Strompreise in Europa für Haushalte stark gestiegen

Die Strompreise in Europa sind seit Jahren im Aufwärtstrend, wobei die Preise für Haushaltskunden in vielen Ländern schneller wachsen als die Industriestrompreise.   

2015 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden bei 20,8 Cent pro Kilowattstunde [Cent|kWh]. Das ist ein Anstieg um 24% seit 2010, als die Kilowattstunde noch 16,7 Cent kostete. Im selben Zeitraum sank der Industriepreis um 2%, von 9,1 Cent in 2010 auf den aktuellen Wert von 8,9 Cent. Die Unterschiede innerhalb Europas sind hoch und reichen für private Verbraucher von 9,4  in Bulgarien bis 30,7 Cent|kWh in Dänemark. Industriekunden zahlen Preise von 6,2 in Schweden bis 15,5 Cent in Malta.

In den letzten 10 Jahren sind die Strompreise für Verbraucher im europäischen Durchschnitt um 56% gestiegen. Die größten Veränderungen hatten die Menschen in Griechenland [157%], Großbritannien [142%] und Spanien [110%] zu bewältigen. Nur sehr leicht stiegen die Preise in den Niederlanden [0,1%]. Zwischen 2014 und 2015 stiegen die Verbraucherpreise besonders in Lettland [+20%], Bulgarien [+13%] und Großbritannien [+11%]. In einigen Ländern Europas sind die Preise 2015 aber auch gesunken. Die Spitzenplätze mit fast 15% Preisrückgang nehmen Malta und Zypern ein.

Die Verbraucherpreise für Strom haben die Industriepreise längst überholt und der Abstand vergrößert sich seit Jahren. Haushaltskunden mussten in den vergangenen 5 Jahren eine Steigerung um 24% hinnehmen während Unternehmen 2015 sogar 2% weniger zahlten als 2010. Seit vielen Jahren müssen Verbraucher in Dänemark am meisten Geld für ihren Strom ausgeben, denn dort kostet die Kilowattstunde 30,7 Cent. Den zweiten Platz des Eurostat Rankings belegt Deutschland mit 29,5 Cent|kWh. Damit ist der Strom bei den beiden Tabellenführern mehr als 3-mal so teuer wie in Bulgarien [9,4Cent]. Italien und Irland belegen Platz 3 und 4 der teuersten Länder Europas. Spanien fällt auf Platz 5, weil die Preise dort 2014 etwas nachgegeben haben. 

Die Energiepreise werden von einer Reihe Faktoren beeinflusst, wie Steuern, Netzentgelten oder Kosten für den Klimaschutz. Den größten innereuropäischen Unterschied verursachen Steuern und Abgaben. Im EU-Durchschnitt liegt dieser Anteil bei 32%. Doch die Werte variieren von Land zu Land und sind mit 57% in Dänemark am höchsten. In Deutschland, wo die staatlich veranlassten Preisbestandteile ebenfalls mehr als die Hälfte [52%] des Preises ausmachen, ist mit 21% die EEG-Umlage enthalten, die den Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht. Am anderen Ende der Abgaben-Skala steht Großbritannien, das mit 16% nur einen sehr niedrigen Steueraufschlag zahlt.

Die Strompreisentwicklung ist von großem politischen Interesse, weil zusätzliche Kosten die Unternehmen belasten. Die Befreiung der Industrie von staatlichen Abgaben und Umlagen wird deshalb auch überwiegend mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit begründet. 

Mittelgroße Industrieunternehmen mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 500 und 2.000 MWh zahlen in Europa durchschnittlich 9 Cent pro Kilowattstunde. Das ist der Preis ohne abzugsfähige Steuern und Abgaben. Für Industriekunden waren die Stromkosten im Jahr 2015 am höchsten in Malta, Großbritannien und Zypern – den Ländern, in denen es auch die größten Preisschwankungen gab. Die Preise in Großbritannien sind in den letzten drei Jahren um 31% gestiegen, während sie auf Zypern um fast 40% gefallen sind. Auf Malta, dem einzigen europäischen Land, in dem Industriekunden mehr für ihren Strom zahlen als private Haushalte, sind die Preise um 13% gesunken. In Deutschland liest man immer wieder, dass Industrieunternehmen überdurchschnittlich hohe Preise für Energie zahlen, doch im europäischen Vergleich liegen die Kosten mit 8,1 Cent 10% unter dem Durchschnitt und sind seit 2014 um 9,6% gesunken.

Haushalte in Dänemark und Deutschland bezahlen mit Abstand die höchsten Preise für Strom, während die Menschen in Bulgarien am wenigsten zahlen. Setzt man die Kosten jedoch in Relation zum Nettoeinkommen, ist Bulgarien der Ort mit dem teuersten Strom, gefolgt von Lettland und Schweden. Den im Vergleich günstigsten Strom gibt es in Luxemburg, Italien und den Niederlanden. 

Ein durchschnittlicher bulgarischer 1-Personen-Haushalt gibt 3,0 % seines mageren Monatseinkommens [356 €] für die Stromrechnung aus. Das europäische Mittel liegt bei 1,9%. Im Gegensatz dazu zahlt ein luxemburgischer Single-Haushalt nur 0,7% seines Gehalts, denn er hat im Vergleich das höchste Einkommen in Europa [3.149 €] und die Energiepreise sind mit 18 Cent für die Kilowattstunde relativ niedrig. In Deutschland liegt der Anteil mit 2% nur leicht über dem europäischen Durchschnitt. Energiearmut ist jedoch ein europaweites Problem. Im Durchschnitt kann sich jeder Zehnte die hohen Stromkosten nicht mehr leisten.  Doch in einigen Ländern ist der Anteil einkommensschwacher Haushalte besonders hoch. Laut Eurostat kann ein Drittel der bulgarischen Bevölkerung [33%] den Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. In Kroatien waren 30% und in Rumänien 29% der Haushalte mit den Stromkosten überfordert. Am anderen Ende der Scala stehen Luxemburg und Schweden mit etwas mehr als 3%. In Deutschland ist der Anteil um knapp 17% gestiegen, von 3,6% in 2013 auf 4,2% in 2014.

Quelle:  Strom-Report 

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Freitag, 18. Dezember 2015

Solarmarkt peilt 2016 neuen Zubau-Rekord an

Die Mercom Capital Group, llc (Austin, Texas, USA) rechnet auch 2016 wieder mit einem Wachstum des Photovoltaik-Marktes: Von 57,8 Gigawatt, die für 2015 erwartet werden, auf 64,7 GW im kommenden Jahr. „Die größten Märkte werden wieder China, die USA und Japan sein; Die USA werden voraussichtlich Japan überholen und auf Rang zwei nach China aufsteigen. Auf diese drei Länder entfallen nächstes Jahr etwa 65 Prozent der Neuinstallationen“, sagte der Geschäftsführer und Mitbegründer von Mercom Capital, Raj Prabhu gemäss der Solarplattform Solarserver.  

China wird 2016 mit einem Zubau von rund 19,5 GW wieder der größte Solar-Markt sein. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres installierte das Land fast 10 GW, im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,79 GW. Abstriche bei der Solar-Förderung und verzögerte Zahlungen sind in China immer noch ein Problem. Die Ankündigung weiterer Photovoltaik-Projekte mit 5,3 GW, die bis Juni 2016 fertig werden sollen (in Provinzen, die ihr Ausbauziel bereits erreicht oder übertroffen haben), bringt China voraussichtlich nahe an seine Zielvorgabe für 2015 und sichert ein starkes Jahr 2016. Die chinesische Regierung wird ihr Zubauziel bis 2020 wohl  auf 150–200 GW erhöhen. 

Mercom rechnet damit, dass die Vereinigten Staaten nächstes Jahr rund 13 GW zubauen werden; Das wäre dann mit Abstand das beste Solar-Jahr für die USA. In den nächsten 13 Monaten erwarten die Marktforscher ein kräftiges Marktwachstum in dem Land, da die Industrie ihre PV-Projekte noch fertig stellen will, bevor die ITC-Förderung (investment tax credit) von 30 auf 10 Prozent sinkt. Die Branche hofft, setzt aber nicht darauf, dass die Förderung auf dem aktuellen Niveau bleibt. Die Zubau-Prognose für 2016 müsse noch einmal überarbeitet werden, wenn auch Solar-Projekte hinzugezählt werden, die bis 31.12.2016 im Bau und noch nicht fertig gestellt sind oder wenn der Kongress beschließt, den ITC in irgendeiner Form weiterzuführen.   

In Japan rechnen die Marktforscher 2016 mit einem Photovoltaik-Zubau von 9 Gigawatt. Die japanische Solar-Industrie musste 2015 zweimal Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung (feed-in tariff, FiT) verkraften, da die Regierung ihre Subventionierungs-Kosten reduzieren will.

Bisher wurden im japanischen FiT-Programm Solar-Projekte mit knapp über 80 GW genehmigt, davon ist rund ein Viertel bereits installiert. Japans Energiesektor verändert sich derzeit: Erneuerbare Energien erhalten mehr Gewicht, während die Atomenergie rückläufig ist.  Das Land ist auch dabei, seine Stromversorgungs-Unternehmen zu deregulieren und Monopole aufzubrechen. Der heimische Solarmodul-Absatz ist in den letzten zwei Quartalen eingebrochen, nachdem die FiTs gekürzt worden waren. 

Was den europäischen Photovoltaik-Zubau betrifft, so wird Großbritannien 2016 voraussichtlich vor Deutschland und Frankreich liegen. Im britischen PV-Markt herrscht viel Unsicherheit – die Entscheidung über eine Kürzung der Einspeisevergütung steht noch aus, und die Grünstromzertifikate (Renewable Energy Credits) sollen im April auslaufen.  

Der Zubau in Indien wird 2016 voraussichtlich rund 3,6 GW erreichen – ein deutliches Wachstum gegenüber 2015 (Prognose: 2,1 GW). Der indische Markt legte an Dynamik zu, nachdem die Regierung ein Ausbauziel von 100 GW bis 2022 festgelegt hatte. Aggressive Gebote in den jüngsten Auktionen riefen Bedenken hervor, ob diese Projekte bei derart unrealistischen, niedrigen Geboten überhaupt umsetzbar seien. 

Den aktuellen Bericht über Indien gibt es hier: http://mercomcapital.com/

Quelle: Mercom Capital Group, llc | solarserver.de

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Mittwoch, 16. Dezember 2015

Jetzt kommen CH-Hochleistungsmodule

Der Solarmarkt fragt nach Hochleistungsmodulen, Meyer Burger antwortet mit Heterojunction: Anfang 2016 werden hochleistungsfähige hundertprozentige Meyer Burger Module Sonnenenergie auf dem Dach der Genossenschaft Migros Aare produzieren. Die in diesem Solarkraftwerk verbauten zukunftsweisenden Module kombinieren die innovativste Zelltechnologie mit der modernsten Zellverbindungstechnologie und zeigen, welche Technologien sich in der Solarbranche in Zukunft durchsetzen werden.

Die Genossenschaft Migros Aare will einen Beitrag zur Energiewende sowie zu ihrer selbstständigen Stromversorgung leisten. Am Standort der Betriebszentrale in Schönbühl (BE), Schweiz, wurden in einem Innovationsprojekt höchste Ansprüche an die Effizienz der auf dem Dach zu installierenden Solarmodule gestellt. Diesen hohen Anforderungen konnten gemäss Medienmitteilung in der Schweiz einzig die Module von Meyer Burger gerecht werden. Da der Wirkungsgrad herkömmlicher Solarzellen an seine Grenzen stösst, hat Meyer Burger auf die innovative Heterojunction-Technologie gesetzt.  

Heterojunction-Zellen sind eine Mischform der beiden erfolgreichen Silizium-Solarzellen, den kristallinen und den amorphen Silizium-Solarzellen. Die Kombination dieser beiden Solarzelltypen ermöglicht einen Wirkungsgrad weit über 21 Prozent. Die beispiellose Effizienz der Heterojunction-Technologie gründet auf der Nutzung der Vorteile beider, in dieser Solarzelle kombinierten, Zelltypen. Monokristalline Solarzellen waren aufgrund ihrer regelmässigen Kristallstruktur bis anhin die effektivsten Solarzellen. Deren bereits hoher, jedoch limitierter, Wirkungsgrad wird bei der Heterojunction-Technologie dank der Hochtemperaturbeständigkeit und dem exzellenten Schwachlichtverhalten der amorphen Solarzellen nochmals deutlich gesteigert.  
  
Die Module, die zurzeit auf dem Dach der Genossenschaft Migros Aare installiert werden, verdanken ihren ausgezeichneten Wirkungsgrad neben der Heterojunction-Technologie dem Einsatz zweier weiterer richtungsweisender Technologien. Durch die Zellverbindungstechnologie SmartWire Connection Technology weisen die Solarmodule eine dichte Kontaktmatrix auf und aufgrund ihrer Bifazialität liefern sie sowohl über die Vorder-, als auch über die Rückseite Elektrizität. Beides führt zu einem deutlichen Leistungsgewinn gegenüber herkömmlichen Solarmodulen. Die Hochleistungsmodule von Meyer Burger konnten die Genossenschaft Migros Aare, ausser der herausragenden Leistung, mit einem weiteren Argument überzeugen. Alle Arbeitsschritte, entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wurden innerhalb von Meyer Burger ausgeführt.  

Neben dem Pionierprojekt im Auftrag der Genossenschaft Migros Aare durfte Meyer Burger in diesem Jahr ein weiteres Heterojunction-Projekt realisieren. Im September 2015 wurde die Südfassade des CSEM Forschungszentrum in Neuenburg mit Heterojunction-Modulen ausgekleidet. Auch die Kundschaft von Meyer Burger richtet sich auf die solare Zukunft mit Heterojunction aus. Bereits einige Kunden haben eine Meyer Burger Produktionslinie für Heterojunction-Zellen erfolgreich in Betrieb genommen. Meyer Burger bietet auf dem Schweizer Markt erfolgreich wirtschaftliche Solarsysteme für die Gebäudeintegration sowie innovative Hybridlösungen für die Gebäudetechnik an. Die fortschrittlichen und hocheffizienten Technologien wie Heterojunction und SmartWire fliessen als Flachdachmodule ins bewährte Produktsortiment ein und sind für Schweizer Kunden ab Mitte 2016 erhältlich.

Dienstag, 15. Dezember 2015

Quaschning: So gelingt Energiewende in 20 Jahren





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Die Kosten der Energiewende weltweit

Die Beschlüsse der Klimakonferenz in Paris leiten eine neue Phase der internationalen Klimapolitik ein. Eine Stromerzeugung ohne klimaschädliche Treibhausgase steht erstmals auf der energie- und klimapolitischen Agenda aller Staaten. Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kann dabei Vorbild für die Förderung erneuerbarer Energien weltweit sein. 

Allein in Deutschland hat das EEG in den vergangenen 15 Jahren zu einer massiven Ausweitung der regenerativen Stromerzeugung von etwa 10 Terawattstunden (Twh) im Jahr 2000 auf etwa 136 TWh im Jahr 2014 geführt. Dies zeigt eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Ministeriums Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, die eine kostenseitige Bilanz des EEG zieht.  

Bis zum Jahr 2016 erwarten die Forscher eine Ausweitung der Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Wasser auf 176 TWh. Die Betreiber der erneuerbaren Energien-Anlagen haben dafür Zahlungen von rund 23 Milliarden Euro im Jahr 2014 erhalten. Die Differenzkosten zu den Erlösen aus dem Verkauf der entsprechenden Strommengen betragen etwa 19 Milliarden Euro. Sie werden von zwei Dritteln der Stromverbraucher über die sogenannte EEG-Umlage von aktuell etwas über 6 Cent pro Kilowattstunde aufgebracht.  

„Die bei den neuen Energien erzielten Kostensenkungen haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Pariser Beschlüsse möglich wurden“, fasst Dr. Felix Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik am Öko-Institut die Leistungen des EEG zusammen. „Die frühen und umfangreichen Investitionen Deutschlands in erneuerbare Energien haben einen wesentlichen Beitrag zu geleistet, dass diese erheblich preiswerter geworden sind. So konnte gezeigt werden, dass ein Energiesystem auf der Basis neuer Energiequellen wie Sonne und Wind praktisch und inzwischen auch kostengünstig funktionieren kann.“  

Beispiel Solarenergie: Kostensenkungen bis zu 90 Prozent  
Ein erheblicher Teil der Zahlungen im Rahmen des EEG müssten demnach als Vorleistung für Innovationen und Kostensenkungen betrachtet werden. Für die Stromerzeugung aus Sonnenergie machen diese Investitionen bis heute rund 40 Prozent der EEG-Umlage aus. Sie haben im globalen Kontext erheblich dazu beigetragen, die Kosten der Solarstromerzeugung massiv – um fast 90 Prozent seit 1990 – zu senken.

Zwischen 2004 bis 2012 war die Nachfrage aus Deutschland mit Marktanteilen von 25 bis fast 70 Prozent besonders hoch, so die Forscher des Öko-Instituts. Dies war ein entscheidender Grund, dass die Kosten im globalen Maßstab so deutlich sinken konnten – und zugleich eine der wichtigen Voraussetzungen für das erfolgreiche Zustandekommen des Pariser Klimaschutzabkommens.   

Dekarbonisierung der globalen Stromerzeugung  
Die Industriestaaten haben im Klimaabkommen von Paris eine besondere Verantwortung an den historisch erzeugten Emissionen und der bisher schon angestoßenen Klimaveränderung anerkannt. Sie werden ihr Energiesystem besonders schnell umbauen müssen – spätestens bis zur Mitte dieses Jahrhundert. Erneuerbare Energien spielen für diesen Umbauprozess eine besondere Rolle. 

„Der in Deutschland frühzeitig begonnene Ausbau der erneuerbaren Energien muss in den nächsten Jahren energisch weiter geführt werden“, sagt Felix Matthes weiter. „Nur so kann ein Übergang zu einem Energiesystem gelingen, das fast keine Treibhausgasemissionen verursacht. Dazu müssen die Bundesregierung und die Bundesländer die Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz massiv verstärken sowie das beschleunigte Auslaufen der Kohlenutzung in einem strukturierten Prozess vorantreiben.“ 


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Sonntag, 13. Dezember 2015

Paris war vor allem ein Solargipfel

Das Pariser Abkommen - so wird die Klimaschutzvereinbarung wohl in die Geschichtsbücher eingehen - ist vor allem ein Sieg der Anwendung der Solarenergie! Denn wie soll der Ausstieg aus der fossilen und nuklearen Energieerzeugung anders bewerkstelligt werden, wenn nicht mit solarer Energieerzeugung. Die Konferenz von Paris gab schon einmal einen Vorgeschmack auf das, was da kommt. 






Von oben nach unten: Mobile Solaranlage von Ikea auf den Champs-Elysées, Solarbaum und Solarblume vor dem Pariser Rathaus, Rathaus Montreuil mit Bürgerveranstaltung, Velostation vor der Hôtel de Ville Ausstellung im Zentrum von Paris, Abschluss-Kundgebung der Umweltorganisationen mit roten Schirmen auf den Champs Elyssée - Bilder: Guntram Rehsche - zuunterst: Agentur - vergrössern mit Klick auf Foto! 

Das Faktum steht nicht im Vordergrund der abschliessenden Beurteilung des Pariser Abkommens. Und doch kommt man nicht umhin, die Nutzung der solaren Energieerzeugung als die heimliche Siegerin der zweiwöchigen Verhandlungen in der französischen Hauptstadt zu sehen. Das machte schon ein Augenschein in der Kapitale zu Beginn der abgelaufenen Woche klar - einer Weltstadt, die noch kurz zuvor wegen der tragischen Anschläge im Mittelpunkt des Weltinteresses gestanden war.  

So ist es vielleicht wirklich das Terrordrama, das die Verhandlungen in Paris beflügelte – um sich endlich an einer positiven Entwicklung zu erfreuen. Selbst wer einfach so zu einem touristischen Besuch nach Paris kam, merkte spätestens beim Flanieren auf dem Weihnachtsmarkt auf den Champs-Elysées, dass die Erneuerbaren Energien und insbesondere die Solarenergie Paris in Beschlag genommen hatten. Das schwedische Möbelhaus, das in letzter Zeit sowieso energisch vorwärts macht mit Solaranlagen und solarer Selbstversorgung, hat etwa eine mobile Anlage zur Versorgung des Weihnachtsmarkts errichtet – und das in nicht kleinlichem Ausmass mit über 440 Modulen (siehe Bilder oben).

Solare Energieerzeugung war auch sehr präsent an den unzähligen Einzelveranstaltungen in und um Paris, die den Klimagipfel - kurz auch Cop21 genannt - begleiteten. So richteten etwa die Vorstädte Montreuil und Vincennes eigene Grossveranstaltungen aus, die den BürgerInnen die Energiewende näher bringen sollten. Man stelle sich einmal vor, in Zürich fände eine Klimaveranstaltung statt - und Schlieren oder Wetzikon würden diese mit eigenen Initiativen in grossem Stil ergänzen.... Paris war also wirklich erfasst von diesem Klimagipfel - und das Ergebnis muss wohl jene ins Sinnieren bringen, die rein gar nichts von solchen Grossveranstaltungen halten. Hier zur Erinnerung und in Stichworten, was mit dem Pariser Abkommen, beschlossen oder auch nur angedacht wurde:
  • Die Weltgemeinschaft möchte die Erwärmung deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts halten; ohne eine Erwähnung des 1,5-Grad-Ziels wollten Inselstaaten den Klimavertrag erst gar nicht unterzeichnen. 
  • Der Höhepunkt der CO2-Emissionen soll so schnell wie möglich erreicht werden, heißt es im Vertrag.
  • Alle fünf Jahre sollen die Staaten neue Ziele für die Eindämmung ihrer Treibhausgasemissionen verkünden. Das Prinzip des Fortschritts wurde verankert.
  • Die Staaten erkennen die Bedeutung von Verlusten und Schäden an, die durch den Klimawandel entstanden sind.  
  • 100 Milliarden Dollar pro Jahr sollen die alten Industriestaaten ab 2020 zur Verfügung stellen, um vom Klimawandel bedrohte Regionen abzusichern und ihre Energieversorgung umzustellen.
  • Für alle Länder sollen gleiche Standards gelten bei der Berichterstattung über ihren Treibhausgasausstoß. Strenge Kontrollpflichten wurden nicht auferlegt. Viele Staaten weigerten sich, sie fürchteten Eingriffe in ihre staatliche Hoheit. 2020 sollen die Staaten neue Ziele für ihren Treibhausgasausstoß vorlegen, alle fünf Jahre sollen sie möglichst verschärft werden.
  • Eine ausführlichere Darstellung der Ziele hier unter Spiegel Online.

Das Klimaschutzabkommen ist damit ein Signal an die Welt: Die globale Energieversorgung muss mittelfristig ohne Kohle, Öl und Gas auskommen, weil sonst das 2-Grad-Ziel und damit verbunden die Klimaneutralität in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts nicht erreichen werden kann. Und damit wird auch klar: Die Erneuerbaren Energien werden eigentlich gerade jetzt einen Siegeszug antreten, der die bislang durchaus schon erreichten Ziele weit in den Schatten stellen wird. Zur Erinnerung: Es ist noch nicht allzulange her, da machte man sich fast lächerlich, wenn man den Ersatz der fossilen und nuklearen Energien durch 100 Prozent Erneuerbare forderte – heute ist dieses Anliegen schon fast Allgemeingut. 

Signalisiert wurde das etwa durch die Gründung des Global Solar Council. Ihm sind bereits 17 internationale Solarverbände beigetreten, darunter Solar Power Europe, SEIA, MESIA, der deutsche Bundesverband Solarwirtschaft und auch Swissolar. Der GSC-Vorsitzende Bruce Douglas erklärte, dass der Global Solar Council hofft, künftig auch mit der International Solar Alliance zusammenzuarbeiten, die unter anderem vom indischen Ministerpräsident Narenda Modi unterstützt wird. Dann könne man sich gemeinsam dafür einsetzen, dass Solarenergie „weltweit zur Hauptquelle für die Stromerzeugung“ wird. Diese Aussage wurde durch die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen GSC und der sogenannten Terawatt Initiative gestärkt. Sie ist ein Programm der International Solar Alliance mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 weltweit eine zusätzliche Photovoltaik-Leistung von einem Terawatt zu errichten. Dazu passte, dass just während der Pariser Konferenz die französische Regierung die Gewinner ihrer jüngsten Photovoltaik-Ausschreibung mit einem Gesamtvolumen von 800 Megawatt Leistung bekannt gab. Die Preise liegen je nach Anlagentyp zwischen 8,02 und 13,4 Eurocent pro Kilowattstunde. Siehe dazu auch pv-magazine.de.

Text und Bild: Guntram Rehsche, solarmedia.blogspot.ch

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