Der Fachverband Swissolar weist die Pläne für vier bis sechs neue Gaskraftwerke als klimapolitisch und ökonomisch unverantwortlich zurück. Für die Sicherstellung der Energieversorgung sind sie zudem unnötig, sofern die Photovoltaik (PV) rasch ausgebaut wird. Bis 2025 wäre ein Solarstromanteil von 20 Prozent möglich, der zusammen mit den bestehenden und geplanten Wasserkraftwerken eine sichere und saubere Stromversorgung gewährleisten kann. Zur Nutzung dieses Potenzials braucht es insbesondere die rasche Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung.
In der noch nicht veröffentlichten bundesrätlichen Energiestrategie zum Atomausstieg sollen offenbar Gaskraftwerke eine massgebliche Rolle spielen. Von vier bis sechs solchen Kraftwerken ist die Rede. Die Umsetzung solcher Pläne stünde im eklatanten Widerspruch zur notwendigen raschen Absenkung der CO2-Emissionen unseres Landes. Der wirtschaftliche Betrieb solcher Kraftwerke wäre kaum möglich, insbesondere bei einem weiteren Anstieg der Gaspreise.
Swissolar widerspricht der Behauptung, solche Kraftwerke seinen aus Gründen der Versorgungssicherheit als „Übergangstechnologie“ notwendig. Mit einem konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien und der Förderung der Stromeffizienz ist der Atomausstieg ohne negative Folgen für das Klima möglich. Allein die Photovoltaik kann bis 2025 bis zu 20% des Strombedarfs abdecken. Damit wird sie zum zweiten Standbein unserer Stromversorgung neben der Wasserkraft, die bereits heute einen Anteil von 60% an unserer Produktion hat.
Kritisch für das gute Zusammenspiel dieser beiden Technologien sind die Wintermonate. Doch mit dem raschen Ausbau der Photovoltaik können die Wasserkraftreserven im Herbst und im Frühjahr geschont werden, wodurch sie vermehrt im Winter zur Verfügung stehen. Der laufende Ausbau der Wasserkraftwerke unterstützt dies: Die heutigen Wasserkraft-Produktionskapazitäten liegen bei 1.75 Gigawatt (GW), in Bau sind 2.4 GW und weitere 2 GW sind geplant. Zusammen ergibt dies mehr als 6 GW. Zum Vergleich: Die bestehenden AKW haben eine Leistung von 3.4 GW.
Parallel dazu gilt es, die heutigen, durch Elektroheizungen verursachten Winter-Lastspitzen zu reduzieren, einerseits durch deren Ersatz, andererseits durch Wärmeschutzmassnahmen an Gebäuden. Swissolar fordert den Bundesrat dazu auf, in seiner Energiestrategie konsequent auf erneuerbare Energien und Stromeffizienz zu setzen. Kernelement ist dabei die Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung – allein die Projekte auf der KEV-Warteliste könnten 50% mehr Strom als Mühleberg produzieren!
Quelle: Swissolar
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