Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
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Montag, 16. April 2012
Planet Solar bereits in Sizilien
Die erste Weltumrundung mit Solarenergie wird voraussichtlich am 4. Mai 2012 zu Ende gehen, mit der Ankunft in Monaco. Solarmedia hatte die anderthalbjährige Reise von «Planet Solar» wiederholt mit Berichten dokumentiert, zuletzt aus Hongkong. Derzeit liegt das Boot am Quai von Messina, Quai ‚Colapesce’ (siehe Bild vom Dach des Schiffs). Ein passender Zeitpunkt, nochmals einen Blick ins Logbuch des Solarschiffs zu werfen, das folgenden aktuellen Bericht bereit hält:
«Was für eine Erleichterung, in Sizilien zu sein! Unsere Überfahrt von Ägypten nach Italien war für mich die letzte grosse Herausforderung: Es waren ungefähr 1000 Seemeilen (1852 Kilometer) von Port Saïd bis nach Messina, in einer Region, wo die Tiefdruckgebiete noch sehr aktiv sein können im Frühling. Kurz nach unserer Fahrt durch den Suezkanal habe ich unsere Freunde von Météo France gebeten, uns ein schönes Hochdruckgebiet über der Region vorherzusagen, damit wir unter Sonnenschein weitersegeln können. Ich habe ein blaues, ruhiges Meer während der ganzen 1000 Seemeilen bestellt. Aber wir hatten kein Glück! Das waren Tiefdruckgebiete, die sich seit 15 aufeinanderfolgenden Tagen zusammenzogen: Regen, Wolken, manchmal starker Wind und oft aus dem Westen, also Gegenwind... Hmm. Aber wir haben es nach Sizilien geschafft!
Wie üblich wurde unsere Navigation auf einer Multi-Phasen-Studie durchgeführt: Zuerst schaute ich mir die Studie zum Sonnenschein an, die uns Météo France für den Monat April über das Mittelmeer gegeben hat. Die „durchschnittliche Sonneneinstrahlung von 1979 bis 2001“ bezieht sich auf eine Passage im südlichen Mittelmeer, von der Küste Libyens bis nach Malta und Sizilien.
Sie haben mich mit Prognosen für die nächsten 10 Tagen ausgestattet, mit Vorhersagen von verschiedenen Modellen und sehr detaillierten täglichen Berichten. So hatten wir sehr präzise Informationen zum Wind in unserer Zone, konnten den Zonen mit starkem Wind ausweichen und kannten die Zonen mit leichtem Sonnenschein, wo wir hinfahren sollten. Vielen Dank an Jean-Pierre, Lionel, Arnaud, Roxane, Christophe, Bertrand und an das ganze Team!
Der dritte Schritt waren persönliche Überlegungen zur Solar-Navigation. Es war wichtig, die Kapazitäten unseres Bootes zu kennen, seine Geschwindigkeit, seine Selbstständigkeit und seine Möglichkeiten der Energieproduktion. Auf dieser Überfahrt haben wir 250 Kwh gesammelt, obwohl der Himmel sehr bewölkt war. In regnerischen Tagen kamen wir zwar nur auf 228 Kwh, aber an schönen Tagen auf bis zu 496 Kwh, und als die Sonne sehr stark war haben wir einen Rekord von 600 Kwh geschafft!
Ich teilte diese Überlegungen wie immer leidenschaftliche mit Raphaël. Zudem nahm ich ADRENA zu Hilfe, unser Navigationssystem, welches wir vor einigen Tagen aufgefrischt haben, indem wir die Parameter der Bootsgeschwindigkeit und –verbrauch angepasst haben. Ich habe schliesslich beschlossen, einen kurzen Zwischenhalt in Zakynthos in Griechenland einzulegen. Es war unser erster Stopp in Europa seit 18 Monaten. Ich entschied dann, am Dienstag Abend weiterzufahren, um nach 72 Stunden gestern Nachmittag schliesslich Messina zu erreichen.
Von Port Saïd aus hat die Reise zwölfeinhalb Tage gedauert, auf einer Strecke von 1040 Seemeilen (1926 Kilometer) und einer mittleren Fahrgeschwindigkeit von 4.9 Knoten und 4.2 Knoten, also ungefähr 9 km/h und 8 km/h. Heute ist auch der Jahrestag des Untergangs der Titanic. Sie war vor der Küste Neufundlands bei ihrer ersten Überquerung des Nordatlantiks untergegangen.
Am 14. April 1912 um 23:40 Uhr traf der sagenhafte Passagierdampfer auf dem Weg nach New York auf einen Eisberg, an der Position 41 46N 050 14E. 100 Jahre später, heute, dem 14. April 2012, befindet sich die Eisgrenze südlich von Neufundland, in Kanada, 45 00N zwischen dem Längengrad 45 West und 55 West. Es gibt kein Zweifel, die Eisberge und –brocken, die gegen Süden treiben, sind dieses Jahr viel weiter nördlich, ungefähr 450 Kilometer nördlicher von der Position der Titanic. Liegt das am Klimawandel? Ich denke schon. Bis bald, um die ganze Welt,
Erwann & die Crew der Tûranor PlanetSolar
Post Scriptum: Vielen Dank an Raphaël, dass ich heute die Titanic würdigen durfte. Was für eine Freude für einen Kapitän eines Passagierschiffes wie mich! Und ich freue mich immer wieder, das Foto vom Kapitän Edward Smith und seinem langen weissen Bart zu sehen.»
Quelle Text und Bild: Planet Solar
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