Freitag, 17. Dezember 2010

US-Markt mit 7-Meilen-Stiefeln

Die US-Solarenergiemärkte sind im 3.Quartal 2010 weiter gewachsen, heißt es im neuesten Bericht des US-Solar-Branchenverbandes (Solar Energy Industries Association, SEIA) und des Marktforschungsunternehmens GTM Research. Auf über 27.000 Privat- und Geschäftshäusern in den USA wurden im dritten Quartal Solaranlagen installiert. Im Vergleich zum 2.Quartal wurden 38 Prozent mehr Photovoltaik-Anlagen auf Nichtwohn-gebäuden installiert, die eine Gesamtleistung von 103 Megawatt (MW) erreichten.

Das Wachstum in den USA beruht neben staatlichen Fördermaßnahmen auf dem stetigen Rückgang der durchschnittlichen Anlagenkosten, sowohl für private und gewerbliche Anlagen als auch für Solarkraftwerke. Die durchschnittlichen Kosten lagen laut dem Bericht im dritten Quartal zum ersten Mal unter 6 US-Dollar (rund 4,50 Euro) pro Watt, das sind 8,5 Prozent weniger als im ersten Quartal. "Das dritte Quartal sowie das Gesamtjahr waren für die Photovoltaik in den USA hervorragend", sagte Shayle Kann, Direktor Solarenergie bei GTM Research. "Durch die Kombination des US-Konjunkturpaket (ARRA) mit Zuschüssen des Finanzministeriums (Treasury Cash Grants; 1603-Programm) und sehr niedrigen Kosten haben Photovoltaik-Installationen in allen Marktsegmenten einen Höchststand erreicht."

Beim Photovoltaik-Zubau war Kalifornien im dritten Quartal mit über 67 MW Spitzenreiter, gefolgt von New Jersey, Florida, Arizona und Colorado. Bei Solarthermie und solarer Kühlung lagen Kalifornien, Hawaii, Arizona, Puerto Rico und Florida ganz vorne. Bis zum Ende des dritten Quartals wurden in den USA 530 MW Photovoltaik-Leistung installiert, deutlich mehr als im ganzen Jahr 2009 (435 MW). GTM Research erwartet noch mehr Wachstum im vierten Quartal, so dass der Photovoltaik-Zubau 2010 bei 855 MW liegen soll. Zusammen mit solarthermischen Kraftwerken (Concentrating Solar Power; CSP) sowie solarem Heizen und Kühlen könnte die neu installierte Solarenergie-Gesamtleistung in den USA 2010 zum ersten Mal über einem Gigawatt liegen.

"Dieser Quartalsbericht belegt, was viele von uns schon geahnt haben: dass 2010 ein historisches Jahr für die Solarenergie in den Vereinigten Staaten sein wird. Dank zahlreicher Faktoren, darunter dem "1603-Programm", kann die Solarbranche im Jahr 2010 über 100 Prozent wachsen und über ein Gigawatt Zubau erreichen. Damit haben wir diese Grenze zum ersten Mal überschritten", sagte SEIA-Präsident Rhone Resch. "Und die Aussicht für 2011 ist noch besser: Das "1603-Programm" soll demnächst erweitert werden, und die Systemkosten sinken für die Kunden weiter. Dadurch kann die Solarbranche tausende Arbeitsplätze und noch mehr Zubau als 2010 schaffen. Das ist eine wirklich spannende Zeit für unsere Branche."

Der neueste Bericht "U.S. Solar Market Insight" geht auch für 2011 von einem erneuten Wachstum aus, doch eine Erweiterung des erfolgreichen Zuschuss-Programms des Finanzministeriums könnte den Marktdruck weiter entschärfen und ein stärkeres Wachstum sichern. Der Bericht enthält detaillierte Zahlen und Analysen der Trends in den einzelnen Bundesstaaten, darunter Nachfrage, durchschnittliche Kosten für Anlagen und Komponenten, Produktionszahlen, und schließlich Fünf-Jahres-Bedarfsprognosen für jede Technologie und jeden Bundesstaat.

Quelle: SEIA; GTM Research | solarserver.de

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