Am Donnerstag verlieh das
Bundesamt für Energie zum zwölften Mal den renommierten Schweizer
Energiepreis Watt d'Or. Die goldenen Gewinner/innen des Jahres 2019 sind
die dhp technology AG mit ihrem System schwebender Solarkraftwerke, gemeinsam mit IBC Energie
Wasser Chur (Kategorie Erneuerbare Energien), die DEPsys SA gemeinsam mit der IBB Energie AG (Kategorie
Energietechnologien), die BLS AG gemeinsam mit
der Universität Basel (Kategorie Energieeffiziente Mobilität), die
Stiftung Habitat gemeinsam mit der ADEV Energiegenossenschaft (Kategorie
Gebäude und Raum) sowie die Empa und Eawag gemeinsam mit der
dransfeldarchitekten ag (Spezialpreis Transition).
Schwebende Solarkraftwerke (siehe auch Film am Schluss): Die Seilbahntechnologie ermöglicht gemäss Medienmitteilung des Bundesamts für Energie BfE eine
doppelte Nutzung von Infrastrukturflächen, denn Infrastrukturen sind für unser modernes Leben wichtig, beanspruchen aber viel Platz. Will man
diese Infrastrukturflächen multifunktional nutzen, braucht es ein Denken in vier Dimensionen, in
Raum und Zeit. Genau diesen Lösungsansatz verfolgt die dhp technology AG aus Zizers im Kanton Graubünden. Das 2015 gegründete Start-up hat die bewegliche Leichtbau-Solaranlage «HORIZON» in Zusammenarbeit mit lokalen Engineering-Partnern zur Marktreife entwickelt. Die Entwicklungsarbeiten wurde unterstützt vom Bundesamt für Energie und von der Stiftung für Innovation, Entwicklung und Forschung Graubünden.
«HORIZON» schwebt dank Seilbahntechnologie fünf Meter über der Infrastrukturfläche und lässt
sich wie eine Handorgel zusammenfalten. Wenn die Sonne scheint, entfalten sich die glas- und
damit spiegelfreien Solarmodule und bei starkem Wind oder Schneefall fahren sie automatisch in
ihre Garage ein. Dafür sorgt der eigens entwickelte Meteo-Algorithmus, der die Bewegungen auf-
grund von genauen Wetterdaten steuert. So geht im Winter keine Sonnenstunde wegen schneebedeckter Solarmodule verloren, Service und Reinigung der Solarmodule sind dank der
Einfahroption bequem von der Dachkante aus zu erledigen.
Die beiden Erfinder des faltbaren Solardachs:
Gian Andri Diem und Andreas Hügli
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Die erste grosse Anlage dieser Art wurde im Auftrag der IBC Energie Wasser Chur über den Klär-
becken der ARA Chur realisiert und im August 2018 erfolgreich in Betrieb genommen. Sie wird
jährlich rund 540’000 Kilowattstunden Strom produzieren, die vollständig in der ARA selbst verbraucht werden und durchschnittlich bis zu 50% des gesamten Strombedarfs decken. Vorteile von
«HORIZON» sind, dass dank der grossen Abstände der Stützkonstruktion von 17×25 Metern und
einer Höhe von 5 Metern die Bewegungsfreiheit für die Arbeiten unter dem Dach nicht einge-
schränkt ist und die Klärbecken bei Bedarf jederzeit von oben zugänglich bleiben.
Von der Beschattung im Sommer profitieren nicht nur die Mitarbeitenden der ARA, es wird ausserdem das Algenwachstum in den Becken und damit der Wartungsaufwand reduziert. Gegenüber konventionellen, fest installierten Solarmodulen, die Sturm, Hagel und Schneefall trotzen müssen, benötigt «HORIZON» 50% weniger Materialeinsatz, ein weiterer Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Systems, das bei Bedarf auch problemlos vollständig abgebaut und an einem anderen Ort wieder installiert werden kann. Gekostet hat die Anlage in der ARA Chur insgesamt 1.65 Millionen Franken. Sie beansprucht keine Einspeisevergütung. Bereits hat die dhp technology AG, die sich dem Motto «Energy for Mankind» verschrieben hat, Aufträge, vier weitere Kläranlagen und einen Parkplatz mit «HORIZON» auszurüsten. Das Poten- zial ist gross, immerhin gibt es in der Schweiz rund 800 Kläranlagen und 64 Quadratkilometer an Autoparkflächen.
Von der Beschattung im Sommer profitieren nicht nur die Mitarbeitenden der ARA, es wird ausserdem das Algenwachstum in den Becken und damit der Wartungsaufwand reduziert. Gegenüber konventionellen, fest installierten Solarmodulen, die Sturm, Hagel und Schneefall trotzen müssen, benötigt «HORIZON» 50% weniger Materialeinsatz, ein weiterer Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Systems, das bei Bedarf auch problemlos vollständig abgebaut und an einem anderen Ort wieder installiert werden kann. Gekostet hat die Anlage in der ARA Chur insgesamt 1.65 Millionen Franken. Sie beansprucht keine Einspeisevergütung. Bereits hat die dhp technology AG, die sich dem Motto «Energy for Mankind» verschrieben hat, Aufträge, vier weitere Kläranlagen und einen Parkplatz mit «HORIZON» auszurüsten. Das Poten- zial ist gross, immerhin gibt es in der Schweiz rund 800 Kläranlagen und 64 Quadratkilometer an Autoparkflächen.
Siehe auch: www.dhp-technology.ch
© Guntram Rehsche / Solarmedia
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