Im Jahr 2018 wurden neun Atomkraftwerke (AKW) neu in Betrieb genommen, drei stillgelegt und fünf AKW-Bauten begonnen.
So
stieg die weltweite AKW-Kapazität um 8,6 GW (Gigawatt = 1 Million Kilowatt).
Da im Jahr 2018 nach ersten Abschätzungen erneut 100 GW Photovoltaik und 50 GW
Windkraft zugebaut worden sind, sank erneut der Atomstromanteil an der
weltweiten Stromerzeugung.
Nach
vorläufigen Zahlen der IAEA (International Atomic Energy Agency (https://pris.iaea.org/pris/
Stand 6.1.18) wurden im
Jahr 2018 neun AKW in Betrieb genommen. Alle in ehemals kommunistischen
Ländern, die heute autoritär bis diktatorisch regiert werden: in China sieben
und in Russland zwei. Damit geht der Ausbauzyklus, der vor der Katastrophe in
Fukushima im März 2011 begann, langsam zu Ende. Erfreulich, dass in China in
den Jahren 2017 und 2018 keine AKW-Baustelle begonnen wurde.
Atomstrom ist
aus neuen noch abzuschreibenden AKW infolge der großen technischen Fortschritte
bei der Photovoltaik und der Windkraft nicht mehr wettbewerbsfähig. Nur
verdecktes Streben nach Atomwaffen und dem Drohpotenzial als Atommacht erklärt,
warum Länder wie Bangladesh, Belarus, Großbritannien, die Türkei oder die
Vereinigten Arabischen Emiraten sündteure Atomkraftwerke bauen. Diese Anlagen
werden den Strom für über 10 Cent je Kilowattstunde liefern. Folgekosten sind
darin noch gar nicht enthalten. Wohingegen neue große Photovoltaik- oder
Windkraftanlagen je nach Standort den Strom für 2 – 7 ct/kWh liefern können und
praktisch keine Folgekosten verursachen.
Quellen: IAEA, GWEC, WWEA, RENEWABLES 2018 GLOBAL STATUS REPORT 1Summenabweichungen durch Änderungen des Betriebsstatus, Angabe jeweils Jahresende2Boom and Bust‘ März 18, *geschätzt, **darin (auch in den Folgejahren) rd.30 GW, die in Japan seit 2011 abgeschaltet sind. Nur wenige hiervon werden voraussichtlich wieder in Betrieb gehen.
Wie sehr die Bedeutung der Atomkraft für die Stromversorgung auf unserer Erde sinkt, zeigt der Rückgang des Atomstromanteils an der weltweiten Stromversorgung. Betrug dieser 1996 noch 17,5 Prozent so sank er in 2018 auf 10 Prozent.
Noch laufen in
Deutschland sieben AKW und lieferten im Jahr 2018 knapp 12 Prozent des Stroms.
Spätestens Ende 2019 muss der Reaktor Philippsburg II abgeschaltet werden.
Hinterlistig hat man im Jahr 2011 beschlossen, dass der weitere
Stilllegungsfahrplan vorsieht, dass sechs Reaktoren spätestens zwischen Ende
2021 und Ende 2022 abgeschaltet werden müssen. Ende 2021: Brokdorf, Grohnde und
Gundremmingen C. Ende 2022: Emsland (Lingen), Isar 2 (Ohu) und Neckarwestheim
II. Also innerhalb eines Jahres sechs AKW. Nachdem CDU/CSU/SPD erfolgreich erst
den Ausbau der Photovoltaik und dann der Windkraft stark gebremst haben, könnte
demnächst noch mal eine verlogene Kampagne beginnen: „Wir wollen ja den
Atomausstieg, das ist in Norddeutschland auch kein Problem, doch leider sind
wir mit der Energiewende und den neuen Leitungen von Nord nach Süddeutschland
noch nicht soweit und müssen deswegen in Süddeutschland die AKW in
Gundremmingen, Neckarwestheim und Ohu fünf Jahre länger laufen lassen.“
Anmerkung von Solarmedia: Besonders in den letzten Wochen hat die Atomwirtschaft zahlreiche Rückschläge einstecken müssen: So wurde etwa bekannt, dass sich der japanische Hitachi-Konzern aus der Finanzierung eines britischen AKW zurückzieht, dass die Kosten und die Dauer der Fertigstellung beim ebenfalls britischen AKW in Hinkley Point aus dem Ruder laufen - und dass auch bei den einzigen beiden AKW-Bauplätzen in Festland-Europa (Olkiluoto in Finnland und Flamanville in Frankreich) der Wurm drin steckt - doch dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Quelle Raimund Kamm (Vorstand) | FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. 2019
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