Bund und Länder haben sich bei der Kürzung der Solarförderung auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach
soll die Förderung wie geplant rückwirkend deutlich sinken, und zwar
für Anlagen, die ab 1. April gebaut wurden. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Gesamtmenge der
geförderten Solaranlagen soll auf 52 Gigawatt begrenzt werden. Wieder
eingeführt wird eine mittlere Geräteklasse für Anlagen zwischen 10 und
40 Kilowatt. Unklar bleibt, ob das sogenannte Marktintegrationsmodell,
bei dem Anlagenbesitzer zwischen 10 und 20 Prozent ihres Stroms nicht
mehr gefördert bekommen, weiter im Gesetz bleiben soll.
Der Bundestag hat im März die Kürzung der Solarförderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen, der Bundesrat stoppte die Pläne jedoch
und erzwang eine Anrufung des Ermittlungsausschusses. Dieser wird am
morgigen Mittwoch tagen und sich voraussichtlich den Ergebnissen der
Verhandlungen anschließen. Theoretisch könnte die jetzt beschlossene
Einigung noch vor der Sommerpause verabschiedet werden.
Ein
besonders strittiger Punkt war die geplante Abschaffung der mittleren
Vergütungsklasse. Der Hintergrund: Kleine Anlagen erhalten eine höhere
Förderung als große, und bislang waren diese in drei Kategorien
eingeteilt. Die Abschaffung der mittleren Kategorie zwischen 10 und 30
Kilowatt hätte einen großen Nachteil für Betreiber von Anlagen dieser
Größenordnung bedeutet. Nach dem Reuters-Bericht wird diese Kategorie jedoch - leicht modifiziert auf 10 bis 40 Kilowatt - beibehalten.
Der
kritischste Punkt bei der jetzigen Einigung dürfte die Begrenzung der
Gesamtmenge an Solaranlagen auf 52 Megawatt sein. Zur Zeit sind etwa 28
Gigawatt am Netz. Danach sollen Anlagen zwar weiterhin ins Netz
einspeisen können, allerdings zu Marktpreisen. Die große Frage lautet
nun: Wird es der Solarbranche gelingen, in den nächsten Jahren ihre
Anlagenpreise so weit zu senken, dass nach Erreichen der 52 Gigawatt ein
weiterer Ausbau rentabel bleibt? Geht der Ausbau im aktuellen Tempo -
etwa sieben Gigawatt pro Jahr - weiter, wird dieser Wert bereits im
Lauf des Jahres 2015 erreicht sein.
Quelle: Reuters / klimaretter.info
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Mittwoch, 27. Juni 2012
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