Der deutsche Anlagenprojektiere Juwi ist in vielerlei Hinsicht ein spezielles Unternehmen. So wuchs die Belegschaft innert weniger Jahre auf über 1000 Mitarbeitende - die ihre Firma regelmässig zu einem der beste Arbeitgeber des Landes küren. Und die Juwi-Verantwortlichen reden immer wieder Klartext, wenn es um die nötige Energiewende geht - so auch in ihrer Stellungnahme zum Beginn der Intersolar-Fachmesse in München (siehe Solarmedia vom 13. Juni 2012).
„Die Solarenergie (Photovoltaik = PV) ist sehr viel günstiger als ihr Ruf und trägt in den Frühlings- und Sommermonaten schon heute einen Großteilder Spitzenlast. Wenn wir die Energiewende schaffen möchten, ist ein zügigerAusbau der Photovoltaik bundesweit eine Grundvoraussetzung“, betont Herbert Muders, Deutschland-Geschäftsführer der juwi Solar GmbH. Deshalb hält die juwi Solar GmbH auch in den aktuell schwierigen Zeiten am deutschen Solarmarkt fest. In den norddeutschen Bundesländern werden bis Mitte diesen Jahres mehrere Großprojekte realisiert. Zeitgleich setzt das Unternehmen auf neue Konzepte und eine weitere Internationalisierung seines Geschäftes. Auf der Intersolar präsentiert sich der Projektentwickler in der Halle B5, Stand 220.
Ebenfalls ausgezeichnet hat sich Juwi mit seinem Firmenhauptsitz in Wörrstadt, der als energiesparendes Gebäude ausgezeichnet wurde.
Im Mai haben die deutschen Solaranlagen ein neues Leistungsniveau
erreicht. Schon um neun Uhr morgens schafften sie 10.000 Megawatt.
Diese Leistung ersetzte rund 20 teure und klimaschädliche
Steinkohlekraftwerke. Um die Mittagszeit betrug die Leistung sogar über
20.000 Megawatt – das ersparte unserem Klima den Kohledioxidausstoß aus
rund 40 großen Steinkohlekraftwerken. Herbert Muders erklärt: „Die
deutsche Solarenergie ersetzt damit konventionelle
Spitzenlastkraftwerke. Diese müssen teilweise nur noch zwei Drittel der
Spitzenlast erbringen.“
Dank sehr verlässlicher Wetterprognosen könnten
Solarkraftwerke sehr gut in die sich verändernde Energiewirtschaft
eingeplant werden. Trotz immer wieder auffrischendem Gegenwind aus
Berlin und Brüssel setzt die juwi Solar GmbH weiterhin auch auf den
deutschen Markt und bringt in diesem Jahr einige „Billigmacher“ der
Solarenergie ans Netz: Große Photovoltaik-Freiflächenanlagen. So
entstehen beispielsweise in Ronneburg bei Gera und in Elmenhorst im
Osten Hamburgs große Solarparks. In Ronneburg wurde früher Uran
abgebaut, nun realisiert juwi hier den größten Solarpark Thüringens. Die
Anlage wird jährlich rund 19 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom
produzieren und spart dem Klima damit rund 13.600 Tonnen
klimaschädliches Kohlendioxid.
Auch in Elmenhorst findet Altes eine
neue Verwendung: Auf dem Gebiet einer ehemaligen Bundeswehrkaserne
entsteht nun der zweitgrößte Solarpark Schleswig-Holsteins. Mit einer
Leistung von 23 Megawatt wird der Solarpark Elmenhorst ab Mitte des
Jahres 7.700 Haushalte mit sauberen Strom versorgen. Muders sagt:
„Früher wurden hier junge Menschen militärisch ausgebildet, um den
Frieden zu sichern. Nun leistet die Photovoltaik auf dem Gelände einen
Beitrag mit dem gleichen Ziel, denn viele Kriege werden um Ressourcen
geführt und hier machen uns die erneuerbaren Energien unabhängiger.“
Mitte Mai hatte juwi mit dem Solarpark in Georgsdorf bei Osnabrück
(Leistung 25 Megawatt) die größte PhotovoltaikFreiflächenanlage in
Niedersachsen eingeweiht. Für diese großen Solarparks übernimmt die juwi
Management GmbH die technische und kaufmännische Betriebsführung. „Die
juwi Management bietet ihre Expertise aber allen Betreibern von Solar-
und Windenergie-Anlagen am Markt an“, ergänzt Management-Geschäftsführer
Thomas Albrecht.
Deutschland-Geschäftsführer Muders betont: „Für juwi sind
Freiflächenanlagen ein wichtiger Baustein für eine bezahlbare
Energiewende. Denn gerade sie haben in den vergangenen Jahren stark dazu
beigetragen, die Preise für Solarenergie zu senken, da sie
beispielsweise die Komponentenpreise drücken. Wurden Freiflächenanlagen
2004 noch mit etwa 57,4 Cent pro Kilowattstunde vergütet, so sind es
heute nur noch 13,5 Cent. In wenigen Jahren hat die Solarbranche einen
enormen Sprung getan.“
Die juwi Solar GmbH setzt aber nicht nur auf Solarparks, sondern auch
auf Dachanlagen. Im hessischen Bad Hersfeld hat das Unternehmen Ende
vergangenen Jahres eine der größten Aufdachanlagen Deutschlands in
Betrieb genommen. Bei einer Leistung von 3,1 Megawatt nimmt die
Solaranlage eine Fläche von 85.000 Quadratmetern ein – das entspricht in
etwa der Größe von zwölf Fußballfeldern. 775 Drei-Personen-Haushalte
kann sie mit Strom versorgen. „Inzwischen wird der Solarstrom aus
Dachanlagen mit rund 16 Cent vergütet. Der Haushaltsstrompreis liegt
dagegen bei 24 Cent pro Kilowattstunde“, sagt Herbert Muders.
„Das hat Auswirkungen auf den Markt. Für Betreiber von Dachanlagen muss nicht mehr das Geld verdienen im Vordergrund stehen, sondern das Geld sparen. Damit werden Dachanlagen für die Industrie, aber auch für Privatkunden immer attraktiver. Sie nutzen den Solarstrom mit Hilfe von Speichermöglichkeiten nun selbst. Dazu bietet juwi künftig einen neuen Batteriespeicher an, der tagsüber mit Solarstrom geladen wird. Sobald die eigene PV-Anlage die Eigenversorgung des Hauses nicht mehr übernehmen kann, übernimmt
das Speichersystem die Versorgung des Hauses. Günstiger Solarstrom wird
so auch abends und nachts genutzt.“
Auch im Ausland stößt die
Photovoltaik auf Interesse der Industrie. In der Nähe der chilenischen
Stadt Vicuña realisieren juwi und die chilenische Ingenieurfirma Kaltemp
gemeinsam die größte Solaranlage Chiles. Rund 500 Kilometer nördlich
der Hauptstadt Santiago liefert sie sauberen Strom für die
Bewässerungsanlage einer Clementinen- und Avocadoplantage und hat eine
Gesamtleistung von 1.200 Kilowatt. Lars Falck, Geschäftsführer der juwi
Solar GmbH, sagt: „Seit der Intersolar 2011 haben wir unsere
Internationalisierung weiter voran getrieben und haben nun auch
Niederlassungen in Bulgarien und Singapur. Mit insgesamt 14
Auslandsniederlassungen und Aktivitäten auf verschiedenen Märkten sind
wir breit aufgestellt und für die Zukunft gut gerüstet.“
Außerhalb
Deutschlands ist juwi zudem im Bereich der netzfernen Stromversorgung
mit so genannten Off-Grid-Systemen tätig. Die Schwerpunkte legt das
Unternehmen hier auf den Kontinent Afrika sowie auf Lateinamerika.
Quelle: Juwi
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