Montag, 29. November 2010

Oerlikon Solar wechselt erneut

Jürg Henz, nur rund ein Jahr CEO von Oerlikon Solar, der mit seiner Technologie-kompetenz erheblich zur Entwicklung der ThinFab beigetragen hat, wird gemäss einer Firmenmeldung abgelöst durch Helmut Frankenberger. Oerlikon Solar verstärke damit seine Marktorientierung, um die jüngst lancierte Produktionslinie ThinFab zum kommerziellen Erfolg zu führen (siehe auch Solarmedia vom 19. Oktober 2010).

Damit der Übergang von einer technologie- zu einer geschäftsorientierten Ausrichtung gewährleistet ist, wurde Helmut Frankenberger per 1. Dezember zum CEO von Oerlikon Solar ernannt. Als Führungspersönlichkeit im Beschichtungs-, Vakuum- und Solargeschäft verfügt er über einen beeindruckenden Leistungsausweis: Von 2003 bis 2009 war er CEO von Leybold Optics und managte in dieser Zeit den Turnaround des Unternehmens mit einer wesentlichen Steigerung des Umsatzes und der Rentabilität. Jürg Henz, der seit 2008 für die Forschung und Entwicklung von Oerlikon Solar verantwortlich und seit November 2009 zusätzlich CEO des Segments war, hat das Unternehmen verlassen.

"Nach der beschleunigten Realisierung unserer technologischen Ziele ist es nun von höchster Bedeutung, das Marktpotenzial unserer kostenmässig wettbewerbsfähigen und umweltfreundlichen Produktionslinie ThinFab voll auszuschöpfen", sagte Konzern CEO Buscher. "Die Hauptaufgabe von Helmut Frankenberger wird sein, Oerlikon Solar im anspruchsvollen weltweiten Solarmarkt erfolgreich zu positionieren." Helmut Frankenberger (53 Jahre, deutscher Staatsbürger) weist über 25 Jahre Branchenerfahrung auf und war in verschiedenen internationalen Führungspositionen ausserordentlich erfolgreich. Als CEO von Leybold Optics initiierte und leitete er die Photovoltaik-Strategie, die das rentable Wachstum des Unternehmens förderte. Dabei trug er aktiv zur Entwicklung und Markteinführung von Anlagen für Dünnschichtsilizium-Solaranwendungen sowie schlüsselfertigen Lösungen bei, was auch für CIGS- und kristalline Solarzellenausrüstungen gilt.

Vor seiner Funktion als CEO von Leybold Optics war er in unterschiedlichen Führungspositionen unter anderem bei Applied Films Cooperation, Oerlikon Bührle, Balzers Process Systems, Leybold Technology, Nippon Leybold und Leybold Heraeus tätig. Im Laufe seiner beruflichen Karriere hat er auch in Japan und den USA gelebt. Helmut Frankenberger hat ein Studium der Elektrotechnik an der FH Rüsselsheim, Deutschland, abgeschlossen. "Mit seinen herausragengen Fähigkeiten in den Bereichen Geschäftsentwicklung und Vertrieb, seinem technischen Hintergrund sowie seiner internationalen Erfahrung in Führungspositionen ist unser neuer Solar CEO bestens geeignet, die bevorstehenden Herausforderungen unseres Solargeschäfts erfolgreich zu meistern", fügte Konzern CEO Buscher hinzu.

Eine andere Frage ist - und dazu lässt die Unternehmensmitteilung nichts verlauten - wo Oerlikon Solar denn nun steht mit der Entwicklung und Vermarktung der ThinFab-Anlage (siehe Firmenbild). Bis Ende Jahr wurde deren Inbetriebnahme versprochen, womit die Produktionskosten von Dünnschichtmodulen auf Siliciumbasis - aber unter wesentlich geringerem Verbrauch des teuren Rohstoffs - deutlich gesenkt werden sollen. Der schnelle Wechsel an der Unternehmensspitze lässt nicht nur Gutes vermuten. Die Börse reagierte im frühen Montagshandel verhalten und notierte den Titel der Muttergesellschaft OC Oerlikon gegenüber der Vorwoche praktisch unverändert.

© Solarmedia
/ Quelle: Oerlikon Solar

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