Freitag, 27. November 2009

Schweiz: Licht und Schatten

Erfolge und Misserfolge in der Solarbranche liegen oft nahe beieinander. So muss die Branche hierzulande das vorläufige Scheitern des grössten PV-Projekts praktisch zeitgleich melden mit einem grossen Vertriebserfolg.

Das Positive vorweg: Ein führender europäischer Hersteller kristalliner Solarzellen vergibt an Oerlikon Systems erstmals einen Großauftrag zur Lieferung von SOLARIS-Beschichtungs-anlagen, berichtet die OC Oerlikon Management AG. Die SOLARIS, deren revolutionäres Beschichtungsverfahren zahlreiche Vorteile biete, sei erst vor wenigen Wochen in den Markt eingeführt worden. Der Kunde werde mithilfe der Oerlikon Systems-Anlagen seine Photovoltaik-Fertigung in Nordamerika ausbauen. Die Anlagen sollen 2010 geliefert werden. "Unsere Strategie, eine kompakte, kosteneffiziente Plattform für das Handling einzelner Wafer anzubieten, zahlt sich damit aus und findet bei Photovoltaik-Herstellern Anklang.", sagt Andreas Dill, Leiter von Oerlikon Systems.

Nano-Beschichtungsanlage SOLARIS zur Solarzellen-Produktion. OC Oerlikon richtet damit eine weitere Unternehmenssparte (neben Oerlikon Solar) auf die viel versprechende Photovoltaik aus.


Bislang liegt der Schwerpunkt von Oerlikon Systems im Markt für Halbleiter und Beschichtungen. Neu erschlossen werden sollen jetzt zukunftsweisende Nanotechnologie-Anwendungen. Mit dem ersten Großauftrag für die SOLARIS fasst die Oerlikon Geschäftseinheit jetzt Fuß im Markt zur Herstellung kristalliner Solarzellen. Der Oerlikon-Konzern ist damit in den zentralen Solarmärkten als Technologiepartner und Anlagenhersteller präsent: mit Oerlikon Solar für Dünnfilm-Anwendungen, und mit Oerlikon Systems bei der kristallinen Technologie. "Beide Verfahren ergänzen sich mit unterschiedlichen Einsatzgebieten. Für den Oerlikon Konzern ist es von großem Vorteil, in beiden Wachstumsmärkten mit führenden Technologien verankert zu sein", sagt Thomas Babacan, Technikvorstand von Oerlikon. Aus Sicht von Solarmedia bedeutet die Hinwendung der Beschichtungssparte von Oerlikon zur Photovoltaik, dass sich der Konzern wohl definitiv als Solarunternehmen positioniert.

Und die negative Branchenmeldug: Alstom (Schweiz) AG hat den Entscheid zum Bau eines Sonnenkraftwerks auf dem Dach ihrer Werkhalle in Birr, AG, aus finanziellen Gründen rückgängig gemacht (siehe auch Solarmedia vom 26. August 2009). Bei der Detailplanung der Baumassnahmen hat sich aufgrund umfassender technischer Untersuchungen ergeben, dass eine Renovation der grossen Werkhalle und des Hallendachs einen Mehrkostenaufwand im zweistelligen Millionenbetrag zur Folge hätte. Das Vorhaben ist gemäss Firmenangaben auf unbestimmte Zeit verschoben.

Quellen: Oerlikon Balzers Coating Ltd.; OC Oerlikon Management AG & BKW FMB Energie AG

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