Montag, 10. August 2009

Solares San Francisco

Die Metropole wird zu einem Zentrum der solaren Energiewirtschaft und realisiert grosse Solaranlagen, so das Solardach des Museums der California Academy of Sciences, dessen Neubau im Vorjahr eröffnet wurde.

San Francisco ist Partnerstadt von Zürich – und als solche könnte sich die grösste Schweizer City von ihrer Schwester etwas abschneiden. Wenn auch hierzulande einiges läuft, wie etwa die Zürcher Solarstrombörse zeigt. Die Amerikaner aber gehen viel weiter. Im Frühsommer fand mit Intersolar bereits ein zweites Mal die grösste Solarmesse der USA statt – in Anlehnung an die Intersolar in Deutschland, die wegen der Grösse der deutschen Ausgabe vor zwei Jahren aus dem idyllischen Freiburg im Breisgau nach München verlegt wurde. San Franciscos Oberbürgermeister Gavin Newsom, Oberbürgermeister Dieter Salomon, Staatsminister Gernot Erler und Wirtschaftsminister Ernst Pfister hatten an der Messe die große Bedeutung der Solarwirtschaft und die Funktion der Intersolar für einen weiteren Schub der Solarwirtschaft in den USA betont – ganz neue Töne aus den USA also. Wobei die einzelnen Bundesstaaten und Grossstädte schon länger eine viel fortschrittlichere Energiepolitik als Washington verfolgten.

Nun wird bekannt, dass das weit nördlich von Los Angeles gelegene San Francisco eine der grössten Aufdach-PV-Anlagen der USA realisiert – dies auf der städtischen Wasseraufbereitung und mit städtischer Stromabnahmegarantie. Die Solarmodule werden insgesamt eine Leistung von 5 MWp erreichen und mit ihrer jährlichen Stromproduktion rund 1000 Haushalte versorgen. Das sind allerdings US-Haushalte, deren durchschnittlicher Stromverbrauch gemäss solchen Zahlen um rund 50 Prozent höher liegt als bei hiesigen (3500 kWh pro Jahr). Suntech Power Holdings Co., Ltd. (Wuxi, China), weltgrößter Hersteller von Photovoltaikmodulen auf der Basis von kristallinem Silizium, wird an den Photovoltaik-Systemintegrator Recurrent Energy (San Francisco, Kalifornien) 25.000 Module für eine Solarstromanlage auf dem städtischen Wasserspeicher "Sunset Reservoir" in San Francisco liefern. Nach Fertigstellung im Jahr 2010 soll das neue Solar-Kraftwerk die in San Francisco installierte Photovoltaik-Leistung mehr als verdoppeln, von aktuell zwei MW auf 7 MW.

Noch ein Beispiel für die Pionierrolle San Francicscos gefällig: Das Museum der California Academy of Sciences, dessen Neubau (siehe Bild) im Vorjahr eröffnet wurde, zählt zu den ältesten kulturellen Einrichtungen in Kalifornien und wurde bereits 1853 gegründet. Einen baulich tiefen Einschnitt erzwang das große Erdbeben im Jahr 1989, in dessen Folge die Idee für einen großen Neubau entstand. Nach achtjähriger Planungs- und Bauzeit konnte das Bauwerk 2008 bezogen worden. Und dieser ist in solarer Hinsicht besonders bemerkenswert. Ein um die gesamte Fläche herumlaufendes Band am Dachrand war von Beginn an als semitransparentes Element geplant. Das besondere Bauteil wurde im Laufe der Energieplanung aufgegriffen und zu einem solarstromerzeugenden Element weiterentwickelt. Insgesamt 55.000 Solarzellen konnten in die Glaselemente integriert werden. Durch die Zellen-Zwischenräume gelangt weiterhin diffuses Tageslicht an die Fassade. Die Photovoltaikanlage erzeugt im Jahr etwa 210.000 kWh Solarstrom und deckt damit ungefähr 5 - 10 Prozent des Stromverbrauchs ab. Die Gebäudeplanung war auf Wunsch des Bauherrn von Beginn an als Musterprojekt für nachhaltiges Bauen konzipiert.

© Solarmedia - Quellen: Solarserver & Baunetzwissen

1 Kommentar:

  1. Eine gute und zuverlässige Alternative Energiequelle. Mehr Power für Solar!


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