Dienstag, 11. August 2009

Dünnschichtzellen besser

Die Deutsche Centrotherm Photovoltaics erreicht Wirkungsgrad von 13 Prozent für die Massenproduktion.

Centrotherm mit Sitz in Blaubeuren ist einer der weltweit führenden Technologie- und Equipmentanbieter für die Herstellung von Solarsilizium, von kristallinen Solarzellen und CIGS-Dünnschichtmodulen. Nun ist es dem Unternehmen nach eigenen Angaben gelungen, den Zellwirkungsgrad basierend auf eigenem Equipment und Prozess-Know-how im Bereich Dünnschicht auf 13 Prozent zu steigern. Das Unternehmen erreichte diesen Wert mit einem für die Massenproduktion umsetzbaren Verfahren und erwartet daher Wirkungsgrade von bis zu zwölf Prozent bei seinen Turnkey-Linien für die industrielle Fertigung von Dünnschichtmodulen der Fläche 1,5 Quadratmeter. Bislang erreichen Dünnschichtzellen verschiedenster Produzenten wie etwa des Marktführers First Solar im besten Fall erst Wirkungsgrade von um die zehn Prozent.

Der Technologie- und Equipmentanbieter für die Herstellung von Solarsilizium, von kristallinen Solarzellen und CIGS (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid)-Dünnschichtmodulen folgt so auch im Geschäftsbereich Dünnschicht dem Unternehmensziel, die Kosten pro Watt-Peak zu senken. Das Unternehmen setzt auf die hocheffiziente CIGS-Dünnschichttechnologie, weil es seinen Kunden damit die derzeit höchsten Wirkungsgrade bei niedrigen Produktionskosten bieten kann. Darüber hinaus kommt das neue Verfahren zur Herstellung der CIGS-Module im Gegensatz zu anderen Herstelltechnologien ohne toxische Prozessgase aus. Auch hier wieder der Vergleich zu First Solar: Deren Cadmium-Tellurid-Dünnschichtzellen basieren auf gleich zwei problematischen Elementen, zudem ist die Verfügbarkeit von Tellurid begrenzt.

Das Centrotherm Selensystem besteht aus der Normaldruck-Abscheideanlage für Selen und dem Durchlaufofen zur Aktivierung der kompletten CIGS-(Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid) Absorber-Schicht. Das System wird vervollständigt durch interne Handling-Vorrichtungen für die Glassubstrate sowie das Abluftreinigungssystem zur Rückgewinnung des überschüssigen Selens.

Derzeit wird bei einem asiatischen Kunden die erste schlüsselfertige CIGS-Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von mehr als 30 Megawatt hochgefahren. Bis Ende 2009 soll damit das erste und mit einer Fläche von 1,5 m2 bis dahin größte CIGS-Modul aus einer Massenfertigung produziert werden. Der Konzern beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter und ist weltweit in Europa, Asien und den USA aktiv. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte centrotherm photovoltaics bei einem Umsatz von 375 Mio. Euro ein EBIT von 56 Mio. Euro und ist im TecDAX an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

© Solarmedia - Quelle: Centrotherm

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