Montag, 24. Januar 2022

Bund schläft nicht betreffs Energiepolitik

Energieskeptiker*innen möchte immer wieder glauben machen, der Bund verfolge nicht nur falsche energiepolitische Ziele mit der Energiestrategie 2050. Sondern der Vorwurf lautet häufig auch auf Untätigkeit - und ist mit dem Ausbau der Erneuerbaren auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Immerhin läuft doch so einiges - und in den vergangenen Tagen wurden viele Massnahmen vorgestellt, abgesehen von mehreren Auftritten von Bundesrätin und Energieministerin Simonetta Sommaruga in der Öffentlichkeit (siehe Solarmedia vom 17.Januar 2022). Hier eine (verkürzte) Zusammenstellung der Massnahmen.

BFE - Schweiz startet Bildungsoffensive gegen Fachkräftemangel in der Gebäudebranche: Der Gebäudesektor der Schweiz kann und soll massgeblich zur Senkung der CO2-Emmissionen beitragen. Dazu müssen hunderttausende fossile Heizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt, eine grosse Anzahl an Gebäuden energetisch saniert, intelligente Steuerungssysteme installiert und auch die Stromversorgung der Gebäude vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Doch schon heute fehlen in der Gebäudebranche Fachkräfte und immer weniger Auszubildende entscheiden sich für eine Lehre im Gebäudebereich. Mit der «Bildungsoffensive Gebäude» will die Gebäude- und Bildungsbranche nun Gegensteuer geben. Sie will in den kommenden Jahren die Attraktivität der Berufe in der Bau- und Immobilienbranche verbessern und einem breiten Publikum bekannt machen. Unterstützt wird die Branche dabei von EnergieSchweiz. Am heutigen Startanlass bekennen sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga sowie prominente Vertreterinnen und Vertreter der Gebäudebranche und des Bundes zu den Zielen der «Bildungsoffensive Gebäude». Der Anlass wird ab 16:00 Uhr per Live-Stream übertragen. 

Schneller Stromsparen mit ProKilowatt: Projekte erhalten Förderentscheid bereits nach 4 Wochen

2021 wurden bei ProKilowatt fleissig neue Fördergesuche eingereicht: Insgesamt 79 neue Stromsparprojekte in Unternehmen sowie 13 neue Programme haben 2021 eine Förderzusage bekommen. Mehr dazu gibt es in der Medienmitteilung des Bundesamts für Energie BFE. Damit können zukünftig pro Jahr rund 90 Gigawattstunden zusätzlich an Strom eingespart werden. Das ist so viel, wie 16’000 Haushalte pro Jahr verbrauchen!

Den Förderzuschlag von ProKilowatt erhalten jeweils diejenigen Projekte und Programme, welche die Förderbedingungen erfüllen und pro beantragtem Förderfranken am meisten Strom einsparen. Bei den Projekten fliessen die Förderbeiträge direkt an das Unternehmen, das die Massnahme umsetzt. Bei den Programmen werden die Fördermittel des BFE von einem „Dritten“, dem sogenannten Programmträger (z.B. Branchenverband, Ingenieurbüro oder Elektrizitätsversorgungsunternehmen), an die teilnehmenden Unternehmen ausbezahlt.

Von ProKilowatt gefördert werden unwirtschaftliche Stromsparmassnahmen, die ohne den Förderbeitrag nicht realisiert würden. Beispiele für förderbare Massnahmen sind Energieoptimierungen von Lüftungs-, Kälte- oder Pumpenanalgen oder von elektrischen Antrieben. Aber auch die energetische Sanierung von Innenbeleuchtungsanlagen wird von ProKilowatt unterstützt. Damit dank der Unterstützung von ProKilowatt auch weiterhin möglichst viel Strom eingespart wird, kommt bei den Gesuchen für Projekte seit der im November 2021 gestarteten Ausschreibung 2022 eine beschleunigte und komplett digitalisierte Gesuchabwicklung zum Einsatz. Das Wichtigste dazu in Kürze:

  • Gesuche für Projekte können neu zu einem beliebigen Zeitpunkt eingereicht werden. Die Gesuche können also eingereicht werden, sobald sie vollständig ausgearbeitet sind. Ein Beispiel: Plant ein Unternehmen die energetische Optimierung einer Lüftungsanlage, kann es das entsprechende Gesuch an ProKilowatt sofort einreichen. Direkt nach der Gesucheingabe wird das Gesuch geprüft. In den Vorjahren wurde jeweils nur drei Mal jährlich für alle bis dann eingegangenen Anträge ein Prüfverfahren durchgeführt.
  • Die Gesuchseinreichung erfolgt komplett webbasiert. Die Antragsbestätigung muss nicht mehr von Hand unterschrieben und per Post nachgereicht werden.
  • Die Wartefrist auf den Förderentscheid wird von 4 Monaten auf 4 Wochen verkürzt. Wenn ein Antrag vollständig und bedingungskonform im Webtool übermittelt wird, erhält der Gesuchsteller bereits vier Wochen nach der Eingabe den Förderbescheid. Damit kann schon vier Wochen nach der Gesuchübermittlung mit der Projektumsetzung begonnen werden.
  • Quelle: energeiaplus.com

BFE - Wettbewerbliche Ausschreibungen zum Stromsparen: Insgesamt 40 Millionen Franken für neue Projekte und Programme im 2021: Im vergangenen Jahr schliesslich wurden zum zwölften Mal Wettbewerbliche Ausschreibungen zum Stromsparen im Industrie- und Dienstleistungsbereich und in den Haushalten durchgeführt. Die Förderentscheide für die letzte der insgesamt drei durchgeführten Ausschreibungsrunden für Projekte 2021 fielen Ende November 2021. Ebenfalls im November 2021 wurden die Wettbewerblichen Ausschreibungen 2022 gestartet, die ein deutlich schnelleres und vereinfachtes Gesuchabwicklungsverfahren für Projekte bieten. 

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