Donnerstag, 23. Februar 2017

Jetzt sind Gebäudefassaden an der Reihe

Die neue interaktive Anwendung sonnenfassade.ch zeigt, wie geeignet die Fassaden der eigenen Immobilie sind, um Solarenergie zu produzieren. Rund die Hälfte des Gebäudebestands ist bereits auf sonnenfassade.ch erfasst. Bis Mitte 2019 werden alle Hausfassaden der Schweiz online abrufbar sein.

Eignet sich meine Hausfassade für eine Solaranlage? Diese Frage lässt sich schon bald ganz einfach für jede beliebige Hausfassade der Schweiz beantworten. In einem Gemeinschaftsprojekt erarbeiten das Bundesamt für Energie, das Bundesamt für Landestopografie swisstopo sowie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz eine interaktive Anwendung, die auf sonnenfassade.ch zugänglich ist. Auf sonnenfassade.ch kann etwa mit wenigen Klicks abgefragt werden, wieviel Strom und Wärme die eigene Fassade produzieren könnte. Die Anwendung verknüpft dazu Daten zur Grösse und Orientierung der einzelnen Fassadenfläche mit satellitenbasierten Daten zur Sonneneinstrahlung. Das effektiv realisierbare Potenzial kann von den berechneten Werten abweichen. sonnenfassade.ch ersetzt daher keine Fachberatung.

Heute sind auf sonnenfassade.ch rund 50 Prozent des Gebäudebestands abgebildet, insbesondere in der Zentral- und Nordostschweiz. Halbjährlich werden weitere Regionen hinzugefügt, sodass voraussichtlich Mitte 2019 die Hausfassaden der ganzen Schweiz verfügbar sein werden. Die Anwendung wird zudem monatlich mit den aktuellen Sonneneinstrahlungsdaten ergänzt.
Im Februar 2016 hat das BFE bereits die interaktive Anwendung sonnendach.ch lanciert. Diese zeigt, ob das eigene Hausdach für die Nutzung von Solarenergie geeignet ist.

sonnenfassade.ch und sonnendach.ch sind Teil des Beratungsangebots von EnergieSchweiz, das Schritt für Schritt den Weg zur eigenen Solaranlage aufzeigt (siehe Link).

Quelle:  http://www.bfe.admin.ch

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Mittwoch, 22. Februar 2017

In Deutschland gehts voran mit solarem Heizen

Die Zahl der Solarwärmeanlagen in Deutschland wächst weiter / 2016 wurden rund 100.000 Solarwärmeanlagen installiert / Staatlicher Zuschuss von 3.600 Euro für den Umstieg auf Solarheizung.

Die Zahl der Solarwärmeanlagen in Deutschland ist im vergangenen Jahr um rund 100.000 gewachsen. Ende 2016 waren damit im nördlichen Nachbarland gesamthaft etwa 2,2 Millionen Solarwärmeanlagen in Betrieb. Das teilen der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) heute mit. "Die Energiewende im Heizungskeller geht voran - doch das Tempo ist ausbaufähig", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Die Absatzzahlen für Solarkollektoren lagen um 8 Prozent unter dem Wert des Jahres 2015. Niedrige Öl- und Gaspreise hätten im letzten Jahr den Modernisierungsdruck niedrig gehalten. Doch inzwischen ziehen die Preise wieder spürbar an. "Wer beim Thema Wärme auf dauerhaft billiges Öl und Gas setzt, liefert sich hohen Kostenrisiken aus. Solarkollektoren machen Heizungen bereits für kleines Geld zukunftstauglich", so Körnig. 

Die staatlichen Zuschüsse für den Umstieg auf Solarwärme sind so hoch wie nie. Für die solare Heizungsmodernisierung eines Eigenheims beträgt er in der Regel 3.600 Euro. Dazu kommt, dass augenblicklich noch niedrige Zinsen günstige Finanzierungskosten ermöglichen. 

Weitere Informationen über die Solartechnik und die staatliche Förderung, einen kurzen Infofilm zum Thema sowie eine Handwerkersuche bietet die Seite www.solartechnikberater.de.
www.bdh-koeln.de/presse/pressemitteilungen.html

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Montag, 20. Februar 2017

Neue Gesamtenergielösung von Tritec

Die TRITEC AG lanciert die Produktereihe „my-energy“ als Whitel-Label-Version für Geschäftspartner. Damit können die Partner der TRITEC den Endkunden das Komplettpaket für die eigene Energiewende direkt anbieten. Die Vorstellung des White-Labels in der Umweltarena Spreitenbach stiess bei den Partnern auf grosses Interesse. Mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verzeichnete die TRITEC einen Besucherrekord.

Veranstaltungsort der Tritec-Information: Umweltarena Spreitenbach mit
vielfältigen Einblicken in die Szene der Erneuerbaren Energien
(Bild: Guntram Rehsche)
Aufgrund des sinkenden Stromverbrauchs durch intelligente Verbraucher sowie die wachsende Autarkie der Haushalte lancierte die TRITEC AG im September des vergangenen Jahres die Gesamtenergielösung „my-energy“. Mit der Produktereihe können die Verbraucher Energie aus der Sonne gewinnen, diese speichern und durch eine intelligente Vernetzung die Verteilung auf Wärmeerzeugung, hauseigene Verbraucher oder Elektromobilität steuern. „Die Endkunden können ihren Energiebedarf optimieren, zu Selbstversorgern werden und so ihre Energiekosten nachhaltig senken. Wir wollten den Kunden die Produkte für die Deckung des Energiebedarfs aus einer Hand anbieten. Dies ist uns mit ‚my-energy‘ gelungen“, erklärt Roland Hofmann, CEO der TRITEC AG. „Dann gingen wir einen Schritt weiter und haben uns überlegt: Warum diese Möglichkeit nicht auch unseren Geschäftspartner als White-Label-Version anbieten?“ 

Roland Hofmann stellte die White-Label-Version am Freitag in der Umweltarena Spreitenbach im Rahmen eines Partner-Events über 100 Teilnehmenden vor. Er führte aus, wie die Geschäftspartner ihren Kunden das Komplettpaket für die eigene Energiewende direkt anbieten können. Die TRITEC ist für die Photovoltaik-Anlage, die Wärmeerzeugung mit Wasserspeicher, die Batterie, die Elektromobilität mit Ladeinfrastruktur, die Eigenstromoptimierung und den Service-On-Demand zuständig. Als White-Label-Partner stellen jedoch die Geschäftskunden diese Produkte den Endkunden bereit. Mit der Partnerschaft ist es ihnen zudem möglich, die Website, den Online-Konfigurator, die Dokumentationen, den Produktefilm sowie die Rahmenverträge der TRITEC zu übernehmen und mit dem eigenen Logo zu versehen. „Unser Ziel war, alles schlüsselfertig anzubieten. Die Geschäftskunden steuern lediglich ihr Logo bei und erweitern im Gegenzug ihr bestehendes Geschäftsfeld mit Endkundenpaketen inklusive umfassender Marketingunterstützung“, legt Roland Hofmann dar. 
  
Weiter stellte Daniele Ganser, Energie- und Friedensforscher, als Gastreferent an dem Partner-Event dar, dass Frieden nur mit erneuerbarer Energie möglich ist. „Die Energiewende ist die Lösung. Im Jahr 1291, bei der Gründung der Eidgenossenschaft, nutzten unsere Vorfahren zu 100 Prozent erneuerbare Energie. Das muss auch unser Ziel für die Zukunft sein.“ Er legte dar, dass Energie ein Thema bleiben wird. „Die Weltbevölkerung wächst weiter. Wir können die Natur nicht retten, sondern nur uns. Schlussendlich wird die Natur uns überleben. Deshalb ist es Zeit, zu handeln.“

Freitag, 17. Februar 2017

Indiens ehrgeizige Photovoltaik-Pläne


Indien macht sich stark für Solar: Das Land mit dem weltweit größten PV-Park wird ab dem nächsten Jahr planmäßig der drittgrößte Solarmarkt der Welt.


Bilder wurden veröffentlicht, die die schiere Größe eines neuen Solarkraftwerks im Süden Indiens zeigt. Die Anlage in Kamuthi, Tamil Nadu, hat eine Kapazität von 648 Megawatt und umfasst eine Fläche von 10 Quadratkilometern. Damit ist es das größte Solarkraftwerk an einem Standort. Zuvor trug diesen Titel die Topaz Solar Farm in Kalifornien mit einer Leistung von 550 Megawatt. Die in acht Monaten gefertigte und von der Adani-Gruppe finanzierte Solaranlage wird jeden Tag von einem Robot-System gereinigt, das von den eigenen Solarmodulen aufgeladen wird.

Läuft die Anlage auf voller Kapazität, erzeugt sie schätzungsweise genug Strom, um etwa 150 000 Häuser zu versorgen. Das Projekt umfasst 2,5 Millionen einzelne Solarmodule und kostet etwa 637 Millionen Euro. Die neue Anlage hat dazu beigetragen, Indiens insgesamt installierte Solar-Kapazitä über die 10-Gigawatt-Marke zu bringen.

Mit dem Ausbau von Solarenergie soll Indien ab dem kommenden Jahr nach China und den USA der drittgrößte Solarmarkt der Welt werden. Trotz der wachstumsstarken Solarenergie-Branche muss Indien die Photovoltaik-Anlage weiter ausbauen, um die ehrgeizigen Ziele der Regierung zu erreichen. Bis 2022 will Indien 60 Millionen Häuser unter die Sonne bringen. Es ist Teil des Regierungsziels, 40 Prozent seiner Energie bis 2030 aus nicht fossilen Brennstoffen zu produzieren. Dieses Ziel loben Umweltgruppen und hoffen, dass diese Maßnahme dazu hilft, die Luftverschmutzung zu reduzieren. Das ist dringend nötig: Am Anfang diesen Monats erreichte das Verschmutzungsniveau in der Hauptstadt Neu-Delhi die Höchstmarke seit 17 Jahren.

Quelle:  industr.com

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Donnerstag, 16. Februar 2017

Bewegung auch im Batteriengeschäft - zumindest in Deutschland

Der deutsche Energiedienstleister LichtBlick vermittelt ab sofort Batteriespeicher der Unternehmen sonnen und Fronius. Das Energie- und IT-Unternehmen bietet Interessierten alles aus einer Hand an – vom Preisvergleich über die Vermittlung der Solarspeicher inklusive Installation bis hin zur Reststrom-Belieferung mit 100 Prozent Ökostrom aus Deutschland.
 

Mehr Unabhängigkeit und ein Beitrag für die Energiewende leisten – das sind die beiden wesentlichen Gründe für viele Verbraucher, sich für einen Batteriespeicher zu entscheiden. „Wer eigenen Solarstrom erzeugt, möchte diesen auch möglichst selbst rund um die Uhr nutzen und nicht für ein paar Cent ins Netz speisen“, so Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft bei LichtBlick. „Solarspeicher erhöhen jedoch nicht nur die eigene Unabhängigkeit, sondern senken auch deutlich die Energiekosten – Kunden sparen so einige Hundert Euro im Jahr.“ Bei LichtBlick können Kunden eine sonnenBatterie von sonnen oder eine Fronius Solar Battery auswählen. LichtBlick-Partner übernehmen die Installation der Batteriespeicher vor Ort.
 

Die von LichtBlick in Deutschland vermittelten Batteriespeicher sind SchwarmBatterien®. Sie können zukünftig intelligent vernetzt in die Energiemärkte integriert werden. Indem sie überschüssigen Wind- und Solarstrom zwischenspeichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen, entlasten die Batteriespeicher die Stromnetze und gewährleisten eine stabile Energieversorgung. Die jüngste Reform des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) schafft laut LichtBlick eine erste Voraussetzung für die Marktintegration von Heimspeichern. „Erstmals erkennt der Gesetzgeber den Mischbetrieb von Solarspeichern an – einerseits die Optimierung der Eigenversorgung, andererseits die Stabilisierung des Netzes. Für jede Kilowattstunde, die das Netz stabilisiert, fällt künftig keine EEG-Umlage mehr an“, so Lücking. Allerdings seien weitere Reformen wie kostengünstige Messkonzepte und eine Entlastung bei den Netzentgelten erforderlich, um Heimspeicher wirtschaftlich in die Energiemärkte zu integrieren.
 

LichtBlick bietet Verbrauchern über den Vermittlungsansatz eine neuartige und kundenorientierte Möglichkeit, mit wenigen Angaben ein maßgeschneidertes Batterieangebot zu erhalten. Kunden, die sich für eine Reststrom-Belieferung von LichtBlick entscheiden, erhalten einen Rabatt auf den Kilowattstunden-Preis. Zukünftig sollen Batteriespeicher weiterer Anbieter, wie die Powerwall 2.0 von Tesla, in das Angebot aufgenommen werden. 

Quelle: Lichtblick 

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Dienstag, 14. Februar 2017

Widersprüchliches vom Solarmarkt

Es zeigt sich schon bei den Firmen: Mit Solarworld ist einer der grossen Namen der Solära ist wieder mal am Schwächeln - während sich mit First Solar ein anderer grad wieder zu erholen scheint. Und für die Märkte insgesamt zeigen sich einerseits ebenfalls (schon berichtete - siehe Solarmedia 7. Februar 2017) Schwächesymptome - und andrerseits geht der weltweite Boom, der sich schon 2016 deutlich bemerkbar machte, munter weiter. 

Solarworld-Chef Frank Asbeck kämpft
Nach Angaben des deutschen Handelsblatts
um den Fortbestand seines Photovoltaikkonzerns.

Quelle: dpa / Solarworld

Es ist die deutsche Modulherstellerin Solarworld, die trotz gutem Namen und qualitativ weiterhin unbestrittenermassen hochstehender Produkte, wirtschaftlich wieder mal in den Miesen steht. So meldete die in Freiberg bei Bonn ansässige Firma unlängst, dass sie im  Geschäftsjahr 2016 ihre konzernweite Absatzmenge gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 1.375 (2015: 1.159) Megawatt (MW)  steigerte. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 5 Prozent auf 803 (2015: 763) Mio. €. Aber: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug -26 (2015: 41) Mio. € inklusive Rückstellungen in Höhe von 12 Mio. € für Maßnahmen zur Fokussierung der operativen Aktivitäten bis 2019. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -99 (2015: -4) Mio. €. Hierin enthalten sind nicht cash-relevante Sondereffekte aus Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen in Höhe von -25 Mio. €. SolarWorld verfügte zum 31. Dezember 2016 noch über liquide Mittel in Höhe von 88 (31. Dezember 2015: 189) Mio. €. Im 4. Quartal 2016 hat sich die Liquidität im Vergleich zum Vorquartal verbessert (30. September 2016: 84 Mio. €). 

Die SolarWorld AG wird im Laufe des Jahres 2017 ihre Geschäftsaktivitäten auf monokristalline Hochleistungsprodukte fokussieren. Dies wird den Aufwand in Produktion, Vertrieb und Verwaltung deutlich reduzieren und zu einem Rückgang der Mitarbeiterzahl um rund 400  bei gleichzeitiger Steigerung der Modulabsatzmenge auf rund 2 Gigawatt bis 2019 führen. Unter der Annahme, dass der Solarmarkt umkämpft bleibt, aber keine außergewöhnlichen Preisrückgänge eintreten, rechnet das Unternehmen für das Jahr 2017 mit einem Anstieg des EBIT gegenüber 2016, wenngleich es noch negativ bleiben dürfte.  Die Absatzmengen sollen im aktuellen Geschäftsjahr steigen. Der Konzernumsatz 2017 dürfte etwa auf Vorjahresniveau liegen. 

Während Solarworld also wieder einmal nicht allzu weit vom Abgrund entfernt steht, weist der US-Dünnschichtmodulhersteller First Solar wieder deutlich robusterre Zahlen aus. Er hat zwei wichtige Aufträge aus der Pazifikregion erhalten. In Australien ist der Solarkonzern nun am größten Solarprojekt des Landes beteiligt. First Solar kann neben einem gigantischen Auftrag aus Australien einen weiteren Erfolg in Thailand verbuchen. Das Unternehmen erhielt dort einen Regierungsauftrag für vier Solarparks. Kumuliert geht es in beiden Aufträgen um fast 160 Megawatt installierte Photovoltaik(PV)-Leistung. Dabei handelt es sich im Fall Australien um einen Modulliefervertrage für ein 140 MW PV-Projekt im australischen Bundesstaat Queensland. Die „DC Sun Metals Solar Farm“ soll nach Fertigstellung das größte Solarprojekt in ganz Australien sein. Die Solaranlage nahe Townsville im Norden Australiens wird zukünftig die Zinkfabrik von Sun Metals mit Energie versorgen. Die Errichtung der Anlage soll im April 2017 beginnen. Großflächige Solaranlagen entwickeln sich in Australien zunehmend zu einer der kosteneffizientesten Formen der Energiegewinnung. Und in Thailand hat First Solar die Fertigstellung von neuen Solarparks in Thailand verkündet. Dort hatte das Unternehmen zusammen mit der Prime Road Group vier Solarparks mit insgesamt etwa 18 MW Leistung errichtet. Die Anlagen in den Provinzen Ayutthaya und Pathum Thani greifen dabei auf mehr als 158.500 PV-Module von First Solar zurück. Das Projekt wurde im Rahmen eines thailändischen Regierungsprogramms entwickelt und soll dabei helfen, das Landesziel von 30 Prozent erneuerbarer Energie bis 2036 zu erreichen. Aktuell ist Thailand stark von Energieimporten abhängig und möchte mit dem Ausbauziel dieser Abhängigkeit entgegenwirken.  In der vergangenen Woche ist die Aktie von First Solar vor dem Hintergrund der beiden Großaufträge um rund vier Prozent geklettert. Allerdings war das Wertpapier im vergangenen Jahr 2016 mit einem Kursminus von rund 50 Prozent unter die Räder gekommen. Seit Anfang 2017 pendelt das Papier zwischen 28 und 34 Euro. 

Schliesslich sind die Märkte als Ganzes einerseits wie in Europa weiterhin in schwacher Verfassung (mit leichten Besserungszeichen). Andrerseits zeigt sich aber, dass der schon 2016 mit neuem Weltrekord bei den verbauten Modulen (Solarmedia vom 26. Januar 2017) keine Eintagsfliege bleiben wird. Denn ausserhalb Europas und vor allem auch in den südlichen Ländern geht es munter voran mit der Photovoltaik. Für den Großteil der weltweit produzierten Photovoltaikmodule wird Polysilizium verarbeitet. Die Polysilizium-Marktspezialisten von Bernreuter Research vermelden nun stark erhöhte Importe des Rohstoffs in China. Damit könnte sich nach Einschätzung der Experten ein neuer Solarrekord in China andeuten.

Quellen: Solarworld  /  solarbranche.de / solarbranche.de

©  Solarmedia

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Freitag, 10. Februar 2017

Grundlage für neuartige Solarzellen

Ein interdisziplinäres Forscherteam hat die Grundlagen für einen völlig neuen Typus von Solarzelle entwickelt. Die neuartige Methode wandelt jenseits der herkömmlichen Wirkmechanismen Infrarotlicht in elektrische Energie um. 

Die Funktion der Festkörper-Solarzelle aus dem Mineral Perowskit beruht auf sogenannten Polaron-Anregungen. Das sind kombinierte Anregungen von Elektronen und Gitterschwingungen des Festkörpers. Die Wissenschaftler um Prof. Christian Jooss von der Universität Göttingen, Prof. Simone Techert, Leitende Wissenschaftlerin bei DESY, Professorin an der Universität Göttingen und Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, sowie Prof. Peter Blöchl von der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld stellen ihre Entwicklung im Fachblatt „Advanced Energy Materials“ vor.

„Während in konventionellen Solarzellen die Wechselwirkung von Elektronen mit Gitterschwingungen zu unerwünschten Verlusten führen und daher ein wesentliches Problem darstellen, können diese Polaron-Anregungen in der Perowskit-Solarzelle bei bestimmten Betriebstemperaturen fraktal gebildet und langlebig genug werden, damit ein ausgeprägter photovoltaischer Effekt auftritt“, erläutert Hauptautor Dirk Raiser vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und DESY. „Dies erfordert jedoch einen geordneten Grundzustand der Ladungen, der einer Art Kristallisation der Ladungen entspricht und so starke kooperative Wechselwirkungen der Polaronen ermöglicht.“

Die untersuchten Perowskit-Solarzellen mussten im Labor auf etwa minus 35 Grad Celsius gekühlt werden, damit der Effekt einsetzte. Voraussetzung für eine praktische Anwendung ist die Realisation geordneter Polaronenzustände bei höheren Temperaturen. „Die vorliegenden Messungen wurden an einem gut charakterisierten Referenzmaterial durchgeführt, um das Prinzip des Effektes zu verdeutlichen, dafür wurde die tiefe Übergangstemperatur in Kauf genommen“, erläutert Ko-Autorin Techert.

Göttinger Materialphysiker arbeiten an einer Modifizierung und Optimierung des Materials, um eine höhere Betriebstemperatur zu erreichen. „Der kooperativen Zustand könnte sich unter Umständen auch durch geschickte Anregung mit weiterem Licht vorübergehend einstellen lassen“, sagt Techert. Sofern eine dieser Strategien erfolgreich ist, könnten zukünftig Solarzellen oder photochemische Energieträger mittels reichlich vorhandener Perowskit-Oxidverbindungen erzeugt werden.

„Die Entwicklung hocheffizienter und einfach gebauter Festkörper-Solarzellen ist immer noch eine wissenschaftliche Herausforderung, der sich viele Arbeitsgruppen auf der Welt stellen, um die künftige Energieversorgungen zu gewährleisten“, betont Forschungsleiter Jooss. „Neben der Material- oder Bauoptimierung schon etablierter Solarzellen beinhaltet dies auch die Erforschung neuer grundlegender Mechanismen des lichtinduzierten Ladungstransports und der Umwandlung in elektrische Energie. Auf diese Weise sollte es möglich sein, Solarzellen basierend auf neuen Wirkprinzipien zu entwickeln.“

Genau dies ist der interdisziplinären Gruppe von Materialphysikern, Theoretikern, chemischen Physikern und Röntgenphysikern nun im Rahmen des Göttinger Sonderforschungsbereich SFB 1073, „Kontrolle der Energiewandlung auf atomaren Skalen“, gelungen. Für die Erforschung der neuartigen Solarzellenfunktion waren dabei ultraschnelle optische und strukturelle Analysemethoden entscheidend, wie sie in aktuellen und früheren Arbeiten zu diesem Thema zum Einsatz kamen.

„Insbesondere erfordert die Bestimmung dynamischer Prozesse in molekularen Einheiten – als sogenannter Molekularfilm – den Einsatz brillanter und ultraschneller Röntgenlichtquellen wie PETRA III bei DESY oder dem Europäischen Freie-Elektronenlaser European XFEL, der in diesem Jahr den Betrieb beginnt“, betont Techert. „Solche Untersuchungen, die zum Teil bereits zu der aktuellen Studie beigetragen haben, führen zu einem neuartigen Verständnis von Ladungstransferprozessen, was wiederum neue Solarzellenfunktionen ermöglicht.“ An der Arbeit waren Forscher der Universität Göttingen, des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie, der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld und von DESY beteiligt.

Quelle:  Desy Inform

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Mittwoch, 8. Februar 2017

4 Mythen über Solarenergie widerlegt

Das Vorurteil: In der Schweiz scheint zu wenig die Sonne, um wesentliche Mengen Solarstrom produzieren zu können. Die Fakten: Das Schweizer Wetter ist nicht so schlecht, wie manche annehmen. Tagsüber produziert eine Photovoltaikanlage zudem selbst bei bewölktem Himmel und Regen Strom. Die Zahlen sprechen für sich: Ein Quadratmeter Photovoltaikfläche liefert hierzulande jährlich 185 kWh. Somit reichen acht Quadratmeter aus, um 20 Prozent des durchschnittlichen Schweizer Pro-Kopf- Bedarfs von 7000 kWh pro Jahr zu decken. Und es gibt noch viel Potenzial: In Dänemark und Deutschland, beides weniger sonnige Länder als die Schweiz, lässt sich die Gesamtleistung aller bereits installierten Photovoltaikanlagen auf 500 Watt pro Einwohner aufteilen. Bei uns sind es gerade mal 140 Watt.

Das Vorurteil: Photovoltaikanlagen sind viel zu teuer. Die Fakten: Die Preise für Photovoltaik sind massiv gesunken. Eine Anlage fürs Dach ist heute bereits ab 13'000 Franken zu haben. Richtig gerechnet, wird es noch günstiger: durch Steuerabzüge – in den meisten Kantonen machen sie 15 bis 20 Prozent des Anlagenwerts aus. Und durch die Einmalvergütung, die Förderbeiträge in der Höhe von bis zu 20 bis 30 Prozent der Investition in die Anlage vorsieht. Kein Wunder, entscheiden sich 14'000 Schweizer Haushalte pro Jahr, selber Stromproduzenten zu werden. Noch nicht überzeugt? Dann schauen Sie doch einfach, wie es um das Potenzial und die Rentabilität einer Solaranlage für Ihr Dach steht!

Das Vorurteil: Solarstrom ist nicht nachhaltig. Denn die für Herstellung, Transport und Entsorgung der Photovoltaik- Module aufgewandte graue Energie lässt sich durch die Solarstromproduktion nicht kompensieren. Die Fakten: Eine zum Beispiel in China hergestellte Photovoltaikanlage verbraucht 1257 kWh graue Energie pro Quadratmeter. Laut einer Studie des Paul Scherrer Instituts spart jedoch ein Quadratmeter Photovoltaik jährlich 574 kWh an nicht erneuerbarer Energie. Nach etwas mehr als zwei Jahren ist die graue Energie also bereits energetisch amortisiert. Gerechnet über die ganze Lebensdauer einer Photovoltaikanlage, die heute dreissig Jahre beträgt, ist sie sogar 14-mal abgegolten.

Das Vorurteil: Vom eigenen Solarstrom kann man selber kaum profitieren. Er wird ja nicht dann produziert, wenn man ihn am meisten braucht. Die Fakten: Selbst wenn niemand zu Hause ist, verbrauchen Häuser Energie. 15 bis 25 Prozent des Solarstroms werden in den eigenen vier Wänden konsumiert, denn Geräte wie der Kühlschrank und Tiefkühler laufen rund um die Uhr. Und Modems und TV-Boxen verbrauchen selbst im Standby-Modus Strom. Der Eigenverbrauch lässt sich auch mit einem Wärmepumpen-Heizsystem, das vom hauseigenen Solarstrom angetrieben wird, erhöhen. Dank intelligentem Steuerungssystem lässt sich der Betrieb von Geräten / Haustechnik manuell / automatisch auf die Solarstromproduktion abstimmen.

Quelle: energie schweiz / Bild. Guntram Rehsche - Solardach in Gurtnellen UR

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Dienstag, 7. Februar 2017

Solarboom zieht an Europa vorbei

Während die weltweit installierte Photovoltaik(PV)-Leistung im zuletzt die Marke von 300.000 Megawatt (MW) überschritten hat, bricht der europäische Solarmarkt ein. Der Solarverband Solarpower Europe bringt daher konkrete Vorschläge in die Verhandlungen um die europäische Energiestrategie ein. 

Der weltweite Solarmarkt ist im Jahr 2016 um 49 Prozent auf 76.100 MW gewachsen (2015: 51.200 MW). Das ist das Ergebnis der ersten Schätzungen von Solarpower Europe. Fast die Hälfte (45 Prozent) des weltweiten Solarzubaus entfiel 2016 auf China. Der PV-Markt in dem Riesenreich legte um 125 Prozent auf 34.200 MW zu (2015: 15.200 MW). Zweitgrößter Markt (19 Prozent) sind die USA mit einem Zubau von gut 14.000 MW (2015: 7.300 MW). Japan belegt mit einem Marktanteil von elf Prozent bzw. 8.600 MW den dritten Rang (2015: 11.000 MW). Der europäische Solarmarkt bricht nach den Daten von Solar Europe im Jahr 2016 dagegen um 20 Prozent auf 6.900 MW ein (2015: 8.600 MW). Das entspricht noch neun Prozent des weltweiten Marktes. 2015 lag der Marktanteil noch bei etwa 16 Prozent.

 

Der europäische Solarverband fordert daher die Politik zum Handeln auf. Denn 2016 werde als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem in Teilen der Welt die ersten Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) für Solarenergie als günstigste Energiequelle abgeschlossen wurden, erläutert James Watson, CEO von Solarpower Europe. Es sei damit die Zeit für den nächsten Investitionszyklus im europäischen Energiesektor gekommen. 

 

Der Verband appelliert an das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten, bei den Verhandlungen um die zukünftige Ausrichtung der europäischen Energiepolitik (EU-Winterpaket bzw. Clean Energy Package) die Solarenergie zu berücksichtigen. Konkret fordert der Verband unter anderem die Anpassung der Marktregeln an die variable Solarenergie sowie die Schaffung flexibler lokaler Märkte, um die Dienste von Solarenergie und Speichern angemessen zu vergüten. Auch werden starke Rahmenbedingungen für den Eigenverbrauch benötigt, um Konsumenten und Gemeinden in den Fokus der europäischen Energie-Transformation zu stellen.


„Nachdem Europa so viele Regionen auf der Welt inspiriert hat, muss es nun seine eigene Inspiration neu finden und als Führer bei der Energie-Transformation dienen“, fordert Alexandre Roesch, Policy Direktor bei Solarpower Europe. „Wir müssen ein großes Industrieprojekt um die Solarenergie und die Erneuerbaren errichten.“

Quelle: solarbranche.de

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Montag, 6. Februar 2017

Jahresbilanz zur weltweiten AKW-Entwicklung

Noch kein Umschwung – aber bei den Baubeginnen auch kein Aufschwung. PV und Windkraft haben zusammen Ende 2016 doppelt so viel Leistung wie die Atomkraft.

Nachdem jetzt auch noch Russland eine AKW Stilllegung für Ende Dezember 2016 nachgemeldet hat, können wir mit den Zahlen der Internationalen Atomenergie Agentur (IAEA) Bilanz ziehen: In 2016 wurden weltweit 10 Atomreaktoren in Betrieb genommen, zwei stillgelegt und drei AKW-Baue begonnen.

Wie viele AKW-Reaktoren weltweit den Betrieb oder Bau beginnen und beenden
IAEA PRIS. Tw. wurden Zahlen nachträglich verändert. Baustellen werden wieder aufgegeben. Reaktoren nach langem Stillstand wieder in Betrieb genommen. *“Year-end Operational Reactors“  **10 – ca. 40 weitere Reaktoren in Japan sind de facto stillgelegt ***davon 8 in China  **** 5 in China
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 IAEA PRIS. Tw. wurden Zahlen nachträglich verändert. Baustellen werden wieder aufgegeben. Reaktoren nach langem Stillstand wieder in Betrieb genommen. *“Year-end Operational Reactors“  **10 – ca. 40 weitere Reaktoren in Japan sind de facto stillgelegt ***davon 8 in China  **** 5 in China


Die hohe Zahl der Betriebsbeginne in den Jahren 2015 und 2016 und voraussichtlich auch noch in 2017 ist eine Folge der vielen Baubeginne, die weltweit bis zur Fukushima-Katastrophe im März 2011 zu beklagen waren. So wurde noch im Jahr 2010 mit dem Bau von 16 Atomreaktoren begonnen. Und 2009 mit dem Bau von 12 Atommeilern. Meistens weit über die Hälfte im sich kommunistisch nennenden China.

Aufschlussreich ist die Veränderung der Leistung der verschiedenen Kraftwerke, die mit Atom, Solar oder Wind arbeiten. Um wie viel also die Kilowattzahlen, oder übersichtlicher die Gigawattzahlen (1 Gigawatt = 1 Million Kilowatt), zu- oder abgenommen haben.
 
Mehr PV + Windkraft, Atomkraft-Stagnation (weltweite Kapazitätsveränderungen in GW)
IAEA, GWEC, WWEA, Volker Quaschning  *Summenabweichungen durch Wiederinbetriebnahmen **darin rd.30 GW, die in Japan seit 2011 abgeschaltet sind. Nur wenige werden wieder in Betrieb gehen. ***Bloomberg New Energy Finance (BNEF) 11.1.17  avorläufig
© IAEA, GWEC, WWEA, Volker Quaschning  *Summenabweichungen durch Wiederinbetriebnahmen **darin rd.30 GW, die in Japan seit 2011 abgeschaltet sind. Nur wenige werden wieder in Betrieb gehen. ***Bloomberg New Energy Finance (BNEF) 11.1.17  avorläufig


Noch wächst weltweit die Leistung (Kapazität) der Atomkraft. Aber Photovoltaik und Windkraft wachsen um ein Vielfaches schneller. Gemeinsam haben sie im Bestand die Atomkraft schon weit überholt. Noch im Jahr 2010 hatten PV und Windkraft zusammen nur eine Leistung von 236 GW und somit viel weniger als die Atomkraft mit 375 GW.
Im Jahr 2016 liegt nach ersten Abschätzungen der Photovoltaikbestand bei über 300 GW und der der Windkraft bei fast 500 GW. Zusammen also mittlerweile doppelt so hoch wie die Leistung der Atomkraft.
 
Da die Kosten der PV- und Windkraftanlagen weiter sinken und die der Atomanlagen weiter steigen, ist auch ohne weitere Atomkatastrophen davon auszugehen, dass nur noch Länder mit Planwirtschaft oder mit Interesse an Atomwaffen Atomkraftwerke bauen werden.

Quelle   FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. | Raimund Kamm 2017

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