Das drittgrößte Eiland der nordfriesischen Inselgruppe bietet auf 7 Kilometer Länge und 6 Kilometern Breite Heimat für knapp 1200 Einwohner. Die teilen neben der Liebe zu ihrer Insel eine weitere gemeinsame Leidenschaft - die Begeisterung für erneuerbare Energien. Bereits 1983 wurde auf Pellworm die erste Photovoltaik-Großanlage Deutschlands mit einer Gesamtleistung von damals 300 Kilowatt peak errichtet. Nach über 20 Jahren im Einsatz wurde diese erste Anlage 2005 abgebaut und recycelt. Heute stehen auf Pellworm 4 neuere Anlagen, mit insgesamt 800 Kilowatt peak Photovoltaikleistung. Aber auch diese Anlagen müssen nach Jahren der Solarstromproduktion im salzig-feuchten Nordseeklima geprüft, gewartet und teilweise saniert werden. Deshalb hat der Pächter und Betreiber der Anlage, die HanseWerk Natur GmbH, eine 100 Prozent Tochter der HanseWerk AG, für 3 von 4 Anlagenteilen, mit insgesamt 550 Kilowatt Leistung, die Sanierung ausgeschrieben. Den Zuschlag haben die international tätigen Photovoltaik Spezialisten der MaxSolar GmbH mit Sitz in Traunstein, Oberbayern erhalten.
Bei der Sanierung werden die MaxSolar
Experten alle Anlagenteile einer ausgedehnten Leistungs- und Funktionsprüfung
unterziehen und gegebenenfalls Komponenten austauschen. Da das Wetter am
Anlagenstandort von Oktober bis April erfahrungsgemäß feucht und windig sein
wird, ist bei der Sanierung Eile geboten. Die MaxSolar GmbH will die Arbeiten
bis Ende September abgeschlossen haben, inklusive der Sanierung der
Unterkonstruktion. Von den vier Photovoltaikanlagen wurden 2
auf einer Stahlunterkonstruktion errichtet, von denen eine durch das Meerwasser
und die salzhaltige Luft stark korrodiert ist, so dass sie ausgetauscht werden
muß. Sie wird durch eine Aluminium Unterkonstruktion ersetzt. Die zweite aus
Stahl errichtete Unterkonstruktion ist noch in gutem Zustand, wird von Rost
befreit und anschließend mit einem neuen Schutzanstrich versehen.
Die dritte Anlage, die in den 90er Jahren
zu Testzwecken auf einer Unterkonstruktion aus Tropenholz montiert wurde wird
nur technischüberprüft. Die Unterkonstruktion ist zwar die älteste aller
Pellwormer Anlagen, aber überraschenderweise auch die am besten erhaltene. Beim
Bau der Anlage, in den 90er Jahren, glaubte man, dass Photovoltaik in Zukunft
vor allem in südlichen Ländern wie Afrika, Südasien und Südamerika verbaut
werden würde. Mit der Tropenholz Unterkonstruktion sollte geprüft werden ,wie
sich der Baustoff für den Einsatz in der Photovoltaik eignet, da er in den
angedachten Einsatzgebieten günstig und in großen Mengen zur Verfügung steht.
Nun hat sich herausgestellt, dass von allen verbauten Materialien die
tropischen Hölzer dem nordfriesischen „Shietwetter“ und der salzhaltigen Luft
am besten widerstehen und keine Wartung benötigt, ganz im Gegensatz zu den
jüngeren Stahlkonstruktionen.
Auch logistisch ist
die Sanierung der Anlage eine kleine Herausforderung, weil der Transport von
Technikern, Gerät und Material nach Pellworm nur unregelmäßig mit Fähren
möglich ist. Ab September erschwert das typisch norddeutsche Küstenwetter mit
viel Wind und Regen vor allem das Anbringen des neuen Schutzanstrichs für eine
der Stahl-Unterkonstruktionen, da die Farbe nur bei trockener Witterung
aufgebracht werden kann. Auch eine Leistungsmessung ist bei Sonnenschein besser
durchzuführen, als bei wolkenverhangenem Himmel, schäumender Gischt und
Nieselregen.
„Wir freuen uns über den Zuschlag für die
Sanierung dieses besonderen Photovoltaikstandortes und sind natürlich auch ein
wenig stolz darauf“, gibt Dr .Hauk, Geschäftsführer der MaxSolar GmbH zu: „Es
ist eine besondere Herausforderung, die Photovoltaik des ältesten deutschen
Großflächenstandortes zu sanieren. Pellworm ist mit seinen 32 Jahren
Solargeschichte und den permanenten Innovationen ein Leuchtturmprojekt der
Energiewende und ein wichtiger Teil der internationalen
Photovoltaikgeschichte.“
Quelle: Medienmitteilung
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