Sonntag, 21. April 2013

Dünnschicht für Nischenmärkte

Das Thin-Film Industry Forum diskutierte in Berlin lukrative Nischenmärkte für die Dünnschicht-Industrie und kam zum Schluss: Dünnschicht-PV muss aufhören, kristalline Photovoltaik zu kopieren.

Es besteht immer noch ein großes Potenzial für Dünnschicht-Photovoltaik, erklärte Karl-Heinz Remmers, Vorstandsvorsitzender der Solarpraxis AG, bei seiner Eröffnungsrede auf dem Thin-Film Industry Forum 2013. Das Industrieforum, das am 16. April 2013 in Berlin stattfand, war der Auftakt für die 5. Photovoltaics Thin-Film Week, die noch bis Donnerstag andauert. Die Konferenz informierte zu neuesten Entwicklungen und Marktchancen im Dünnschicht-Sektor. 

Gelichtete Reihen bei der Dünnschicht-Konferenz - die Teilnehmerzahlen liegen derzeit bei Solaranlässen häufig tiefer als auch schon.






Der starke Preisverfall bei kristallinen Modulen hat zu einer großen Konkurrenz und sinkenden Anteilen der Dünnschicht-Photovoltaik am Weltmarkt geführt. „Die Dünnschicht-Industrie muss damit aufhören, die kristalline Photovoltaik zu kopieren und ihre Stärken ausspielen“, unterstrich Remmers. Die Vorteile der Dünnschicht-Photovoltaik sahen die Experten vorrangig im geringeren Gewicht und der Flexibilität der Module, aber auch im niedrigeren Materialverbrauch und der kürzeren Energieamortisation (Energy Payback Time). Es wurden auch wesentliche Verbesserungen angemahnt, wenn die Dünnschicht-Photovoltaik mit der kristallinen Photovoltaik konkurrieren wolle. Da es letztendlich immer um Dollar pro Watt und Gewinne gehe. 

Diskutiert wurde auch darüber, inwieweit Nischenmärkte Potenziale für die Dünnschicht-Photovoltaik bereithalten und welche hier am besten geeignet seien. Geteilter Meinung war man, was ein signifikantes Wachstum im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik-Anwendungen (BIPV) angeht. Hoffnung machen bereits verkündete Wirkungsgrad-Rekorde und weitere angekündigte. Dies sei ein großer Entwicklungsschritt, der schneller gekommen sei als erwartet und auf weitere Fortschritte in den nächsten Jahren hoffen lasse. 

Neben dem japanischen Photovoltaik-Markt wurden der Status quo und die Aussichten der Maghreb-Region und des Nahen Ostens (MENA) vorgestellt. Die Photovoltaik stellt in den kommenden Jahren einen wesentlichen Pfeiler der Energieversorgung der MENA-Region dar, aber auch hier komme es im Wesentlichen auf die politischen Rahmenbedingungen an. 

Mit dem Schwerpunktthema Elektromobilität wurde ein weiterer spannender Markt für die Dünnschicht-Photovoltaik präsentiert. Die Modellregion Berlin-Brandenburg wurde vorgestellt, in der derzeit mehr als 150 Projekte zum Thema umgesetzt werden. Zurzeit sind hier rund 1.200 Elektroautos und -LKW unterwegs und können an 220 öffentlichen Ladestationen aufgeladen werden. Statt teurer herkömmlicher Ladestationen kann auch auf Mobile-Metering-Technologie als Teil des Ladekabels oder des Fahrzeugs zurückgegriffen werden. So können, statt für mehr als 2.500 Euro neue Ladestationen mit Zähltechnik neu bauen zu müssen, beispielsweise Straßenlaternen kostengünstig umgerüstet werden. 

Organisiert wurde das Thin-Film Industry Forum 2013 von der Solarpraxis AG, einem Wissensdienstleister der Erneuerbaren-Energien-Branche und Veranstalter von jährlich rund zwanzig Konferenzen und Expertenworkshops.

Quelle: Solarpraxis

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