Montag, 8. August 2011

Das solare (Europa-) Hotel

Vor kurzem eröffnete das Hotel Europa St. Moritz - drei Jahre nach der thermischen Anlage - seine zweite Solareinrichtung, eine Photovoltaik-Anlage. Die Erste wurde dabei auf den Namen Mond, die zweite auf den Namen Sonne getauft. Beide produzieren seither gemeinsam Solarenergie.

Initiator Armin Bützberger ist seit langem ein Pionier der Sonnenkraft. Sowohl die mit dem Schweizer Solarpreis prämierte thermische Solaranlage aus dem Jahre 2008 als auch die neue Fotovoltaik-Anlage gehören jeweils zu den schweizweit grössten Anlagen ihrer Art in Hotels. „Wir sparen mit unserer knapp 300 Quadratmeter grossen thermischen Solaranlage jährlich rund 50.000 Liter Heizöl für Heizung und Warmwasser ein. Das entspricht 120 Tonnen CO2! Diese Erfolge haben uns dazu motiviert, die Sonne auch zur Produktion von Strom zu verwenden“, betont der Verwalter und Berater der Geschäftsführung. „Nicht zuletzt die nukleare Katastrophe von Fukushima bezeugt ja, wie wichtig die erneuerbaren Energien für uns alle sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Hotels unserem Beispiel folgten.“

Kraftwerk mit vier Sternen. Die neue, zweite Solaranlage im Hotel Europa (Bild Hotel Europa).







Die neue Fotovoltaik-Anlage mit einer Gesamtfläche von 232 Quadratmetern verfügt in Spitzenzeiten über eine Leistung von 32,43 Kilowatt, die komplett ins öffentliche Netz von St. Moritz Energie, dem Elektrizitätswerk der Gemeinde St. Moritz, eingespeist werden. Bruno Marinoni, zuständig für Marketing und Kommunikation bei St. Moritz Energie, erläutert: „Es wird eine Jahresproduktion in Höhe von knapp 50.000 Kilowattstunden prognostiziert. Wir haben einen Vertrag geschlossen, der die Dauer der Abnahme über 25 Jahre garantiert“. Einen Teil des eingespeisten Stroms bezieht das Hotel Europa retour in Form von Ökostrom. „50.000 Kilowattstunden, das entspricht der jährlichen Energieversorgung von zehn Häusern mit jeweils einem vier Personenhaushalt“, ergänzt Armin Bützberger.

Trotz des Mehraufwands, den die Höhenlage und die mitunter extremen Temperaturen des Engadins mit sich bringen, ist gerade St. Moritz mit einer Höhe von 1856 Metern über dem Meer und durchschnittlich 322 Sonnentagen im Jahr ein hervorragender Standort für diese Technik. „Durch die Lage und das äusserst helle Licht übersteigt hier die Stromproduktion jene des Flachlands um etwa ein Drittel“, sagt Werner Winkler. Die Kosten der neuen Solarlange ohne Berücksichtigung der Dachsanierung und Dämmung belaufen sich auf 300.000 Franken. Die Finanzierung stellte das Hotel Europa ohne Inanspruchnahme der Banken auf die Beine. Auf der Eigentümerseite des Hotels fanden sich mühelos zehn private Investoren, die mit einer vierprozentigen Verzinsung und einer Laufzeit von zehn Jahren zusagten, die Investition zu tragen. Das Hotel Europa hat für alle interessierten Gäste auf seiner Website einen Link eingerichtet, der die Werte der aktuellen Energieproduktion der Solaranlage anzeigt.

Quelle: Hotel Europa

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