Die Photovoltaik-Förderung wurde in den vergangenen Jahren begrenzt, gestrichen oder gekürzt, doch die Zahl der neu installierten Solarstromanlagen stieg, getrieben von der wachsenden Nachfrage auf einem Markt: Deutschland. Aber während viele Hersteller sich kurzfristigen Zielen zu Kostensenkung nähern, wird der deutsche Markt laut einem Bericht von Lux Research Inc. (Boston, Massachusetts, U.S.) kleiner werden.
Deshalb werde sich die Nachfrage nach Asien und Nordamerika verlagern – und der Solarmarkt weiter wachsen. Zumindest was die installierten Megawatt an Photovoltaik-Leistung betrifft. Die Gewinne hingegen werden kaum wachsen, da die sinkenden Preise das Mengenwachstum ausgleichen werden. "Zumindest kurzfristig wird der Preisverfall das Mengenwachstum ausgleichen, und die Industrie wird 2012 hinsichtlich der Erträge von 64,4 Milliarden US-Dollar auf 56,9 Milliarden US-Dollar zurückfallen, bevor sich die Erlöse wieder erholen und 2016 wieder 65,4 Milliarden erreichen werden", prognostiziert Lux Research.
Laut dem neuen Bericht von Lux Research, der von den Stromgestehungskosten ausgeht und die Renditen in 156 Ländern, Regionen oder Bundesstaaten einbezieht, wird sich die Photovoltaik-Nachfrage in den kommenden fünf Jahren auf mehrere Märkte verteilen. Demnach werden Japan, China und Indien deutlich wachsen, und die USA könnten sich als solares Schwergewicht erweisen, wenn die dortigen Steuererleichterungen und eine Vielzahl von Förderprogrammen greifen. "Der Markt für netzgekoppelte Photovoltaik wird von 15,8 Gigawatt (GW) im Jahr 2010 auf 37,5 GW im Jahr 2016 wachsen, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 15,5 % entspricht", sagt Matt Feinstein, Analyst bei Lux Research.
Aufgrund der Förderung versprechen gegenwärtig laut Lux Research überraschend viele Märkte lohnende Renditen für Projektentwickler. Aktuell seien die interessantesten Märkte für private Solarstromanlagen in Australien (mit 52 % Renditeerwartung), Griechenland (32 %) und Ontario (27 %), während die lohnendsten Märkte für die kommerziellen Solarstrom-Produktion in New Jersey (42 %), Portugal (37 %) und Hawaii (34 %) zu finden seien. Bei den Freiflächenanlagen für Stromversorger liegt Portugal (81 %) laut Lux Research ganz vorne, gefolgt von New Jersey (58 %) und Zypern (44 %). 2016 sollen sich die Investitionsbedingungen weiter verbessern und 45 Märkte für private PV-Anlagen, enorme 88 kommerzielle Märkte und 85 Märkte für Anlagen im Kraftwerksmaßstab umfassen.
Der von Lux Research erwartete Anstieg der Stromkosten im Groß- und Einzelhandel sei alles, was nötig ist, um die Photovoltaik-Nachfrage wachsen zu lassen, so die Marktforscher – auch in Ländern, die Solarstrom nicht fördern. In Brasilien beispielsweise werde 2016 ohne Zuschüsse eine Rendite von 12 % für kommerzielle Anlagen mit Silizium-Modulen möglich sein – selbst dann, wenn die Photovoltaik die Netzparität noch nicht erreicht hat. 55 Regionen werden laut Lux Research Ende 2016 belegen, dass Renditen von mehr als 10 % möglich sind, aber nur zehn davon werden die Netzparität erreicht haben.
Die gewerblichen Märkte für Aufdach-Photovoltaik werden sich von einem Land im Jahr 2010 bis 2016 auf zehn Regionen ausweiten, einschließlich der Dominikanischen Republik und Nicaragua, berichtet Lux Research. Hawaii werde 2011 als erster Markt die Parität netzgekoppelter Anlagen erreichen. Bis 2016 sollen sieben Märkte folgen, darunter Italien, Dänemark und die Ukraine. Die Märkte für Freiflächenanlagen bleiben jedoch laut Lux Research überschaubar.
Der Bericht "Market Size Update 2011: Putting the Rest of World on the Map of Global Solar Demand," ist Teil der Lux Solar Systems Intelligence. Diese bietet eine detaillierte Landkarte der Solar-Märkte, mit Informationen zur Netzparität, über Stromgestehungskosten und Renditen für alle 50 US-Bundesstaaten, 31 chinesische Provinzen und halbautonome Regionen sowie weitere 75 Regionen und Länder.
Quelle: Lux Research; solarserver.de
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