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| Solarzubau allerorten! Auch bei Renovationen wie hier im Tiergarten-Areal in Zürich-Wiedikon werden neu Solarmodule installiert. Bild: Guntram Rehsche |
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Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
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| Solarzubau allerorten! Auch bei Renovationen wie hier im Tiergarten-Areal in Zürich-Wiedikon werden neu Solarmodule installiert. Bild: Guntram Rehsche |
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Batterien respektive Solarspeicher werden das A & O der Energiewende. Darauf hat einer der wichtigsten Schweizer Solar-Unternehmer unlängst in einem Meinungsbeitrag der NZZ am Sonntag hingewiesen (2.11.25). Ungerechtfertigterweise blieb das hier auf Solarmedia wie auch in anderen Medien unbeachtet - und sei hiermit nachgeholt. Es ist zweifellos nicht übertrieben, wenn Noah Heynen von Solarstrom 2.0 schreibt und damit Gegenstand der Solarmedia-Rubrik «Solar am Sonntag» wird. Heynen ist CEO der Helion Energy AG, des grössten Solarinstallateurunternehmens hierzulande - unterdessen einer Tochtergesellschaft des Autohändlers AMAG.
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Die Anlage wird künftig rund 3 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren und ist einbedeutender Schritt für die erneuerbare Energieversorgung in der Schweiz. Entwickelt und realisiert wurde das Projekt vom Schweizer Cleantech-Unternehmen dhp Technology AG aus Zizers (GR). Das innovative Solarfaltdach (siehe Bild oben) überspannt mehrere Klärbecken und nutzt bestehende Infrastrukturflächen doppelt – für die Abwasserreinigung am Boden und die Solarstromproduktion darüber.
Basierend auf bewährter Schweizer Seilbahntechnik kann sich das Dach bei extremen Wetterbedingungen wie Sturm, Schnee oder Hagel automatisch zusammenfalten. Dadurch werden Betriebssicherheit und Energieproduktion vereint – ohne Eingriff in die laufenden Prozesse der Anlage. „Dieses Projekt zeigt, wie wir die Energiewende pragmatisch und wirkungsvoll voranbringen können“, sagte Ingo Schoppe, Geschäftsführer der ARA Thunersee, anlässlich der Einweihung. „Wir nutzen bestehende Flächen intelligent und leisten damit einen aktiven Beitrag zu Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz. Das Solarfaltdach stärkt unsere energetische Unabhängigkeit und dient als Vorbild für andere Infrastrukturanlagen. “Mit einer installierten Leistung von 3.6 Megawatt Peak liefert die Anlage jährlich rund 3 Gigawattstunden erneuerbaren Strom. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 700 Haushalten. Ein grosser Teil des erzeugten Stroms wird direkt vor Ort genutzt – ein wichtiger Schritt in Richtung Eigenversorgung und nachhaltiger Anlagenbetrieb.
„Die ARA Thunersee beweist, dass Infrastruktur Teil der Energiezukunft ist“, sagte Gian Andri Diem, CEO von dhp Technology. „Das grösste Solarfaltdach der Welt steht in der Schweiz – entwickelt mit Schweizer Ingenieurskunst und Innovationsgeist. Dieses Projekt zeigt das grosse Potenzial von Energieproduktion auf bestehenden Flächen. So schaffen wir Fortschritt, ohne zusätzlichen Raum zu beanspruchen.
Quelle: Foto: Michael Brooks / Text: dhp Technology AG
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| © Gemäss einem neuen Bericht könnten Wärmepumpen und E-Autos in Zukunft wichtige Flexibilitätslieferanten für das Schweizer Stromsystem sein. (Bild mit KI generiert: Lea Rüfenacht / ETH Zürich) |
Elektroautos und Wärmepumpen könnten bei der Umsetzung der Schweizer Energiestrategie eine grosse Rolle spielen. Bis 2050 soll gemäss Bundesrat die Energieversorgung der Schweiz CO2-neutral sein. Wärmepumpen sollen Öl- und Gasheizungen, und Elektroautos allmählich Verbrennerfahrzeuge ersetzen. Dadurch steigt der Strombedarf deutlich an – von heute rund 56 Terawattstunden (TWh) auf rund 75 TWh pro Jahr bis 2050.
Ein neuer Bericht des Schweizer Forschungskonsortiums «PATHFNDR», das vom Schweizer Bundesamt für Energie im Rahmen des Programms «SWEET» gefördert wird, zeigt nun, dass Wärmepumpen und Elektroautos neben der Wasserkraft wichtige Flexibilitätslieferanten für das Schweizer Stromsystem im Jahr 2050 sein können. Christian Schaffner, Direktor des Energy Science Centers an der ETH Zürich und Co-Leiter des Projektes erklärt: «Beide Technologien stimmen den steigenden Stromverbrauch besser mit der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen ab. Das entlastet das Stromnetz, verringert die Importe und senkt die Strompreise im Grosshandel – vor allem in den Wintermonaten.»
Auch Elektroautos sind oft viel länger am Netz als für eine Vollladung nötig – zum Beispiel, wenn sie nach Feierabend in der Garage zum Laden angeschlossen werden. Dies erlaubt einen zeitlich optimierten Ladevorgang, der sich am Stromangebot orientiert. Besonders lohnen würde sich laut Studie das Laden am Arbeitsplatz: «Tagsüber, wenn die Sonne scheint, stehen viele Fahrzeuge ohnehin auf Parkplätzen. Wenn sie dort laden, liesse sich die Photovoltaikproduktion optimal nutzen», erklärt Siobhan Powell, Energieforscherin an der ETH Zürich und eine der Hauptautorinnen.
Werden Wärmepumpen und Elektroautos flächendeckend flexibel koordiniert und gesteuert, könnten in der Schweiz im Jahr 2050 rund vier Prozent mehr erneuerbarer Strom zur Verfügung stehen. «Der grösste Teil davon ist Solarstrom im Frühling und Sommer, der besser verteilt und dadurch nicht abgeregelt werden muss», erklärt Powell.
Dazu kommt, dass durch flexible Wärmepumpen und Elektroautos die Netto-Stromimporte über das ganze Jahr hinweg um rund 20 Prozent sinken könnten, insbesondere auf Grund höherer Nettoexporte im Frühling und im Sommer. «Das sind etwa 1.8 TWh Strom, was dem Jahresverbrauch von rund 0,5 Millionen Schweizer Haushalten entspricht», sagt Powell. Gemäss der Studie würde die Schweiz auch in den Wintermonaten rund 0.7 TWh weniger Strom importieren. Dies entspricht 4.4 Prozent weniger Winter-Nettoimporte im Vergleich zu einem Energiesystem ohne flexibel gesteuerte Wärmepumpen und Elektroautos.
Die Forschenden schätzen ausserdem, dass ein durch flexible Wärmepumpen und Elektroautos gestütztes Stromsystem um rund vier Prozent günstiger betreibbar wäre als ein System ohne diese beiden Flexibilitätslieferanten.
Zudem müssten durch den Einsatz flexibel gesteuerter Wärmepumpen und Elektroautos 2050 auch weniger Gaskraftwerke und Batteriespeicher gebaut werden. Der Investitionsbedarf in Gaskraftwerke und Batterien sinkt den Schätzungen zu Folge um rund ein Drittel. «Gaskraftwerke und Batterien sind vor allem notwendig, um Spitzen der Stromnachfrage auszugleichen. Wenn Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen diese Funktion übernehmen, dann brauchen wir weniger davon», erklärt Powell.
Die Forschenden untersuchten rund 50 Netzgebiete in der Schweiz. Sie kommen zum Schluss, dass durch flexibel gesteuerte Wärmepumpen und Elektroautos die Spitzenlasten in Quartieren sinken würden und dadurch teure Verstärkungen der Verteilnetze verzögert und reduziert werden könnten. Wie gross diese Effekte tatsächlich sind, hängt auch davon ab, ob es sich um städtische oder ländliche Gebiete handelt.
Zudem sollten die Betreiber:innen von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen einen Anreiz haben, ihr Heiz- und Ladeverhalten anzupassen. Um dies zu erreichen, empfiehlt die Studie unter anderem dynamische Stromtarife, die zeitlich flexibles Laden und Heizen belohnen. Vor allem die starken lokalen Unterschiede bei den Stromtarifen und Einspeisevergütungen würden diese Massnahme in der Schweiz jedoch erschweren, heisst es in der Studie.
Die Forschenden weisen ausserdem darauf hin, dass die Förderinstrumente in der Schweiz sehr heterogen sind und es bislang keine nationales «Recht auf Laden» für Mieter:innen mit Elektrofahrzeugen gibt. Das müsse sich schnell ändern.
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| Plötzlich (fast) überall in der Schweiz präsent: Solarstromanlagen auf Privathäusern Bild Zürich-Irchel: Guntram Rehsche |
So behauptet Markus Somm in einem Beitrag an diesem Sonntag (ganz «Solar am Sonntag») unter dem Titel «Bill Gates hat recht», dass dessen Haltung zur Klimapolitik bemerkenswert sei, weil er sie total und diametral verändert hat. Früher sah Gates, in der Klima- wirklich die drängendste aller Zeitfragen. Plötzlich ist das nun nicht mehr so. Der Meinungswandel sei einem der reichsten Männer der Welt aus meiner Sicht ja unbenommen. Hingegen ist der Applaus von Somm begleitet von fragwürdigen und sonderbaren Argumenten.
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| Deutschland hellgrün eingefärbt unterdessen häufig nur noch geringer CO2-Ausstoss bei der Energieproduktion. |
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