Soviel Erfolg er Mitte Oktober mit seinem zweifellos erfreulichen Nahost-Deal
eingeheimst hat, so sehr reitet er den Staat USA ins Verderben auf der energiepolitischen Bühne (und natürlich auch mit seiner
Migrations- und Sicherheitspolitik im Innern). Einige Kuriositäten sind ja in den letzten Monaten
bekannt geworden, wurden aber nicht in den richtigen Zusammenhang
gestellt - Solar am Sonntag macht's.
Trump vollzieht in der zweiten Amtszeit wirklich eine vollständige Abkehr von Vorgänger Biden‘s
Politik, die sich spät, aber doch noch den Energie-Gegebenheiten der
neueren Art zuzuwenden schien. Zu erinnern sei an die Inflation Reduction Act (IRA), mit der Biden Hunderte von Milliarden $ für die
US-Energiewende locker machte und einige bemerkenswerte Projekte
auch schon auf den Weg brachte. Anders Trump, der die Bildung eines Staates von der Prägung «Petro-USA» verfolgt - das im Gegensatz und in
Konkurrenz zu «Strom-oder-Elektro-China», welches bislang mehr
Aufmerksamkeit einheimst. China ist ja weltgrösster Produzent sowohl
von Solar-, wie auch von Windanlagen und erneuerbarem, also weitgehend CO2-freiem Strom. Stellt sich die Frage, warum die US-Demokraten nicht mit rigoroser Energiepolitik Richtung erneuerbar ein
Gegenprogramm zum Trumpschen Petro-Staat entwerfen.
Hier sei einmal nicht die Rede vom Strom-China, sondern von den Petro-USA. Trump vollzieht unter anderem eine Rückwärtswende , so wie es einst Präsident Reagan machte, als er anfangs 80er Jahre die von Vorgänger Carter installierten Solarmodule wieder vom Dach des Weissen
Hauses herunternehmen liess. Trump scheint gemäss
Spiegel-Podcast Elektro-Ladestationen für E-Autos aus Verwaltungsgebäuden
entfernen zu lassen, damit dort die verhassten E-Wagen nicht mehr laden
können (obwohl er ja von Spezi Elon Musk einen superteuren Tesla einst noch geschenkt bekommen hatte). Ähnlich kurios war auch der Stopp
des dänischen Windkraftprojekts vor der Küste der USA, welches bereits
zu 80 Prozent fertig gestellt ist, welches aufgrund eines Gerichtsbeschlusses
scheinbar wieder weitergebaut werden kann - entschieden ist diese Sache
noch nicht.
Warum halten ihm die AmerikanerInnen trotzdem die Stange? Auch wenn gestern Millionen gegen «König Trump» auf die Strasse gingen? Und es gibt ja nicht wenige, zum Beispiel Windbauern die mit grossen
Windkraftanlagen bereits viel Geld verdienen und trotzdem Trump gewählt
haben. Das ist eine ähnliche Sache wie das mit Soja-Bauern, die unterdessen Trump anflehen, doch den Handelskonflikt mit China mit einem Deal zu beenden, weil keine einzige Sojabohne mehr nach China verkauft werden kann. Und jetzt
eben die gleiche Geschichte beim Strom respektive bei der Energie, wo Trump versprochen hatte, die Energiepreise zu halbieren innerhalb eines Jahres - mit der Folge, dass die Öl- und Gasförderung für die
eigenen US-Konzerne gar nicht mehr attraktiv ist. Und scheinbar haben in den USA zu viele BewohnerInnen noch Anteile an Öl- oder Gasquellen, sogar vor der Haustüre oder irgendwo im Land, so dass sie von Trumps Förderpolitik finanziell unmittelbar profitieren.
Abgesehen davon, dass einiges bei den erneuerbaren Energien sehr
kurios persönlich motiviert scheint, etwa dass Trump Windanlagen nicht
mag, weil eine vor seiner Golfanlage in Schottland gebaut wurde. Aber er
ist im Strombereich auf einem völligen Zerstörungstrip, der letztlich
zum Scheitern führen wird, weil die USA sehr viel Strom benötigen, um
die angekündigte Giga-Nachfrage etwa der Rechenzentren abzudecken. Dumm nur,
dass derzeit von jenen 60 grossen AKW, die offenbar gebraucht würden, um
diese Nachfrage zu decken, derzeit sich kein einziges im Baus befindet.
Und dieser Strom dann richtig schön teuer wird, wenn
überhaupt solche AKW je gebaut würden. Zusammenfassend: Die Energiepolitik
des US-Präsidenten beruht auf einer völlig falschen Einschätzung der
Bedürfnisse der Energiewirtschaft und wird gemäss Spiegel-Podcast, aber
auch gemäss meinem Eindruck, zu riesigen Problemen und wegen Stromknappheit zu letztlich steigenden Preisen
für die Energiewirtschaft und die US-Bewohnerinnen führen. Wahrlich,
ein ergiebiger Podcast, der anzuhören, sich lohnt unter…
Copyright: Solarmedia / Guntram Rehsche / Bild: Screenshot
Den Spiegel als Quelle zu nutzen erscheint mir sehr einseitig. Ich weiss auch nicht so recht was dieser Einwurf mit Migrations und Sicherheitspolitik soll. Bitte bleiben Sie einfach beim Thema Energie. Dort kann man wirklich hinterfragen was genau die Idee der USA ist. Was ist eigentlich aus den Milliarden untern Biden geworden?
AntwortenLöschenDie Milliarden sind bestens investiert in Solar- und Windkraftanlagen. Vielen Bäuerinnen und Bauern bieten sie jetzt, wo China als Sojakäufer ausfällt, einen wichtigen Nebenverdienst.
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