Sonntag, 19. Oktober 2025

Politik von Trump ins richtige Licht gerückt

Soviel Erfolg er Mitte Oktober mit seinem zweifellos erfreulichen Nahost-Deal eingeheimst hat, so sehr reitet er den Staat USA ins Verderben auf der  energiepolitischen Bühne (und natürlich auch mit seiner Migrations- und Sicherheitspolitik im Innern). Einige Kuriositäten sind ja in den letzten Monaten bekannt geworden, wurden aber nicht in den richtigen Zusammenhang gestellt - Solar am Sonntag macht's. 

Trump vollzieht in der zweiten Amtszeit wirklich eine vollständige Abkehr von Vorgänger Biden‘s Politik, die sich spät, aber doch noch den Energie-Gegebenheiten der neueren Art zuzuwenden schien. Zu erinnern sei an die Inflation  Reduction Act (IRA), mit der Biden Hunderte von Milliarden $ für die US-Energiewende locker machte und einige bemerkenswerte Projekte auch schon auf den Weg brachte. Anders Trump, der die Bildung eines  Staates von der Prägung «Petro-USA» verfolgt - das im Gegensatz und in Konkurrenz zu «Strom-oder-Elektro-China», welches bislang mehr Aufmerksamkeit einheimst. China ist ja weltgrösster Produzent sowohl von Solar-, wie auch von Windanlagen und erneuerbarem, also weitgehend CO2-freiem Strom. Stellt sich die Frage, warum die US-Demokraten nicht mit rigoroser Energiepolitik Richtung erneuerbar ein Gegenprogramm zum Trumpschen Petro-Staat entwerfen.

Hier sei einmal nicht die Rede vom Strom-China, sondern von den Petro-USA. Trump vollzieht unter anderem eine Rückwärtswende , so wie es einst Präsident Reagan machte, als er anfangs 80er Jahre die von Vorgänger Carter installierten Solarmodule wieder vom Dach des Weissen Hauses herunternehmen liess. Trump scheint gemäss Spiegel-Podcast Elektro-Ladestationen für E-Autos aus Verwaltungsgebäuden entfernen zu lassen, damit dort die verhassten E-Wagen nicht mehr laden können (obwohl er ja von Spezi Elon Musk einen superteuren Tesla einst noch geschenkt bekommen hatte). Ähnlich kurios war auch der Stopp des dänischen Windkraftprojekts vor der Küste der USA, welches bereits zu 80 Prozent fertig gestellt ist, welches aufgrund eines Gerichtsbeschlusses scheinbar wieder weitergebaut werden kann - entschieden ist diese Sache noch nicht.

Warum halten ihm die AmerikanerInnen trotzdem die Stange? Auch wenn gestern Millionen gegen «König Trump» auf die Strasse gingen? Und es gibt ja nicht wenige, zum Beispiel Windbauern die mit grossen Windkraftanlagen bereits viel Geld verdienen und trotzdem Trump gewählt haben. Das ist eine ähnliche Sache wie das mit Soja-Bauern, die unterdessen Trump anflehen, doch den Handelskonflikt mit China mit einem Deal zu beenden, weil keine einzige Sojabohne mehr nach China verkauft werden kann. Und jetzt eben die gleiche Geschichte beim Strom respektive bei der Energie, wo  Trump versprochen hatte, die Energiepreise zu halbieren innerhalb eines Jahres - mit der Folge, dass die Öl- und Gasförderung für die eigenen US-Konzerne gar nicht mehr attraktiv ist. Und scheinbar haben in den USA zu viele BewohnerInnen noch Anteile an Öl- oder  Gasquellen, sogar vor der Haustüre oder irgendwo im Land, so dass sie von Trumps Förderpolitik finanziell unmittelbar profitieren.

Abgesehen davon, dass einiges bei den erneuerbaren Energien sehr kurios persönlich motiviert scheint, etwa dass Trump Windanlagen nicht mag, weil eine vor seiner Golfanlage in Schottland gebaut wurde. Aber er ist im Strombereich auf einem völligen Zerstörungstrip, der letztlich zum Scheitern führen wird, weil die USA sehr viel Strom benötigen, um die angekündigte Giga-Nachfrage etwa der Rechenzentren abzudecken. Dumm nur, dass derzeit von jenen 60 grossen AKW, die offenbar gebraucht würden, um diese Nachfrage zu decken, derzeit sich kein einziges im Baus befindet. Und dieser Strom dann richtig schön teuer wird, wenn überhaupt solche AKW je gebaut würden. Zusammenfassend: Die Energiepolitik des US-Präsidenten beruht auf einer völlig falschen Einschätzung der Bedürfnisse der Energiewirtschaft und wird gemäss Spiegel-Podcast, aber auch gemäss meinem Eindruck, zu riesigen Problemen und wegen Stromknappheit zu letztlich steigenden Preisen für die Energiewirtschaft und die US-Bewohnerinnen führen. Wahrlich, ein ergiebiger Podcast, der anzuhören, sich lohnt unter…
 
 
Copyright: Solarmedia / Guntram Rehsche / Bild: Screenshot 
 

2 Kommentare:

  1. Den Spiegel als Quelle zu nutzen erscheint mir sehr einseitig. Ich weiss auch nicht so recht was dieser Einwurf mit Migrations und Sicherheitspolitik soll. Bitte bleiben Sie einfach beim Thema Energie. Dort kann man wirklich hinterfragen was genau die Idee der USA ist. Was ist eigentlich aus den Milliarden untern Biden geworden?

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    1. Die Milliarden sind bestens investiert in Solar- und Windkraftanlagen. Vielen Bäuerinnen und Bauern bieten sie jetzt, wo China als Sojakäufer ausfällt, einen wichtigen Nebenverdienst.

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