Nun also zu einem Überblick über wichtige
technologische Entwicklungen in der Solar-Branche. Diese vollziehen
sich laufend, obwohl die Branche konjunkturell in den ersten Monaten 2025 eher in den Kriech-Gang geschaltet hat.
In den Jahren seit Corona ist ein unglaublicher Boom in verschiedensten
Solarmärkten vonstatten gegangen. Dazu gehörte auch jener der Schweiz - es
sei erinnert an die enormen Zubau-Raten bei neuen Solaranlagen in den vergangenen drei Jahren.
Sie übertrafen selbst kühnste Erwartungen und vor
allem auch jene Ziele, die hoffen liessen, den Ausbau der Erneuerbaren in
nötigem Ausmass zu schaffen. Dieses Ziel scheint mit dem Rückgang der
Ausbauten zwar gefährdet, aber technologische Entwicklungen lassen
hoffen, dass eben die alte Dynamik zurückkommt.
Vorausgesetzt bleibt, dass auch die politischen
Rahmenbedingungen sich nicht wieder verschlechtern, dass also an der
Förderung von Photovoltaik festgehalten wird, wie sie zuletzt die
Energieabstimmungen in der Schweiz festgeschrieben haben. Eine Knacknuss diesbezüglich stellt der Abschluss eines Stromabkommens mit der EU dar.
Bundesrat Rösti behauptet, dass dieses eine weitere
Förderung von Kleinanlagen mit garantierter Einspeisevergütung
verunmögliche. Dabei ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und die
Politiker Nussbaumer und Grossen sind sehr wohl der Meinung, dass sich
das Stromabkommen mit der Förderung vereinbaren lasse (siehe dazu srf.ch/news vom 31.August).
Doch was tut sich technologisch? Da wären erstens die
Steigerungraten beim Ertrag von Solarmodulen. Nicht nur hat sich ein Wirkungsgrad von jenseits der 20 % als gut erreichbar erwiesen und wird
heute von vielen Modulen bewältigt. Sondern auch die absolut physikalisch
mögliche Obergrenze der Silicium-Module scheint durch
Kombinationen verschiedenster Technologien plötzlich nicht mehr gegeben.
Vielmehr wird insbesondere bei der Kombination mit Peroskowit-Zellen nicht
mehr eine Grenze bei 30, sondern bei bis gegen 45 % angenommen und in Prototypen auch schon erreicht. Sodann ist auch der Solarertrag einer Anlage besonders wertvoll, wenn sie eben nicht mehr mit der
günstigsten Ausrichtung gegen Süden erstellt wird, sondern zum
Beispiel so, dass sie morgens und abends oder durch vertikale Aufstellung im Winter besonders hohe Erträge erzielt, auch wenn das
nicht die maximalen Erträge sind, die sich eben durch totale Südausrichtung
ergeben.
Zu Hoffnung Anlass gibt sodann die so genannte Agri-PV, nämlich
die Nutzung von Solaranlagen in Zusammenhang mit pflanzlichen
Produktionsgebieten. Mit anderen Worten erhalten letztere ein solares
Dach, ohne dass sie ihrer Ursprungsnutzung entzogen werden. Diese AgriPV wird in verschiedenen Ländern unterdessen auch in grossen Anlagen
angewandt - und wenn man entsetzte Einwände wegen Landschafts-Verschandelung hört, lässt sich dem
entgegen halten, dass sie nicht viel anders daherkommen als bisherige
Gewächshäuser. Zu weiteren neuen Anwendungen gehören neben Gebäude-Fassaden auch Solaranlagen etwa auf dem Wasser, bei Strassen-Überdachungen und ähnlichen Infrastrukturen. Sie alle benötigen neue Technologien. Es liessen sich noch viele andere technologische Fortschritte in der Solarwirtschaft anführen, doch dazu ein anderes Mal.
Copyright Text und Bild: Solarmedia / Guntram Rehsche
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