Samstag, 3. Mai 2025

Wem nach Positivem steht, lese hier weiter!

Die Nachrichten aus aller Welt stimmen je länger je weniger fröhlich. Aber es finden sich noch gute News und für Solarmedia ist es ein Glücksfall, dass sie häufig aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und der Solarenergie stammen. Eine Rundschau.

Die internationale Energieagentur (IEA) hat untersucht, wie es mit dem globalen Solarmarkt steht. Demnach sind Ende 2024 weltweit PV-Anlagen mit einer Leistung von mehr als zwei Terawatt installiert und das Jahr war ein absolutes Rekordjahr,  in dem alleine 602 Gigawatt (GW) neu erstellt wurden. Mehr als die Hälfte davon in China. Wenn auch die Zahlen aus verschiedenen Quellen unterschiedlich ausfallen, so bewegen sie sich so oder so auf Höhen, wie man sich das vor fünf oder zehn Jahren nicht in den wildesten solaren Träumen vorstellen konnte (1). Die Berliner Tageszeitung TAZ doppelt nach: Sie veröffentlicht einen Überblick - journalistisch aufgemotzt - und mit den beiden Schlagzeilen versehen: «Das Zeitalter der Sonne wird keiner mehr stoppen» und «Die Solarenergie wächst exponenziell».

Wie kommt die TAZ zu diesem Schluss? Sie hält fest, dass die Solarenergie unterdessen die billigste Stromquelle der Weltgeschichte sei - nichts weniger als das. Und wächst die Branche weiter so, könnte sie bald den Strombedarf der ganzen Welt decken, na dann. Kleine Pointe: der verrückte Elon Musk aus den USA hatte ja die unterdessen «als gesichert rechtsextrem» geltende deutsche AfD im Wahlkampf unterstützt, aber nur in einem Punkt waren sich Parteichefin Alice Weidel und Elon Musk uneinig: in der Bedeutung der Solarenergie. Bei der in der Schweiz ansässigen Weidel scheint die Sonne offensichtlich gar nicht (2). Nochmals: Der Grund für die ganze Entwicklung der Solarwirtschaft ist so banal wie einleuchtend, die Preise sind unglaublich gesunken, ungefähr um den Faktor 100 in den letzten 20 Jahren - und die Mengen haben sich entsprechend ungeheuer vergrössert.

Noch bis vor kurzem lag der Anteil der Solarstrom-Produktion am weltweiten Stromverbrauch bei höchstens 1 %. Nun aber reibt man sich verwundert die Augen. Nach dem Wachstum im Jahr 2023 erreichte die Photovoltaik nunmehr fast 7 % des weltweiten Strombedarfs. Müssig auch nochmals zu betonen, dass mehr als die Hälfte des jüngsten Wachstums auf China entfällt. Das Beratungsbüro Ember kommt zum Schluss, dass neben der ertragreichen Energiequelle Sonne die Wasserkraft mit 14 % in der weltweiten Erzeugung weit vorne steht, dahinter die Windenergie mit 8 % und dann bereits die Solarenergie mit 7 % (3).

Doch genug der Zahlen, wenden wir uns noch ein paar allgemeinen Sachverhalten zu, die in letzter Zeit für Aufsehen sorgen, die technischen Entwicklungen. Sie zeigen, dass es mit dem Wachstum auf dem Photovoltaik-Markt noch längst nicht vorbei ist. Da liegt es in der Natur der Sache, dass wir auch diesbezüglich wieder bei China landen. So hat einer der ganz grossen Solar-Konzerne, Trinasolar, jetzt die  Perowskit-Technologie der britischen Oxford PV auf den chinesischen Markt gebracht und erreicht damit erstaunliche Leistungswerte (4). Die ersten ausgelieferten Module kommen auf einen Wirkungsgrad von 24.5 %, das ist nahe dem Maximum der Silicium-Technologie, wenn diese alleine zur Anwendung gelangt. Perowskit ist noch längst nicht technologisch ausgereift, wird als Tandem-Technologie weiterhin Effizienzfortschritte erzielen.

Nicht verschwiegen sei, dass der Strommarkt noch längst nicht derart gesichert ist durch den Einbezug der solarem Elektrizität, wie man es sich wünschte. Und die Preise des Stroms (der Marktwert Solar) für den vergangenen Monat gaben die Übertragungsnetzbetreiber in Europa mit fünf Eurocent pro Kilowattstunde an - in 30 Stunden im März lag der Börsenstrompreis im negativen Bereich. Mit anderen Worten wird man also weiterhin nach einem so genannten Strom-Markt-Design suchen müssen Auf allen Stakeholder, also alle Beteiligte inklusive KonsumentInnen, warten viele ungelöste Probleme (5).

Zwei der wesentlichen Knackpunkte treten deutlich hervor: die Märkte für Photovoltaik und die elektrische Energiespeicherung in Europa befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Während die in der Vergangenheit vorwiegend kleinen PV-Anlagen und Speicherprojekte das Marktwachstum angetrieben haben, gibt es allmählich eine Verschiebung hin zu gewerblichen und industriellen Projekten und Projekten im Versorgungs-Massstab. Will heissen, auch da kommen grössere und massive Probleme auf den Solarmarkt zu, die nur mit vereinten europäischen Anstrengungen zu meistern sind (6) - und die einen Einbezug der Schweiz in den europäischen Markt bedingen.

Quellen:

  1. https://www.photon.info/news/iea-pvps-weltweit-installierte-pv-leistung-uebersteigt-zwei-terawatt/ 
  2. https://taz.de/Solarenergie-waechst-exponentiell/!6080466/   plus Foto
  3. https://www.pv-magazine.de/2025/04/09/photovoltaik-deckt-fast-sieben-prozent-des-weltweiten-strombedarfs/    mit Grafiken
  4.  https://www.pv-magazine.de/2025/04/09/trinasolar-bringt-perowskit-technologien-von-oxford-pv-auf-den-chinesischen-markt/ 
  5. https://www.pv-magazine.de/2025/04/08/marktwert-solar-hat-sich-im-maerz-mehr-als-halbiert/      
  6. https://www.pv-magazine.de/2025/04/10/sind-stakeholder-bereit-fuer-die-sich-abzeichnende-segmentale-neuausrichtung-der- 

 Copyright: Guntram Rehsche / Solarmedia

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