Die Nachrichten aus aller Welt stimmen je länger je weniger fröhlich. Aber es finden sich noch gute News und für Solarmedia
ist es ein Glücksfall, dass sie häufig aus dem Bereich der erneuerbaren
Energien und der Solarenergie stammen. Eine Rundschau.
Die internationale Energieagentur (IEA) hat untersucht, wie es mit dem
globalen Solarmarkt steht. Demnach sind Ende 2024 weltweit PV-Anlagen
mit einer Leistung von mehr als zwei Terawatt installiert und das Jahr war ein absolutes Rekordjahr, in dem alleine 602 Gigawatt (GW) neu erstellt
wurden. Mehr als die Hälfte davon in China. Wenn auch die Zahlen aus
verschiedenen Quellen unterschiedlich ausfallen, so bewegen sie sich so
oder so auf Höhen, wie man sich das vor fünf oder zehn Jahren nicht in
den wildesten solaren Träumen vorstellen konnte (1). Die Berliner Tageszeitung TAZ doppelt nach: Sie veröffentlicht einen Überblick - journalistisch aufgemotzt - und mit den beiden
Schlagzeilen versehen: «Das Zeitalter der Sonne wird keiner mehr stoppen»
und «Die Solarenergie wächst exponenziell».
Wie kommt die TAZ zu diesem Schluss? Sie hält fest,
dass die Solarenergie unterdessen die billigste Stromquelle der
Weltgeschichte sei - nichts weniger als das. Und wächst die Branche weiter
so, könnte sie bald den Strombedarf der ganzen Welt decken, na dann.
Kleine Pointe: der verrückte Elon Musk aus den USA hatte ja die
unterdessen «als gesichert rechtsextrem» geltende deutsche AfD im Wahlkampf
unterstützt, aber nur in einem Punkt waren sich Parteichefin Alice Weidel und Elon
Musk uneinig: in der Bedeutung der Solarenergie. Bei der in
der Schweiz ansässigen Weidel scheint die Sonne offensichtlich
gar nicht (2). Nochmals: Der Grund für die ganze Entwicklung der Solarwirtschaft
ist so banal wie einleuchtend, die Preise sind unglaublich gesunken,
ungefähr um den Faktor 100 in den letzten 20 Jahren - und die Mengen haben
sich entsprechend ungeheuer vergrössert.
Noch bis vor kurzem lag der Anteil der Solarstrom-Produktion am
weltweiten Stromverbrauch bei höchstens 1 %. Nun aber reibt man sich
verwundert die Augen. Nach dem Wachstum im Jahr 2023
erreichte die Photovoltaik nunmehr fast 7 % des weltweiten Strombedarfs.
Müssig auch nochmals zu betonen, dass mehr als die Hälfte des jüngsten Wachstums auf China
entfällt. Das Beratungsbüro Ember kommt zum Schluss, dass neben der
ertragreichen Energiequelle Sonne die Wasserkraft mit 14 % in der
weltweiten Erzeugung weit vorne steht, dahinter die Windenergie mit 8 %
und dann bereits die Solarenergie mit 7 % (3).
Doch genug der Zahlen, wenden wir uns noch ein paar allgemeinen
Sachverhalten zu, die in letzter Zeit für Aufsehen sorgen,
die technischen Entwicklungen. Sie zeigen, dass es mit dem Wachstum auf
dem Photovoltaik-Markt noch längst nicht vorbei ist. Da liegt es in der Natur der Sache, dass wir auch
diesbezüglich wieder bei China landen. So hat einer der ganz grossen
Solar-Konzerne, Trinasolar, jetzt die Perowskit-Technologie der
britischen Oxford PV auf den chinesischen Markt gebracht und erreicht
damit erstaunliche Leistungswerte (4). Die ersten ausgelieferten Module
kommen auf einen Wirkungsgrad von 24.5 %, das ist nahe dem Maximum der
Silicium-Technologie, wenn diese alleine zur Anwendung gelangt. Perowskit ist noch längst nicht technologisch ausgereift, wird als
Tandem-Technologie weiterhin Effizienzfortschritte erzielen.
Nicht verschwiegen sei, dass der Strommarkt noch längst
nicht derart gesichert ist durch den Einbezug der solarem Elektrizität, wie
man es sich wünschte. Und die Preise des Stroms (der Marktwert Solar) für den vergangenen
Monat gaben die Übertragungsnetzbetreiber in Europa mit fünf Eurocent
pro Kilowattstunde an - in 30 Stunden im März lag der
Börsenstrompreis im negativen Bereich. Mit anderen Worten wird man also
weiterhin nach einem so genannten Strom-Markt-Design suchen müssen Auf
allen Stakeholder, also alle Beteiligte inklusive KonsumentInnen, warten viele ungelöste Probleme (5).
Zwei der wesentlichen Knackpunkte treten deutlich hervor: die
Märkte für Photovoltaik und die elektrische Energiespeicherung in Europa
befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Während die in der
Vergangenheit vorwiegend kleinen PV-Anlagen und Speicherprojekte das
Marktwachstum angetrieben haben, gibt es allmählich eine
Verschiebung hin zu gewerblichen und industriellen Projekten und
Projekten im Versorgungs-Massstab. Will heissen, auch da kommen grössere
und massive Probleme auf den Solarmarkt zu, die nur mit vereinten
europäischen Anstrengungen zu meistern sind (6) - und die einen Einbezug der Schweiz in den europäischen Markt bedingen.
Quellen:
- https://www.photon.info/news/iea-pvps-weltweit-installierte-pv-leistung-uebersteigt-zwei-terawatt/
- https://taz.de/Solarenergie-waechst-exponentiell/!6080466/ plus Foto
- https://www.pv-magazine.de/2025/04/09/photovoltaik-deckt-fast-sieben-prozent-des-weltweiten-strombedarfs/ mit Grafiken
- https://www.pv-magazine.de/2025/04/09/trinasolar-bringt-perowskit-technologien-von-oxford-pv-auf-den-chinesischen-markt/
- https://www.pv-magazine.de/2025/04/08/marktwert-solar-hat-sich-im-maerz-mehr-als-halbiert/
- https://www.pv-magazine.de/2025/04/10/sind-stakeholder-bereit-fuer-die-sich-abzeichnende-segmentale-neuausrichtung-der-
Copyright: Guntram Rehsche / Solarmedia
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