Dienstag, 29. August 2023

Rekordhohe Nachfrage nach Fördermitteln für energetische Sanierungen

Das Gebäudeprogramm zahlte 2022 425 Millionen Franken aus: Zum dritten Mal in Folge kann Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen damit ein Rekordjahr vermelden. Das ist der höchste Betrag seit Bestehen des Programms und 18% mehr als im Vorjahr. Die im Jahr 2022 dank Fördergeldern umgesetzten Massnahmen reduzieren über ihre Lebensdauer den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 8,8 Milliarden Kilowattstunden und den CO2-Ausstoss um rund 2,5 Millionen Tonnen.

2022 bezahlten die Kantone im Rahmen ihrer Förderprogramme rund 425 Mio. Fr. an Sanierungs- und Neubauprojekte aus (2021: 361 Mio. Fr.). Mit 139 Mio. Fr. ging der grösste Teil der Beiträge an Haustechnikprojekte, eine Steigerung um 31% im Vergleich zum Vorjahr (2021: 106 Mio. Fr.). 17 000 bestehende Öl-, Gas- und Elektroheizungen (2021: 12 500) wurden ersetzt, 86% davon durch Wärmepumpen. An Wärmedämmprojekte gingen 128 Mio. Fr. (2021: 126 Mio. Fr.). Für Systemsanierungen wurden 89,2 Mio. Fr. ausbezahlt (2021: 81,4 Mio. Fr.). An Projekte der zentralen Wärmeversorgung gingen 25,9 Mio. Fr. oder mehr als das Doppelte gegeüber dem Vorjahr (2021: 11,9 Mio. Fr.). Für indirekte Massnahmen in den Bereichen Information und Kommunikation, Bildung und Qualitätssicherung wurden 2022 17,6 Mio. Fr. (2021: 15,9 Mio. Fr.) ausbezahlt. Über 60% dieses Betrags wurde floss in die Erstellung von Gebäudeenergieausweisen mit Beratungsbericht (GEAK Plus).

Energiekrise im Mittelpunkt

Im Berichtsjahr waren die Themen Energiegewinnung, Energieeinsparungen oder Energiekrise in Gesellschaft und Öffentlichkeit sehr präsent und dürften dazu beigetragen haben, dass in der ganzen Schweiz intensiv geplant, gebaut und saniert wurde. Neben den Auszahlungen erreichten deshalb auch die Verpflichtungen von Fördermitteln für energetische Massnahmen, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt und ausbezahlt werden, mit 592 Mio. Fr. einen neuen Höchstwert (2021: 490 Mio. Fr.), der über alle Kantone betrachtet praktisch den gesamten zur Verfügung stehenden Mitteln entspricht.

Dies ist ein deutliches Zeichen, dass immer mehr Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer ihre Liegenschaften energieeffizient und klimawirksam sanieren oder neu bauen wollen. 245 Mio. Fr und damit der mit Abstand grösste Teil der Verpflichtungen gehen an Haustechnikprojekte (2021: 155 Mio. Fr). Mit diesen Mitteln sollen in den nächsten fünf Jahren rund 29 000 Heizungen ersetzt werden. Für Systemsanierungen wurden 2022 102 Mio. Fr. verpflichtet. Damit werden in den nächsten fünf Jahren nicht nur Gebäudehüllen saniert, sondern zusätzliche 2000 Heizungen ersetzt.

Förderbudgets von Bund und Kantonen für das Jahr 2023

Zusätzlich zu den kantonalen Mitteln in Höhe von 219 Mio. Fr. (+24% gegenüber 2022) hat der Bund 2023 rund 414 Mio. Fr. in Form von Globalbeiträgen aus der CO2-Teilzweckbindung an die Kantone ausbezahlt. Damit wurden alle aus der Teilzweckbindung zur Verfügung stehenden Mittel abgeholt und es stehen für 2023 insgesamt rund 633 Mio. Fr. für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder der CO2-Emissionen zur Verfügung – so viel Geld wie noch nie seit dem Start des Gebäudeprogramms im Jahr 2010.

Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduziert

Die im Berichtsjahr geförderten Massnahmen sparen über ihre Lebensdauer 8,8 Milliarden kWh und 2,5 Mio. t CO2 ein. Mit 162 Fr./t CO2 hat sich die Wirkung pro eingesetzem Förderfranken gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert (2021: 196 Fr./t CO2). Dies liegt primär daran, dass die Auszahlungen an die Haustechnikprojekte zugenommen haben.

Das Gebäudeprogramm erzielte 2022 wiederum einen positiven Beschäftigungseffekt von 2600 Vollzeitäquivalenten und etwa rund 120 Mio. Fr. zusätzlicher inländischer Wertschöpfung.

Über Das Gebäudeprogramm

Gebäude sind für rund 44% des Energieverbrauchs der Schweiz und einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig. Zudem werden über die Hälfte der Schweizer Gebäude heute noch immer fossil oder elektrisch beheizt. Mit dem seit 2010 bestehenden Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks erheblich reduzieren. Das Gebäudeprogramm ist damit ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Energie- und Klimapolitik.

Das Gebäudeprogramm wird über teilzweckgebundene Mittel aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert und läuft unbefristet. Unterstützt werden Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder des CO2-Ausstosses von Liegenschaften. Gefördert werden etwa die Wärmedämmung der Gebäudehülle, der Ersatz fossiler oder elektrischer Heizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energien oder durch den Anschluss an ein Wärmenetz, umfassende energetische Sanierungen oder Sanierungen in grösseren Etappen sowie Neubauten im Minergie-P- und GEAK A/A-Standard.

Die Kantone legen individuell fest, welche Massnahmen sie zu welchen Bedingungen fördern. Unter www.dasgebaeudeprogramm.ch sind die geförderten Massnahmen pro Kanton aufgeführt. Die Basis für die kantonalen Förderprogramme bildet das Harmonisierte Fördermodell der Kantone (HFM 2015).

Alle Details, Zahlen und Vergleich mit vorherigen Jahren unter: Jahresberichte (dasgebaeudeprogramm.ch) (Tabellensammlung)


Adresse für Rückfragen

Medienstelle Das Gebäudeprogramm
Telefon 058 466 89 50
E-Mail: medien@dasgebaeudeprogramm.ch



Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

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