Dienstag, 7. August 2018

Juli mit plus 13 Prozent

Der sonnige Juli führte zu Rekorderträgen bei den Photovoltaikanlagen in der Schweiz. Unter dem Strich resultierte ein Mehrertrag von 35 Gigawattstunden oder 13 Prozent gegenüber dem langjährigen Durchschnitt*. Es stand insgesamt Solarstrom für mehr als eine Million Einfamilienhäuser zur Verfügung.

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Der Juli 2018 war im Durchschnitt etwa 18 Prozent sonniger als im Schnitt der Jahre 1996 bis 2015. Die Karte zeigt deutliche Unterschiede innerhalb der Schweiz - besonders stark waren die Abweichungen vom Mittelwert im nördlichen Voralpengebiet, wo die sonst um diese Jahreszeit typischen Gewitter ausblieben. 

Aber auch die durchschnittliche tägliche Maximaltemperatur lag rund vier Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert. Grosse Hitze reduziert die Leistung von Photovoltaik- (PV) - Anlagen, wie in den letzten Tagen in den Medien zu vernehmen war. Das stimmt zwar, aber der Effekt ist geringfügig. Berechnungen zeigen, dass die hohen Temperaturen den Mehrertrag der Anlagen durch die hohe Sonneneinstrahlung nur gerade um 4,5 Prozent reduzierte. Der Temperatureffekt ist somit rund viermal kleiner als der Effekt des sonnigen Wetters. 

In Zahlen ausgedrückt: In der Schweiz ist zurzeit eine PV-Leistung von rund zwei Gigawatt installiert. Im langjährigen Durchschnitt produzieren diese Anlagen im Juli rund 273 Gigawattstunden (GWh), im Juli 2018 hingegen rund 308 GWh, also 13 Prozent mehr (Vergleich mit einem Durchschnittsjuli bei gleicher installierter Leistung). Im vergangenen Monat lieferten die Solaranlagen somit Strom für mehr als eine Million Einfamilienhäuser. Auch die vorhergehenden Monate lagen deutlich über den Mittelwerten: April + 16%, Mai + 12%, Juni +15%.

Dieser Mehrertrag kam genau zum richtigen Zeitpunkt: Einerseits stieg der Stromverbrauch vermutlich durch den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen (Zahlen liegen noch nicht vor), andererseits sank die Produktion der Flusskraftwerke wegen des tiefen Wasserstands um zwei bis fünf Prozent. Das AKW Mühleberg musste zudem aufgrund der hohen Wassertemperaturen in der Aare seine Produktion um zehn Prozent drosseln. In Deutschland mussten aus dem gleichen Grund mehrere Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. 

Fazit: Solarenergie ist die ideale Ergänzung zur Wasserkraft. Sie liefert während Trockenperioden am meisten Strom dann, wenn wenig Wasser fliesst. Auf diesen beiden Standbeinen kann die Schweiz eine zukunftsfähige und saubere Energieversorgung aufbauen.

Grafik: Sonneneinstrahlung Schweiz im Juli 2018. Relative Abweichung zur Referenzperiode 1991-2010.
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Quelle: www.swissolar.ch

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